[Officium XXX] Cursus Publicus| - Postannahme -

  • "Darf ich euch darauf verweisen, das die Eure Familienwertkarte sich dem Ende zuneigt. Mit Abzug dieses Briefes habt ihr noch dreißig Sesterzen zur Verfügung."


    Während der Beamte des Cursus Publicus diese beiläufige Ansage machte, packte er die Post in die Kiste nach Italia und zog die Gebühr dafür von der Wertkarte ab, welche die Gens Terentia beim Postdienst erworben hatte. Dabei fiel ihm die Einstelligkeit des Betrages ins Auge.

  • "Oh du kannst mir das Geld geben." ;)


    Was war das für ein Wort 'Überweisen' sowas wie Anweisen oder Zuweisen? Nein der Postbeamte kannte dieses Unwort garnicht. Vielleicht so eine barbarische Geheimsprache. 8)


    Sim-Off:

    Konto Cursus Publicus 1225

  • "Salve zusammen." grüßte der Legatus die Angestellten im Raum. Sie waren ihm von Angesicht zu Angesicht völlig unbekannt. Was allerdings nicht verwunderlich war, denn ihre Auswahl traf der Praefectus der Provinz. Dieser hatte nur in wichtigeren Belangen wie die Einstellung von Stationsvorstehern ihn persönlich zu unterrichten. Von den Postausträgern kannte Avarus nur Lucius und der war gerade nicht im Raum. So folgte die normale Reihenfolge des Annehmens von Briefen, denn dazu kam man nunmal hier her, um Postgut los zu werden. "Wohin soll die Post denn gehen Senator?" war daher die logische Frage, denn als Senator war Avarus natürlich zu erkennen. "Rom." antwortete er selbstverfreilich, denn Rom war nunmal die Stadt wo die meisten Senatoren auf einem Haufen gluckten. "Aber ich bin nicht nur wegen dem Brief hergekommen." Denn den hätte er auch einem Sklaven mitgeben können, wenn dieser eh den morgentlichen Weg zum Markt nahm, um frische Lebensmittel einzukaufen. Zeit war es nun trotzdem das gute Stück erstmal auf den Tresen zu legen. Viele reichten dazu ein Säckchen Münzen, doch Germanicus Avarus sagte nur: "Wertkarte Gens Germanica bitte. Wieviel ist denn noch drauf?". "Achzig Sesterzen Senator." antwortete man ihm und Avarus fand, das er keinen Stess machen wollte diese Karte aufzufüllen. Den fragenden Blick des Beamten quittierte er daher mit einem Kopfschütteln.


    Der Brief wurde nun in eine Kiste verlegt und von der Wertkarte zehn Sesterzen gestrichen. Damit konnten die Mitglieder der Gens noch sieben Schreiben in die weite Welt verschicken, bevor frische Münzen an den Cursus Publicus gehen mußten.



    Ad
    Senator
    Quintus Germanicus Sedulus
    Casa Germanica - Rom


    Salve Quintus, mein Neffe.


    Ich habe Mogontiacum wohlbehalten erreicht und kann weder über das Wetter, noch über das Leben hier klagen. Mein Weg führte mich wie du weißt über Gallia. Ich soll dir beste Grüße von deiner Tante Lucilla ausrichten. Das Haus in der Stadt ist endlich wohnlich und angemessen hergerichtet. Die Diener haben da ganze Arbeit geleistet. Hier und da hab ich mich bereits zu einigen Festlichkeiten einladen lassen, aber ich bin noch etwas zurückhaltend, was das anbelangt. Selbst die beiden wichtigsten Männer der Provinzverwaltung sowie Sicherung Hungaricus und Livianus habe ich noch nicht zu Gesicht bekommen, aber ich fürchte sehr lange kann ich diesen Kontakt nicht mehr aufschieben. Zu mächtig ist der Eindruck, der daraus entstehen kann.


    Ich hoffe es geht dir und der Familie gut. Sabina freut sich sicherlich schon rießig auf die Reise hierher. Nun ich war schonmal draußen auf dem Gut und ich muß schreiben, das es wirklich wunderbare Tiere sind, die dort grasen. Wann kommt ihr denn nach Mogontiacum? Es ist alles vorbereitet und so die Götter wollen, werden wir eine schöne Zeit in unserer Heimat haben.


    Außerdem kannst du mir schreiben, was in Rom so abgeht. Bald müßten wieder Wahlen sein. Dann verschwinden einige Nichtsnutze aus der Politik und vielleicht wird dann Rom wieder gerechter regiert. Die Acta schreibt nichts, dann darf ich davon ausgehen, das außer Schall und vorallem viel Rauch nichts von diesem Flavius gekommen ist. Zu erwarten war schon wenig, aber überhaupt nichts für Rom während seiner Amtszeit zu tun, hebelt vorallem jene Grundsätze aus, die ansich doch so wehement von diesen Patriziern verteidigt werden. Hach ich rege mich schon wieder viel zu sehr auf. Schau einfach, das ich nicht völlig zum provinzialen Landei verkomme und schicke mir einen politischen Überblick. Schreib mir auch von unseren Freunden. Wie geht es Quarto und Lucianus. Wie steht es um dessen hinreißender Base Petronilla. Wir sollten darüber nachdenken, ob es nicht von Vorteil wäre sie mit einen unserer heim gekehrten Verwandten zu verbinden. Doch dazu sollten wir sprechen, wenn du Mogontiacum erreicht hast.


    Mit dem Segen der Götter für euch möchte ich mich verabschieden.


    Bis bald dein Onkel




    "Ja und was können wir noch für euch tun Senator?" Für Avarus mußte Mogontiacum als das tiefste Provinzkaff in diesem Moment vorkommen, denn in Rom wußte man nur zu gut, das es nur zwei Senatoren Germanicus gab und das einer davon Legatus Augusti cursu publico war. Er seufzte ob diesen Umstandes, aber er gab sich auch nicht den Ruck den ganzen Laden zusammen zu schreien, denn Avarus war im Inneren seines Herzens ein Grundgütiger Mann, der nur eine Feindschaft hegte und pflegte. Diese aber mit vollem Einsatz. Sein Cursus Publicus gehörte nicht dazu. "Tja ich wollte mal sehen, ob ihr anständig arbeitet und ob es Verbesserungswünsche gibt von denen ich als Legatus Augusti cursu publico wissen sollte." Es blieb nicht aus, das er kurz lächelnd die Zähne zeigte und auch die Reaktion war ihm schon häufiger unter gekommen. Nicht oft hatte so ein kleiner Scriba Kontakt zum LAcp. Doch Avarus beschwichtigte ihn mit ruhig anmaßenden Handbewegungen nicht in Ohnmacht zu verfallen. Nein stattdessen pflanzte er sich auf einen Schemel, ließ etwas Wein bringen und die gesamte Officiumgesellschaft damit versorgen -sich eingeschlossen- , um das Gespräch zu lockern sowie endlich jene Dinge zu erfahren, die er angefragt hatte. Wein war wirklich ein guter Kommunikator, denn die Zungen lösten sich und als sie merkten, das der LAcp irgendwie doch einer von ihnen war, wurde das Gespräch auch lockerer...

  • Sim-Off:

    Wertkarte der Regia


    Ich betrat das officium des Cursus Publicus und legte die Briefe auf den Tisch.
    "Salve und einen guten Morgen, Post nach Rom, bitte. Der Legatus hat mich auch gebeten, nach dem Stand der Wertkarte der Regia zu fragen".




    Ad:
    Praefectus Urbi, Potitus Vescularius Salinator
    Rom
    Provincia Italia


    Salve Vescularius,


    Am heutigen Tage habe ich einen Brief von der Kaiserkanzlei bekommen, der jeder Beschreibung spottet und jeglichen Respekt gegenüber meiner Person und meinem Amt vermissen ließ.


    Ich würde dich nicht mit dieser Angelegenheit behelligen, allerdings gab es in den letzten Monaten schon viele Probleme mit der Zuverlässigkeit der Kanzlei. Unter anderem wurde ich nicht rechtzeitig von meiner Ablösung als Legatus Legionis der Secunda verständigt, sondern erfuhr erst direkt von meinem Nachfolger davon. Es kann ja wohl nicht angehen, daß ein Brief länger dauert als eine Reise mit Sack und Pack.


    Dann verlangt man von mir einen Bericht über die Secunda ohne Zusatzinformationen, wofür der Bericht gebraucht wird und was er genau enthalten soll. Pflichtbewusst habe ich einen Bericht verfassen lassen mit eben jener Nachfrage, wofür. Man mag es mir verzeihen, aber ich kann keine Gedanken lesen.


    Die Antwort auf meinen letzten Brief habe ich dann heute bekommen, in welchem mir Unfähigkeit vorgeworfen wird und mit einer Klage wegen Insubordination gedroht wird! Ja, seit wann bin ich denn der Kanzlei unterstellt? Das ist doch wohl die Höhe!


    Da die Gesundheit des Kaisers meinen Informationen nach noch immer nicht zum besten steht, habe ich daher dir diese Sachlage geschildert. Ich beschwere mich hiermit offiziell über den Primicerius Pompeius Imperiosus.


    Grüße aus dem sommerlichen Mogontiacum.


    M. Vinicius Hungaricus


    ________________________________________________________


    M. Vinicius Hungaricus - Legatus Augusti pro Praetore - Provincia Germania



    An Titus Duccius Vala
    Casa Prudentia
    Collis Quirinalis, Roma


    Salve mein Klient,


    es freut mich zu lesen, daß du die Bekanntschaft zu meinen anderen Klienten pflegst und du dich nun bereit fühlst, auf der politischen Bühne in Rom zu reüssieren. Mir scheint jedoch, daß du einem Irrtum aufgesessen bist, denn für die Erhebung in den Ordo benötigt man kein Landbesitz. Dieser wird erst benötigt, wenn man zum Senator Roms ernannt wurde.


    Selbstverständlich kannst du dich meiner Fürsprache gewiss sein, jedoch hege ich zur Zeit eine gepflegte Feindschaft mit einigen Beamten der kaiserlichen Kanzlei, die sich durch eminente Idiotie und Respektlosigkeit ausgezeichnet haben. Du wirst daher mit einigem Gegenwind rechnen müssen. Sollte mein Einfluss nicht ausreichend sein, dann wende dich an meinen Bruder. Er hat dann schon allein aufgrund seiner Anwesenheit bessere Möglichkeiten, dir zu helfen.


    Ich rechne mit baldiger Nachricht.


    Vale bene,


    M. Vinicius Hungaricus



    An Marcus Vinicius Lucianus
    Villa Vinicia
    Roma


    Salve mein Bruder,


    lang hab ich noch nichts von mir hören lassen können, aber du weißt ja selber, wie es hier in Mogontiacum läuft. Denoch kann ich dir kaum Neuigkeiten bieten, wobei ich hoffe, daß sich dies bald ändert. Doch das ist selbstverständlich nicht der Grund meines Briefes.


    Vor etlichen Wochen habt ihr im Senat ein Gesetz beschlossen, die Lex Flavia de operositas. Ich las davon in der Acta und war gelinde gesagt bestürzt. Ich habe dann auch einen Brief an den damaligen Consul geschickt mit meinen Bedenken und Verbesserungsvorschlägen, doch habe ich bis zum heutigen Tag keine Antwort bekommen. Ich hoffe doch, daß der Brief nicht untergegangen ist.


    Ahja, es gibt doch eine Neuigkeit. In letzter Zeit häufen sich Probleme mit der kaiserlichen Kanzlei, deren Beamte agieren äußerst respektlos und präpotent mir gegenüber. Nun möchte einer meiner Klienten - Duccius Vala, du kennst ihn sicher - in die Politik einsteigen und den Ordo Senatorius erlangen. Sollte meine Fürsprache nicht reichen, möchte ich dich bitten, ihm ein wenig zu helfen.


    Ich hoffe, bald mal wieder von dir zu hören.


    Vale bene,


    M. Vinicius Hungaricus

  • Oh ein Beamter aus der Regia. "Salve auch Dir einen guten Morgen." Die hatte man hier schon lange nicht mehr gesehen. Bei anderen Behörden konnte da die Referenz schonmal ganz weit runter rutschen. Nicht so beim Cursus Publicus, denn da gab es für derartigen Verwaltungskram ein klein gekästeltes Regal und so war es am Ende nur ein Griff.


    Der Scriba des Postdienstes fuhr über die Zeilen, bis er schließlich am Ende der Aufzeichnung angekommen war und sie war zu Ende, also nicht ganz unten, sondern leer. "Tut mir leid, aber da muß wohl einer unserer Beamten geschlafen haben. Denn tatsächlich ist es so, das die Wertkarte schon leicht überzogen ist. Ich glaube es ist nur recht, wenn wir diese Briefe trotzdem auf den Weg geben und du deinem Chef davon berichtest, das die Karte aufgefüllt werden muß." Eine Notiz würde sich auf dem Blatt wiederfinden, um nachträgliche Fragen aufzufangen.

  • Zitat

    Ich glaube es ist nur recht, wenn wir diese Briefe trotzdem auf den Weg geben und du deinem Chef davon berichtest, das die Karte aufgefüllt werden muß.


    "Dank und Segen der Götter seien mit dir. Und dem schlafenden Beamten - wer auch immer es ist - wünsche ich einen besonders guten Morgen, er hat ihn nötig. Dem Legaten werde ich ausrichten, dass die Wertkarte Hunger leidet und Geld braucht. Vale, Celeripes".

  • Zitat

    Original von Valgiso


    "Dank und Segen der Götter seien mit dir. Und dem schlafenden Beamten - wer auch immer es ist - wünsche ich einen besonders guten Morgen, er hat ihn nötig. Dem Legaten werde ich ausrichten, dass die Wertkarte Hunger leidet und Geld braucht. Vale, Celeripes".


    Er nickte und wünschte ein: "Vale und bis bald." Auch wenn nicht sicher war, wann die Regia wiedermal Briefe zu verbringen hatte. Jene abgegebenen Schreiben kamen jedenfalls in die Kiste, die schon am frühen Mittag mit auf den Weg gehen sollte. Die Regia war nunmal eine wichtige Institution und der Cursus Publicus dazu verpflichtet alles daran zu setzen, das deren Korrespondenz schnellstens möglich war.


  • An
    Spurius Tiberius Dolabella
    Villa Tiberia
    Roma, Italia



    Mein lieber Dolabella!


    Dein Schreiben war wahrlich eine gelungene Überraschung, mit der ich nicht gerechnet habe. Es freut mich zu hören, dass du meiner Einladung endlich gefolgt und nach Rom gekommen bist. Wie du ja schon selbst feststellen musstest, kann ich meinen Pflichten als dein Patron derzeit leider nicht nachkommen, da es mich nach Germanien verschlagen hat. Derzeit ist auch noch ungewiss, wann ich zurück nach Rom kehren werde, jedoch bin ich mir sicher, dass wir uns bei der einen oder anderen Gelegenheit über den Weg laufen werden.


    In der Zwischenzeit mache ich mir keine großen Sorgen um dich. Du wirst Rom bestimmt auch ohne mich auf den Kopf stellen. Solltest du es benötigen, so steht dir meine Gens bestimmt mit Rat und Tat zu Seite. Alternativ kannst du dich auch an die Iunier, Iulier oder Germanicer wenden, zu denen ich ein sehr freundschaftliches Verhältnis pflege. Ansonsten bleibt mir nun nur noch, dir alles Gute zu wünschen. Sollte ich dir irgendwie helfen können, dann scheue dich nicht mir zu schreiben.


    Vale Bene,



    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator




    [simoff]Familienwertkarte[/SIM-OFF]


  • An
    Spurius Tiberius Dolabella
    Villa Tiberia
    Roma, Italia



    Mein lieber Dolabella!


    Selbst bis nach Germanien hat sich die Gründung deiner Societas Rei Equariae Italiana bereits herumgesprochen. Als großer Freund und Förderer der Wagenrennen möchte ich deine Sache mit einem kleinen Startkapital von 7000 Sz. unterstützen. Ich Gegenzug bitte ich dich darum, bei passender Gelegenheit auch hier in Mogontiacum das eine oder andere Rennen abzuhalten. Ich wünsche dir alles Gute. Mögen die Götter dir und deinen Vorhaben gewogen sein.


    Vale Bene,



    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator


    [simoff]7000 Sz. bereits überwiesen[/SIM-OFF]


    [simoff]Familienwertkarte[/SIM-OFF]


  • An
    Iunia Axilla
    Casa Iunia
    Roma, Italia



    Geschätzte Iunia!


    Mit großer Besorgnis habe ich deine Zeilen gelesen und von der plötzlichen Erkrankung deines Vetters Silanus erfahren. Bisher hat er sich nicht bei mir gemeldet und so wie ich ihn kenne, ist er nicht ohne triftigen Grund nach Hispania gegangen, was mich noch mehr besorgt. Ich hoffe, dass ihm die Götter in dieser schweren Zeit beistehen und erbitte ihren Beistand für ihn und eure Familie.


    Was seinen bisherigen Landbesitz betrifft, so kann ich dich darüber informieren, dass er ihn von meinem Verwandten Meridius erworben hat. Ich habe damals eine Abschrift der Urkunde erhalten, welche ich dir gerne anbei übermittle. Da du seinen Besitz lediglich in der Zeit seiner Abwesenheit verwaltest, sollte es keine rechtlichen Probleme geben, was den Punkt des Weiterverkaufens oder Verschenkens an Dritte betrifft.


    Des Weiteren habe ich Silanus vor langer Zeit versprochen seine Treue als Klient mit zwei weiteren Grundstücken zu belohnen. Dieses Versprechen möchte ich nun einlösen. Ich übertrage ihm 2 Grundstücke in Italia nahe Luca. Da er sich selbst im Augenblick nicht darum kümmern kann bitte ich dich sie für ihn zu verwalten und ihn darüber in Kenntnis zu setzen. Ich werde den Verwalter der Güter darüber informieren, dass du sie dir in nächster Zeit ansehen und sie übernehmen wirst.


    Vale Bene,



    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator




    [simoff]Familienwertkarte[/SIM-OFF]



    ~ CONVENTIO ~
    ABSCHRIFT


    Mit diesem Schreiben wechselt das Landgut des Senators Maximus Decimus Meridius in Cena nahe Agrigentum zum Preis von 5000 Sesterzen zum heutigen Datum in den Besitz des Lucius Iunius Silanus über. Dieser kann über den Besitz frei verfügen und diesen auch an seine Söhne vererben, ihn jedoch nicht weiterverkaufen oder verschenken. Dem Verkäufer Maximus Decimus Meridius, sowie seinen Erben wird ein Rückkaufsrecht zu ebenfalls 5000 Sesterzen eingeräumt, von welchem jederzeit Gebrauch gemacht werden kann. Darüberhinaus bestehen keine weiteren Pflichten, ausser dem Erhalt der betreffenden Liegenschaft in seiner heutigen Form. Das Geschäft wird gültig durch Unterschrift beider Parteien auf diesem Dokument, welches sich in dem Besitz des Verkäufers befindet und einer Zweitanfertigung, welche im Besitz des Käufers verbleiben wird, sowie durch Handschlag.


    ANTE DIEM XV KAL FEB DCCCLVIII A.U.C.
    (18.1.2008/105 n.Chr.)


    gezeichnet
    LUCIUS IUNIUS SILANUS


    gezeichnet
    MAXIMUS DECIMUS MERIDIUS


  • Der Gang zur Poststube war nicht unbedingt der leichteste. Früher hatte sie Lando etwaige Post einfach mit einem 'Mach mal' in die Hand gedrückt und mitgegeben. Wobei sie sehr selten irgendwohin geschrieben hatte, wo sie keinen Boten schicken musste. In ihrer Verwandtschaft galt das geschriebene Wort nicht so viel wie das gesprochene, ein guter Bote war Gold wert. Aber um nach Rom eine Botschaft zu schicken, kam sie wohl nicht ums Schreiben herum.


    Elfleda gab also den Brief persönlich ab und grüßte die ehemaligen Untergebenen ihres Ehemannes. Der ein oder andere sollte sie kennen, wenn nicht alle. Sie waren auch auf der Beerdigung gewesen.


    “Zieht das von der Wertkarte ab.“ Sie reichte den Brief hinüber und dachte dabei schon an etwas anderes. Sie musste unbedingt noch zu diesem Germanicer, der nun in der Stadt war. Jetzt, da Landulf die ersten Wochen überlebt hatte, konnte sie das ruhigen Gewissens in Angriff nehmen.



    Ad:
    Titus Duccius Vala
    Casa Prudentia
    Roma | Italia


    Heilsa Alrik,


    danke für deinen Brief und deine Wünsche an mich. Doch möchte ich dich darauf hinweisen, dass ich deiner Führung nicht bedarf. Ich weiß sehr wohl, was nun wichtig ist und wie unsere Lage hier ist, und sei dir versichert, es ist in meinem eigenen Interesse, dass die Macht dieser Sippe hier erhalten bleibt. Und ich werde auch mein Möglichstes dazu beisteuern. Inzwischen habe ich auch selbst das Bürgerrecht, wenige Tage vor seinem Tod hat Lando es beim Legaten für mich gekauft. Nun heiße ich hier Duccia Elva für die Römer, damit sie sich nicht mehr die Zungen bei meinem Namen zu brechen brauchen.


    Ich habe in der Zwischenzeit einen Sohn geboren, Landulf. Für die Römer nennen wir ihn Tiberius Duccius Secundus, nach seinem Vater. Er ist gesund und kräftig und hat die ersten beiden Wochen seines Lebens überstanden. Ich bin zuversichtlich, dass er auch die ersten beiden Jahre überleben wird, wobei der Winter die erste größere Herausforderung sein wird. Doch hier in der Stadt ist dieser ja nicht ganz so hart wie östlich des Flusses.
    Naha ist mittlerweile fast vier Jahre alt und auch gesund. Sie schlägt sehr nach ihrem Vater, aber noch ist sie ja nicht im heiratsfähigen Alter und soll so wild sein, wie sie möchte.


    Witjon erfüllt die Rolle als Sippenführer nach besten Kräften und hält unsere Macht hier. Die Dinge, die er vergisst, regele ich oder erinnere ihn daran, sie zu regeln. Dennoch wäre ich dir dankbar, wenn du ihn von Rom aus unterstützen könntest. Soweit ich weiß, wünscht er, Ritter zu werden, wie Lando es war. Vielleicht kannst du bei deinen Verbündeten nachfragen, wie weit das nun gediehen ist. Die Römer legen auf solche Titel ja viel wert, und nach Landos Tod ist dieser Titel uns abhanden gekommen. Ebenso müsste überprüft werden, ob die Stellung als Hoflieferant der gesamten Sippe galt oder nur Lando. Sofern es in Rom da mehr Informationen zu holen gibt als hier in Mogontiacum, lass sie uns zukommen, damit wir die nötigen Schritte einleiten können.


    Noch etwas, das du tun könntest. Am Tag von Landulfs Geburt stand Sönke, Sohn von Hartwig, bei uns in der Tür. Er wollte Witjons Erlaubnis, zur Ala zu gehen. Auch wenn er unfrei ist, bin ich am überlegen, ob er uns nicht mehr nützen würde, wenn er Bürgerrecht hätte und zur Legion gehen würde. Dort steigt er schneller in wichtige Positionen auf, und er kann uns einen Kontakt zum neuen Kommandanten der Legion stellen. Er selbst kann sich das Bürgerrecht wohl nie leisten außer über den Dienst bei der Ala, so dass wir ihm dieses bezahlen müssten. Ich bin mir sicher, dass er sich mit Eid weiterhin an uns binden wird, doch höre ich gern deine Einschätzung, sollte ich etwas übersehen haben. Und vielleicht weißt du einen Weg, wie man das ganze für uns günstiger regeln könnte.


    Was macht dein Werdegang in Rom? Die Ausrufer der Zeitung haben verkündet, dass du gewählt worden bist und deine Mitbewerber wohl überflügelt hast. Wie geht es den sonstigen Freunden unserer Familie?


    Til Ars ok Frisar



  • Ad
    P. Germanicus Aculeo
    Ostia, Italia


    Salve und Heilsa, wie man hier sagt!


    Ich schreibe dir das erste mal seit langem. Ich bin ja auch gerade erst hier angekommen und was finde ich vor? Zwei Briefe von dir. Es tut mir Leid, dass ich nicht sofort geantwortet habe. Wir hatten sehr viel zu tun und die Reise war sehr lang. Ich habe dich aber nicht vergessen! Nicht das du denkst, dass ich eine Person so einfach vergesse.


    Nun schreibe ich dir.


    Die Reise war langweilig, sehr langweilig. Sie verlief aber sonst gut. Danke der Nachfrage! Du machst dir scheinbar Sorgen um mich? Interessant. Ich komme aber schon alleine klar. Mache dich also nicht verrückt. Eines Tages weile ich wieder in Rom und kann dich ärgern.


    Die Wälder sind garnicht so schlimm. Ich habe neulich sogar einen Bären gesehen. Die Wälder sind äußerst interessant. Sie sind manchmal düster, manchmal nebelig aber immer gefährlich. Es ist immer ein Abenteuer, in diese zu gehen.


    Du bist einer Factio beigetreten? Aha. Du willst wahrscheinlich immer noch der große Politiker werden? Ich wusste es doch. Aculeo, der große Senator. Wenigstens kann ich dann sagen, dass ich einen Senator kenne. Nein, ich finde es toll, dass du etwas aus dir machst. Mache mir ja so weiter. Zumal der Rennsport toll ist. Ich unterstütze aber eher die Aurata, nur das du es weißt. Die Aurata fährt immer wieder voller Kampfgeist, auch wenn sie meistens verliert. Ich finde, dass das wahrer römischer Heldenmut ist. Umso mehr freue ich mich für deren Siege. Die Purperea ist aber auch nicht schlecht. Du kannst mir ja dann mal eure Ställe oder Wagen zeigen, wenn ich wieder in Rom bin. Du weißt ja, dass ich Pferde, Wagen und Rennsport sehr mag.


    Die Militärakademie? Willst du Soldat werden? Jetzt mache ich mir aber Sorgen. Jeder der dorthin geht, wird eines Tages Soldat. Ich habe einen Freund dort. Er möchte unbedingt Tribun werden. Die Kurse bilden dich für den Krieg aus. Versprich mir, dass du nicht sofort Soldat wirst. Ich mache mir nun Sorgen um dich. Man hört ja so einiges von den Legionen und Truppen. Valerian ist ja auch Soldat. Er ist immer recht distanziert, fast kalt. Mir erscheint es so, dass das Militär einem die Seele stiehlt. Bleib bitte Aculeo!


    Was kann ich denn jetzt noch schreiben?


    Achja,


    Alles Gute!


    Deine Melina




    Sim-Off:

    Familienwertkarte, wenn ich darf. :D

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    Claudia Romana
    Atrium Vestale
    Roma
    Italia


    Liebe Romana,


    ich weiß gar nicht was ich dir schreiben soll: Erst einmal Danke! Vielen Dank für deinen so edlen Einsatz beim PU, du hast nicht nur mich, sondern auch Valerian mit deinem Handeln gerührt. Du bist wirklich eine wahre Freundin und ich bin froh, dass ich dich zu diesen zählen kann.
    Dennoch sei bitte vorsichtig. Wie wir es bereits erlebt haben, kann Salinator tun und lassen was er will ohne Konsequenzen zu fürchten. Du stehst zwar unter dem Schutz von Vesta und unseres Kaisers, aber ich fürchte, dass wird diesen Mann nicht davor abschrecken, etwas Ungeheures zu tun. Ich weiß, du kannst gut auf dich selbst aufpassen, aber Salinator ist ein gefährlicher Feind und ich würde es mir selbst nicht verzeihen, wenn dir etwas zustößt würde, weil du dich für uns eingesetzt hast.


    Ansonsten bin ich tief erschüttert. Ich kann es immer noch nicht fassen und will es auch nicht wahrhaben. Ich traue deinem Urteil und weiß, dass du Serrana niemals etwas Schlechtes wünschen würdest, dennoch, diese Nachrichten stimmen mich traurig. Ich wünschte ich wäre nun bei euch und könnte euch zur Seite stehen.
    Ich kann dir nicht sagen ob du richtig oder falsch gehandelt hast, weil du ihr gute Vorzeichen prophezeit hast, obwohl dem es nicht so ist, aber ich weiß, dass du immer nur zum Besten handelst. Ich weiß, dass du Serrana bei stehen wirst und auch ihr eine gute Freundin bis. Ich bete dafür, dass es anders Enden wird, als du es vorhergesehen hast.


    Hier in Mogontiacum ist es recht ruhig. Nicht ganz so laut wie in Rom und ich genieße dies, auch wenn ich dich, Septima und Serrana und die anderen sehr vermisse. Aber dafür habe ich Briefe die mir Neuigkeiten mitteilen. Wusstest du, dass Septima auch schwanger ist? Es scheint, als hätte Iuno derzeit alle Hände voll zu tun.


    Mögen die Götter schützend ihre Hand über dich halten.


    Liebste Grüße, Calvena



    Ad
    Iunia Serrana
    Casa Germanica
    Roma
    Italia


    Liebe Serrana,


    ich freue mich für dich! Eine Schwangerschaft ist etwas wunderbares und ich bin mir sicher, dass du deine Ängste und Sorgen überwinden wirst. Ich wünschte ich wäre bei dir und könnte dir beistehen und dir deine Ängste zerstreuen. Da ich es nicht persönlich kann, versuche ich dies in diesem Schreiben: Ich bin mir sicher, dass Iuno ihre schützende Hand über dich hält und nicht zulassen wird, dass deine Ängste wahr werden. Genieße die schönen Momente, von denen du sicherlich einige hast. Außerdem wird sicher Sedulus es nicht zulassen, dass dir irgend etwas zustößt.
    Romana hat mir geschrieben und mir schon berichtet das du schwanger bist und sie für dich eine Leberschau vollzogen hat. Auch mit teilte sie mit, dass alles Gut wird. Ich bin mir sicher, wenn du dich allein fühlst und jemanden zum reden brauchst, dann wird sie für dich da sein. Sie ist eine wundervolle Freundin. Hat sie dir erzählt, dass sie zu Salintor ins Büro maschiert ist und sich für Valerian eingesetzt hat? Nur leider hat sie nicht viel erreichen können. Dieser ungehobelte Kerl hat sich über sie lustig gemacht und rausgeschmissen! Ich hoffe, dass diesem Mann bald schon das Handwerk gelegt wird. Er ist ein Wiederling und wird Rom noch in den Ruin führen. Weil Romana bei Salinator nicht weiter gekommen ist, hat sie dem Kaiser geschrieben. Ich kann es noch nicht wirklich fassen und bin ihr so dankbar für diesen Einsatz. Ich werde mir eine Überraschung für sie einfallen lassen.


    Ich vermisse dich auch und auch Septima und die anderen. Mir fehlt eine Freundin zum reden, bisher hab ich noch nicht viele Kontakte knüpfen können. Aber ich bleibe zuversichtlich, ansonsten gibt es immer noch die Post, auch wenn unsere Briefe eine ganze Weile brauchen um uns auszutauschen.
    Mogontiacum ist schön, es ist ruhig, nicht ganz so heiß wie in Roma zu dieser Zeit! Viel passiert ist noch nicht, ich habe mich Duccius Verus vorgestellt um auch hier Iuno zu dienen. Der Tempel ist wundervoll, gerade renoviert. Ich wünschte du könntest dies sehen.
    Uns geht es gut, Valerian hat seinen Posten recht schnell angenommen, aber er vermisst Rom, hier passiert nicht viel und ich glaube, er sehnt sich nach den ganzen politischen Intrigen und Spannung. Auch wenn es seltsam klingt, an den Grenzen ist es ruhig und die Soldaten haben nicht viel zu tun. Ich würde mich freuen, wenn in deinem nächsten Brief eine genaue Beschreibung der derzeitigen politischen hinzufügst. Damit würdest du Valerian eine Freude machen.
    Wusstest du das Septima auch schwanger ist? Sie hat mir geschrieben! Ich vermisse euch so furchtbar!


    Germanien ist schön, besonders jetzt im Sommer, alles ist grün und blüht. Ich hoffe du kannst irgendwann mich einmal besuchen, damit ich dir das Land zeigen kann. Ich bin mir sicher, es würde dir hier auch gefallen. Nun im Winter wird es wohl kalt sein und Straßen eingeschneit, aber dafür gibt es wärmende Kamine.
    Melina hat sich bereits eingelebt und scheint glücklich zu sein. Hier hat sie zum Glück keine wilden freunde mit denen sie herum vagabundieren kann. Aber ich glaube es wird seine zeit dauern, bis aus ihr so etwas wie eine römische Dame wird. Einmal ganz ehrlich, ich bin auch keine und dennoch sehr glücklich. Nur sollte Melina etwas anpassungsfähiger werden, sonst wird sie es schwer haben.


    Mögen die Götter schützend ihre Hand über dich halten.


    Viele liebe Grüße, Calvena



    Ad
    Tiberia Septima
    Castra Legionis I Traianae Piae Fidelis
    Mantua
    Italia


    Liebe Septima,


    ich habe mich sehr über deinen Brief gefreut. Auch wenn es mich nach Germanien verschlagen hat, so denke ich doch recht oft an Rom und an meine Freundinnen. Ihr fehlt mir! Noch habe ich nicht viele neue Kontakte geknüpft und mir fehlt jemand mit dem ich reden kann. Wie gut dass wir uns Briefe schreiben können und so die Neuigkeiten mitteilen können.
    Ich freu mich für dich! Möge Iuno ihre schützende Hand über dich halten und dir ein gesundes Kind schenken. Serrana ist auch schwanger! War ja auch irgendwie abzusehen. Warten wir ab, wann ich euch mit dieser Neuigkeit überraschen kann.
    Die Reise war recht angenehm, ich bin froh ein wenig aus Rom raus zu kommen. Wir waren zu Pferde unterwegs. Einfach weil es schneller geht. Der Wagen mit den Möbeln und Gepäck ist erst vor wenigen Tagen angekommen, aber Valentina, Valerians Schwester, hat ein schönes Haus. Es ist größer wie in Rom, mit einem traumhaften Garten. Nur meine Harfe hab ich vermisst.
    Die Duccier hab ich noch nicht kennen lernen können. Wir sind aber zum Essen eingeladen und ich bin ehrlich gesagt aufgeregt. Man hört viel über diese Familie und sie haben tatsächlich großen Einfluss. Sie verwalten viele große Geschäfte und scheinen auch politisch viel zu sagen zu haben. Vor kurzem starb das Familienoberhaupt Duccius Lando. Dies scheint viel Trauer ausgelöst zu haben. Valerian hat ihn gekannt, mir aber nicht viel von ihm erzählt. So bald ich mehr weiß, wirst du es als Erste erfahren.
    Macer hat mir geschrieben... er ist traurig und wohl auch ein wenig verzweifelt, weil er so wenig Glück in der Liebe hat. Wie geht es dir? Bist du glücklich?
    Wie sieht es in Mantua aus? Ich hoffe du hast etwas zu tun und langweilst dich nicht nur. Welche Neuigkeiten aus Rom dringen an dein Ohr? Hier in Germanien erfährt man nur wenig und meist auch viel zu spät, welche großen Ereignisse Rom gerade beschäftigen!


    Mögen die Götter schützend ihre Hand über dich halten.


    Viele Grüße, Calvena


    Sim-Off:

    Familienwertkarte bitte!

  • An
    Spurius Tiberius Dolabella
    Casa Tiberia
    Roma


    Geschätzter Freund, geschätzter Partner


    Gerade hielt ich deinen Brief in meinen Händen und war erfreut ein Zeichen des Lebens von dr zu hören.


    Ich will auch nun nicht länger um den heissen Brei reden sondern gleich zu Sache kommen.


    Die Konditionen die anno dazumal besprochen wurden sind weiterhin aufrecht und komform und ich würde gerne die Geschäfte oder zumindest was Geschäfte angeht behilflich sein.
    Eines muss dir wohl aber gesagt sein. Der Sklavenmarkt stagniert zur Zeit hier in Germanien stark. Feldzüge waren in den letzten Monaten und Wochen keine mehr und dadurch blieb auch nun frische Ware aus. Peregrinii gibt es genug aber auch hier wird es schwer passende Männer und Frauen zu finden die die eine oder andere Fertigkeit mitbringen.


    Ich werde dich unterrichten sobald es etwas neues gibt und bis dahin geniesse das Leben in Rom. Aber nicht zuviel saufen.


    Dein zusätzliches Angebot, Klient und Socius der Factio Purpurea zu werden, ehrt mich zutiefst und nehme dies mit Respekt vor dir gerne an. Hoffe nur dass es keine Regelwidrigkeiten geben wird in Bezug meiner Stellung und meiner Angehörigkeit in der Armee des Imperium


    dein Freund


    Paullus Atius Scarpus

  • Ad
    Aurelia Prisca
    Villa Aurelia
    Roma
    Italia



    Liebe Prisca,


    Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich mich bei dir gemeldet hab. Ich hab dich natürlich nicht vergessen, aber die Ereignisse der letzten Wochen und Monate haben sich überschlagen. Ich denke, du hast bereits erfahren, dass es mich nach Mogontiacum verschlagen hat. Dir ist sicher nicht entgangen, dass sich der PU unmöglich bei meiner Hochzeit benommen hat. Ein wenig hab ich das Gefühl, dass dieser nach einem Grund gesucht hat, um Valerian nach Germanien zu versetzen… Alles reine Willkür, nur um die Menschen weiter zu verunsichern und dafür zu sorgen, dass nichts gegen ihn unternommen wird. Aber er wird dadurch nicht alle Stimmen zum schweigen bringen. Du wirst mir vermutlich nicht glauben, wenn ich dir erzähle, dass Romana, kaum dass sie von diesem Unrecht erfahren hat, zu Salinator ins Büro marschiert ist um sich für uns einzusetzen. Leider hat es wenig gebracht. Salinator hat sie beleidigt und dann rausgeschmissen. Nicht einmal vor einer Vestalin hat er Respekt. Ich hoffe nur, dass es nicht ihr Schaden sein wird, dass sie sich für uns eingesetzt hat… Dieser Mann ist schließlich zu allem Fähig.


    Mir geht es soweit gut. Die Reise nach Mogontiacium war zwar etwas anstrengend, aber ohne jegliche Zwischenfälle. Wir sind wohlbehalten angekommen und die Casa Quintilia ist wirklich gemütlich und schön. Ich genieße es, über den Sommer nicht in Rom zu sein. Es soll derzeit besonders stickig, staubig und heiß sein. Es ist ruhig hier in Germanien und Überfälle muss man nicht befürchten. An den Grenzen ist es ruhig. Es ist natürlich nicht so aufregend wie in Rom, aber es ist auch einmal schön, nicht ständig von Intrigen umgeben zu sein.
    Was gibt es Neues bei dir? Wir haben einander so lange nicht mehr gesprochen. Weißt du schon, dass Serrana schwanger ist? Sie ist furchtbar aufgeregt und freut sich schon auf ihr erstes Kind. Du solltest sie mal wieder Besuchen, sie würde sich sicher darüber freuen.


    Viele Grüße aus der Ferne,
    Calvena


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    Publius Iulius Saturninus
    Villa Rustica Iulia
    Misenum, Provincia Italia


    Liebste Bruder,


    Ich bin zurück in Mogontiacum.
    Mutter geht es soweit gut.
    Die Stadt ist dieselbe und doch ist alles anders.
    In Mogontiacum an sich ist bis auf den Tod des Duccius Lando – du magst dich an ihn vielleicht noch als Kopf des Freya Handelskonsortiums erinnern – nichts weiter geschehen, während sich im Kleinen doch einiges geändert hat. Als ich deine und meine Freunde besuchen wollte, musste ich leider feststellen, dass sie der Wind scheinbar in alle möglichen Himmelsrichtungen davon geweht hat. Iullus Furnius Aculeo ist zum Militär und derzeit in Britannia. Ich glaube, dass er dort auf Dauer seine Erfüllung finden wird, insofern ihm jemand lehrt, dass ein Schwertkampf aus mehr besteht als nur wildem in der Luft herum Gefuchtel. Unseren Cossus Tullius Balbus hat es nach Athen verschlagen. Wirklich überraschend ist das im Grunde nicht. Er war ja schon immer eine Art wandelnde Enzyklopädie auf zwei Beinen. Philosophie ist sein Ding. Ganz klar. Viel erstaunlicher, dafür aber eine umso größere Freude ist diese Neuigkeit: Sentia Aemilia wird heiraten! Und nun fragst du dich natürlich wen? Na, errätst du es? Richtig! Ein Goldstück auf dene Gedanken! Nero Appius Denter! Der Termin steht schon fest. Ende Sommer. Im Moment weilt Nero nämlich noch in Hispana, um seinem Cousin unter die Arme zu greifen, der wohl in die finanzielle Schieflage geraten ist. Es ist einfach wunderbar! Endlich hat der Kerl seinen Mut zusammen genommen! Aemilia sagte übrigens, dass sowohl sie als auch Nero erfreut wäre, würdest du es zu ihrer Vermählung nach Mogontiacum schaffen. Ich muss nicht erwähnen, dass du damit auch deiner kleinen Schwester eine überaus große Freude bereiten würdest! So wirklich wage ich jedoch nicht zu hoffen.


    Die Vorfreude auf die anstehende Hochzeit und die damit verbundenen Vorbereitungen sind so ziemlich das Einzige, das mich hier nicht durchdrehen lässt. Versteh mich nicht falsch, der Decimer ist der beste Gastgeber, den man sich wünschen kann! Er ist sehr freundlich und kümmert sich im Rahmen seiner Möglichkeiten ausgezeichnet um mich – Aber ich frage mich, was ich hier soll; Es gibt nichts für mich. Was Mutter Lucius auch in dieser ominösen Epistel geschrieben hat – Er muss es überinterpretiert haben. Natürlich hat Mutter gewisse körperliche Gebrechen, die nun mal mit dem Alter einher gehen. Aber ihr geht es fabelhaft. Es will mir außerdem immer noch nicht in den Kopf, weshalb man mich fernab Creticas einquartiert hat, wenn sie doch der augenscheinliche Grund meiner Anwesenheit hier ist. Ach – vermutlich habe ich nur zu viel Zeit zum Nachdenken. Darum Bruder, bitte schreibe mir! Es scheint mir Ewigkeiten her zu sein, deine Stimme durch geschriebene Zeilen vernommen zu haben. Oder noch besser, komm zu Aemilias Hochzeit! Ich vermisse dich schrecklich und mache mir auch Sorgen, weil ich so gar nicht weiß, wie es dir geht und was dich umtreibt!


    Fühle dich umarmt!


    Cara


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    Familienwertkarte bitte!


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    Lucius Iulius Centho
    Casa Iulia
    Roma, ITA


    Salve Lucius!


    In der Tat habe ich einen Brief aus Roma sehnlichst erwartet – aber das warten hat sich eindeutig gelohnt. Das sind ja ganz und gar wunderbare Neuigkeit! Im ersten Moment konnte ich es gar nicht glauben und musste die Stelle gleich drei Mal lesen. Ich gratuliere euch beiden von Herzen und wünsche euch alles Gute! Ich werde selbstverständlich dafür beten, dass die Götter auch weiterhin ihre schützende Hand über euch halten! Jetzt verstehe ich auch, was Phocylides meinte, als er sagte, Coronas Mutter treibe Calliphana noch in den Wahnsinn. Ich habe mich schon gewundert, da Calliphana zwar eine temperamentvolle, aber auch geduldige Frau ist. Durch ihren Zustand ist sie aber natürlich für alles viel sensibler. Jetzt musst du umso freundlicher und umsichtiger zu und mit ihr sein. Aber ich bin mir sicher, dass du dich gut um sie kümmern wirst – trotz deines Eifers, den ich aus deinen Zeilen heraus lese.


    Nun bist du also zum Quaestor ernannt worden. Mein lieber Verwandter, wo wächst du denn nur hin? Ich freue mich sehr, dass dein Ehrgeiz, deine Mühe und Arbeit so honoriert und dann auch noch ausgezeichnet wird! Du wirst sehen, nicht mehr lange und man wird dich zum Senator machen. Dann hättest du die Iulia wahrlich wieder ans Licht geführt. Ich möchte dich aber dennoch mit auf den Weg geben, dass du auch ein bisschen auf dich selbst Acht geben musst. Jetzt erst Recht, da du Vater wirst! Du schreibst ja selbst, dass der Kampf um öffentliche Ämter ein harter ist und deine Familie will doch noch lange etwas an dir haben. Als Augur bist du aber in einer guten Position, die Zeichen der Zeit richtig zu deuten. Auch hierzu meine Gratulation.


    Du wirst verstehe, dass ich mich nicht im Stande sehe viel zu meinem Bruder zu schreiben. Seine Karrierebestrebungen in allen Ehren, aber seinen letzten Brief erhielt ich, als ich nach Roma kam. Das liegt nun schon mehrere Monate zurück. Ich bin geneigt allmählich zu glauben, dass es mich voll und ganz vergessen hat.


    Ein Bruder Coronas ist aus dem Nichts aufgetaucht? Das ist aber in der Tat höchst mysteriös! Und Lucia hat ihren verlorenen Sohn nach all den Jahren wieder erkannt? Wie konnte sie ihn so lange geheim halten? Irgendjemand muss das doch gemerkt haben? Ist er auch wirklich ein Iulier oder gibt er sich nur als solcher aus? Konnte er sich ausweisen? Deinen Zeilen entnehme ich, dass es Lucia wieder besser geht? Was ist mit Corona? Geht es ihr gut?


    Germanica Calvena traf ich letztens, als ich einen Ausritt an den Rhenus unternahm. Ich war sehr überrascht ihr hier in Mogontiacum zu begegnen. Wie klein die Welt doch zuweilen ist! Der Grund ihres Aufenthalts schien kein erfreulicher zu sein, berichtete sie mir doch, dass ihr Ehemann sozusagen nach Germania „strafversetzt“ wurde, weil sie den Preafectus Urbi zurecht wiesen. Ich weiß nicht so genau, was ich davon halten soll. Was für ein Mensch ist dieser Mann? Ist es nicht ein unverschämter Akt der Willkür? Warum spricht der Kaiser kein Machtwort? Wie dem auch sei, ich erhielt deinen Brief erst nach unserer Begegnung. Deiner Bitte werde ich dennoch nachkommen und sie demnächst einmal besuchen.


    Ansonsten ist hier in Mogontiacum alles beim alten geblieben. Der Legat hat viel zu tun, Mutter besucht mich des Öfteren hier im Lager und ich vertreibe mir meine Tage. Letztens kam eine sehr gut Freundin aus Kindertagen zu Besuch Sentia Aemilia. Sie wird bald heiraten und ich werde ihr bei den Vorbereitungen helfen. Ich dachte vielleicht ich könnte danach nach Roma zurückkehren, da es Mutter gesundheitlich ausgezeichnet geht. So müsste ich die Alpen nicht im Winter überqueren. Ich würde auf dem Rückweg auch gern einen Halt in Mantua einlegen, um meinen Großonkel Iulius Licinus zu besuchen.


    Ich umarme dich,


    Cara





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    Furia Calliphana
    Casa Iulia
    Roma, Italia


    Liebe Calliphana,


    Ich habe keine Ahnung, ob dein Gatte dir meine Grüße ausgerichtet hat oder nicht; Jedenfalls dachte ich, es wäre eine gute Gelegenheit, dir ein paar Zeilen zukommen zu lassen, um sicher zu gehen, dass diese Grüße dich ganz gewiss erreichen. Wie geht es dir? Was geht in Rom vor sich? Ich hoffe doch, Lucius ist nicht wieder auf die glorreiche Idee gekommen, dich für ein Wagenrennen in ein blaues Kleid zu stecken. Hier in Mogontiacum geht alles seinen gewohnten Gang. Während meiner leider nur kurz währenden Abwesenheit hat sich hier nicht sehr viel verändert. Es ist ein wenig ruhiger, urtümlicher, aber gleichzeitig auch entspannter. Die Germanen kennen nicht die stadtrömische Hast. Eigentlich wäre das ja ganz angenehm – aber die Ewige Stadt fehlt mir. Und das obwohl ich nur wenige Monate dort verweilte.
    Meiner Mutter geht es ganz passabel. Ich weiß nicht, was sie Lucius geschrieben hat, aber ich glaube, er hat ihre Worte eindeutig überinterpretiert. Natürlich hat auch sie mit den Gebrechen des Alters zu kämpfen, aber ich meine verglichen mit anderen Frauen ihres Alter ist sie fast noch als jugendlich zu bezeichnen. Ich weiß nicht, was für Mittelchen sie benutzt, sollte es jedoch an ihrem Erbe liegen, so hoffe ich doch, dass sie es auch an mich weitergegeben hat. An diese Stelle: Meine Mutter Cretica wünscht dir und Lucius alles Liebe und Gute zu eurer Vermählung. Bevor ich es vergesse, ich habe von dem Unfall gehört, den Coronas Mutter ereilte. Es ist ein Jammer hier festzusitzen! Ich hätte Corona anstelle des Briefes lieber selbst begleitet. Ich glaube Trost und aufbauende Worte könnte sie nun gut gebrauchen. Ich hoffe, dass es der alten Dame bald wieder besser geht....Meine besten Genesungswünsche! Ich gehe einmal davon aus, dass Corona um sie zu übermitteln bzw. sich um ihre Post zu kümmern. Was den Legaten betrifft, meinen Gastgeber, so ist er ein sehr freundlicher, ehrenwerter und durchaus attraktiver Mann. Bisher hatte ich noch nicht sehr viel mit ihm zu tun. Aber schließlich hat er in seiner Position auch immer viel zu tun. Männer scheinen ja überhaupt mit immer irgendetwas beschäftigt zu sein. Nun ja, es ist nicht schlimm. Ich kann mich auch ganz gut allein beschäftigen. Davon einmal abgesehen kann ich meine Freiheit genießen.
    Eine freudige Nachricht gibt es dann doch zu übermitteln. Meine beste Freundin aus Kindertagen hier wird bald heiraten. Derzeit weilt ihr zukünftiger Ehemann noch in Hispania (du ahnst richtig: die Arbeit). Warst du dort schon einmal? Ich nicht, aber Iulius Vestinus hat mir einen herrlichen spanischen Hengst zum Geschenk gemacht. Ein Land, das solch herrliche Geschöpfe hervorbringt, kann nur schön sein. Oder besonders hart. Unter Härte, Entbehrung und Disziplin wurde schon der eine oder andere Rohdiamant zum Juwel. Ich weiß noch nicht genau, wann ich in die Casa in Rom zurückkehren werde (unter uns, ich hoffe sehr bald – kaum auszuhalten, was ich alles verpasse, während ich hier im tiefsten Germanien sitze). Im Winter über die Alpen gehen zu wollen grenzt an Wahnsinn, deswegen werde ich einen geschickten Zeitpunkt zwischen den Ausläufern des Sommers und den ersten Herbststürmen abpassen müssen. Falls ich den verpassen sollte, wird es wohl ein äußerst langweiliger und kalter Winter für mich hier in Mogontiacum. Aber egal, wann ich zurückkomme, Lucius hat Corona und mir ein Fest versprochen. Da nun eingeweiht bist, wird ihm gar nicht anderes übrig bleiben, als sein Versprechen einzulösen. ...


    Während ich gerade an diesem Brief schrieb, ereilte mich endlich ein Brief von Lucius aus Roma. Du bist schwanger?! Das ja wunder-wunder-wunderbar! Ich freue mich sehr für euch beide. Wenn ich zurückkomme ist bestimmt schon etwas zu sehen! Ich werde die Laren darum bitten, dass sie gut auf dich Acht geben.
    Mögen die Götter ihre schützende Hand über dich halten! Bis zu unserem Wiedersehen alles Gute!


    Viele Grüße,
    Cara


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    Familienwertkarte bitte=)

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    Faustus Octavius Macer
    Casa Octavia
    Roma
    Italia


    Salve Macer,


    in Zukunft solltest du wirklich einmal einen Boten schicken um mich vorzuwarnen, wenn Catiena mir einen Überraschungsbesuch abstatten will. Sie ist unbeschadet angekommen, ihr geht es gut und ich freue mich, sie als Gast im Haus zu haben. Es tut gut ein wohlbekanntes Gesicht in der Fremde um sich zu haben.
    Valerian hat zu viele Pflichten, als das er oft Zeit für mich hat, da tut es gut eine Freundin hier zu haben. Aber ich will mich nicht beschweren. Mogontiacum ist schön und ruhig. Ich genieße es hier und blühe auf.


    Kannst du dir vorstellen, dass Claudia Romana ins Büro vom PU marschiert ist, weil sie die Versetzung meines Mannes als Ungerechtfertigt ansieht? Nur leider scheint sie nicht viel erreicht zu haben, er hatte sie verspottet und anschließend aus dem Büro geworfen.
    Ich weiß, du verdankst diesem Mann viel, doch solltest du Vorsicht walten lassen. Es scheint fast so, als dürfe er tun und lassen was er will ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Niemand weiß welche Ziele er verfolgt. Ich hoffe du bist vorsichtig, was ihn angeht.


    Viele Grüße aus der Ferne, Calvena



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    Claudia Romana
    Atrium Vestae
    Roma
    Italia


    Liebe Romana,


    manchmal weiß ich gar nicht womit ich eine so liebe Freundin wie dich verdient habe. Deinen Einsatz nehme ich nicht für Selbstverständlich. Schon allein weil ich weiß, welche Bedenken du hattest, als ich dir von meiner Verlobung damals erzählt habe. Natürlich würde ich mich für dich ebenso einsetzen, wie du es für mich und meinen Mann getan hast.
    Ich finde es traurig, dass der Kaiser anscheinend nicht auf deinen Brief reagiert. Bist du doch eine Vestalin und somit mehr, wie nur eine einfache Bürgerin. Dein Wort sollte in dieser Welt noch etwas zählen.
    Ich hoffe, dass es nur ein versehen war, dass dein Brief unbeantwortet bisher geblieben ist. Vielleicht solltest du noch einmal einen Brief schreiben und dein Glück versuchen. Ich stimme dir vollkommen zu, dass Vescurlarius nicht gut für Rom ist. Er ist eine Schlange, ein vulgärer Mistkerl... Niemand scheint ihn aufhalten zu können oder zu wollen. So oft werden die Heldentaten unserer Ahnen erzählt, wie mutig sie sich gegen Despoten gewehrt haben, aber nun scheint es so, dass niemand mehr diesen Mut aufbringt. Vielleicht irre ich mich auch, denn ich bin so weit von Rom entfernt und alle Neuigkeiten sind schon veraltet, wenn sie hier ankommen.


    Ich vertraue deinem Urteil, was die Omen angeht. Es ist traurig, besonders weil ich mich so hilflos fühle und euch nicht beistehen kann. Ich weiß aber, dass du für Serrana da sein wirst. Das tröstet mich ein wenig. Sei dir gewiss, dass ich oft an euch denke und für euch bete.


    Ich glaub kaum, dass unsere Freundinnen dich nicht vergessen haben. Es freut mich zu hören, dass deine Familie so blüht. Die Familie ist doch das wichtigste.
    Septima hat Aurelius Ursus geheiratet, er ist mit meinem Onkel Sedulus sehr gut befreundet und wir waren gemeinsam bei dem Empfang nach der Hochzeit. Richte ihr bitte meine besten Wünsche aus, wenn du sie siehst.


    Viele Grüße aus der Ferne und mögen die Götter die beschützen, Calvena




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    Familienwertkarte bitte


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    Marcus Iulius Licinus
    Legio I Traiana
    Italia, Mantua


    Salve Marcus,


    Es freut mich sehr von dir zu hören! Am selben Tag, als ich deinen Brief erhielt, flatterte auch ein Brief aus Roma mir ins Haus. Als hätten Lucius und du dich abgesprochen! Wir werden es einfach auf die Probe stellen! Wenn ich demnächst zurück nach Roma reise, werde ich dich besuchen kommen! Aber so sehr habe ich mich eigentlich gar nicht verändert. Ein wenig größer bin ich geworden. Mutter war immer furchtbar böse mit mir, wenn ich zu Hause etwas durcheinander gebracht habe. Dafür wusste ich dann aber bald, was sie so alles in der dunklen Speisekammer versteckt hielt. So gesehen hatte alles seine Vor- und Nachteile. Hat alles seinen Preis.


    In der Tat habe ich mich erholt. Es geht mir ausgezeichnet! Als hätte mich dieses Fieber niemals Heimgesucht. Ich gebe zu – vernünftig war es wirklich nicht. Aber ich wollte nicht noch einen Augenblick länger in Mogontiacum vergeuden. Ich bin hier aufgewachsen. Hier im Nirgendwo. Auch wenn sich die Stadt über die Jahre gemausert hat. Sie ist Nichts im Vergleich zu der Ewigen Stadt. Dort ist das Leben. Und dort wollte ich hin. Ich hatte ja schon Lucius´ Verlobungsfeier verpasst. Da wollte ich nicht auch noch die Hochzeit versäumen. Sonst hätte ich wieder jahrelang auf eine Gelegenheit warten müssen, Mutters Diktat zu entkommen. Sie hat rasch einen Weg gefunden, mich zurück zu beordern. Ich danke dir für deinen Rat bezüglich dem Umgang mit Sklaven. Er scheint mir weise zu sein und ich werde versuchen ihn zu beherzigen. Ich werde Phocylides demnächst wohl losschicken, um mir nach einer neuen Sklavin zu schauen. Im Haushalt des Legaten leben nur wenige Sklavinnen und die sind zumeist mit anderen Dingen beschäftigt. Oder vielleicht warte ich doch besser, bis ich wieder in Roma bin. Der hiesige Sklavenmarkt ist nicht sehr ausgeprägt und es widerstrebt mir eine Germanin aus offensichtlichem Grund zur Sklavin zu nehmen. Kommst du dir manchmal nicht eher wie ein Kindermädchen denn als Centurio vor?


    Es ist erstaunlich wie klein die Welt doch manchmal ist! Dass du einen der beiden Männer kennst, das wäre erstaunlich gewesen, aber dass dir beide bekannt sind, das ist unglaublich! Du warst also auch in Parthia. Kannst du mir darüber etwas erzählen? Der Legat gibt sich diesbezüglich eher wortkarg. Und bitte richte Aurelius Ursus einen Gruß von mir aus, wenn du ihm das nächste Mal begegnest. Vielleicht erinnert er sich noch an mich. Ein solcher Retter kann nur ein guter Befehlshaber sein. Hier ist ein anderer großer Mann, denn du vermutlich kennst. Quintilius Valerian wurde nach Mogontiacum versetzt. Mit ihm ist auch seine Frau Germanica Calvena gekommen. Ich habe sie letztens bei einem Ausritt getroffen. Es tat gut wieder einmal mit einer Frau zu reden.


    Ich könnte mir gut vorstellen, dass in Zukunft noch mehr von ihm in der Acta stehen wird. Zum Quaestor wurde er ernannt. Wohin er nur wachsen will?! Eines Tages wird er gewiss im Senat das Wort haben. Dass ich beim Legaten hier untergebracht bin, das war nicht meine Idee. Sondern seine. Ich wurde auf sein Bestreben hin hier einquartiert, damit Mutter und ich nicht ständig aneinander fahren und dadurch ihre Genesung nicht behindert wird. Tja, so bin ich also nun hier. Selbstredend nicht allein. Lucius maior domus Phocylides ist bei mir und wacht darüber, dass alles mit rechten Dingen zugeht. In letzter Zeit spricht er ziemlich oft bei Decimus vor. Keine Ahnung, was die beiden zu besprechen haben.


    Corona war bei dir? Das freut mich zu hören! Ursprünglich wollten wir dich ja auf unserem Hinweg besuchen kommen. Schön, dass sie es doch noch nachgeholt hat. Wenn die Götter es wollen, werde ich dir auch noch einen Besuch abstatten, wenn ich vor dem Winter nach Roma zurückkehre! Hoffentlich. Lucius hat mir übrigens Nachricht von meinem Bruder gebracht. Er wurde in Mantua zum Duumvir gewählt. Vermutlich seid ihr Männer aber untereinander wesentlich besser vernetzt und du weißt darüber schon längst Bescheid. Hast du vielleicht noch irgendwelche anderen Informationen von meinem Bruder? Ich habe schon lange nichts mehr von ihm gehört und lechze förmlich nach jedem kleinen bisschen, das ich von ihm zu greifen bekomme.


    Was mein Leben hier betrifft, ist alles rasch wieder zum Alltag geworden. Ich habe leider feststellen müssen, dass es ein Großteil meiner alten, engen Freunde in die Welt hinausgetragen hat. Manchmal kommt man sich hier regelrecht einsam vor. Und dabei gehöre ich weiß Iuppiter nicht zu den schüchternen, schweigsamen Mädchen. Immerhin eine erfreuliche Nachricht gibt es zu verkünden. Eine gute Freundin aus Kindertagen wird diesen Sommer heiraten und ich darf bei den Vorbereitungen helfen. Mutter war zu meinem Geburtstag zu Besuch. Ich habe ein kleines Hündchen von ihr bekommen. Da hat sie ausnahmsweise Kreativität an den Tag gelegt. Deinen Gruß habe ich ihr übrigens ausgerichtet. Auch sie lässt dich herzlich grüßen!


    Liebste Grüße! Vale bene,


    Cara



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