Aemilia lächelt ihn warm an.
"Aber nein... Ich habe dich doch gefragt."
Mit Bestürzung hat sie die Geschichte des alten Sklaven vernommen.
"Die Augen ausgestochen? Was für eine Gemeinheit! Wieso wurde ihm das angetan?"
hortus et peristylium
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Ganymed erwidert das Lächeln.
Auf Hektors Schicksal angesprochen wird er wieder ernst. "Ich weiß es nicht genau. Er hat nie darüber sprechen wollen. Aber ich glaube, dass es wohl im Krieg geschehen ist, als er auch zum Sklaven wurde." Nachdenklich nickt er. "Ja, er hatte auch viele andere Narben. Aber wahrscheinlich ist das besser als gleich ganz umgebracht zu werden, oder?"
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"Das ist es sogar ganz bestimmt..."
Aemilia sieht Ganymed schmunzelnd an.
"Dadurch schienen ihm zumindest noch viele schöne Stunden vergönnt gewesen zu sein, in denen er Singen durfte, in denen er dir das Singen beibringen durfte. Und durch diese Stunden scheint er nun in dir weiter zu leben... Meinst du nicht?"
Sie nickt ihm aufmunternd zu.
"Ich bin mir sicher, dass er sehr dankbar für dieses Geschenk ist..."
Aemilia schweigt und denkt eine Weile nach. Da fällt ihr plötzlich wieder ein, weshalb sie ursprünglich hergekommen ist.
"Achja... Weshalb ich dich eigentlich gesucht habe... Warst du schon einmal in Hispania?" -
Ganymed nickt ernsthaft.
Als Aemilia auf Hispania zu sprechen kommt, blinzelt er etwas verblüfft. "Hispania? Nein, wo liegt das? Ist das hier in der Nähe?"
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Aemilia lacht auf.
"Aber nein... Nicht ganz... Hispania ist eine entfernte Provinz des Imperium Romanum. Es liegt im Westen, man muss über das Meer reisen. Livianus Familie stammt ursprünglich von dort und viele seiner Verwandten wohnen auch noch da."
Sie grinst und verfolgt während des Folgenden gespannt seine Reaktion.
"Und eine seiner Verwandten hat mich nun dorthin eingeladen! Dort wird nämlich eine Gladiatorenschule eröffnet. Ist das nicht wahnsinnig spannend? Und ich würde mich sehr freuen, wenn du mich dorthin begleitest... Du magst doch Gladiatoren, oder?" -
Ganymed blickt Aemlia erstaunt an und nickt dann. "Im Westen? Im Land der Barbaren?" Seine Augen leuchten neugierig. "Ja, Gladiatoren sind schon großartig. So mutig und die Meisten können so gut kämpfen. Ich wünschte, ich könnte das auch...!" meint er etwas träumerisch.
Er reißt sich dann jedoch von seinem Wunschdenken fort. "Wann geht es denn los? Soll ich für Euch packen, Domina?"
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Aemilia erinnert sich an ihren ersten und letzten Hispania-Aufenthalt.
"Hmm... Also ich war auch erst einmal dort, aber ich kann mich eigentlich nicht an sonderlich viele Barbaren erinnern. Es geht inzwischen wohl schon relativ zivilisiert zu. Und ein tolles Amphitheater haben sie auch. Es ist zwar nicht so groß wie das Colosseum hier in Rom, aber dafür..."
Ihre Augen beginnen zu leuchten.
"...aber dafür haben sie dort den großen, weltberühmten Spartacus! Ihm gehört auch die Gladiatorenschule zum Teil und wir werden ihn treffen. Lucilla, also Livianus Cousine, hat versprochen, dass sie ihn uns vorstellt! Stell dir das nur vor... Er ist so berühmt und er kann wirklich fantastisch kämpfen... Und gut aussehen tut er auch..."
Sie grinst breit.
"Verrate das bloß nicht Livianus. Der versteht das nur wieder falsch!
Du wirst jedenfalls begeistert sein! Die Einweihung ist ANTE DIEM IV NON SEP DCCCLV A.U.C. (2.9.2005/102 n.Chr.)... Wir sollten halt so aufbrechen, dass wir rechtzeitig ankommen..."Sim-Off: Spätestens am 01.09. - SimOn können wir dann ja schon so tun, als hätte die Reise etwas länger gedauert, damit es etwas realistischer aussieht...
"Wenn du willst, kannst du sofort mit dem Packen anfangen. Wir kommen bei Livianus Familie unter, so dass es sicher relativ egal ist, wann genau wir ankommen. Lucilla ist sehr nett..." -
Aufgeregt lächelt Ganymed. "Oh, das klingt fantastisch!" Er springt enthusiastisch auf und nickt. "Dann müssen wir gleich los, also ich bin auch fertig...ich hab ja nicht mehr als das!" meint er grinsend auf die Sklaventunika deutend.
"Was kann ich für Euch packen? Und wo?" In dem Moment wirkt er fast wie ein junges Pferd, das zum ersten Mal im Wagenrennen dabei ist und schon los stürmen möchte.
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Aemilia lacht vergnügt.
"Ich sehe schon, dass wir viel Spaß miteinander haben werden. Dich scheint es ja sogar fast noch mehr zu begeistern als mich!"
Sie rappelt sich ebenfalls auf und klopft sich die Tunika notdürftig ab.
"Ja... Ein paar Sachen habe ich hier in der Casa, aber das meiste ist in der Casa Didia..."
Sie kratzt sich nachdenklich am Kopf.
"Aber das müsste ganz fix gehen. Ich würde sagen, dass wir uns morgen ein Schiff nehmen. Ein paar Dinge müsste ich nämlich im Tempel und Zuhause vorher noch regeln, wenn es dir nichts ausmacht..."
Verschmitzt zwinkert sie ihm zu.
"Wenn du magst, dann bring ich die Sachen von dort selber mit und hole dich morgen einfach hier ab. Das wäre wohl am einfachsten..." -
Eifrig nickt Ganymed, aber am Ende sieht er sie ernst an. "Aber, Domina, ihr könnt doch nicht Eure Sachen selber tragen? Das sollte schon ich tun!" Er nickt bestimmt und lächelt breit.
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"Wieso nicht? Das mache ich doch meistens..."
Aemilia überlegt kurz, schüttelt dann aber wieder den Kopf.
"Nein, wir lassen es lieber so. Du kennst dich doch noch garnicht aus, hier in Rom. Ich möchte ja nicht, dass du dich meinetwegen auf dem Weg zur Casa Didia verläufst. Außerdem könnten wir ansonsten das Schiff verpassen..."
Sie grinst und nickt großzügig.
"Aber wenn du ganz lieb bist, dann lasse ich dich meine Sachen von hier zum Hafen tragen. Einverstanden?" -
Ganymed nickt. "Ja, natürlich, Domina!" Er lächelt selig. "Hispania...!" probt er schon den Klang des fremden Landes.
Er nickt. "Gut, dann geh ich mal und frag, ob ich vielleicht noch eine Tunika bekomme! Und vielleicht eine Lyra? Dann kann ich für Euch auf dem Schiff spielen, damit es Euch nicht zu langweilig wird."
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"Oh, ja! Musik! Was für Instrumente kannst du alles spielen? Dann nehmen wir eins mit, was möglichst handlich ist. Ich will ja nicht, dass du mir schon nach fünf Metern unter dem ganzen schweren Gepäck zusammenbrichst. Was die Tunika angeht, dürften die zwei für den Anfang auch reichen. In Tarraco gehen wir dann mit Lucilla einkaufen! Sie ist nämlich sehr schön, musst du wissen, und sie hat einen guten Geschmack wenn es darum geht sich einzukleiden..."
Aemilia grinst gut gelaunt und gemeinsam nähern sie sich langsam dem Ausgang des Hortus.
"Ich freue mich schon richtig. Das wird ein toller Urlaub..." -
Nachdenklich kaut Ganymed auf seiner Unterlippe. "Ich habe die Lyra und das Trigonum gelernt, aber auch ein wenig die Flöte. Die Flöte jedoch nicht so gut. Hektor meinte, das macht ein häßliches Gesicht und ist auch nicht Apollogefällig!"
Dann sieht Ganymed Aemilia einen Moment verträumt an. "Ich kann nicht glauben, dass es eine schönere Frau als Euch geben kann, Domina!" Verlegen senkt er den Blick. "Verzeiht, so was sollte ich wohl nicht sagen..." murmelt er kleinlaut.
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Aemilia wird rot und lächelt verlegen.
"Oh... Danke... Das ist aber ein schönes Kompliment!"
Sie sieht ihn lächelnd von der Seite an.
"Aber ich bin doch garnichts besonderes und du hast sie ja noch garnicht gesehen. Vielleicht gefällt sie dir ja noch viel besser..."
Aemilia schmunzelt und zuckt versöhnlich mit den Schultern.
"Na, wir werden ja sehen. Welches Instrument ist dir selbst denn lieber? Ich werde dann mal sehen, ob ich so eines besorgen kann. Wir haben bestimmt noch eines irgendwo in der Casa herumliegen..." -
"Das glaube ich nicht...!" murmelt er leise, so dass man ihn kaum hört.
Er denkt kurz nach und nickt schließlich. "Ich glaub, eine Lyra wäre am praktischsten. Leichter zu transportieren als ein Trigonum und schöner als eine Flöte!" Er lächelt Aemilia strahlend an. "Ich freu mich schon sehr auf die Reise...!"
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"Gut! Ich werde sehen, was sich machen lässt..." strahlt Aemilia.
"Ich auch! Es wird wunderbar... Du hast doch keine Probleme mit Schiffsreisen, oder? Wirst du seekrank?"
Sie schaut etwas besorgt. -
Verlegen kreist Ganymed mit seiner Fußspitze im Gras. "Seekrank? Ähm...!" Er kräuselt leicht die Nase. "Ein bisschen...aber wirklich nicht so schlimm!" Er sieht Aemilia mit einem treuen Hundeaugenblick an. "Darf ich trotzdem mit?"
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Aemilia schmunzelt.
"Natürlich... Du musst die Fahrt schließlich ertragen. Ich habe damit glücklicherweise keine Probleme."
Sie zwinkert ihm zu.
"Ich kann dir dann ja seelischen Beistand leisten. Das bekommen wir schon hin...
Wenn es dir zu schlecht wird, dann gibst du die Lyra halt an mich ab und ich versuche mich ein wenig. Aber ich würde dir eher raten, es nicht dazu kommen zu lassen. Ich bin eine grauenvoll schlechte Musikantin..." -
Ganymed lacht und nickt. "Es wird schon gehen. Nur die ersten Tage sind schlimm. Aber dann kanns ja jetzt losgehen, oder?"
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