• Mehr als eine halben Stunde später kam ich zurück. Leise öffnete ich die Tür und schlich nur mit einer Kerze in der Hand in die äußerste Ecke des Cubiculums, wo meine Lagerstatt sich befand. Ich zog meine Tunika aus und wusch mich leise. Dann zog ich sie wieder an und legte mich auf das Lager. Im Schein der einzelnen Kerze konnte ich Ilarias Gesicht erkennen, Im Schlaf sah sie friedlich und zufrieden aus. Der Anblick ließ mich lächeln, ehe ich die Kerze ausblies und bald darauf in einen tiefen Schlaf versank.

  • Ganymed, der sich müde vom Tag in die Sklavenunterkunft zurück gezogen hatte, saß auf seinem Strohlager. In seiner Hand hielt er die Lyra und zupfte leise an den Seiten. Er übte eine verträumte Melodie. Sein Blick war leicht verklärt auf den Boden gerichtet, so dass er Aemilia noch nicht gleich bemerkte. Auch wußte er zu dieser Stunde noch nicht, dass ihm bald ein ziemliches Abenteuer in einer Insula bevorstand.


    So hob er lächelnd den Kopf und sah zu Aemilia. Etwas erstaunt sah er sie an. Ihr war gleich anzumerken, dass es ihr nicht gut ging. Sein Herz stockte kurz. Was konnte es sein? Schnell stand Ganymed auf und legte die Lyra zur Seite. "Domina? Alles in Ordnung?" fragte er besorgt als er auf Aemilia zutrat. Seine Augen zeigten auch die Besorgnis, die er spürte.

  • Erleichtert atmet die kleine Sacerdos auf, dass sie ihn tatsächlich gefunden hat. Mit verzweifeltem Blick geht sie auf Ganymed zu und umarmt ihn, einfach um sich an jemandem festhalten zu können und von jemandem festgehalten zu werden. :(
    "Ach, Ganymed... Es ist alles so... so..." :(
    Ihr fehlen die Worte, um die vielen komplizierten traurigen Dinge irgendwie richtig auszudrücken.
    "...so furchtbar. Was soll ich nur machen..." :(
    Aemilia seufzt traurig. Dann lässt sie ihn wieder los, setzt sich müde und kraftlos auf eine der Bänke und schaut zu ihm auf.
    "Hast du gerade denn überhaupt etwas Zeit für mich? Ich brauche einfach einen Freund..." fragt sie bedrückt.

  • Überracht blinzelte Ganymed als Aemilia ihn umarmte. Er legte seine Arme um sie herum und hielt sie auch in der Umarmung. Sein Herz schlug höher, doch ihre Worte nahmen ihm schnell wieder das Glücksgefühl, das er fühlte, wenn Aemilia ihm so Nahe war. Und die weiteren Worte holten ihn dann ganz schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Freund? Das klang ganz und gar nicht gut. Er wollte doch nicht nur ihr Freund sein. Aber irgendwie kam ihm das durchaus bekannt vor. Anscheinend sahen die Frauen ihn ihm immer nur einen Freund. 'Wirkte er wie Ambrosius?', fragte sich Ganymed. Der beste Freund der Frauen. Schnell schob er die Überlegung als ziemlich abwegig zur Seite.


    Seine Enttäuschung musste er mühsam beherrschen. Statt dessen lächelte er leicht und setzte sich neben Aemilia auf die Bank. "Natürlich hab ich Zeit für Euch, Domina. Immer..." sagte er inbrünstig und ehrlich dabei an. "Was ist denn passiert?" fragte er mitfühlend. Sein Selbstmitleid verbannte er in dem Moment in sein hinterstes Stübchen und seine Gedanken galten nur Aemilias Kummer, der wirklich schrecklich sein musste, ihrem Gesichtsausdruck nach.

  • Aemilia ist so niedergeschlagen, dass sie nichts von Ganymeds Hin- und Hergerissenheit merkt. ;) Sie seufzt und zieht ihre Beine eng an den Körper, so dass sie die Knie mit den Armen umschlingen kann.
    "Ach... Eines weißt du ja schon, das mit Mercator. Doch nun..."
    Sie seufzt schon wieder und sieht Ganymed traurig an. :(
    "Ich... Ich habe mich mit Livianus gestritten. Er... Er hat..."
    Ihr fehlen irgendwie die Worte und sie weiß garnicht so recht, wie sie das formulieren soll.
    "Also, er hat jemanden adoptiert, einfach so. Ein wildfremdes Mädchen, von dem etwas in einem Brief von Mercator stand. Er hat sie heute erst kennengelernt und sofort adoptiert. Stell dir nur vor - ich bin jetzt Mutter! Und er hat mich nicht einmal gefragt..."
    Aemilia schließt wieder die Augen und vergräbt ihr Gesicht zwischen ihren Armen.
    "Ist das denn fair?" :(
    Widerstrebende Gefühle, Gedanken und Meinungen kämpfen in Aemilia noch um die Vorherrschaft.

  • Am Rande hatte Ganymed von dem Tod des alten Patriarchen gehört. Auch von diesem Familienmitglied hatte Ganymed nicht wirklich kennen gelernt. Aber die Bestürzung der Familie hatte Ganymed durchaus mitbekommen. Aus diesem Grund hatte Ganymed Livianus in letzter Zeit etwas gemieden. Bei solchen Gelegenheiten wußte Ganymed nie so recht, was er tun sollte oder gar sagen.


    Aber das mit der neuen jungen Tochter von Livianus verdutzte ihn doch sehr. Das hätte er nicht von seinem Herren erwartet. Ob das Mädchen die Geliebte von Mercator war und Livianus wollte dem ebenfalls frönen? Ganymed hatte durchaus von ihrem Einzug mitbekommen, aber nicht wer sie war.


    Da holte sich doch Livianus glatt eine Geliebte ins Haus, so war Ganymed in dem Moment felsenfest davon überzeugt. Und sein Gesichtsausdruck war auch dementsprechend. Erst entgeistert, dann zornig. "WAS?" fragte er und starrte Aemilia an. "Das hat er gemacht, ohne Euch zu fragen, Domina?" Er schüttelte den Kopf, so dass seine blonden Haare hin und her flogen. "Nein, das ist wirklich nicht fair, Domina. Er kann Euch doch nicht so eine..." Göre wollte Ganymed sagen, suchte jedoch schnell nach einer anderen Bezeichnung."...ein Mädchen vor Eure Nase setzen." Er schüttelte noch mal leicht den Kopf. "Und warum hat er das getan?" Ganymed glaubte zwar die Antwort zu wissen, aber er wollte schon gerne wissen, welchen Vorwand Livianus benutzt hatte.

  • Aemilia seufzt noch einmal tief und schaut traurig zur Seite. :(
    "Sie ist schon 18 Jahre alt... Eine erwachsene junge Frau... Mercator hat ihm einen Brief hinterlassen. In diesem Brief bittet er Livianus darum, sich um sie zu kümmern..."
    Fragend sieht Aemilia zu Ganymed auf.
    "Er hat mir den Brief gezeigt, bevor er sie gefunden hat. Aber ich hatte gedacht er holt sie vielleicht hierher und lässt sie hier wohnen. Oder er zahlt ihr nur ein regelmäßiges Geld, damit sie einen Unterhalt hat. Aber niemals habe ich damit gerechnet, dass er sie gleich adoptiert..." :(
    Niedergeschlagen kauert sie sich noch enger zusammen und stützt den Kopf auf ihren Knien ab.
    "Ach, Ganymed... Was soll ich denn nur tun? Natürlich ist Livianus der Mann und hat das zu entscheiden, aber... Ich... Ich dachte, er würde mich bei soetwas wichtigem vorher fragen..."
    Sie schließt verzweifelt die Augen und kann es sich wirklich nicht erklären. :(
    "Meinst du..." flüstert sie tonlos. "Meinst du, er liebt mich nicht mehr?" 8o

  • Ganymed sah etwas unschlüssig aus. Er fühlte, wie sehr sie der Kummer mitnahm. Und das tat ihm genauso weh, wie ihr. Er wollte doch nicht, dass Aemilia unglücklich war. Zu sehr liebte er sie dafür. Für einen Moment dachte er, ob es ihn Aemilia nicht näher brachte, wenn er ihre letzte Frage bejahte. Doch er sah kurz auf den Boden und ihm fiel wieder seine Bitte beim Opfer an Venus ein.


    Er hob den Blick wieder und nahm Aemilias Hand sanft in die Seine. "Nein, Domina, das glaube ich nicht. Er liebt Euch ganz bestimmt immer noch und ganz aufrichtig. Wie könnte er auch anders, Domina. Man muss Euch doch einfach lieben..." fügte er an. In dem Moment schoß es ihm durch den Kopf, dass es Ganymed selber verriet. Schnell fügte er deswegen an, obwohl er etwas rot wurde.


    "Aber das mit dem Mädchen ist nicht richtig, Domina. Hat er erklärt, warum er die junge Frau adoptiert hat? Und habt Ihr sie schon kennengelernt?" fragte er schnell hintereinander um Aemilia von seinem kleinen Ausrutscher abzulenken. Dabei hielt er immer noch ihre Hand und sah sie aufmerksam an.

  • Aemilia erwidert den sanften Druck seiner Hand und öffnet die Augen wieder. Sie schaut Ganymed dankbar an und spürt ganz genau, wie gut ihr dieses Gespräch und sein Verständnis tut. Bis gerade eben war sie schon dabei, fast alle Aspekte ihres Lebens in Frage zu stellen. Nun hat Aemilia endlich wieder das Gefühl, ein wenig klarer zu sehen und sich mit ihrer Einschätzung zumindest nicht ganz und gar geirrt zu haben. Sie seufzt und schüttelt den Kopf.
    "Nein, noch nicht. Livianus hat es mir gerade erst erzählt, direkt nachdem er sie in unsere Casa gebracht hat. Danach bin ich sofort hierher zu dir gekommen. Ich weiß nicht... Ich will sie irgendwie garnicht kennenlernen. :( Wahrscheinlich ist sie sowieso ein ganz nettes und liebes Mädchen, das für all dies überhaupt keine Schuld trägt. Ich wüsste garnicht, wie ich mich zu ihr verhalten sollte. Ist sie meine Tochter? Meine Freundin? Meine Rivalin?"
    Fix beißt Aemilia sich auf die Zunge. Das letzte Wort hat sie nicht aussprechen wollen und sie schüttelt sich selbst tadelnd den Kopf.
    "Nein, natürlich nicht. Ich bin mir sicher, dass es genau ist wie er gesagt hat... Ach, was soll ich nur tun..."
    Die Ratlosigkeit steht groß in ihrer Miene geschrieben. :(
    "Hast du sie denn schon gesehen? Wie ist sie so? Ist sie hübsch?"
    Das Herz schmerzt ihr jedes Mal, wenn ihr dieser Gedanke auch nur ansatzweise in den Sinn kommt. :(

  • Schnell schüttelte Ganymed den Kopf. "Nein, wirklich hübsch ist sie nicht!" versicherte ihr Ganymed. "Also häßlich auch nicht, aber...ähm...ein wenig plump." Ganymed lächelte verschmitzt und fügte an. "Aber mit Euch verglichen, Domina, sind die meisten Frauen nur ein blasser Schatten und Eure Schönheit überstrahlt alle!" Seine Augen waren voller Wärme und Bewunderung auf Aemilia gerichtet und er sprach die Worte inbrünstig, da er auch jedes einzelne so meinte.


    Insgeheim hielt er Livianus auch für verrückt, sollte er tatsächlich sich dieses Mädchen als Geliebte ins Haus holen. Aber die Vertreter seines eigenen Geschlechtes waren schon manchmal sehr verrückt, das stellte Ganymed immer wieder fest. "Und was wollt Ihr jetzt tun, Domina?"

  • "Plump?" erkundigt sich Aemilia ganz verwirrt. Vor ihrem inneren Auge zeichnen sich merkwürdige Frauengestalten ab.
    Durch Ganymeds ehrliches Kompliment erscheint nun zum ersten Mal seit dem schrecklichen Gespräch wieder ein richtiges echtes Lächeln mit Livianus auf ihrem Gesicht. =)
    "Ach, Ganymed..."
    Sie drückt dankbar seine Hand und zwinkert ihm sogar verschmitzt zu. ;)
    "Man könnte ja meinen, ich sei mit dir verheiratet und nicht mit Livianus." sagt sie unbekümmert dahin. Sie hat ihren Sklaven sehr gern und sieht ihn mittlerweile als ihren besten Freund. Nur ist sie scheinbar absolut nicht in der Lage, auf diese kleinen Hinweise der Verliebtheit aufmerksam zu werden und sieht in ihnen einzig lauter kleine Freundschaftsbeweise. =)
    Auf seine Frage hin zuckt sie ratlos mit den Schultern.
    "Ich weiß es nicht... Ich weiß es einfach nicht... Was soll ich denn tun? Alles einfach so akzeptieren und weiter vor mich hinzuleben? Ich weiß nicht, ob ich das kann..."
    Der Kummer kommt wieder zurück und mit ihm die düstere Miene. :(

  • Und unbeabsichtigt sprach Aemilia Ganymeds größten Wunsch aus. So sah er sie für einen Moment verwirrt an. Wußte sie doch Bescheid? Doch dann merkte er, dass sie es nur als Scherz meinte und für einen Moment sah Ganymed traurig auf den Strohsack ihnen gegenüber. Er rang sich ein Lächeln ab. Schließlich ging es Aemilia schlecht und er wollte nicht, dass sein eigener ständiger Kummer sie noch belastete.


    Er dachte für einen Augenblick nach. "Was möchtet Ihr denn, Domina? Dass er die Adoption rückgängig macht oder das Mädchen vielleicht nach Tarraco schickt? Oder eine Entschuldigung von Livianus?" Er sah sie fragend an. Irgendwie ahnte er schon, was Aemilia wollte, aber ob sie es auch wußte?

  • Sie seufzt verzweifelt und schüttelt den Kopf. :(
    "Das geht doch alles nicht... Adoptierte Kinder sind wie eigene Kinder. Ich kann doch nicht von ihm verlangen, dass er sein eigenes Kind einfach wieder verstößt... Das wäre... Das wäre ihr gegenüber nicht fair... Und außerdem gehört es sich nicht..."
    Aemilia zuckt hilflos mit den Schultern.
    "Ich muss mich wohl einfach irgendwie damit abfinden... Es ist nur so... so... Ach... Es ist einfach nicht fair..." :(
    Schuldbewusst sieht sie Ganymed an.
    "Außerdem glaube ich, dass er dieses Mal einfach wirklich wirklich Unrecht hatte!"

  • Ganymed nickte. "Ja, er hätte Euch vorher fragen müssen, Domina!" pflichtete Ganymed Aemilia mit ganzen Herzen bei. Er verstand auch nicht, warum Livianus das getan hatte. Einfach eine wildfremde Frau adoptieren? Vielleicht war sie ihm gar nicht so wildfremd...?


    "Vielleicht ist sie ja sehr nett!" fügte er dann in einem vagen Versuch an, Aemilia die Adoption etwas schmackhafter zu machen. Vielleicht wäre sie dann nicht mehr ganz so nieder geschlagen. "Und Ihr...ich meine, hat das etwas an Eurer Liebe gegenüber Livianus geändert?" fragte Ganymed leise. Irgendwie hoffte er das innerlich, aber es schien ihm nicht sehr wahrscheinlich.

  • Aemilia lächelt schief.
    "Ja, vielleicht ist sie nett... Aber das wird wohl auch nichts helfen. Ich glaube nicht, dass ich sie nach einem solchen Anfang je so lieben könnte, als sei sie mein eigenes Kind, wie ich das eigentlich müsste."
    Nachdenklich runzelt sie die Stirn.
    "Meinst du, das ist schlimm? Ich kann ja einfach ein bißchen so tun, als ob..."
    Der Gedanke sich zu verstellen passt ihr eigentlich überhaupt nicht und sie verzieht das Gesicht etwas.
    "An meiner Liebe... Nein, das nicht. Ich bin nur so unendlich enttäuscht von ihm. Es schmerzt mich jedes Mal, wenn ich ihn sehe... :( Das hätte ich wirklich nicht von Livianus gedacht..."
    Lächelnd sieht Aemilia Ganymed an.
    "Ach, Ganymed... Wenn er manchmal nur so ein bißchen sein könnte wie du..." :D :D

  • Ganymed lächelte kurz gequält. Wieder fuhr ihm ein kleiner Stich ins Herz bei Aemilias Worten. Aber er wußte ja, dass sie es nur scherzhaft meinte. Er schüttelte schließlich den Kopf. "Niemand kann von Euch erwarten, dass ihr einer erwachsenen Frau gegenüber Muttergefühle bekommt. Sie wird ja kaum viel jünger als Ihr sein und außerdem kennt Ihr sie ja nicht."


    Ganymed lehnte sich leicht zurück und hob nachdenklich seine Augenbrauen. "Vielleicht hat auch die Trauer um seinen Vater Livianus vergessen lassen, was sich bei so einer Sache gehören würde. Ich meine..." fügte er zögernd hinzu. "...vielleicht nimmt ihn das alles zu sehr mit?" Aus dieser Situation Vorteile herauszuschlagen hatte Ganymed schon längst in den Wind geschlagen. Auch fühlte er dann immer die Gewissensbisse an sich nagen, wenn er an das Opfer an Venus dachte.

  • "Hmmm..." -.^
    Aemilia legt grüblerisch die Stirn in Falten.
    "Ich schätze, ich komme wohl nicht drum herum mit ihm darüber zu reden?" :(
    Sie seufzt schicksalsergeben und zuckt mit den Schultern.
    "Es wird sich hoffentlich wieder einrenken..."
    Lächelnd legt sie den Kopf schief und mustert Ganymed. =)
    "Lass uns von was anderem reden. Hast du dir eigentlich schon Gedanken gemacht über deine Freilassung?" =)

  • "Hmm...eigentlich nicht!" gab Ganymed zu. Natürlich hatte er sich schon Gedanken gemacht, was er machen könnte. Aber meistens war er einfach zu deprimiert. Zwar schollt er sich immer wieder deswegen. Es war ja auch ein wenig lächerlich, das sah er ein. Vor einigen Monaten hatte er noch nicht mal die Ahnung davon gehabt, jemals die Freiheit spüren zu dürfen. Aber da hatte er auch Aemilia noch nicht gekannt. Und seitdem versuchte er einen Weg zu finden, sie zu beeindrucken oder ihr näher zu sein als nur als Sklave seiner Herrin. Könnte er römischer Bürger werden, sähe die Situation sehr viel besser aus.


    Ganymed sah auf. Sollte er es wagen? Irgendetwas in ihm gab ihm einen Stoß, um sich ihr endlich zu offenbaren. Zwar war es hier nicht sonderlich romantisch, noch hatte er etwas um seine Worte zu unterstreichen, aber sie würde sowieso lachen, selbst wenn er alle Mühe der Welt aufwenden würde, ihr seine Liebe zu beweisen. Davon war Ganymed überzeugt.


    Er hielt ihre Hand sanft in der Seinen und sah sie an. Er schluckte leicht. "Domina...?" Er zögerte einen Moment. "Aemilia, ich liebe Euch!" brachte er endlich, nach so vielen Monaten hervor. 'Hatte er das gerade wirklich gesagt? Was für ein Daimon ritt ihn da gerade?' fragte sich der junge Mann. Doch die Worten waren raus und Ganymed sah Aemilia aufmerksam an. Angst bohrte sich in seine Eingeweide. Angst, dass sie ihn auslachen könnte.

  • Der Sklave führte ihn in die Unterkunft. Nachdem der Sklave auf die Tür gewiesen hatte, war er auch schon wieder weg. Darius schaute kurz etwas verdutzt und öffnete dann vorsichtig die Tür. Die Unterkunft war relativ leer, wahrscheinlich arbeiteten alle zu dieser Zeit. Wurden die Sklaven in der Casa vielleicht doch zum Arbeiten den ganzen hellen Tag über gezwungen? War das Nette von Livianus nur eine Lüge? Wollte er am Anfang einfach nur freundlich erscheinen? Viele Fragen rasten Darius im Moment durch den Kopf und erst wenige Augenblicke später bemerkte er, dass doch zwei Personen in der Unterkunft waren. Der eine junge Mann wirkte wie ein Sklave, die Frau mehr wie eine freie Bürgerin. Wie dumm Darius jetzt aussehen musste. Er stand einfach in der Tür ohne etwas zu sagen. Es kam ihm wie Minuten vor, dabei waren es nur wenige Sekunden.
    "... Ehm ... Salve ... ..."
    Etwas anderes brachte er erstmal nicht hervor. Doch schnell hatte er sich wieder gefasst und er sprach hastig weiter.
    "Ich bin ein neuer Sklave und suche Ganymed."

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