Marcus trat ein und nahm Platz. Er wollte nicht erst groß ausholen, daher kam er auf den Punk. "Senator Macer lässt anfragen ob die Aurata Lust an einem Testrennen gegen eine Russata hätte. Er will wohl danach ein Turnier austragen."
Decimus Livianus
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- Officium
- Quintus Decimus Mercator
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Gleich nach dem Klopfen ließ ich meine Hand wieder sacken und stierte dem Türblatt entgegen. Dabei fiel mir auf, dass ich nur noch die Hälfte dessen wusste, was ich mir vorgenommen hatte zu sagen. Als die Tür die schließlich von einem Sklaven geöffnet wurde, war es nur noch ein Viertel und als ich den überraschten Ausdruck auf meines Onkels Gesicht sah, fiel mir gar nichts mehr ein. Ja, ich war wohl der Letzte, den er erwartet hatte und man konnte es ihm noch nicht einmal verdenken. Eine Überraschung musste es also in der Tat sein und so setzte ich ein schiefes Lächeln auf und folgte der Aufforderung einzutreten. Nicht ohne jedoch dabei noch einmal den Kragen meiner Tunika zurecht zu ruckeln und mir hektisch im Geiste die Worte wieder zusammen zu klauben. Offenbar hatte Livianus auch Zeit diese zu hören, denn der Sklave wurde auch schon entlassen und schlüpfte – sich an mir vorbei navigierend – durch die Türe durch die ich nun zur Gänze trat und mich sogleich auf machte, hinüber zum Schreibtisch. “Nun ja...Ich… Danke, dass du mich empfängst,“ eröffnete ich spontan meinen Redeanteil und konnte nicht umhin festzustellen, dass es mich ganz kribbelig machte nicht zu wissen, was als nächstes zu sagen war. “Werter Onkel,“ begann ich dann aber doch. “Ich möchte dich nicht stören, aber dennoch gibt es eine Sache… eine recht positive Sache wie ich meine, die ich dir gerne bezüglich meiner Person mitteilen möchte… ahm… Wie du ja weißt, war ich in der letzten Zeit ein wenig… also ich war ein wenig arg in meine… Arbeit vertieft und andere Dinge… die vielleicht nicht jeder als produktiv bezeichnen würde und da dachte ich mir … ja, Cnaeus, dachte ich mir… nun… wird es Zeit, diese Zeiten endgültig hinter dir zu lassen und endlich etwas Anpackendes, ich meine Voranschreitendes in deinem Leben zu vollführen und deine Talente in die Dienste der Familie zu stellen und auch in jene Roms. Ich hatte auch schon ein Gespräch mit Serapio diesbezüglich geführt, der mir auch ein Schreiben mitgab… und ja….“ Ich wedelte ein wenig mit der Hand, doch das half auch nicht mehr, das bereits Gesagte in irgendeiner Form zu ordnen. Treuherzig schaute ich nun meinem Onkel und Pater Familias entgegen und hoffte, dass er auch nur ansatzweise verstanden hat, was mein eigentliches Begehr war. “Also, ich will dir nur von meinen ersten Erfolgen bezüglich meines Vorankommens Mitteilung machen.“ Ja, genau das traf es doch. Warum nicht gleich so? Weil Onkel Livianus mich in seiner patriarchalen Gravitas schon immer ein bisschen nervös gemacht hatte? Ich nickte mir selbst zu und schaute Livianus erwartungsvoll entgegen.
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Original von Marcus Decimus Scipio
Marcus trat ein und nahm Platz. Er wollte nicht erst groß ausholen, daher kam er auf den Punk. "Senator Macer lässt anfragen ob die Aurata Lust an einem Testrennen gegen eine Russata hätte. Er will wohl danach ein Turnier austragen."Der junge Mann überraschte Livianus immer wieder aufs neue. Er kam manchmal mit Fragen und Themen an, mit denen der ältere Decimer nicht gerechnet hätte.
"Hmmm... ein Testrennen. Grundsätzlich spricht eigentlich nichts dagegen. Unseren Fahrern würde das sicher alles andere als schaden. Allerdings bin ich selbst im Moment recht mit der Komandoübergabe der Stadtkohorten und der Übernahme meines zukünftigen Amtes eingedeckt. Vielleicht hat mein Vicarius Lepidus Zeit sich darum zu kümmern.
Kennst du Senator Tiberius Lepidus? Er ist Pontifex im Collegium Pontificum."
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Erst einmal klang das natürlich positiv.
"Den Namen habe ich bereits gehört, aber ich kenne ihn nicht persönlich, oder weiß es zumindest nicht. Während der Saturnalien habe ich soviele neue Menschen kennengelernt dass ich von vielen gar keine Namen mehr weiß, nur noch Gesichter." Er dachte noch einmal nach, aber nein er fand nichts.
"Wo finde ich ihn denn? Im Collegium oder eher in seinem Haus?" -
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Original von Cnaeus Decimus Casca
.....Livianus versuchte dem jungen Verwandten so gut es ging zu folgen. Auch wenn es ihm recht konfus vorkam, was ihm da an Wörtern und Sätzen entgegensprudelte, hatte er doch recht schnell durschaut worum es hier ging. Als Casca seinen Blick auf ein Schreiben lenkte, mit dem er herumwedelte, war der alte Decimer bereits in Versuchung die Hand danach auszustrecken, um sich selbst ein Bild davon zu machen, sah dann aber, dass es bereits versiegelt war und ließ es sein. Stattdessen nickte er nur verständnisvoll, als Casca den Grund für seinen unerwarteten Besuch endlich in seinem letzten Satz konkretisiert hatte und deutete auf einen der Stühle.
"Also gut. Dann nimm Platz und berichte mir davon."
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Original von Marcus Decimus Scipio
...."Wo finde ich ihn denn? Im Collegium oder eher in seinem Haus?"Eigentlich war Livianus gar nicht davon ausgegangen, dass Scipio selbst diesbezüglich mit Lepidus Kontakt aufnehmen musste, doch nun wo es der junge Decimer selbst vorschlug, gefiel ihm die Idee. So lernte er erneut einen wichtigen Mann kennen.
"Ich würde es zuerst in seinem Haus versuchen. Unser Laufbursche kennt es und kann dir den Weg zeigen. Sag ihm, dass ich damit einverstanden bin und bitte ihn darum, dass er sich darum kümmert."
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Ok, das war ja dann erstmal einfach.
"Vielen Dank, dann mache ich mal direkt auf den Weg. Die erste richtige Aufgabe sollte ich nicht vermasseln, außerdem gefällt mir die Idee so etwas zu planen. Wo ich ja noch nie ein Wagenrennen gesehen habe..."
Er stand auf und machte sich auf den Weg.
"Danke dir. Ich sage dir nochmal Bescheid wenn es soweit ist, vielleicht hast du ja Zeit und Lust dabei zu sein." -
Na also, warum nicht gleich so. Ich lächelte noch ein bisschen, nachdem ich es endlich geschafft hatte meinen Begehr zu formulieren. Und noch immer kam ich nicht umhin festzustellen, dass ich mich ein wenig fühlte wie früher vor unserem Hauslehrer, wenn dieser meine Handschrift kritisiert hatte und mich zum zehnten Mal einen unsinnigen Text abschreiben ließ. Ich folgte dem Deut meines Onkels auf einen Stühle mit meinen Blicken und setzte mich auch sogleich in Bewegung, um mich vielleicht etwas umständlich nieder zu lassen. Mit einem etwas zu gerade gestrafftem Rücken und fahrig-nervösen Fingern, die unaufhaltsam damit begannen am Saum meiner Tunika herum zu nesteln, räusperte ich mich und lächelte Livianus wieder entgegen.
“Nun ja….,“ Wo sollte ich beginnen? “Wie du vielleicht schon in der letzten Zeit… die ja eine recht lange war, bemerkt hast, habe ich mich immer ein bisschen schwer getan mit der Wahl der Richtung in welche ich meine Schritte zu lenken gedachte. Und nun, verehrter Onkel, ist es endlich so weit und ich kann dir von meinen ersten Erfolgen berichten.“ Ich atmete noch einmal durch und mir wurde noch einmal bewusst, dass ich auf keinen Fall wollte, dass mein Onkel mich für ein schwarzes Schaf hielt, das außer dem Grasen auf den fetten Pfründen der Familie nichts von sich zu bringen im Stande war. “Ich hatte ein Gespräch mit Serapio geführt und dieser gab mir auch ein Schreiben an den Pontifex Flavius Gracchus mit, in welchem er mich ihm… quasi anempfohlen hat. Ich bin auch gleich bei dessen Salutatio gewesen und er hat sich bereit erklärt, mich als Schüler im Cultus Deorum… quasi über seine Schulter blicken zu lassen, damit ich eines Tages… eines hoffentlich sehr nahen Tages, dort ein Fortkommen für mich finden kann.“ Etwas Stolz schwang unüberhörbar in meiner Stimme mit. “Ich werde also in den Cultus Deorum eintreten und hoffe sehr, dass ich an dieser Stelle die Decima… so würdevoll es mir möglich vertreten werde.“ Ich nickte bedeutungsschwer und warf Livianus einen freudvoll lauernden Blick entgegen, der unbedingt auch die stumme Frage: 'Was sagst du nun?“ enthielt.
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Ein nachdenkliches "Hmmm..." war alles was Livianus anfänglich von sich gab. Erst nach einer gefühlt recht langen Nachdenkpause setzte er an.
"Flavius Gracchus an sich ist gewiss eine gute Wahl. Er ist ein großer Mann zuletzt sogar als möglicher Kaiser gehandelt wurde. Ich weiß auch, dass Serapio sehr gute Kontakte zu ihm hat und von daher wäre es bestimmt ein großer Vorteil sich sein Schüler nennen zu dürfen. Doch er kandidiert derzeit ja für das Consulat. Sollte er die Wahl gewinnen hat er im kommenden Jahr wohl andere Sorgen als den Cultus Deorum. Das ist euch beiden schon bewusst, oder?
Für dich würde das im schlimmsten Fall bedeuten, dass sich deine Ausbildung unter seiner Führung um ein gutes Jahr verzögert. Habt ihr über dieses mögliche Szenario gesprochen? Wobei "möglich" ist untertrieben. Er wäre fast Kaiser geworden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er im kommenden Jahr sein Consulat bestreiten wird."
Fragend sah der Decimer seinen jungen Verwandten an.
Sim-Off: Ich gehe davon aus dieses Gespräch ist vor der Wahl. Hoffe das passt dir so.
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Mit den Händen auf meinen Oberschenkeln, einer gestrafften Haltung und mit reichlich Vorfreude auf das hoffentlich deutlich erkennbare innere Jubeln meines Onkels im Gesicht, harrte ich der Reaktion, die nun auf meine Worte folgen würde. Ja, ich konnte doch ungemein stolz auf mich sein. Die ersten Schritte in die Zukunft, die ersten Aussichten auf ein sich günstig drehendes Rad der Fortuna für mich! Na, was würde er jetzt sagen? Mit lauerndem Blick erfasste ich mein Gegenüber, welches jedoch keineswegs gleich aufsprang und frohlockte. Eher das Gegenteil war der Fall. Ruhig blieb es nachdenklich sitzen und machte Hmmm... Hm? Nur Hm? In der nun entstehenden Redepause, welche sich für mich schier ins Endlose erstrecken wollte, verschob sich meine Mimik wohl hin zu einem leicht verzerrten Ausdruck der irritierten Anspannung. Hm?
Als Onkel Livianus dann seine Gedanken äußerte, sackte ich ein wenig in mich zusammen. Gewiss, Flavius Gracchus war eine gute Wahl, doch es war mir gar nicht so recht bewusst gewesen, um welch schillernde Figur im Gesamtgefüge es sich dabei handelte. Ich lauschte und bemerkte unter den Worten, dass meine Träume ein wenig dahin knickten wie trockenes Schilf. Gewiss hätte Flavius Gracchus wohl unter der Bürde eines Consulats andere Sorgen als den Cultus. Und ich? Ich hatte natürlich wie immer keine Ahnung gehabt, mir natürlich wie immer keine weiteren Gedanken gemacht und mit niemandem über irgendwelche Szenarien gesprochen. “Nein, darüber wir nicht geredet!“, gab ich dann auch kleinmütig zur Kenntnis. “Aber… er ist doch noch immer Pontifex!“ Potentieller Kaiser oder Consul hin oder her. “Und er hat mir wirklich nichts gesagt… nicht dass er seine Pläne mit mir besprechen müsste, doch ich bin mir ziemlich sicher, dass er es doch erwähnt hätte, wenn er nicht gedenken würde mich im kommenden Jahr weiter als Schüler an seiner Seite zu haben.“
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Livianus erkannte sofort, dass er seinen jungen Verwandten mit diesen Gedankenspielen mehr als verunsichert hatte. Ein Umstand, den er so keinesfalls beabsichtigt hatte. Daher wischte er sie mit einer entsprechenden Handgeste beiseite.
"Aber mach dir keine Sorgen. Das war nur laut gedacht. Senator Gracchus wird das sicher in seine Pläne mit einbezogen haben, wenn er dir schon ein so konkretes Angebot ausgesprochen hat. Und um ganz ehrlich zu sein - meist zählt der Name des Lehrmeisters im Nachhinein mehr als die tatsächliche Qualität der erhaltenen Ausbildung.
Was nicht heißen soll das du dich nun darauf ausrasten kannst. Umso wichtiger ist es, dass du dir selbst deine Lorbeeren erarbeitest und darauf achtest, dass du diesem guten Ruf gerecht wirst, der ganz automatisch mit dem Namen Flavius Gracchus in Verbindung gebracht wird. Verstehst du was ich meine?"
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Die ersten Aufgaben waren bereits getan, die Fahrer und Talente waren gesichtet und ausgesucht, das Training war im vollen Gange. Was noch fehlte waren einige Kleinigkeiten, aber im Grunde konnte man sagen dass die Aurata bereits war für das Testrennen und den Wettkampf gegen die Russata. Allerdings hatte Scipio noch ein Anliegen, eher eine Bitte, mit dem er nun bei Livianus wieder aufschlug.
"Salve Livianus. Ich hätte ein Anliegen an dich. Das Testrennen ist bereits geplant, leider ohne den Tiberius den ich nicht erreicht habe. Ich habe alles selbst übernommen, auch die Auswahl der Fahrer und der Talente. Es wäre mir trotzdem eine Ehre wenn du am Tag des Testrennens anwesend wärst, wenn du es denn hinbekommen würdest. Außerdem.... nun ja... wäre es möglich mich als Sodalis in die Aurata aufzunehmen? Mir hat die Arbeit viel Spaß gemacht und ich würde gerne mehr Aufgaben übernehmen."
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Ich sollte mir keine Sorgen machen? Das machte ich nun aber noch ein wenig, während ich den Worten meines Onkels lauschte. Doch letzten Endes blieb es dabei, dass mir Flavius Gracchus angeboten hatte, sein Schüler zu sein und dabei sein anstehendes Consulat nicht erwähnt hatte. Schüler eines Pontifex und Consuls! Ich schluckte einmal kräftig. Nicht nur, weil es mir gerade selbst sehr bewusst wurde, was das für mich bedeutete, sondern auch wegen der Mahnung des Livianus, dass der gute Name eines Lehrmeisters kein Grund war um sich zu entspannen und sich von diesem tragen zu lassen. Pontifex und Consul. Einen flüchten Augenblick fühlte sich dieser Umstand doch tatsächlich so an wie ein Mühlstein, der mir um den Hals gebunden wurde, nur um mich damit in einen See zu werfen. “Ja, ich verstehe!“, sagte ich ein wenig befangen, doch dann löste ich mich schnell aus der Starre, die von mir Besitz ergreifen wollte. “Ich… werde mich natürlich nach Kräften bemühen, diesem großen Namen und auch dem großen Mann, welcher hinter diesem Namen steht in allem gerecht zu werden!“, begann ich mit immer fester werdender Stimme. “Du kannst versichert sein, dass ich sehr genau weiß, dass ich nicht nachlassen sollte und ich verspreche, mir jedes einzelne Blatt am Lorbeerkranz zu erarbeiten… mit Fleiß, und Mühe und einem festen Willen nach einem redlichen Streben… und….“ Ich suchte nach weiteren Worten und stieß dabei auf eine Sache, die ich nun ebenfalls noch anmerken wollte. “Ich habe mich auch bei einem Kultverein beworben!“, erklärte ich fest und nickte dazu. “Um auch dadurch eindeutig ein Signal zu setzen, wie ernst es mir mit der Erfüllung kultischer Pflichten ist!“
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[Blockierte Grafik: https://abload.de/img/silasxlspt.jpg]| Silas
Silas beeilte sich, um schnell zum Officium des Hausherrn zu gelangen. Dort klopfte er an, wartete aber nicht auf eine Antwort. Stattdessen öffnete er die Tür und rief: “Ein claudischer Gast ist angekommen. Ein Claudius Gallus. Ephialtes hat ihn bereits ins Atrium gebeten!“ Es war ungewohnt für die Sklavenschaft, dass Lavianus wieder zuhause war. Unter dem Regiment von Dominus Casca hatte es sich eigentlich ganz trefflich für die Dienerschaft gelebt, da dieser es nicht immer ganz so krumm nahm, wenn man einfach eintrat oder einfach nur ganz Mensch war.
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Livianus, der gerade hinter seinem Schreibtisch saß und in einen Stapel sich angesammelter Briefe vertieft war, erschrak regelrecht, als die helle und durchaus laute Stimme des Jungen plötzlich durch das Zimmer tönte. Kaum in Rom angekommen hatte sich also bereits herumgesprochen, dass er wieder da war dachte er im ersten Moment bei sich. Aber dann erinnerte er sich an den Namen, den er vor kurzem noch auf einer Urkunde gelesen hatte.
"Ah! Claudius Gallus.... genau. Ich komme gleich."
Er las den Brief, den er gerade in seinen Händen hielt noch fertig, erhob sich langsam und machte sich auf den Weg in das Atrium, um den Gast zu empfangen.
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Livianus saß gerade in seinem Officium und diktierte seinem Scriba einen Brief, als der Ianitor zu ihnen herein trat und seinen Herrn darüber informierte, dass ein gewisser Vinicius Massa vor der Türe stand und ihn sprechen wollte. Es war einige Tage her gewesen, dass er den jungen Vinicier unverhofft auf den Märkten getroffen hatte. Er hatte ehrlicherweise damit gerechnet das der Sohn des Vinicius Luciuanus nicht locker lassen uns sich noch einmal melden würde und so war der Schock, dass er nun tatsächlich vor der Türe stand, nicht mehr so groß wie damals auf dem Sklavenmarkt. Da der Ianitor bereits Auskunft darüber gegeben hatte, dass sein Herr zu Hause war, brauchte es auch nicht sich verleugnen zu lassen. Also beauftragte er den Sklaven, den Gast hier in das Officium zu bringen.
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Massa war dem Sklaven in das Officium des Consulars gefolgt und trat nun auch vor diesen.
Freundlich, aber doch distanziert begrüßte Massa den Mann
"Salve Consular, du erinnerst dich an mich?"
Vorsichtig war die Frage, denn Livianus hatte sich am Markt so abrupt verabschiedet, dass Massa nicht ganz sicher war, was das zu bedeuten hatte. -
"Vinicius Massa. Natürlich erinnere ich mich an dich. Bitte nimm doch Platz."
Livianus deutete auf einen freien Stuhl, der am anderen Ende seines Schreibtisches stand. Der junge Vinicer hatte den Consular bei ihrem letzten Aufeinandertreffen am falschen Fuß erwischt. Diesmal war Livianus zwar auch über den Besuch überrascht, aber nicht derart überrumpelt als bei ihrem letzten Aufeinandertreffen auf dem Sklavenmarkt.
"Kann ich dir etwas zum Trinken anbieten?"
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Massa nickte und nahm dankend Platz "Wasser, Consular.... Curator..." so richtig wusste Massa nicht, wie er den Decimer ansprechen sollte.
"Ich bin gekommen, weil unser Gespräch am Markt so ein jehes Ende fand. Du sagtest du kanntest meinen Vater?!"
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"Du musst nicht alle meine Titel aufzählen. Consular wäre die richtige Anrede, aber auch Decimus ist vollkommend ausreichend." erwiderte Livianus lächelnd. Anscheinend hatte der Vinicier bisher wenig Erfahrung im Umgang mit höherrangigen Personen gemacht. Doch der Decimer war der Letzte, der jemanden so etwas nachtrug, legte er doch selbst keinen Wert auf zu hochtrabende Umgangsformen, wenn es um seine Person ging. Er deutete einem Haussklaven, dass er dem Gast das gewünschte Wasser besorgen wollte und widmete sich dann ganz dem Vinicier.
"Ja, ich kannte deinen Vater und ich muss mich für mein Verhalten am Markt bei dir entschuldigen. Du hast es nicht verdient, dass ich so abweisend zu dir war. Es war jedoch einige der wenigen Situationen in meinem Leben, in denen ich zu verunsichert war, um damit richtig umgehen zu können. Ich möchte dir ganz offen gestehen…. meine gemeinsame Geschichte mit deinem Vater und deiner Familie hatten sehr viele schöne Momente, aber leider auch welche, die ich in den letzten Jahren lieber verdrängt habe. Von daher war ich Markt sehr irritiert plötzlich und so unerwartet dem Sohn des Vinicius Lucianus gegenüber zu stehen. Entschuldige also bitte mein Verhalten dir gegenüber."
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