• Irgendwie war sie in Gedanken und musste auf einmal richtig schmunzeln. "Ich kann nicht schwimmen" sagte sie da es ihr gerade einfiel. Sie hatte es nie beigebracht bekommen auch nicht als sie noch frei war. Auf jeden Fall hörte es sich gut an wo sie leben sollte und sie hoffte auch, dass sie ihre Aufgaben würde gut ausführen können.


    Ihre Sorgen jedoch bekam sie so auf die Schnelle nicht so einfach los und sie rieb sich über ihren Arm als wäre ihr kalt.


    "Wann werden wir reisen?" fragte sie und schaute dann zu Marius rüber, der versuchte sie etwas aufzumuntern.

  • "Es ist geplant, das nächste Schiff zu nehmen. Ich weiß allerdings nicht genau, ob ihr beiden mit uns reist?"
    Ich sah fragend zu Verus hinüber.


    Sim-Off:

    sim-off bedeutet das: wenn Alessa wieder da ist (morgen Abend oder übermorgen) =)

  • Man sah Ganymed an, dass er sich von Marius überrumpelt gefühlt hat, als dieser so jovial auf ihn zugetreten war. Immerhin hatte er bis jetzt kaum mit ihm zu tun gehabt. Aber er schwieg dazu und trat einen Schritt in den Schatten der Unterkunft. Kurz darauf kam auch noch Verus hinein. Es wunderte Ganymed schon, wie schnell dieser Mann immer auftauchte. Das Gespräch mit Livianus muss wirklich schnell gegangen sein. Er zuckte mit der Schulter und schwieg die ganze Zeit. Auf seinem Gesicht war auch kaum eine Regung anzusehen als diese scheinbare Lockerheit im Raum seinen Platz einnahm. Seine Gedanken wanderten zu anderen Dingen. Pläne, die seine Zukunft betrafen. Pläne, die er immer wieder in seinem Kopf durchging, seit jenem Tag als Aemilia das erste Mal von möglicher Freiheit sprach.


    Er blinzelte als sie auf das Schiff zu sprechen kamen. "Wünscht die Herrin Alessa wirklich im Winter auf einem Schiff zu reisen?" fragte er Marius mit ungläubigen Blick.

  • Ganymed schien etwas abwesend. Vielleicht lag es daran, dass ich mich zuvor nicht sonderlich um seine Anwesenheit gekümmert hatte - oder aber, er hatte doch einige Integrationsprobleme, obwohl Decima Aemilia nun auch meine Herrin war. Er lächelte verstehend und sagte:


    "Ihr Verlobter wurde entführt. Ich habe noch nicht mit der Herrin gesprochen, aber ich kann mir denken, dass sie so weit vom Ort des Geschehens fort will wie nur irgend möglich. Was würda da näher liegen, als ins südliche Tarraco zum Rest der Familia zu gehen? Ich denke, da nimmt sie selbt eine stürmische Seereise in Kauf."

  • Ganymed sah Marius verwundert an und schüttelte dabei leicht den Kopf.


    "Der Verlobte der Herrin wurde entführt und sie will von hier fort? Also ehrlich gesagt ist mir das zu hoch. Warum will sie nicht hier warten, ob sich nicht eine gute Wendung in der Entführung und somit die Freilassung ihres Verlobten ergibt? Schließlich ist es ja nicht so, dass die Familie Decima sich nicht ein Lösegeld leisten könnte!"


    Er zuckte ratlos mit der Schulter. "Aber ich kann mir schon denken, dass Dominus Livianus Dir darüber nichts mitgeteilt hat...! Seltsam ist es aber schon, nicht wahr?"

  • Ich zuckte mit den Schultern.
    "Nein, er hat mir nichts weiter verraten. Ich kann auch nur vermuten. Vielleicht war nicht klar, ob die Entführer ihr Wort halten. Oder aber, sie fordern eine so horrende Summe, dass sie nur vom Imperator selbst aufzubringen ist. Ich weiß es nicht."


    Ich seufzte und schüttelte betrübt den Kopf. Wenn jemand anderem Leid zugefügt wurde, konnte ich nie einfach so dastehen und zusehen. Nur leider war ich in diesem Fall - wie so oft - machtlos.


    "Ich wünschte, ich könnte ihr helfen. Aber wenn es der Wunsch der Herrin ist, nach Tarraco zu gehen, werde ich mit ihr gehen und auf sie aufpassen, so gut es mir möglich ist."

  • "Mhm!" erwiderte Ganymed daraufhin. Da ihm wohl nichts weiteres dazu einfiel, ließ er das Thema fallen und wandte sich wieder an die Neue im Haus.


    Er lächelte freundlich zu Ilaria. "Schade, dass Du nach Tarraco musst. Ein bisschen mehr Leben hier wäre schön gewesen." Er lächelte sie einfach nur freundlich an und ohne irgendwelche Hintergedanken, die Verus wohl bei ihm vermutete. Doch dann kam ihm tatsächlich noch ein Gedanke. "Sag mal, Ilaria, kannst Du mir vielleicht einen Gefallen tun, wenn Du nach Tarraco kommst?" Er sah sie fragend und bittend dabei an.

  • Sie hatte den beiden nicht wirklich zugehört und wusste nicht über was sie gesprochen hatten zu sehr war sie mit ihren Gedanken beschäftigt gewesen. Und sie sollte auf der See reisen wo sie doch gar nicht schwimmen konnte. Und was war wenn das Schiff sinken würde oder ein Sturm kommen würde?


    Eigentlich war sie dankbar für die Unterbrechung dieser Gedanken als Ganymed sie ansprach. Neugierig war ihr Blick und sie schaute ihn an.
    Ilaria lächelte und dieses Mal fiel es ihr irgendwie nicht schwer. Sie waren soe freundlich hier und so nickte sie. "Ja das kann ich machen, welchen denn?"

  • Ganymed lächelte froh darüber und sein Blick ging zu Marius als ob es ihm nicht ganz recht wäre, dass er das auch hörte. Doch er überwand sich und meinte leise zu Ilaria. "In Tarraco, im Hause der Decima Meridius, lebt noch eine Sklavin namens Niobe. Sie wird Dir nicht gleich als Sklavin auffallen, da sie wie eine große Herrin wirkt. Aber ich möchte Dich bitten, ihr eine Nachricht zu übergeben, die ich noch verfassen werde! Würdest Du das für mich tun?" fragte er sie immer noch leise.

  • Ilarias Augen leuchteten auf und es erinnerte sie an den Brief von Hallam den sie in ihrer Kleidung versteckt hielt. Ob sie ihn jemals wieder sehen würde. Sie erinnerte sich auch an seinen Blick auf dem Markt und musste lächeln, während etwas in ihren blauen Augen aufleuchtete.


    Trotz, dass sie eine Sklavin war so war sie eine Frau die Romantik mochte auch wenn sie keinerlei Erfahrung darin hatte.
    Ilaria beugte sich ein wenig vor, damit Ganymed nicht so laut sprechen musste und nickte ihm zu.


    "Ich werde das gerne für dich tun."


    Ilaria war scheu aber sie tat anderen auch gerne einen Gefallen und würde es so auch jetzt tun, vor allem nach dem man sie so freundlich hier aufgenommen hatte.

  • Ich merkte, dass es Ganymed peinlich zu sein schien, also bückte ich mich nach einem Staubflusen, der glücklicherweise unter einer Lagerstatt hervorlugte. Ich blieb länger unten als beabsichtigt und schien mich auch noch sehr für den Flusen zu interessieren, als ich wieder gerade saß. Natürlich hörte ich einiges, was nicht für meine Ohren bestimmt schien - was wohl unvermeidlich war, wenn ich im gleichen Raum war. Ich sah zu Verus und grinste kurz, dann ließ ich den Flusen achtlos fallen und sah aufgeweckt in die Runde.

  • Ganyme strahlte vor Freude bei ihren Worten auf. Marius hatte er dabei schon längst wieder vergessen. "Ich danke Dir, Ilaria! Gut, dann schreibe ich ihr gleich die Nachricht!" Mit den Worten wandte er sich seiner Schlafstätte zu und ging zu einer etwas schäbigen Kiste, auf der eine schöne Lyra stand.


    Vorsichtig und sehr behutsam stellte Ganymed das Instrument zur Seite und öffnete die Kiste, in denen seine wenigen Habseligkeiten verstaut waren. Er holte einiges Schreibzeug hervor, eine Gänsefeder, ein Papyrus und ein Tintenfäßchen aus Ton. Sorgfältig faltete Ganymed das Papyrus und schnitt mit einem kleinen Messer seine Liedernotizen weg. Als er das restliche leere Papyrus vor sich liegen hatte, griff er nach dem Federkiel, öffnete den Korken des Faßes und tauchte schwungvoll die Feder hinein.


    An Niobe Zahrah bint Abdul Aziz bint Abdul Rahmann Al-Sau
    Casa Decima Meridius
    Tarraco
    Hispania


    Salve liebe Niobe















    Wie es sich gehörte murmelte Ganymed die Worte, die er schrieb. Nach den ersten drei Wörtern stockte er. Er starrte darauf, unsicher wie er weiterschreiben sollte und ob die Anrede nicht schon falsch war. Er biss sich auf die Lippen und merkte dabei nicht, wie ein Tintentropfen von der Gänsefeder auf seine Tunika fiel.

  • Ihr wurde ein wenig warm ums Herz als sie sah wie sehr er sich doch freute. Sie stützte sich etwas auf dem Lager ab und streckte ihre schlanken Beine aus.


    Kurz sah sie zu Marius und dann zu Verus und danach sah sie zu Ganymed, der angefangen hatte zu schreiben und dann ins stocken geriet. Noch einen Moment wartete sie und überlegte ob sie vielleicht aufstehen sollte. Sie runzelte ihre Stirn und fasste sich dann ein Herz uns stand etwas unsicher auf um zu Ganymed zu gehen.


    Ilaria ging nur langsam die wenigen Schritte und blieb seitlich von Ganymed stehen um sich dann neben ihn zu knieen. Ihr fiel der Tintenfleck sofort ins Auge und dann schaute sie ihn an.


    "Was ist?" fragte sie ihn ganz leise, dabei schaute sie aber nicht auf das Papyrus weil es sich nicht gehörte.

  • Ganymed seuftze tief auf und sah zu Ilaria. "Ich weiß noch nicht mal, wie ich sie ansprechen soll. Weiß Du, Ilaria, Niobe ist zu Unrecht in die Sklaverei gekommen. Das sieht man ihr ganz genau an. Sie ist eine Dame, sie bewegt sich wie eine und spricht wie eine. Was kann ich ihr da schreiben, was sie überhaupt interessieren würde? Wäre es nicht albern? Oder wenn ich ihr gar ein paar lyrische Zeilen schreibe, fände sie es dann nicht vermessen von mir, solche Worte an sie zu richten!"


    Er blickte zu den Anderen. Leise setzte er fort und zog heimlich einen kleinen Ring hervor, aus Silber mit einem blauen hübschen Edelstein in der Mitte. "Den hat sie mir jedoch vor ihrer Abreise gegeben. Was meinst Du, bedeutet das?"

  • Ilaria hörte ihm wieder zu. Welch eine Geschichte...... Sie sah ihn an und lächelte ein wenig aufmunternd. Was sollte sie ihm sagen? Ilaria die doch von nichts eine Ahnung hatte und noch ein junges Mädchen war. Konnte sie überhaupt die richtigen Worte für ihn treffen.


    Sie sah sich den Ring in seiner Hand an, der sicher nicht von einer einfachen Sklavin zu stammen schien, dafür war er fiel zu kostbar und schön. Ilaria nahm ihre Hand und legte sie auf die von Ganymed um deine zu schließen, in der der Ring lag, dann sah sie ihm in die Augen.


    "Das ist ein wahrlich kostbares Geschenk, dass man nicht so leichtfertig macht. Sie mag dich sehr und sie wird deine Worte lieben, egal wer sie ist. Schreibe deine Gedanken, deine Gefühle....lass einfach deiner Feder freien lauf, glaube mir es werden die richtigen Worte sein."

  • Nachdenklich nickte Ganymed. "Dann schreib ich ihr noch ein paar lyrische Zeilen am Anfang. Vielleicht gefällt ihr so etwas!"


    Er drehte sich zu Ilaria um.


    "Was meinst Du ist besser?


    Göttern gleich ist selig der Mann zu preisen,
    Der dir gegenüber sich setzen darf und
    Von der Nähe deine bezaubernd süßen
    Worte vernehmen,


    Und dein Lachen, lockend und lieb, das wahrlich
    Mir das Herz in der Brust tief erschüttert;
    Kaum erschaut mein Blick dich, erstickt die Stimme
    Mir in der Kehle,


    Meine Zunge ist wie gelähmt, ein feines
    Feuer rieselt unter der Haut, es sehen
    Nichts mehr meine Augen, ein Brausen schwillt mir
    Schrill in den Ohren.


    Schweiß bedeckt mich, fröstelnd erbeben alle
    Glieder, ich bin fahler noch als ein Grashalm,
    Wenig fehlt, so gleiche ich einer, der dem Tode verfallen."


    Ganymed rezitiert das Gedicht mit einer klaren, reinen Stimme und in einem wunderschönen und melodischen Griechisch. "Das ist jedoch von Sappho und ich hab ein oder zwei Wörter ändern müssen, da sie ja ihre Geliebte anspricht! Oder wie wär es mit diesem?


    Selig wie ein himmlischer Gott erscheint mir,
    Wär's erlaubt, noch über den Göttern selig,
    Wer, vor Dir hinsitzend, Dich immer, immer
    Schauet und anhört,
    wie so süß du lachst, was um alle Sinne
    Jählings bringt mich Armen; ja, wenn ein Blick nur
    Dir begegnet, Niobe, stockt der Atem
    Tief in der Brust mir;
    Und die Zung' erlahmt, mein Gebein druchrieselt
    Abwärts flücht'ges Feuer, vom eignen Klange
    Gellt der Ohren Paar, und es deckt die Augen
    Nächtiges Dunkel."


    Hier sprach er das Gedicht in einem klaren Latein, das zwar auch schön klang, jedoch nicht so melodisch wie das griechische Gedicht. "Das ist von einem römischen Autor!" fügte er sinnigerweise hinzu. "Was gefällt Dir besser?" fragte er sie etwas nervös.

  • Ich hatte die ganze Zeit schmunzeln in der Runde gesessen, jetzt jedoch sah ich Ganymed mit ganz anderen Augen an. Er konnte dichten, wenn er die Sätze nicht zufällig woanders aufgeschnappt hatte.


    "Sag mal, weiß Dein Herr, was Du alles kannst? Ich will mich ja nicht einmischen, aber als Ianitor bist Du fehlbesetzt, wenn ich das sagen darf. Du kannst schreiben, verstehst Dich sogar auf Poesie. Du solltest als Scriba Personalis arbeiten, oder als Gesellschafter für die Herrin."


    Ich war mir sicher, dass er genau dem Anforderungsprofil entsprach, nach welchem mich Meridius immer auf die Märkte schickte.

  • Verdutzt blickte Ganymed von seinen Bemühungen auf, einen schönen Brief an Niobe zu verfassen.


    "Ianitor?" fragte er. Dann breitete sich ein Grinsen auf und er gluckste leise vor Lachen. Er schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin nicht der Ianitor. Ich bin der Leibsklave für Decima Aemilia und unterhalte sie auch. Aber wenn sie mal wieder unterwegs ist oder mit ihren priesterlichen Tätigkeiten oder gar ihrem Ehemann beschäftigt ist, hab ich nicht viel zu tun. Wenn dann jemand klopft und Fannia oder Cicero beschäftigt sind, öffne halt ich die Tür."


    Er bemerkte in dem Moment den Tintenfleck auf seiner Tunika, was ihn kurz ärgerte. Aber dann sah er wieder zu Verus und fügte noch an. "Ich kann übrigens auch noch zwei Instrumente spielen und singen. Deswegen hat mich Dominus Livianus ja auch wohl gekauft."

  • Ilaria hörte Ganymed zu und lauschte seiner wundervollen Stimme. Den ersten Text konnte sie aufgrund der Sprache nicht verstehen, dennoch hörte es sich wunderschön an und man hätte leicht ins Träumen verfallen können.


    Sie hatte nur zugehört und nicht vor gehabt ihn zu unterbrechen. Mittlerweile hatte sie auch ihre Hand wieder von seiner genommen und schaute ihn einfach nur an.
    "Es sind beide wundervoll, auch wenn ich die Worte des ersten nicht verstehen konnte, da ich dieser Sprache nicht mächtig bin, so kann man aber schon am Klang deiner Stimme erkennen welch Gefühle darin stecken. Nimm das erste und beim nächsten mal das zweite."


    Ilaria lächelte ihn an und verstummte dann, als Verus wieder das Wort ergriff. Sie hatte ganz vergessen,. dass sie ja nicht alleine hier waren.

  • Ich staunte nicht schlecht, als ich Ganymed die Gedichte zitieren hörte. Griechisch verstand ich selbst nicht wirklich, ich hatte lediglich einige Worte aufgeschnappt. Auf die Idee, dass Ganymed mir vielleicht Griechisch lehren konnte, kam ich in diesem Moment ganz von allein. Ich würdeihn später fragen. Doch zuerst wandte ich mich an Verus.


    "Du weißt nicht zufällig, wann du Ilaria fortbringen sollst und ob wir zusammen reisen werden? Es bietet sich eigentlich an."

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