Ludi Apollinares

  • Eilig stürmt Aemilia in den Circus Maximus, Livianus unerbittlich hinter sich her ziehend.
    "Na los! Nun trödel nicht so! Ich glaube, sie haben gerade Aufstellung bezogen! Schnell..."
    Begeistert drängelt sie sich durch die Zuschauer hindurch nach vorne in die erste Reihe und schaut gespannt hinab zu den Startboxen.
    "Da! Schau! Ein Grüner ist auch dabei!"
    Sie zieht Livianus zu sich nach vorne und deutet nach unten.


  • Das Rennen ist gestartet!
    Diokles scheint wieder ganz der Alte. Er hat den besten Start, ergattert die Innenbahn und setzt sich an die Spitze des Feldes. Auf der Außenbahn und etwas dahinter liegt Vir fortis Orei. Dann folgen dicht beieinander Pegasus und Argos. Rothar kommt nur schlecht weg und ist nur deshalb nicht Letzter, weil Hermes den Start komplett verschlafen hat.
    Von Diokles abgesehen eine bisher sehr müde Vorstellung der Veneta-Gespanne. Der Spitzenreiter darf wohl auf keine Schützenhilfe seiner Stallgefährten hoffen.

  • In letzter Sekunde erreichten Aemilia und Livianus die vorderste Reihe der Zuschauerränge um den Start mitzubekommen. Etwas außer Atmen und noch nicht ganz bei der Sache schaute Livianus zu den Gespannen.


    „Wo ist der Goldene?“


    Livianus lachte.


    „Ich denke wir beide werden nicht dem gleichen Fahrer die Daumen halten!“


    Er lies seinen Blick über die Tribünen schweifen.


    „Da oben sitzt Vater! Siehst du ihm!“


    Er zeigte mit der Hand auf einer der Logen.

  • Nur schwer kann Aemilia ihren Blick von den gerade losstürmenden Wagen lösen. Mit leicht zusammengekniffenen Augen sieht sie hinauf zu den Logen und versucht, die richtige Person auszumachen. Sie entdeckt einen älteren, sympathisch wirkenden Herrn.
    "Ah. Der dort?"
    Sie deutet mit ausgestrecktem Arm hinauf.
    "Ja, er sieht dir ein wenig ähnlich... Wie alt bist du eigentlich?"
    Aemilia grinst zu Livianus hinüber.
    "Mein Vater lebt allerdings in Britannien. Ich glaube nicht, dass ich ihn dir hier zeigen kann..."


  • Vir fortis orci gibt wirklich alles! Langsam schiebt er sich knapp in Führung. Aber er muss außen bleiben. Es gelingt ihm nicht, sich von Diokles abzusetzen und der kontrolliert weiterhin geschickt die innere Linie. Spielt der Altmeister etwas nur mit seinem Gegner?
    Dahinter gibt es keine Positionswechsel. So geht es in die zweite Runde.

  • Es war bestimmt Sinnlos Vater zu winken, da er die beiden in dieser Menschenmenge ohnehin nicht ausmachen konnte. Livianus widmete sich also wieder völlig seiner Begleitung.


    „Ich! Ähm… Ich habe das 30 Lebensjahr hinter mir. Und du?“


    Livianus war gespannt. Er war ziemlich schlecht im einschätzen vom Alter anderer Leute.


    „Dein Vater lebt in Britannien? Was macht er dort? Ist er Soldat?“


  • Diokles kann eine extrem enge Linie um die Wendemarken nehmen und dann seinen Wagen mit ruhiger Hand kurz vor dem Ausbrechen wieder einfangen. Da zeigt sich seine Extraklasse und seine langjährige Erfahrung, dass macht ihm kaum einer nach. Ich glaube, er ist wieder ganz der Alte! Vir fortis Orci hat große Mühe vorn zu bleiben.

  • Mit Spannung verfolgte sie nun diesen Lauf, saß kerzengerade, beobachtete wie ein Luchs die Wagen und teilte mit Quarto ihre Aufregung.
    "Wunderbar, drei Blaue sind dabei!"


    Gleich nach dem Start spielten aber zwei davon schon Schlusslichter. Aber trotzdem:
    "Sehr gut, ein Blauer führt!"


    Der dann aber überholt wird
    "Naja, ein Blauer führt fast.
    Egal, es sind noch ein paar Runden."


  • Aemilia schmunzelt ein wenig.
    "Ich bin 25 Jahre alt... Genau wie meine Schwester!" fügt sie überflüssigerweise noch mit an. =)
    "Und? Hättest du mich älter oder junger geschätzt?"
    Sie grinst verschmitzt, wohl wissend in welche Bedrängnis sie ihn mit ihrer Frage sicher bringt. Gnade kennt sie jedoch trotzdem keine und wartet gespannt auf eine Antwort.
    "Ja, mein Vater lebt in Britannien. Aber er ist kein Soldat. Dazu wäre er inzwischen auch viel zu alt. Mit meiner Mutter zusammen genießt er dort seinen Ruhestand und kümmert sich um den Garten..."
    Sie schmunzelt.

  • Verlegen kratzte sich Livianus am Hinterkopf.


    „Ja….Ähm…. Ich hätte dich auch ungefähr auf dieses Alter geschätzt.“


    Dann grinste er sie verschmitzt an. Irgendwie war im klar, dass sie ihn absichtlich in diese Situation gebracht hatte um zu sehen, wie er darauf reagierte. Wie ein Geschenk der Götter war plötzlich Aufregung in der Menge zu hören und Livianus richtete seinen Blick auf die Bahn.


    „Schau! Da tut sich was an der Spitze!“

  • Ganz schlechte Position jetzt für Diokles, beide Helfer sin schon abgeschlagen und können nur mehr schwer ins Geschehen eingreifen. Diokles wird völlig auf sich allein gestellt sein und der Fahrer der Purpurea, dem ich vorher keinen Siegeswillen attestieren wollte, scheint eben jenen gefunden zu haben.


  • "Soso..." grinst Aemilia. "Also ich hätte dich älter geschätzt..." lügt sie.
    Schnell duckt die kleine Popa sich außerhalb seiner Reichweite, mit zunehmend frechem Grinsen. Doch da tut sich tatsächlich etwas im Sande der Arena und sie blickt neugierig hinab und versucht, ihren grünen Lenker auszumachen.
    "Siehst du den grünen? Wo ist er? Ach, dieser Staub da unten ist schrecklich!"

  • Livianus lachte und fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht.


    „Sehe ich tatsächlich schon so verlebt aus!“


    Dann lehnte er sich ein wenig über die Brüstung, um die Kurven besser einsehen zu können. Mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen sagte er mit einem kleinen spitzfindigen Hinterton:


    „Ich fürchte der ist irgendwo im hinten Feld abgeblieben. Da wird wohl auch das Daumenhalten nichts mehr nützen.“


  • Ja, Laius, Diokles ist auf sich allein gestellt, aber er wirkt sehr stark. Die beiden fahren da vorne inzwischen ihr eigenes Rennen, denn Pegasus, der Dritte, hat schon einen beachtlichen Rückstand. Wir kommen jetzt in die dritte Runde. Hinter Pegasus liegt Rothar. Dahinter ist nochmals eine große Lücke, dann folgen Argos und Hermes.


    Jetzt forciert Diokles wieder und nutzt an der zweiten Wendemarke die Kurveninnenseite um sich wieder vor Vir fortis Orci zu setzen. Seite an Seite geht es um die Kurve. Vir fortis Orci gibt nicht nach und hält sich außen gleichauf. Oh…übertreibt er jetzt nicht? Sein Wagen beginnt auszubrechen… da, jetzt steckt er zurück. Diokles führt!


  • “Da, schau nur, jetzt setzt er sich wieder an die Spitze. Also dieser Diokles ist doch ein ganzer Kerl!“, freute Quarto sich.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus


    Dann lehnte er sich ein wenig über die Brüstung, um die Kurven besser einsehen zu können. Mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen sagte er mit einem kleinen spitzfindigen Hinterton:


    „Ich fürchte der ist irgendwo im hinten Feld abgeblieben. Da wird wohl auch das Daumenhalten nichts mehr nützen.“


    "Was? Das ist doch garnicht wahr!!"
    Bei ihrem Versuch, den grünen Lenker zu entdecken, kippt Aemilia mal wieder beinahe über die Brüstung. Im letzten Augenblick hält sie sich jedoch noch fest. Mit zusammengekniffenen Augen versucht sie, die Fahrer der verschiedenen Factiones auseinander zu halten.
    "Ihr von den Gelben habt doch noch nie gute Gespanne hervorgebracht! Ich weiß noch genau, wie wir euch in Hispania total alt haben aussehen lassen!"
    Angestrengt starrt sie nach unten.
    "Ha! Da ist er doch! Was??? Vorletzter??? Argos, du lahme Schnecke! Sieh zu, dass du Land gewinnst! Verdammt nochmal, jetzt treib die Gäule doch mal vernünftig an! Das ist ja ein Trauerspiel mit dir!!! Looos! Schneller!!!"

  • Als Schirmherr der Ludi Apollinaris war ich selbstverständlich seit Beginn der Wagenrennen im Circus anwesend. Das erste Vorrennen war aus meiner Sicht nur mäßig spannend gewesen, war doch kein grünes Gespann dabei. Mein Interesse erhöhte sich beim zweiten Vorlauf, war doch hier unser Neueinkauf Argos am Start, der seine ersten Meriten, aber vor allem seine ersten Erfahrungen im Oval des Circus Maximus sammeln sollte. Jedoch konnte ich seinem Abschneiden gelassen entgegensehen, waren doch die 3 besten Wagenlenker der Praesina Lupus, Marsyas und Plinius bereits für den Finallauf gesetzt.


    Plötzlich hörte ich eine mir bekannte Frauenstimme nicht weit von mir entfernt, welche sich sehr über das Abschneiden von Argos echauffierte. Ich schaute in die Richtung, aus der die Stimme kam und erblickte tatsächlich nicht weit von mir meine Schwester Aemilia. So war sie denn endlich aus Hispania zurückgekehrt und ich freute mich sehr darüber sie zu sehen.


    Ich erhob mich von meinem Platz und rief mehrmals laut in Richtung meiner Schwester.


    "Aemilia. Huhu, Aemilia..."

  • Livianus musste schmunzeln, als er hörte, wie Aemilia voller Euphorie das Gespann der Praesina anfeuerte. Unweigerlich musste er sich nun wieder an ihre erste Begegnung in Hispania erinnern. Auch damals, beim Wagenrennen in Tarraco war sie durch ihre ungestüme Art, die Wagenlenker anzufeuern, aufgefallen - damals stand sie allerdings in der Kaiserloge zusammen mit anderen wichtigen Persönlichkeiten des Reiches, von denen sie einige Kopf schüttelnde Blicke auf sich zog. Heute waren die beiden aber mitten in der Zuschauermenge und keiner würde sich über eine kleine Popa mokieren, die ihrer Euphorie freien lauf lies und dies auch lauthals Kund tat.


    Als sie sich jedoch gefährlich weit über die Brüstung lehnte trat Livianus einen Schritt näher an sie rann, um sie im in Griffweite zu haben.


    „Ein Gelber ist anscheinend gar nicht dabei?“


    Plötzlich hörte er eine Stimme Aemilias Namen rufen.

  • Jetzt fing es an. Schon in der kaiserlichen Loge vergaß man Ansehen und Würde und schrie HUHU.
    Ich hoffte, daß die Götter gerade anderweitig beschäftigt waren und nicht sahen wie Männer sich zu Kindern machten und sie und das Reich so mißbilligten. Strafend sah ich den Prätor an.


  • Wir kommen in die vierte Runde. Diokles führt. Vir fortis Orci hat allem Anschein nach in den ersten Runden zuviel gewollt. Er lässt jetzt deutlich nach und kann das Tempo des Spitzenreiters nicht länger folgen. Rohar hat die Kräfte seiner Pferde besser eingeteilt. Er macht jetzt mächtig Druck und überholt Pegasus. Am Ende zuckeln Argos und Hermes weiter hinterher.
    Diokles also auf Eins, dann Vir fortis Orci, Rothar, Pegasus, Argos und Hermes.

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