• Die Offenheit über seiner früheren Skepsis dem römischen Reich gegenüber überraschte sie. Nicht gerne hörte sie solche Worte, auch wenn sich diese Skepsis mittlerweile gelegt haben sollte, und die Sympathie diesem Mann gegenüber schwand ein wenig.
    "Das Leben gibt einem zum Glück genug Zeit und Gelegenheiten zu erkennen und zu lernen."

  • Er betrachtete sie und meinte einen leichte subtile Veränderung zu bemerken, die ihn irgendwie amüsierte. Er wusste, das Römer nicht gerne hörten, dass man hier heissgeliebtes Imperium komisch fand, ja vielleicht nicht leiden konnte. Damit wurde man gerne zum Staatsfeind Nummer 1. Aber es störte ihn nicht weiter, hatte er schon lange damit zu leben gelernt. "In der Jugend lernen wir, im Alter verstehen wir," antwortete er mit einem freundlichen Unterton. "Und war es nicht sogar ein berühmter Römer, der sagte: Docendo Discimus*." Nun lächelte er offen. "Nicht nur der Lernende, sondern auch der Lehrende. Und was wäre denn, wenn nicht gelten würde, dass das Lernen aus der Vergangenheit ein erster Schritt in die Zukunft, vielleicht die richtige Zukunft ist." Er atmete tief durch. "Ich habe in der Zeit, in der ich im Imperium nun lebe, habe ich viel gelehrt, aber noch mehr gelernt und auch wenn ich niemals meine Vergangenheit verleugnen werde, liegen dort doch meine Wurzeln und selbst ein Teil meiner Familie, so weiss ich doch, das die Zukunft nicht schlecht sein kann aus der gegenwärtigen Sicht."



    Sim-Off:

    *durch Lehren lernen wir

  • Sein Zitat des Seneca stimmte die Kaiserin wieder milder, meinte sie doch darin ein Zeichen für seine Anerkennung und sein Interesse für die römische Kultur zu erkennen. Der Stolz der Germanen auf ihre Herkunft schien diesem Volk aber nur schwer austreibbar zu sein, was sie hier nicht zum ersten Mal bemerkte. Diskussionen darüber waren meist sinnlos, wusste sie, da sie auch schon andere Eigenschaften der germanischsstämmigen Bevölkerung kennenlernen durfte, und so unterließ sie diese auch.


    "Dein Optimismus die Zukunft betreffend ist erfreulich. Ich wünschte er wäre weiter verbreitet."

  • Er sah sie einen Moment erstaunt an und musste dann leise lachen. Es war nicht böse gemeint oder so, aber er war wahrlich über diese Aussage erstaunt.
    Man lernt, wenn man viel Negatives im Leben erlebt hat, recht leicht etwas Positives in der Zukunft zu sehen, wenn einem plötzlich über einen längeren Zeitraum auch positives wiederfährt, erwiederte er dann freundlich und lächelte sie offen an. Der Lauf des Lebens ist uns zwar von den Nornen, oder bei Euch sind es die Parsen, vorgegeben, doch denke ich, das ein jeder sich selbst verantwortlich ist dafür, ob und in wie weit er das Beste aus eben diesem Schicksal macht. Und was bitte bringt mir ein Leben, das ich stets nur in düsteren Farben sehe, wo doch die Farbpalette so reichhaltig ist? Er machte eine leicht ausholende Bewegung mit der Hand. Was bringt mir ein Leben in Prunk und Reichtum, mit theoretisch allen Gütern die ich brauche, wenn ich nicht wenigstens einmal am Tag Lachen kann. Wenn ich nicht wenigstens etwas habe, an dem ich mich erfreuen kann, das ich vielleicht gar lieben kann.
    Ich glaube, jeder Mensch hat etwas, an dem er sich erfreuen kann, aus dem er positive Kraft schöpfen kann. Man muss nur für sich selbst finden was es ist. Mancher findet es im Sonnenschein, ein anderer in einem Lächeln, wieder einer in einem Glas Wein oder Met. Ich habe es in der Wiederfindung meiner Familie und im Finden meiner Liebe zu einer Person entdeckt, die liebenswerter nicht sein könnte.
    Erst als er den letzten Sat ausgesprochen hatte, bemerkte er, dass er vielleicht etwas zu weit gegangen war und sein Lächeln wurde eine Mischung aus VErlegenheit und schelmischem Grinsen.

  • Mit einem Schmunzeln reagierte die Kaiserin auf seinen impulsiven Vortrag über das persönlichen Glück der Menschen.


    "Ich meinte die positive Sicht was die Zukunft unseres Reiches betrifft. Das ist es, was vielen immer wieder verloren geht. Der Glaube daran, die Loyalität denen gegenüber, die sich für das Reich und die Bevölkerung einsetzen.


    Aber schön zu hören, welche positive Ansicht des Lebens du mit dir trägt."

  • So konnte man die Leute mißverstehen, aber wenn es weiter nichts war. Also schmunzelte er nur und nickte leicht. Da er nichts mehr zu sagen hatte, und auch alle Aufträge erfüllt hatte, wartete er nun darauf, ob sie noch etwas zu sagen hatte oder ihn entließ.

  • Die Kaiserin richtete sich aufrechter und sah ihn nochmals mit einem höflichen Lächeln an.
    "Nun, Munatianus, dein Besuch hat mich gefreut.
    Überbringe deinem Verwandten von mir die besten Grüße und Dank für das Geschenk."

    Nun erhob sie sich von ihrem Platz.
    "Dir wünsche ich noch alles Gute für deine weiteren Pläne. "
    Mit einem Nicken gab sie ihm ein Zeichen der Verabschiedung.

  • Er verneigte sich leicht vor der Augusta. Ich danke Dir für Deine Zeit und mögen die Götter, beinahe hätte er Asen und Wanen gesagt, stets Dir wohlgesonnen sein. Mit diesen Worten verabschiedete er sich und begab sich wieder in die Casa Duccia. Noch ein letzter Beduch wo und dann würde es endlich zurück nach Germanien gehen.

  • Bei der morgentlichen Post in den Domus Augustana fand sich auch dieser Brief aus Germanien, der von einem Boten im Auftrag des Magister Officiorum überbracht wurde.



    Iulia Ulpia Drusilla, Domus Augustana, Roma, Italia


    Ehrenwerte Augusta,


    ich danke Dir für Dein Schreiben, welches mich dieser Tage durch meinen Cousin Duccius Munatianus ereilte. Ich hoffe, das Tier bereitet Dir Freude.


    Was das Edikt betrifft wartet man hier gespannt auf das Urteil, doch wurden Gerüchte laut, nachdem sich die Verhandlung immer weiter hinauszögerte, wenn auch niemand einen Grund dazu benennen konnte. Hier und da wurde dadurch etwas Unmut laut, doch vertrauen alle auf das gerechte Urteil des Imperators und sind überzeugt davon, dass er weiss, was das Richtige ist.


    Was meine persönlichen Interessen und die Zurückstellung derer betrifft, so bin ich derzeit guter Dinge einen Nachfolger gefunden zu haben. Zwar werden es erst die nächsten Wochen endgültig zeigen, aber vielleicht schon im neuen Jahr wird Mogontiacum einen neuen Duumvir haben. Auch sonst erhoffe ich mir im kommenden Jahr einige Entwicklungen, sowohl im beruflichen, als auch im privaten Sektor. Womit ich bei zwei Anliegen bin, die jeweils direkt oder indirekt Dich betreffen, Ehrenwerte.


    Das erste Anliegen betrifft eine Einladung, die ich schon einmal aussprach, die Stadt Mogontiacum und die Provinz noch einmal zu besuchen. Du erwähntest, dass Du dies gerne im kommenden Frühjahr tun möchtest. In diesem Zusammenhang möchte ich Dich hiermit also noch einmal für das Frühjahr nach Germanien laden. Die Stadt würde sich sehr freuen und es wäre eine große Ehre.


    Das zweite Anliegen betrifft Dich als Patronin, denn ich möchte Dich um etwas bitten. Ich weiss, dass diese Bitte vielleicht nicht dem normalen Weg entspricht, aber angesichts der Umstände hoffe ich auf Dein Verständnis. In der Regio Superior ist ein Mann mit Namen Marcus Annaeus Scipio der Centurio Statorum. Er dient in der Legio II unter dem Legaten Meridius, leistet aber als CS hervorragende Arbeit, so konnte er schon diverse Fälle mit Erfolg bearbeiten und geniesst in der gesamten Regio höchstes Ansehen und Respekt, besonders bei den Händlern und in den Verwaltungen, mit denen er zusammenarbeitet um die Verbrechensstatistik so klein wie möglich zu halten und Präventiv zu arbeiten. Normalerweise verhält es sich so, dass sein Kommandant für ihn sprechen müsste um ihn für den Ordo Equester vorzuschlagen, doch angesichts der Tatsache, dass ich im Rahmen meiner Tätigkeit viel mit ihm und seiner Arbeit zu tun habe, erlaube ich mir, dies zu tun.
    Zumal diese Bitte nicht ganz uneigennützig ist, da meine Cousine Duccia Verina und er gerne heiraten würden und ich gerne mein Bestmöglichstes tun möchte um dieser Liebe den Wunsch zu erfüllen. Deshalb, Patronin, erhoffe ich Deine Hilfe und Unterstützung für einen fähigen Mann aus einer angesehenen Gens, dessen Vetter Lucius Annaeus Florus bereits ein angesehener Mann des Imperiums ist.


    In der Hoffnung, dass diese Bitte erfüllt werden kann und auch die Einladung mit Wohlwollen bedacht wird, beschliesse ich nun meinen Brief fürs Erste.


    Mögen die Nornen stets wohlwollend über Dich wachen.


    In tiefer Ehrerbietung


    Valentin Duccius Germanicus


    /edit: Sig

  • Valeria war Quarto gefolgt und wartete nun.
    "Wenn deine Gattin zu Hause ist, werde ich sie nach der Audienz besuchen gehen, oder sollte ich gen Abend wiederkommen, wenn dir das lieber ist?" fragte sie ihn.

  • Mit Decima Valeria an seiner Seite betrat Aelius Quarto die Gemächer der Kaiserin. Selten hatte ihn sein Weg bislang hierher geführt und er war froh darum gewesen.


    “Salve, ehrenwerte Augusta Iulia Ulpia Drusilla. Ich bringe dir Decima Valeria, die dich in einer wichtigen Angelegenheit der Societas Veneris aufsuchen möchte.”

  • Valeria nickte nur, zum Zeichen, dass sie Quarto verstanden hatte, doch sie schwieg. Das Raunen des Magisters hatte ihr vor Augen geführt, dass es nun wirklich unpassend war, über einen späteren Besuch zu plaudern. So zupfte sie sich rasch noch einmal die Tunika zurecht und passierte dann an Quartos Seite den Wachposten. Valeria hätte geglaubt, sie würde nicht in den privaten Gemächern der Kaiserin empfangen werden, doch da sie sich nun inmitten von prunkvoll und doch sehr geschmackvoll eingerichteten Räumlichkeiten befand, hatte sie falsch gedacht. Valeria wartete er Höflichkeit wegen, bis die Kaiserin sprach. Sie kannten sich ja noch von ihrem Besuch in der Schola zu Tarraco.

  • Nach einem Nicken in Richtung des Magister Domus Augusti, als Zeichen er könne die beiden alleine lassen, begrüßte die Augusta die Besucherin.
    "Salve, Decima Valeria!"
    Sie hatte den Namen noch im Ohr, konnte sich jedoch nicht mehr entsinnen, woher sie ihn kennen sollte. Außer als vermutliche Verwandtschaft des Meridius.

  • Valeria neigte höflich den Kopf und sprach: "Sei gegrüßt, werte Iulia Ulpis Drusilla. Ich hoffe, es geht dir gut."


    Sie sah die Kaiserin ernst an und fuhr fort.
    "Ich komme wegen zweierlei Dingen zu dir, die allerdings untrennbar mit der Societas Veneris verknüpft sind. Zum einen muss ich dir leider mitteilen, dass meine Großcousine Decima Alessa einer langen Kreankheit erlegen und ins Elysium gegangen ist. Während ihrer Krankheit oblag es mir, in ihrer Vertretung über die Gelder des Vereins zu wachen. Aus ihrem Tod resultiert, dass die Societas Veneris nun keine Magistra mehr hat."


    Valeria machte ein bedauerndes Gesicht und wartete darauf, wie die Kaiserin wohl reagieren mochte.

  • Ohne großes Geräusch wird in diesem Moment von außen die Tür geöffnet. In jeder Hand je eine Öllampe und einen Fetzen hat Amatia die Tür mit ihrem Ellbogen geöffnet und anschließend mit dem Hinterteil aufgeschoben.
    Vorsichtig rückwärtsschreitend mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen kommt sie in den Raum, zunächst gar nicht bemerkend, daß sie nicht alleine ist.
    “„Schöön ist es auf der Welt zu sein …. sagt die Biene zu ….o oh“
    Erst als sie die Tür wieder vorsichtig mit der Hüfte zuschieben wollte und sich umdreht, bemerkt sie ihren fatalen Fehler und fast wär ihr eine Lampe aus der Hand gerutscht und hätte eine furchtbare Wirtschaft angerichtet.
    “Oh… meine Kaiserin. Verzeiht, ich dachte ihr wäret…..“ … irgendwo anders jedenfalls, aber nicht hier. Mit hochrotem gesenktem Kopf schleicht sie rückwärts wieder durch die Tür.


    Umständlich stellt sie die eine Lampe vor der Tür hin um die Tür schließen zu können, schaut davor aber nochmals hinen. “Verzeiht bitte!“, und huscht davon.

  • Noch bevor die Kaiserin etwas zu ihrer Cubicularia sagen konnte, war diese auch schon wieder verschwunden. Also wandte sie sich wieder Decima Valeria zu.
    "Ich möchte dir mein Beileid zu diesem tragischen Verlust aussprechen. Es ist immer ein schwerer Schlag ein Familienmitglied zu verlieren. Auch für die Societas ist dies ein schwerer Schlag, der uns schwächt und ein wichtiges Mitglied entrissen hat."
    Nachdem die Kaiserin ihr Mitgefühl zum Ausdruck gebracht hatte, wartete sie darauf, dass Valeria fort fuhr.

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