hortus et peristylium

  • Romanus drehte den Kopf als eine weibliche Stimme hinter ihm erklang und Maximian ansprach. Er nickte höflich und wandte sich dann wieder an Valeria, als sie ihn erstaunt fragte, ob er Maximians Cousin sei.
    "Ja, ich bin sein Cousin...", konnte er noch sagen, als Maximian sich auch schon anschickte, die Menschen untereinander vorzustellen. Das war also seine Mutter...


    Der junge Römer lächelte die Frau an und gab ihr die Hand, als Maximian ihn als Praetorianus Sohn vorgestellt hatte. Jetzt da er sie sah, konnte er gewisse Ähnlichkeiten mit ihrem Sohn feststellen, obwohl Maximian doch Meridius fast bis aufs Haar glich. "Es freut mich sehr, dich kennenzulernen... Tante..." Romanus überlegte, doch ihm wollte der Namen seiner Tante nicht einfallen, deshalb verschluckte er den Rest des Satzes und grinste nur etwas verlegen.


    Maximians Gestammel irritierte Romanus aufs Neue und er runzelte die Stirn, während er seinen Cousin verstohlen musterte. Er nahm sich vor, ihn bei Gelegenheit mal beiseite zu ziehen, um sich mit ihm unter vier Augen zu unterhalten. Vielleicht konnte er ja helfen, auch wenn der Junge noch nicht wusste, wie. Denn so wie es aussah schien es ja um die blonde Frau namens Valeria zu gehen.

  • Sie drückte Maximian an sich, bald würde er die Toga eines Mannes tragen, vermutlich würden solche Momente dann seltener werden. Die Verunsicherung ihres Sohnes und das Abrücken Valerias war ihr jedoch nicht entgangen, entweder stimmte ihre anfängliche Befürchtung oder beide waren einfach nur nervöus, weil sie genau wussten, dass sie Kenntnis von ihrer Liebe hatte und nur keinen falschen Eindruck aufkommen lassen wollten. Auf jeden Fall machte ihnen etwas zu schaffen....


    ...Iulia Severahalf sie Romanus weiter, der ihr die Hand gab."Schön dich kennen zulernen" Sie lächelte "Und dich natürlich auch Valeria, Maximian hat schon von dir erzählt."


    Diese Bemerkung hatte sich jetzt nun doch nicht verkneifen können, auch wenn es nicht gerade zu einer Entspannung der Situation beitragen würde, wie sie sich selbst scholt, naja vielleicht war das auch gar nicht so schlecht...dennoch fügte sie rasch hinzu.


    "Dein Vater hat mir geschrieben und ich wollte mit dir reden, Maximian."


    Zu Romanus und Valeria gewandt.


    Ich soll euch übrigens auch von Meridius grüßen.

  • Valeria klappte die Kinnlade herunter. Praetorianus? Oh verdammt....das war IHRE Möglichkeit! Sie sah Romanus ungläubig an und hakte nach.
    "Praetorianus ist dein Vater?"
    Beinahe hätte sie "meiner auch" hinzugefügt, doch konnte sie sich das im allerletzten Moment noch verkneifen. Sicher würde Romanus sich dann fragen, weshalb Cousin und Cousine sich küssten. Und vor Severa war das keine besonders kluge Idee....
    Doch dann sagte diese plötzlich, sie habe von Valeria gehört. Verwirrt tauschte sie einen Blick mit Maximian aus und hoffte, dass er ihr stumm mitteilen konnte, was Severa wusste. Wusste sie es? Und als Severa schließlich Meridius erwähnte und Valeria somit indirekt an ihren Eid erinnerte, entschloss Valeria sich, mitzuspielen.
    "Dann....dann bist du mein Bruder!" entfuhr es ihr.
    "Ich wusste gar nicht, dass ich einen Bruder habe!"

  • Maximian beobachtete sich die Haare im Nacken raufend, wie seine Mutter die beiden ihr vorgestellten jungen Menschen grüßte, konnte aber nicht umhin den Unterton in Iuliuas Stimme zu hören, als sie meinte, dass er ihr schon von Valeria erzählt hätte.
    Den Blick Valerias erwiderte er, ließ dabei die Hand vom Hals fallen und und blinzelte sie mit leicht zerknirschter Miene an. Da war es, dass er die verstohlenen Blicke seines jungen Cousins bemerkte, weshalb er kurzzeitig die Brauen hob und ihn ziemlich nichtssagend anlächelte.


    Da hörte er auch schon die Nachricht, dass Meridius geschrieben hätte und seine Mutter gerne mit ihm reden wollte.
    "Natürlich, Mutter. Jetzt gleich? Es wird ihm doch nichts zugestoßen sein?", hakte er vorsichtshalber gleich nach, während er seine Mutter am Ellenbogen griff, bereit, mit ihr ein wenig zur Seite zu gehen.


    Valerias Geistesblitz verfolgte er aufmerksam und sah zwischen den beiden Geschwistern - er konnte es noch gar nicht glauben - stillschweigend hin und her und anschließend wieder zu seiner Mutter.

  • Erneut sah Romanus Valeria fragend an, als sie nach seinem Vater fragte und er nickte. Was hatte sie nur, erst war sie entgeistert, dass er Maximians Cousin war, dann fragte sie nach seinem Vater? Er konnte sich nicht erinnern, dass er Praetorianus je von ihr hatte sprechen hören. Also woher...


    Er konnte den Gedanken nicht mehr zu Ende denken, das platzte Valeria auch schon mit der Erkenntnis heraus, dass er ihr Bruder sei und Romanus klappte den Mund auf und zu ohne ein Wort herauszubringen. Was hatte sie soeben gesagt? Der Junge blinzelte verwirrt und dachte, er hatte sich irgendwie verhört.


    "Ich bin...was?", fragte er ungläubig und starrte die junge Frau an, als wäre sie das achte Weltwunder. "Wie kommst du darauf? Das...kann nicht sein..." Romanus wusste nicht was er sagen sollte, war sich nur sicher, dass Valeria sich irgendwie täuschen musste. Sie sollte seine Schwester sein? Dann war sein Vater ihr Vater und seine Mutter... nein unmöglich. Und Maximian war dann nicht nur sein Cousin, sondern auch ihrer...


    Romanus schüttelte leicht den Kopf, so sehr schwirrte ihm die Gedanken darin herum und er blickte die blonde Frau erneut skeptisch an. "Praetorianus ist dein Vater?", wiederholte er Valerias Frage überflüssigerweise, da er die Antwort ja eigentlich schon kannte.

  • Valeria fiel auf, dass Romanus und sie sich natürlich gar nicht ähnlich sahen, doch sie zog es vor, das nicht zu erwähnen. Es würde anderen sicher noch früh genug auffallen. Sie lächelte ihn herzlich an und sagte:
    "Ja, Praetorianus ist mein Vater. Meine Mutter...sie ist vor einigen Tagen gestorben. Das bedeutet also, dass du mein Halbbruder bist", stellte sie fest.
    Valeria warf Maximian noch einen kurzen Blick zu, dann bedeutete sie Romanus mit einer Kopfbewegung, ihr zu folgen. Sie entfernte sich einige Schritt weit von Severa und Maximian und wartete dann darauf, dass Romanus zu ihr aufschloss. Sie blickte ih verschwörerisch an.
    "Wie alt bist du?" fragte sie so leise, dass nur Romanus es verstehe konnte.
    "Und kannst du ein Geheimnis für dich bewahren?"

  • Romanus sah seine Schwester immer noch ungläubig an, als wartete er darauf, dass das alles sich als Scherz herausstellte. Doch dem war nicht so und Valeria lächelte ihn nur herzlich an und erzählte, dass ihre Mutter vor einigen Tagen gestorben sei.


    "Das tut mir sehr leid. Ich kenne meine Mutter nicht, sie ist bei meiner Geburt gestorben", sagte Romanus immer noch völlig verwirrt und schluckte die Bemerkung hinunter, dass er sich garnicht vorstellen konnte, dass sein Vater eine andere Frau vor seiner Mutter gehabt hatte. Doch Valeria zog ihn beiseite und fragte ihn nach seinem Alter.


    "Ich bin 13...fast 14 Jahre alt und du?", entgegnete er und nickte dann auf ihre Frage hin. Das alles war sehr verwirrend und Romanus brauchte erst einmal eine Weile, um die Neuigkeiten zu verdauen. "Ja natürlich...was für ein Geheimnis?" Er sah die junge Frau fragend an und suchte tatsächlich so etwas wie Ähnlichkeiten in ihrem Gesicht. Doch außer, dass sie ebenfalls blonde Haare und blaue Augen hatte, fiel ihm nichts auf und diese Merkmale hatte er ja eindeutig von seiner Mutter geerbt.

  • Valeria lächelte den Jungen, den sie in der Tat wirklich gern als realen kleinen Bruder gehabt hätte, freundlich an und verriet ihm, dass sie selbst in wenigen Tagen siebzehn Jahre alt werden würde. Dann warf sie einen prüfenden Blick zu Maximian und Severa, die etwas abseits standen und sich angeregt unterhielten. Sie wurden nicht belauscht, das war gut. Valeria beugte sich etwas herunter zu ihrem kleinen Bruder und sah ihn eindringlich an.


    "Gut...aber es ist sehr wichtig, dass du es auch wirklich für dich behältst, in Ordnung? Also...Maximian und ich, wir..naja, wir lieben uns. Das ist schlecht, weil wir...verwand sind" - sie stockte kurz, weil sie wieder lügen musste- "aber wir lieben uns trotzdem. Bitte erzähl es niemandem. Vielleicht...erzähle ich dir irgendwann mehr darüber. Aber nur, wenn du wirklich dicht hältst für deine große Schwester."


    Sie zwinkerte ihm zu und wartete seine Antwort ab.

  • Romanus hörte Valeria aufmerksam zu und sein Blick wanderte ebenfalls hinüber zu Maximian und seiner Mutter. Als seine neue Schwester ihm erzählte, dass sie und Maximian sich lieben würden, nickte der Junge, denn er hatte sich schon so etwas in der Art gedacht.


    Er lächelte die blonde Frau an und fühlte so etwas wie Zuneigung zu ihr in sich aufsteigen. Tatsache war, dass Romanus dadurch, dass er seine Mutter nicht gekannt und seinen Vater auch die meiste Zeit vermissen musste, doch recht einsam war. Er hatte zwar Meridius, der ihn behandelte, als wäre er sein leiblicher Sohn und Gallus, den Sklaven den er wirklich sehr ins Herz geschlossen hatte. Doch war das nicht dasselbe und der Junge war jetzt, da er sich langsam an den Gedanken gewöhnt hatte, richtig glücklich eine leibliche Schwester zu haben. Jemanden mit dem er eventuell Dinge über ihren Vater austauschen konnten, die mit ihm sonst niemand teilen konnte.


    "Ich schwöre es bei..." Romanus fiel die kleine Statue ein, die Meridius ihm aus Rom mitgebracht hatte. "bei Mercurius, dass euer Geheimnis bei mir gut aufgehoben ist. Möge der Himmel auf mich fallen, sollte ich das Geheimnis verraten." Mit feierlicher Miene sah Romanus seine Schwester an und kratzte sich dann am Kopf, als ihm erneut sein Onkel Meridius einfiel.


    "Weiß es denn Onkel Meridius?", flüsterte er und warf einen unbehaglichen Blick in Richtung Maximians Mutter. "Der würde bestimmt alles andere als begeistert sein, mmh?"

  • "Nein, nein mach dir keine Sorgen, es geht ihm gut zumindest zu dem Zeitpunkt als er den Brief schrieb und glaub mir wenn ihm etwas zugestoßen wäre, dann wäre ich in einer ganz anderen Verfassung als jetzt."


    Sie legte ihm die Hand auf die Schulter. Sollte sie ihn erneut auf Valeria ansprechen? Sie entschied sich erstmal dafür über etwas anderes zu reden und sich mit der Frage später noch einmal zu beschäftigen.


    Der Grund aus dem ich dich sprechen wollte hätte ruhig noch etwas warten können, aber ich dachte du wärest allein und es würde dich interessieren, dass dein Vater geschrieben hat. Er will übrigens versuchen an dem Tag an dem du die Toga eines Mannes erhälst anwesend zu sein, natürlich gibt es dort viele Dinge auf die er keinen Einfluß hat....


    Sie machte eine Pause um Maximian die Chance zu geben auch etwas zu sagen.

  • War er froh, dass sie ihn scheinbar nicht auf Valeria ansprechen wollte. Noch nicht. Aus taktischen Gründen drehte er sich deshalb mit dem Rücken zu seiner Cousine und spendete seiner Mutter seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
    "Da hast du richtig gedacht, Mutter", meinte er schmunzelnd und zwinkerte ihr zu, um dann wieder ernst zu werden und ihr zuzuhören.
    "Natürlich. Sollte er es nicht schaffen, würde ich es ihm nicht übelnehmen...", kommentierte Maximian mit geteilten Gefühlen. Natürlich wäre er traurig, wenn Meridius es nicht rechtzeitig schaffen würde - selbst wenn er keinen Einfluss darauf hatte, was die Germanen sich eventuell einfallen ließen, um die Legionen zu beschäftigen.
    "Was schrieb er denn?", fragte der Sohn seine Mutter neugierig.

  • Trotzdem konnte Iulia heraushören, dass Maximian dann entäuscht sein würde und hoffte inständig, dass es Meridius gelingen würde an dem Tag anwesend zu sein.


    Er hat von den schlimmen Verlusten in Germanien berichtet und dass ihm jeden Tag mehr bewusst wird, dass Proximus als Held gestorben ist."


    Sie machte eine Pause beim sprechen.


    Dann schrieb er noch, dass du deiner Familie keine Schande bereiten und dich deiner Verantwortung und deinen Aufgaben stellen sollst,darum möchte ich dich auch darum bitten mit mir, wenn ich in ein paar Tagen nach Tarraco aufbreche zurückzureisen.Dein Hauslehrer ist dort und du musst noch einiges lernen."


    Die strengeren Züge die ihr Gesicht bei diesen Worten angenommen hatte, verschwanden nun und sie schaute ihn liebevoll an.


    "Außerdem hätte ich dich gern in meiner Nähe und nicht weitentfernt in Rom."


    Der Gedanke an den Tag an dem er volljährig werden würde, tauchte wieder in ihrem Kopf auf, dann würde es wohl nicht mehr lange dauern bis er sich bei den Legionen melden würde. Ein klammes Gefühl machte sich in ihr breit. Darum wollte sie jetzt noch möglichst viel Zeit mit Maximian verbringen.

  • Schwere Verluste, hatte sie gesagt. Wenn Maximian sowas wie ein Idol hatte, dann war das sein Vater, und so vertraute er darauf, dass er die Germanen gesund hinter sich bringen würde. Nicht umsonst durfte er die Legionen anführen.
    Und als seine Mutter beim Sprechen eine Pause einlegte, dachte er, er müsse ihr gut zureden:
    "Ich bin mir sicher, er wird zurück kommen. Es gibt keinen, bei dem ich mir sicherer sein könnte. "


    Der strenge Blick, mit dem der junge Mann von seiner Mutter gemessen wurde, war ihm nur allzu bekannt - er hatte ihn in seinem Leben wahrscheinlich schon an die Million mal gesehen. Natürlich wollte er der Familie keine Schande bereiten und seinen Pflichten Nachkommen, und er tat es auch so gut es eben ging... aber irgendwie lief manchmal alles von selbst aus dem Ruder und er war davon überzeugt, dass er nur in den seltesten Fällen wirklich etwas dafür konnte.
    Leider wusste er auch, dass seine Mutter weniger von dieser Verschwörung gegen ihn überzeugt war. Oder sein Vater. Gleich lag seine Stirn in kleinen Fältchen...
    Alsdann nickte er und verschränkte die Arme hinter seinem Rücken.
    "Es beunruhigt mich, dass du dich anhörst, als würdest du mit einem kleinen Jungen reden..."
    Nun lächelte er breit und machte eine Pause beim Reden. Natürlich musste er scherzen, auch wenn er nicht sonderlich stolz auf seine wenn auch scherzhafte Erkenntnis war.
    "Selbstverständlich begleite ich dich nach Tarraco. Wir haben ohnehin in letzter Zeit zu wenig miteinander geredet... und außerdem will ich an meinem Geburtstag auch lieber in meiner Heimat sein", sagte er mit nun leicht tieferer Stimme, um erwachsener zu wirken. Was er war.... meistens.

  • "Du bist ein gescheiter junger Mann, Romanus", lächelte Valeria erfreut und ließ sich nun ins Gras sinken. Vielsagend neben sich klopfend sah sie Romanus an, während sie auf seine Frage antwortete.
    "Meridius? Ja, der weiß es. Und du hast recht, er ist nicht begeistert. Wir haben uns in Tarraco kennengelernt, Maximian und ich. Und als Meridius es dann herausgefunden hat, hat er mich zurück nach Rom schicken lassen. Ich wollte ohnehin zurück...wegen meiner Mutter, weißt du? Aber es war umso schlimmer, weil ich allein zurück musste und Maximian nicht mitkommen konnte. Wir haben uns beinahe zwei Monate nicht gesehen und erst heute wiedergetroffen."
    Valeria seufzte und grinste Romanus an.
    "Und, was hat mein kleiner Bruder mit Frauen zu schaffen?" neckte sie ihn. Sie begann bereits jetzt, Romanus in ihr Herz zu schließen. Sie würde es nicht übers Herz bringen, ihm zu verraten, dass sie keine Decima und somit auch nicht seine Schwester war. Zumindest glaubte sie, dass sie dazu nicht die Kraft haben würde. Sie durfte es niemandem erzählen....

  • Romanus ließ sich neben Valeria ins Gras sinken und freute sich mittlerweile sehr über seine neue Schwester. Mitfühlend sah er sie an und strich ihr kurz über die Schulter, als sie traurig von ihrer Trennung von Maximian erzählte. Und auch wenn es dem jungen Römer immer noch etwas seltsam vorkam, dass sich Cousin und Cousine liebten, konnte er sich dennoch vorstellen, dass gerade diese Tatsache recht schwer auf den beiden lastete. Da war es wieder, das Thema, welches ihn seit geraumer Zeit beschäftigte und worauf er bisher keine Antwort hatte.


    Und wie, als hätte Valeria seine Gedanken erraten, fragte sie ihn nach seinen Erfahrungen mit Frauen. Romanus Wangen färbten sich rosa und er senkte verlegen den Blick, während er scheinbar interessiert einen Grashalm vor sich musterte.


    "Mmmh, nichts...", brummelte er schließlich in seinen nicht vorhandenen Bart und wunderte sich doch etwas über sich selbst, dass er auf einmal so befangen war, hatte er doch Gallus offen über seine Liebe zu Nyla ausgefragt und auch Alessa direkt auf ihren vermeindlichen Liebhaber angesprochen. Doch wie so oft, versuchte der Junge seine Verlegenheit mit einem Scherz zu überspielen und er hob schließlich den Kopf und grinste Valeria an.


    "Du bist ja leider meine Schwester."

  • Valeria grinste ihn schelmisch an, doch dann fiel das echte Lächeln aus ihrem Gesicht und machte einem aufgesetzten Platz. 'Du bist ja leider meine Schwester', hatte Romanus gesagt! Was meinte er denn damit? Er schien plötzlich verlegen und errötete sogar. Valeria legte den Kopf schief und lächelte nun wieder echt, aber unsicher.


    "Wie meinst du das?" fragte sie nach.
    Er hatte sich doch nicht etwa....? Sie sah ihn zum ersten Mal, wies sie sich in Gedanken zurecht. Sie hatten sich vorher noch nie gesehen und überhaupt... Und dann sah sie Romanus' Grinsen und fühlte sich ziemlich naiv. Natürlich hatte er nur einen Spaß gemacht! Sie schmunzelte ihn belustigt an und umarmte ihn dann spontan.


    "Na du bist mir ja einer!" lachte sie, ehe sie wieder ernster wurde.
    "Nein, aber im Ernst. Schließlich bin ich deine große Schwester...."

  • Valeria schien im ersten Moment seine Bemerkung für bare Münze zu nehmen und lächelte etwas gequält. Romanus war schon versucht eine Wachstafel zu suchen und in großen Buchstaben SCHERZ zu schreiben, da schien sie es verstanden zu haben. Und doch konnte er, nachdem er sie sich jetzt doch etwas näher angesehen hatte, Maximian durchaus verstehen.


    "Im Ernst", sagte er und lachte, als Valeria ihn umarmte und wurde dann wieder verlegen, "ich habe nichts mit Frauen zu schaffen...nun ja noch nicht...habe auch noch keine so richtig...naja kennengelernt"


    Romanus verstummte und spürte erneut, wie ihm die Schamesröte ins Gesicht stieg.

  • "Ach, das wird schon!" sagte sie fröhlich und zwinkerte Romanus zu.
    "Pass bloß auf, dass es niemand aus der Familie ist, sonst wird Meridius noch verrückt", meinte sie einen Moment später dann nicht mehr so fröhlich, sondern eher schuldbewusst. Trotzdem würde sie sich wieder in Maximian verlieben, wenn sie die Wahl hatte. Kein anderer hatte bisher ihr Herz erobert und so würde es auch bleiben.
    Valeria wandte sich wieder ihrem kleinen Bruder zu.
    "Und, was machst du so? Erzähl mir mal was über dich, ich weiß ja nichts. Was möchtest du später einmal machen?"
    Beiläufig warf sie Maximian und seiner Mutter einen Blick zu. Noch immer unterhielten sie sich angeregt. Valeria zuckte mit den Schultern. Später, ja, später würde sie Maximian ganz für sich allein haben und nicht teilen müssen. Und nun wollte sie ersteinmal die Zeit nutzen und ihren "neuen" kleinen Bruder kennenlernen.

  • Sie konnte sich nur mühsam ein schmunzeln verkneifen, als sie hörte, dass er versuchte mit tieferer Stimme zu sprechen um erwachsener zu wirken.


    "Ich glaube du hast schon vergessen wie ich früher mit dir gesprochen habe, als du noch klein warst." sagte sie mit einem grinsen, dass langsam zu einem lächeln wurde. Es freut mich das du mit nach Tarraco kommen willst und wenn ich wirklich gelegentlich mit dir wie mit einem kleinen Jungen reden sollte dann ist das keine böse Absicht, ich falle nur manchmal in alte Gewohnheiten zurück..." Sie wusste natürlich das Maximian kein kleiner Junge mehr war , auch seine Sorgen und Probleme waren längst nicht mehr die eines kleinen Jungen, die Zeiten in denen er einfach nur ein aufgeschlagenes Knie oder Streit mit seinen Freunden hatte und es oft schon gereicht hatte, wenn sie ihn einfach nur tröstete waren vorbei. Ein wenig Wehmut ergriff sie. ...du warst ja auch jahrelang ein kleiner Junge. Aber das werde ich mir auch noch abgewöhnen, schließlich ist mir bewusst, dass du inzwischen erwachsen geworden bist... ."


    Dann schaute sie über Maximians Schulter, ungefähr in die Richtung in der sich Valeria befinden musste, auch wenn ihr Sohn ihr die direkte Sicht versperrte.


    "Sie macht einen netten Eindruck, allerdings scheinen ich oder mein Erscheinen sie etwas eingeschüchtert zu haben."

  • Das Lächeln seiner Mutter nahm Maximian den ganzen Stress und Druck von den Schultern und er freute sich, dass sie nun mit ihm hier war. Bei den Decimas, seiner neuen Heimat und den Worten seines Vaters nach auch ihrer. In diesem Moment war er stolz und glücklich, auf der anderen Seite aber auch verständnisvoll. Denn er konnte sich nicht wirklich vorstellen, wie es war, plötzlich bis auf eines keines der Kinder, das man großgezogen hatte, wiedersehen zu dürfen. Sollte sie ihn behandeln wie ein Kind - wenn es ihrer Seele gut tat, würde er es über sich ergehen lassen.
    "Aber ich werde immer dein Sohn bleiben, und solange du nicht meinst, mir beim Umziehen helfen zu müssen, scherzte er, wurde dann aber einen Moment ruhig und sah seine Mutter liebevoll an, "darfst du gern in alte Gewohnheiten zurückverfallen."
    Man sah es ihm vielleicht nicht direkt an, aber ein Gespräch nach dem letzten mit seiner Mutter tat ihm offensichtlich gut. Zu vieles hatte da plötzlich zwischen ihnen gestanden.
    Unter anderem auch das, was Iulia als nächstes ansprach... Valeria. Obwohl Valeria Maximians Ansicht nach kein Problem war.
    Was nun? Wollte er seiner Mutter ehrlich gegenüber sein, wäre die nette Unterhaltung zwischen ihnen zum Scheitern verurteilt. Iulia wollte nicht sehen, dass ihr Sohn mit seiner Cousine anders zu tun hatte, als es Cousins und Cousinen tun sollten - das war ganz gewiss ihr Standpunkt. Aber lügen wollter er auch nicht... In die Enge getrieben senkte er kurz den Blick.
    "Ja, sie ist nett. Immerhin ist sie eine Decima...", sagte er und bemühte sich, der Mutter in die Augen zu sehen.
    "Ihre Mutter verstarb erst kürzlich, weshalb sie vor hat nach Tarraco zu gehen, um dort auf Praetorianus, ihren Vater zu warten. Romanus ist sozusagen ihr Bruder, sie lernen sich gerade erst kennen."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!