Wo Ursus König ist...
... und die Katze auch...
Ein Bild? Wisst ihr nicht, wie eine Küche aussieht?
Wo Ursus König ist...
... und die Katze auch...
Ein Bild? Wisst ihr nicht, wie eine Küche aussieht?
Schau an, sein Herr hatte sich also verlobt. Wurde aber auch Zeit, ständig immer irgendwo unterwegs sein, irgendwelche Frauen aufzureissen und die ganze Nacht nicht nach Hause kommen... endlich hörte das auf. Ob die, die er heiratet, wohl so ähnlich ist wie seine vorige? Die war toll... und freundlich...
Aber er mußte jetzt das Essen machen. Sie blieb hier, also mußte er sich ins Zeug legen. Mal sehen, was der alte Apicius sagte...
Das könnte ich machen! Ach nein, wir haben kein Peterwurz zuhause. Das da? Iih nein, lieber nicht. Oder vielleicht das hier? Etwas süßes? Oder das? Ah nein, die Katze war ... ARGH! Die Katze! Jetzt ist sie schon wieder in der Küche!! Du vermaledeites Mistvieh! Verschwinde hier! Ich brauche Konzentration! Na los! Ksch!
Wurde aber auch Zeit, daß ich mein eigenes Reich bekomme
Aber dieses Mistvieh krieg ich schon noch raus!
So, die Katze war weg. Und Ursus ein wenig ratlos, weil er noch immer nicht wußte, was er machen solle... Eigentlich wollte er gedünstetes Lammfleisch machen, ein neues Rezept ausprobieren, und es war auch schon auf dem Herd. Aber mit dem Besuch mußte er sich etwas neues einfallen lassen. Fieberhaft suchte Ursus die Küche ab, überlegte sich Rezepte und verwarf die Gedanken wieder, bis er die Idee hatte... Fröhlich pfeifend machte er sich an die Arbeit.
Zielstrebig steuert Livia die Küche an, wohin sie Ursus schließlich abgeschickt hat. Ohne zu zögern tritt sie ein und spricht den Sklaven an.
"Also, was ist hier los? Was für eine Krankheit hat er? Wurde bereits ein Medicus zu Rate gezogen?"
Huch... Mann, hatte die ein Tempo drauf... zum Fürchten.
Er ist krank, er hat Fieber und nein. Ich denke, es ist eine Sommergrippe, das wird schon wieder. Und es geht ihm ja schon viel besser.
Irgendwie hatte er Angst vor ihr...
Livia hebt dezent eine Augenbraue.
"So? Es war also schon schlimmer? Ich fasse es nicht. Ihr hättet längst nach einem Medicus schicken sollen!"
Vorwurfsvoll mustert sie den Sklaven. Dann fasst sie einen Entschluss.
"Also gut. Ich werde vorerst hier bleiben und dafür sorgen, dass von nun an alles vernünftig läuft. Sobald meine Sklavin hier eingetroffen ist, werde ich sie nach einem guten und ehrlichen Medicus schicken."
Sie seufzt. Hier fehlt ganz offensichtlich die weibliche Hand im Haushalt.
"Du wirst bis dahin dafür sorgen, dass er genügend frisches Wasser zum Trinken in seinem Zimmer hat. Ich habe nichts dergleichen dort gesehen... Anschließend richte mir eines der Gästezimmer her."
Livia nickt und verlässt die Küche, um sich wieder des Patienten anzunehmen.
Aber... aber er wollte doch keinen Medicus. Und das Wasser wollte ich gerade wechseln, als Ihr gekommen seid...
Ursus resignierte wieder.
Natürlich. Ich werde mich gleich um alles kümmern.
"Ursus...?"
Livias Stimme klingt ein wenig matt und müde. Sie sucht sich jedoch zusammenzureißen und findet den Sklaven schließlich.
"Dein Herr hat Hunger... Bereite ihm eine kleine, leichte Mahlzeit..."
Abwartend sieht sie ihn an, ob er die Anweisung verstanden hat.
Ah, er will endlich essen. Ja, mache ich sofort.
Schon war er am Zubereiten einer kleinen Suppe, als er bemerkt, wie seine zukünftige Herrin so gar kraftlos wirkt.
Ach herrjeh, Ihr seid ja ganz erschöpft. Ihr müsst ja ganz müde sein noch von der Reise. Begebt Euch zu Bett, ich werde die Nacht schon auf ihn aufpassen. Oder wollt ihr bei ihm schlafen?...
"Danke..." lächelt Livia erschöpft und will sich schon wieder abwenden, als die Worte des Sklaven doch noch wieder ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
"Oh... Nein, natürlich nicht. Das geht doch nicht. Noch sind wir nicht verheiratet, Ursus. Wie kommst du nur auf solche Ideen?"
Livia schmunzelt leicht und schüttelt verwundert den Kopf. Doch dann nickt sie.
"Ja, du hast recht. Ich werde mich wohl besser schlafen legen. Wenn meine Sklavin auftaucht, dann sag ihr bitte sie soll den Medicus für morgen hierher bestellen. Sie weiß schon, welchen ich meine. Danke, dass du dich darum kümmerst... Gute Nacht."
Sie wundert sich noch, warum sie sich bei dem Sklaven für etwas bedankt, lässt es aber dabei bewenden und macht sich noch ein letztes Mal voll Müdigkeit auf den Weg in Hungaricus Zimmer um ihm bescheid zu geben.
Ursus mußte grinsen. Er wußte ja von der Wirkung seines Herrn auf Frauen, daß es bei seiner zukünftigen Herrin nicht so war, davon hatte er jedoch keine Ahnung.
Natürlich, noch nicht verheiratet. Aber ist sowieso gescheiter, sonst steckt Ihr Euch noch an. Ich werde mich um alles kümmern. Gute Nacht.
Allmählich richtig wach werdend betritt Livia die Küche. Sie erspäht Ursus und freut sich schon auf das sicher wieder köstliche Frühstück.
"Guten Morgen. Machst du uns etwas zu Essen? Ich werde mich währenddessen etwas frisch machen. Nichts schweres bitte, doch etwas stärkendes, damit er wieder zu Kräften kommt. Der Schlaf hat deinem Herrn scheinbar gut getan. Es scheint ihm heute schon besser zu gehen..."
Ursus grinste.
Sehr wohl. Nichts schweres, etwas stärkendes.
Kein Wunder, daß es ihm heute gutgeht...
Er beruhigte sich wieder.
Natürlich. Ich bringe es sofort. Soll ich Euch ein Bad einlassen?
Zuerst wundert Livia sich noch über sein Grinsen, doch dann wird ihr klar was der Sklave denken muss. Sie mustert ihn drohend und ihre Stimme nimmt einen harten Ton an.
"Es ist nichts dergleichen geschehen heute Nacht. Abgesehen davon habe ich für Außenstehende im Gästezimmer geschlafen, wie es sich gehört. Ich hoffe, dass du dir das merken kannst."
Livia funkelt den Sklaven drohend an.
Das Gesicht von Ursus versteinert sich.
Natürlich Herrin.
"Gut."
Livia sieht ihn noch einmal misstrauisch an. Wenn er plaudert, dann wird er sein blaues Wunder erleben. Das schwört sie sich.
"Dann kümmere dich nun um das Frühstück. Anschließend lässt du mir das Bad ein."
Ein letzter eindringlicher Blick und sie verlässt die Küche in Richtung Gästezimmer.
Da denkt man sich, man hat endlich eine Verbindung gefunden... Nein... Ursus seufzte auf, richtete das Frühstück für die beiden Herrschaften, brachte das Essen ins Zimmer und ging anschließend ins Balneum, das Bad für die Dame einlassen.
Irgendwo war ja noch diese vermaledeite Katze...
"Ursus?"
Mit inzwischen wieder gehobener Laune spaziert Livia in die Küche hinein. Sie hat den perfekten Ablauf des heutigen Abends schon im Kopf. Nur der richtige Sklave fehlt ihr noch dazu...
Ursus war gerade wieder dabei, die Katze zu fangen, die sich wiedermal in die Küche "verlaufen" hatte. Seelenruhig saß sie da und schaute den Sklaven an, der wieder keine Ahnung hatte, wie er dieses elende Mistviech fangen sollte. Da fiel ihm ein Lied ein, das er in der Kindheit gerne gesungen hatte. Vielleicht würde so die Katze zu ihm kommen? Ausprobieren konnte nicht schaden. So fing er zu singen an:
Miau Miau, hörst du mich schreien. Miau Miau, ich will dich freien. Folge mir aus den Gemächern, sing mit mir hoch auf den Dächern. Miiiaaauuu, kleine weiße Katze.... Miiiaaauuu, reich mir deine Tatze...
Nichts passierte. Die Katze blieb völlig regungslos sitzen und schaute ihn weiter an. Wartete sie auf eine Fortsetzung? Aber Ursus konnte sich ein wenig vortasten... und holte zum Sprung aus.
Hab ich endlich dich erwischt, du gemeines Katzenbiescht...
Nein, hatte Ursus nicht. Denn in dem Moment kam die zukünftige Herrin des Hauses hinein und rief nach ihm. Und die Katze sprang weg ... und war wieder fort. Ursus seufzte laut auf. Resigniert fragte er:
Ja, Herrin?
Irritiert verfolgt Livia die Akrobatik des Sklaven. ^.-
"Was, zum... Ach, egal."
Sie verwirft die Frage und lächelt voll Vorfreude.
"Richte mir bitte ein schönes warmes Bad her und für hinterher etwas Gutes zum Essen. Hmm... Dieses Lamm, das du einmal gemacht hast, das mit der Honigkruste, und auch von dem Spargel mit dem Ei... Außerdem frisches Brot..."
Livia läuft schon bei dem Gedanken daran das Wasser im Mund zusammen.
"Hmm... Lass dir einfach etwas einfallen. Ein paar leichte Speisen dazu, falls dein Herr auch noch etwas essen möchte. Im Moment ist er jedoch sehr beschäftigt, wie es aussieht. Bei ihm eilt es also nicht..."
Sie lächelt ein wenig schelmisch. Da fällt ihr plötzlich wieder ein, was sie Ursus ursprünglich eigentlich fragen wollte.
"Ah... Warst du dabei, als der Medicus hier war? Was hat er gesagt? Gibt es irgendetwas, was wir beachten müssen? Wie krank ist er wirklich?"
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