• Musste sie sich das alles eigentlich wirklich anhören? Sie ballte ihre Fäuste und presste sie gegen ihre Oberarme und spürte wie sie langsam aber sicher Kopfschmerzen bekam, aber das war kein Wunder. Wie sollte es auch anders sein wenn ihre Gedanken ständig nur am kreisen waren? Ganz langsam drehte sie sich zu ihm um und sah ihn immer noch wütend und mit blitzenden Augen an.
    "Was willst du mir hier eigentlich vorwerfen?" fragte sie ihn mit leicht bebender Stimme. "Du kommst hier rein und legst eine Fröhlichkeit an den Tag die abartig ist. Du greifst nach mir und meinst dann auch noch, dass ich dich am besten herzlich umarme und deine Freude mir dir teile?"
    Sie konnte ihn einfach nicht verstehen, denn sie hatte andere Probleme als hier einen Freudentanz zu veranstalten, schließlich stand ihre Freiheit auf dem Spiel und sie sehnte sich in die Arme von Cato zurück und das war wohl schlimmer als eine verspielte Freiheit.

  • *rums*


    Crassus Büro Türe wurde regelrecht an die Wande geschleudert, sodass die Wände leicht vibrierten. Und durch die Türe trat Crassus. Er war in voller Rüstung gekleidet, inklusive Waffengürtel. Vor der Türe konnte man einen Moment lang zwei weitere Sklaven erkennen, einer von ihnen mit einer Peitsche. Crassus trat grimmig dreinschauend auf Nadia und Verres zu. Was sie während sie gewartet haben gesagt haben, interessierte ihn nicht. Er lief ein mal um beide herum um sie von allen Seiten zu mustern. Schließlich blieb er vor Verres stehen und sah ihn mit schräg gelegtem Kopf an.


    Deine Nase scheint ja schon wieder ganz gut verheilt zu sein... mhm. Crassus zog sein Gladius und haute mit dem Knauf wieder direkt auf Verres Nase. Danach ließ er das Gladius in seiner Hand und sah zufrieden auf das "Ergebnis": So, ich hätte schon damals fester zu hauen sollen.

  • Aus Verres Miene war jegliche gute Laune verschwunden. Er hätte wirklich ein wenig feinfühliger sein können, dass wurde ihm nicht erst bei Nadias letzten Worten und ihrem wütenden Gesichtsausdruck bewusst.
    Und so blickte er sie nun auch erst schuldbewusst und dann entschuldigend an. Und er dachte an ihren Herren, dessen Gespräch er mit Crassus in der Castra mit anhören könnte und ihm wurde immer bewusster, wie elendig sich Nadia fühlen müsste. Wie ihr Herr sie im Stich gelassen hatte und sie nun, so kurz vor ihrer Freilassung einem unbekannten Schicksal entgegen sehen musste.


    "Du hast Recht, es tut mir wirklich leid!" sprach er aufrichtig und blickte Nadia entschuldigend an, als plötzlich die Tür aufflog und mit einer unbändigen Heftigkeit gegen die Wand donnerte, dass selbst Verres vor Schreck zusammenzuckte und dann mit einem Ruck seinen Kopf zur offenen Tür drehte. Nur kurz sah er die zwei Sklaven, von denen einer eine Peitsche trug. In dem Moment machte Verres Herz einen Aussetzer. Doch es kam noch schlimmer und da Verres ziemlich perplex über Crassus' vollgerüsteten und barschen Auftritt war, hörte er dessen Worte, als der sich schliesslich vor ihm aufbaute, irgendwie gar nicht richtig.
    Und schon zog Crassus seinen Gladius ... und Verres starte ihn ungläubig an und war wie angewurzelt, als ihn dann der Knauf erneut auf die von heute morgen verletzte und gebrochene Nase traf.


    Verres brüllte laut auf. In seinem Kopf explodierte ein unermesslicher Schmerz, welcher Verres nicht nur die Luft raubte, sondern auch seinen Verstand. In seinem Kopf war ein Blitz eingeschlagen und so sah er auch nur etwas helles aufblitzen. Für einen Moment war er umnachtet und merkte gar nicht, während seine Hände zu seiner Nase fuhren, wie er langsam auf die Knie sank.


    Seine Hände hielten sich instinktiv die Nase, um sie vor weiteren Angriffen zu schützen und auf den Knien vor Crassus angekommen, welchen er nicht mehr wahrnahm, beugte er den Kopf und ergab sich dem Schmerz leise stöhnend.

  • Die Entschuldigung konnte er sich eigentlich schenken und sie wollte sie auch gar nicht hören, nicht einmal dann wenn er sie ihr mir einem goldenen Tablett servieren würde. Sie war mehr als nur sauer auf ihn und war kurz davor noch etwas zu sagen, doch als die Tür gegen die Wand schlug sprang sie erschrocken zurück und lehnte sich an die Wand an. Ihre Augen wurden so groß, dass man fast meinen konnte sie wollten aus ihren Höhlen springen. Crassus sah mehr als nur gefährlich aus und ihr Herz sackte halb zu Boden als er das Büro betrat. Er wirkte so bedrohlich, dass sie wirklich Angst bekam und schlucken musste um wieder etwas zu atmen und nicht gleich zu ersticken.
    Sie drängte sich so weit an die Wand, dass sie schon fast auf der anderen Seite am rauskommen war, aber das war alles nichts weiter als nur ein Gefühl welches sie hatte.


    Die Peitsche im Hintergrund, in der Hand eines Sklaven, hatte sie gesehen und das ließ ihr Unwohlsein nur noch mehr wachsen und auch ihre Angst wurde geschürt bis zu dem Punkt wo Crassus wieder sein Gladius zog und es auf die Nase von Verres knallte. Das Geräusch schallte in ihren Ohren immer wieder und sie konnte nicht fassen was sie da sehen musste. Auch wenn sie eben noch anders über Verres gedacht hatte konnte sie auch hier ihren Mund nicht halten. Es war ihre Art, ihr Wesen und es würde ihr noch eine Menge Ärger einbringen da war sie sich sicher.


    "Was bist du nur für ein Barbar?" herrschte sie ihn an. "Kannst du es eigentlich nur mit Menschen aufnehmen die unter dir stehen? Du musst dir ja ewig stark vorkommen wenn dies der Fall ist."

  • Zufrieden sah Crassus zu Verres hinunter. Ja, so ein Schlag auf die gebrochene Nase kann schon mal einen auf ie Knie sacken lassen. Wobei Crassus davon beinahe etwas enttäuscht gewesen war. Er hatte gehofft, dass Verres laut johlen würde und sich am Boden winden würde. Naja, das kann ja später noch kommen...


    Und was soll ich machen sagte er zu Nadia wenn Menschen, die unter mir stehen, es darauf anlegen, hä? Mich von ihnen demütigen lassen? Wenn die Menschen nicht einmal selber wissen, wann sie lieber ruhig sind und tun was sie machen sollen, dann kann ich nichts dafür. Ich habe mit dem Scheiß nicht angefangen. Aber deshalb lass ich es mir noch lange nicht gefallen, nur weil sie unter mir stehen. Und überhaupt wirst du auf dem Erdkreis wohl kaum einen Menschen finden, der nicht unter mir steht. Zumindest keinem, dem ich nicht ewige Treue geschworen hätte. Also halt dein Maul wenn du keine Ahnung hast.


    inzwischen hatte Crassus die zwei Meter zwischen ihr und ihm zurückgelegt und stand direkt vor ihr.


    Oder hast du einen besseren Vorschlag, hm?

  • Nadias Herz begann fast sich zu überschlagen so schnell hämmerte es in ihrer Brust. Immer wieder sah sie zu Verres wie er sich seine Nase hielt und es war ihr wirklich ein Rätsel wie man andere Menschen so behandeln konnte, sowas barbarisches. Je näher er kam desto weiter wollte sie weg, aber die Wand in ihrem Rücken verhinderte es, dass sie flüchten konnte, denn an ihm vorbei war unmöglich da auch draussen noch die Sklaven mit der Peitsche warteten. Sicher war es die Strafe für Verres, Furianus würde doch niemals zulassen, dass man ihr weh tat. Nadia konnte dies wenigstens nur hoffen, denn etwas anderes blieb ihr einfach nicht übrig.


    Sie musste zu ihm aufschauen wenn sie seinem Blick entgegenwirken wollte und es fiel ihr sichtlich schwer. Gerne hätte sie ihn die Pest an den Hals gewünscht oder etwas viel schlimmeres, denn etwas anderes hatte er nicht verdient.


    "Hat dir schon einmal wer gesagt, dass du größenwahnsinnig bist?" fragte sie ihn auf ganz freche Weise und sah ihn mit einem Glitzern in ihren blauen Augen an.

  • Verres bekam nichts mehr um sich herum mit.
    Weder, Nadias Worte, noch, wie Crassus nun zu ihr ging und sie nun anschrie.


    Er kniete am Boden, gekrümmt vor Schmerzen und wenn er noch etwas denken konnte, so war es lediglich ein Gebet an die Götter, ihm doch diese erbarmungslosen Schmerzen zu nehmen.
    Wieder rann langsam und warm das Blut aus seiner Nase und auf seine Handfläche, doch Verres registrierte es selber kaum, hatte er doch das Gefühl, als sei sein Schädel zerbrochen. Selbst das leise Stöhnen brachte keine Linderung.


    Sim-Off:

    Aua-aua-aua :motz: ;)

  • Wenn nicht der Praefectus Praetorio, wer sonst kann es sich ohne Probleme erlauben, Größenwahnsinnig zu sein?


    erwiderte Crassus trocken. So als ob man zu ihm gesagt hätte, dass er klein und dicke wäre und einen Bierbauch hätte und neben Macer stehen würde. Er sah ihr direkt in die Augen. Du, Nadia, solltest dir das Leben nicht unnötig schwer machen. Hast du Furianus etwa auch die ganze Zeit widersprochen und ihn dauernd beleidigt? Weißt du mir ist das eigentlich egal, aber bei mir kommst du damit nicht weit. Wenn du das weiter machst, dann bekommst halt eine Strafe. Ich kenne durchaus Mittel und Wege um Sklaven hörig zu machen. Weil, wenn ich etwas nicht brauchen kann, dann sind das aufmüpfige Sklaven. Und weißt du was das beste ist, he? Crassus grinste sie hinterhältig an. Furianus hat gesagt, dass ich mit dir verfahren kann, wie ich möchte. Du bist ja nicht auf deinen hübschen Kopf gefallen und weißt sicher was das heißt, oder?

  • Es war eindeutig größenwahnsinnig und dagegen war kein Kraut gewachsen. Sie war sich ganz sicher, dass er eines Tages damit noch eine Menge Probleme bekommen würde und vielleicht war es sogar schon bald soweit. Seine Worte ließen sie weiter aufblicken und man sah den Schrecken in ihnen. Das war doch schon wieder eine Lüge von ihm, das konnte er niemals gesagt haben. "Es geht dich nichts an wie das Verhältnis zwischen Furianus und mir war und sicher würde er mich nicht frei lassen wenn es das schlechteste gewesen wäre." Sie versuchte ihm ebenso lange im die Augen zu sehen, aber es fiel ihr immer schwerer. "Das glaube ich dir nicht, dass er das gesagt hat, denn er würde niemals zulassen, das so ein Mistkerl wie du Hand an mich legen würde. Du hast ja nicht einmal den Beweis, dass ich hier sein muss. Wer sagt dir denn, dass ich nicht schon längst frei bin?"
    Nervös legte sie ihre Hände neben sich an die Wand und langsam bewegten sich ihre Finger an dieser entlang. Das hatte Furianus ihr niemals antun wollen, das konnte sie nicht glauben, er log da war sie sich sicher, er wollte sie testen.

  • Womit hatte er nur diese Schmerzen verdient? Und sie schienen überhaupt nicht weniger zu werden? Die ganze Zeit über hatte er seine Augen geschlossen und glaubte nun viele tanzende Lichter zu sehen, auch, als er seine Augen halb öffnete und auf seine Hände sah, auf denen sich das Blut auf der Nase verteilt hatte.


    Verres brauchte noch einige Momente, um einen klaren Gedanken zu fassen, auch wenn nun langsam die Worte von Nadia und Crassus wie durch einen milchigen dicken Schleier zu ihm hindurch drangen. Aber den korrekten SInn der Worte verstand er noch nicht.
    Ihm war immer noch schummrig und schwindelig von dem harten Schlag.

  • Crassus lachte schallend. Natürlich, dachte er, redete sie sich selber ein, dass Furianus das ihm Leben nicht zugelassen hätte. Es war ja immerhin ihr Herr und so wie sie bisher von ihm sprach dachtete sie nur das beste von ihm und von der Beziehung zwischen ihnen. Sie würde sich ja etwas antun, wenn sie sich selber zugeben müsste, dass Furianus sie "verraten" hat.


    Du hast keine Ahnung was "frei sein" heißt. Als Sklave bist du nie frei. Auch nicht, wenn du freigelassen wurdest. Aber das soll nicht mein Problem sein. Furianus hat dich in meine Obhut gegeben und ich werde meiner Aufsichtspflicht nachkommen, bis Furianus mir wieder etwas anderes sagt. Und bis dahin rate ich dir, dass du dich lieber etwas anstrengst und tust was ich möchte, sonst wirst du Furianus nie mehr sehen. In Rom verschwinden täglich Sklaven.... und Furianus hatte sich damals in meinem Büro nicht so angehört, als ob er traurig wäre, wenn du auf einmal weg wärst. Crassus lächelte sie noch einen Moment lang an bevor er sich umdrehte und dann wieder hinüber zu Verres ging.


    Jetzt memm nicht rum. Du hast mir widersprochen, nun trag die Konsequenzen wie ein Mann. Das eben war nur der Anfang, es kommt noch besser. Na gut, für dich wahrscheinlich eher schlimmer. Steh jetzt auf!

  • Das Lachen sollte ihm einfach im Hals quer stecken bleiben und sie wäre die letzte die ihm helfen würde. Dann würde sie über ihm stehen und ihn auslachen, aber das waren alles nur Wünsche die nicht wahr werden würden oder sie müsste auf eine Sternschnuppe hoffen. "Wie sollte ich auch eine Ahnung haben? Ich habe nie um meine Freiheit gebeten und glaube mir ich werde freier sein als du. Du merkst nämlich nicht, dass du auch unfrei bist, unfrei im Herzen und verbittert. Mein Herr ist Lucius Flavius Furianus und nur von ihm werde ich mir sagen lassen was ich machen soll oder nicht von keinem anderen, auch nicht von dir."
    Seine versteckte Drohung nahm sie wahr und versuchte sie auch gleich wieder zu vergessen. Sie musste sich zusammenreißen wenn sie hier jemals rauskommen wollte. Mit ihm war nicht zu spaßen und sie fragte sich ob Sica nicht besser gewesen wäre als dieser Mann hier. Cato wo bist du nur und was denkst du grade? Ich habe dich nicht vergessen. Traurig wandte sie ihren Blick ab und suchte sich einen anderen Punkt. Sie konnte es einfach nicht fassen, dass Furianus so kaltherzig gewesen sein sollte, das war nicht seine Art.

  • Verres versuchte sich zusammenzureissen. Ganz langsam nahm der Schmerz ab, obwohl es immer noch in seinem Kopf pochte, als würden 10 Streitwagen über seinen Kopf galoppieren. Doch langsam kam er wieder dazu, das sich einige Gedanken in seinem Kopf fassten. Er hatte eine Vase fallen lassen und wollte Nadia zur Flucht verhelfen. Nun, letzteres war sicherlich nicht gerade gut gelaufen, aber alles nur wegen einer Vase?
    Und dann stand Crassus plötzlich vor ihm und sprach ihn an. Fast zuckte Verres zusammen, hatte er fast noch erwartete, dass sein Herr ihn trat, doch das passierte nicht.
    Mühsam erhob er sich und vernahm nun die Worte von Crassus. Noch mehr Strafe? War das nicht schon genug?
    Irgendwann dann stand Verres wankend vor Crassus und blickte ihn an, eher leidend, als Stolz, denn auch wenn er stolz war, so erkannte er langsam die Situation und hatte es am eigenen Leib gespürt. Und nun sagte Crassus auch noch etwas von einer weiteren Strafe und Verres ahnte, was dies sein würde und ihm schauderte entsetzlich davor. Und auf einmal ratterten seine Gedanken. Zwar schaute er Crassus mit einem erst bedrohlichen und sauren Blick an, doch als er in das Gesicht seines Herren sah, erblickte er sein wirkliches Wesen. Wie auch immer dies aussehen möge, aber Verres hatte einfach keine Chance und auch wenn er stolz war, wollte er nicht dumm sein. Er wusste, dass Crassus ihn auch töten könnte. Und Verres hing an seinem Leben. Auch wenn es ihm schwer fiel, sich mit dieser neuen Situation anzufreunden, er musste nun nachgeben, wollte er nicht sterben. Doch dennoch spürte er, dass hier mehr als Unrecht herrschte. Doch im Gegensatz zu Nadia verstand er die Spielregeln, obwohl er erst seit wenigen Monaten ein Sklave war: Er war nichts wert. Kaum ein Sklave schien etwas wert zu sein. Die Herrschaften durften fast alles tun, was sie wollten. Und je mehr er sich auflehnen würde, je mehr Leid würde er erfahren. Was war das nur für eine Welt? Aber so war sie nun einmal. Und Nadia schien dies nicht mehr zu erkennen. Sie machte weiter und schien mit ihrem Leben abgeschlossen. Was nur musste sie dazu getrieben haben? Verres wollte es lieber gar nicht wissen. Er selber war nun in einer schlechten Lage.


    Alles schien wie in Zeitlupe abzulaufen: Er wusste, was ihm gleich blühte und ja, er hatte Angst. Aber er hatte nicht Angst vor den Schmerzen. Die würden schon vergehen. Nein, er hatte Angst davor, sein Leben zu verlieren. Schmerzen vergingen, aber war man erst einmal tot, so gab es kein zurück.


    Und so blickte er seinen Herren nicht mehr so feinselig an, sondern ergab sich seinem Schicksal. Auch wenn er es nicht verstand. Aber sollte er tatsächlich ausgepeitscht werden, so hoffte er, es zu überleben. Denn er wollte leben. Er wollte Carmen wieder sehen, denn die Gedanken an sie gaben ihm Hoffnung.
    Schweigsam blickte Verres Crassus an. In seiner Mimik war nun kein Hass, aber auch kein Leid zu erkennen. Aber er wollte auch nichts mehr sagen, denn er sah in Crassus entschlossenem Blick, dass es kein Zurück gab.
    Und ja, Verres hatte dennoch Angst. All seine Gedanken galten nur der Vermeidung seiner Angst vor den Schmerzen. Aber Angst hatte er dennoch.
    Niemand hatte gerne Schmerzen. Außer vielleicht einigen Menschen, die dabei Lust verspürten, aber dies war dann freiwillig. Nein, Verres hatte Angst und auch grosse Panik.


    Und so stand er Crassus gegenüber, seine Nase blutig, ebenso wie seine Hände. Aber er schaute ihn offen an. Das war das letzte, was für ihn wichtig war. Er schaute nicht weg. Nun war er bereit für das, was sich nicht ändern liess. Und dann schaute er kurz zu der verängstigten Nadia. Sie hatte ihn in ihrer Verzweiflung geschlagen. Aber er verzieh ihr. Doch dennoch dachte er, dass er sie nicht verstand. Zwar hatte er sich ihr gegenüber nicht angemessen verhalten, nur hatte sie nicht gesehen, dass er es im Verhältnis zu Crassus es nicht böse gemeint hatte.


    Verres wurde langsam immer bewusster, wer er wohl war. Und so gerne er verzweifeln wollte über diese grausame Welt, tat er es nicht. Nein, es musste einen anderen Weg geben und er hoffte, dass auch Nadia diesen Weg finden würde, denn seiner Meinung nach verstand er sie zwar, aber sie schaufelte sich ihr eigenes Grab.


    Ein letztes Mal zwinkerte ihr zu, er wusste nicht, warum er es tat, mochte sie ihn doch eh nicht. Aber für ihn war es die letzte Möglichkeit, ihr zu zeigen, dass er versuchte über den Dingen zu stehen. Vielleicht ein letztes Mal.


    Dann blickte er Crassus fest an. "Ich bin bereit ..." sagte er mit fester Stimme. Ja, er war es, denn es führte kein Weg an der Strafe vorbei und soviel Solz hatte er, dass er nicht betteln würde um Gnade. Er wollte sich den letzten Funken Stolz erhalten.


    edit: Blöde Dialogfarbe *g*

  • Ich hätte auch nicht gewartet, wenn du nicht bereit gewesen wärst.


    sagte Crassus trocken und musterte Verres. Und Crassus war froh darüber, dass Verres nicht um Gnade flehte. Er hasste es, wenn man vor seiner gerechten Strafe zurückschreckte. Wer etwas tut, muss auch mit den Folgen leben können, pflegte er immer zu sagen. Er sah wieder zu Nadia, die dort an der Wand war und offenbar versuchte, dort durch eine Öffnung zu entkommen. Die gab es natürlich nicht.


    Dafür, dass du eben sagtest, dass du keine Ahnung hast, scheinst du ja ziemlich viel Ahnung davon zu haben. Aber weißt du, dass du eigentlich ein unheimliches Glück hast, Nadia? Ich werde dich nämlich nicht durch Schläge züchtigen. Wäre ja schade um dein zartes Wesen. Crassus tat so als ob er sich suchend in seinem Officium umsieht. Dann deutete er nach kurzer "Suche" mit dem Blick zu Nadia auf Verres: Stattdessen werde ich ihn für dich bestrafe, ist doch toll für dich, oder? und Crassus haute mit dem Schwertknauf Verres in den Magen. Man sollte sein Gesicht ja nicht völlig zermantschen... zumindest noch nicht.

  • Dieser Mann konnte sie immer wieder aufs Neue überraschen, aber das Schlimme war es waren absolut nur negative Überraschungen die er parrat hatte. Seine Worte wollten nicht an ihr Ohr dringen oder eher sie wollte es gar nicht hören und doch musste sie diese über sich ergehen lassen und sie stachen wie kleine Dolche in ihr Herz und borhten sich tief hinein. Welch grausamer Mensch da doch vor ihr stand. Sie hatte Glück? Sicher nicht und sie starrte ihn an, als sie Verres ihretwegen verletzte. Nein das konnte und wollte sie nicht zulassen nicht wegen ihr. Nadia hielt ihren Atem an und konzentrierte sich auf ihre Gedanken die völlig ausser Kontrolle gerieten. Noch nie stand sie kurz davor einen Menschen zu verletzen wenn sie es denn gekonnt hätte.
    Sie wusste es könnte ihr Toedsurteil sein, sie wusste er stand weit, weit über ihr und doch tat sie was sie tat. Mit einem Satz war sie bei Crassus und fasste nach seinem Arm in dessen Hand er das Gladius hielt.
    "Bitte hör auf. Ich werde ALLES tun was du willst wenn du ihn verschonst. Es tut mir leid wenn ich dich erzürne aber lasse es an mir aus und nicht an ihm."
    Gleich nachdem sie gesprochen hatte sah sie auf den Boden und hasste sich selber für ihre Worte.

  • Auf Crassus Bemerkung erwiderte er nichts.
    Verres blickte ihn nur ausdruckslos an. Regungslos stand er da und wartete auf das, was kommen würde. Innerlich war Verres allerdings nicht so ruhig. Sein Herz schlug schnell und sein Atem ging ruhig, aber tief. In seinem Hirn ratterten unzählige Gedanken und er versuchte, auch innerlich zur Ruhe zu kommen. Es klang verrückt, aber er wollte das nun alles so schnell wie möglich hinter sich bringen, denn alleine schon die Aussicht darauf, was gleich mit ihm geschehen würde, war eine Qual.


    Und dann rissen ihn die Worte seines Herren, welche er an Nadia richtete, aus seinen Gedanken. Was war sein Herr doch für ein gemeiner Hund, obwohl diese Bezeichnung noch viel zu harmlos war. Er glaubte erst nicht, was Crassus da zu Nadia sagte, doch spätestens, als Crassus ihm den Schwertknauf, wie heute morgen schon, in den Magen rammte, war Verres klar, dass es sein Herr ernst meinte.
    Doch nun war er nicht in der Lage, noch irgendwas zu denken, als ihn der wuchtige Schlag traf, ihm die Luft nahm und äusserst schmerzhaft war.
    Instinktiv umklammerte er seinen Magen mit seinen Armen und krümmte sich, während er aufstöhnte und wieder auf die Knie sank, denn es war alles etwas zu viel. Auch wenn Verres gerne länger durchgehalten hatte, doch er litt auch noch unter den Schmerzen seiner blutigen Nase. Und neben dem Schmerz im Magen wurde ihm nun auch noch entsetzlich schlecht.
    Verres konnte nicht einmal sagen, was eigentlich schlimmer war: Die Schmerzen oder die Demütigung. Doch Schmerzen liessen irgendwann nach. Die ständigen Demütigungen jedoch brannten sich immer tiefer in seine Seele.
    Wut kam in ihm auf und irgendwie liess sie die Schmerzen erträglicher machen.


    Doch noch hatte er mit seinen Schmerzen und der Übelkeit zu kämpfen, als das er sich weitere Gedanken über diese ganze verfluchte Situation Gedanken machen konnte.


    Wie Nadia nun darauf reagierte, bekam Verres nur am Rande mit, aber wie es klang, hatte Crassus gesiegt. Doch Verres war nicht wirklich in der Lage, darüber nachzudenken ...

  • Da hatte Crassus ja wirklich einen wunden Punkt von Nadia getroffen. Nur die wenigsten Menschen konnten zusehen, wie andere Menschen für sie leiden sollten.


    Fass mich nicht an!


    schrie Crassus und schubste Nadia von seinem Arm weg. Er konnte es gar nicht brauchen, wenn man ihn ungefragt anfasste. Und noch weniger, wenn man so versuchte ihn von einer Handlung abzuhalten.


    Du wirst alles tun, was ich möchte, wenn ich ihn verschone? Wirklich alles? Bedenke deine Antwort gut, solltest du nun "Ja" sagen, mir aber noch einmal widersprechen, ich werde ihn er deutete auf Verres Dafür doppelt und dreifach bestrafen.

  • Nadia zuckte richtig zusammen als er nun schrie und wäre fast gefallen als er sie zurückschubste und sie Mühe hatte das Gleichgewicht zu halten. Erschrocken sah sie ihn an, wusste nicht was sie machen sollte und fühlte sich so hilflos wie schon lange nicht mehr.
    Ihr Blick hatte wieder diese Traurigkeit angenommen die sie immer hatte, als es die schlimmen Zeiten in der Villa Flavia gab. Die Zeit in der sie sich völlig aufgegeben hatte. Verzeih mir Cato für das was ich mache und getan habe. Ich hoffe du kannst mir wirklich verzeihen. Wir hätten schon längst zusammens ein können.
    Sie sah zu Verres der voller Schmerzen auf dem Boden lag und konnte den Anblick nicht ertragen. Hier ging es nicht darum ob sie ihn mochte oder nicht, hier ging es darum, dass er einer war wie sie, ein Sklave, ein Mensch mit Seele und sie hatten viel gemeinsam.
    Nadie schien neben ihren Körper zu stehen und sich selber zu beobachten,. Schon einmal war sie in dieser Situation gewesen, dass sie sich selber beobachten konnte wie sie etwas tat oder nicht tat. Stimmen waren verzerrt und sie selber bekam fast keinen Ton hervor. Sie wusste, dass es kein Zurück gab wenn sie ihm nun antwortete und ihr Herz schien ein einziger Klumpen geworden zu sein und das Schlagen schien nur noch ein Hauch zu sein.


    Es schien alles in Zeitlupe zu geschehen so langsam hob sie ihren Kopf an und sah ihm direkt in die kalten Augen. Wenn sie mit ja antworten würde, dann verriet sie sich selber, wenn sie nein sagte, dann verriet sie alle Sklaven, denn es gab dann keinen Zusammenhalt mehr.
    sie würde zerbrechen wie ein Stück Keramik welches man auf den Boden fallen ließ.


    Die Worte kamen so einfach über ihre Lippen.
    "Ich werde alles tun was du von mir verlangst mein Herr."Nach diesen Worten senkte sie ihren Blick auf den Boden und fühlte sich unsagbar schlecht.

  • Verres hatte gar nicht mal bemerkt, dass er nicht nur auf die Knie gegangen war, sondern sich nun tatsächlich vor Schmerzen auf dem Boden wand. Er konnte eigentlich wirklich viel einstecken, doch das war nun alles etwas viel. Und auch wenn er groß und stark war, soviel an einem Tag hatte er selten eingesteckt. Und da er an Gedächtnisverlust litt, wusste er nicht, was davor gewesen war.


    Alles, worum er sich nun noch bemühte, war, sich nicht zu übergeben. Nein, das wäre schrecklich, denn er wollte nicht, dass Crassus von ihm dachte, wie schwach er doch war. Er wollte ihm nicht auch noch diesen Sieg geben.
    Obwohl das war alles totaler Irrsinn. Und dann hörte er Crassus Worte und die von Nadia und er musste sich zusammenreissen.


    "NEIN!" stöhnte er so laut er konnte. Nein, er wollte dieses Versprechen nicht von Nadia. Er wollte nicht, dass sie sich wegen ihm aufgab.
    "NEIN, Nadia!" stöhnte er erneut am Boden kauernd, obwohl er sich nun langsam sammelte.
    "Ich nehme jede Strafe auch für sie auf, aber ich bitte euch! Hört auf!" Er meinte damit natürlich seinen Herren. Aber Verres wusste genau, was Crassus meinte. Aber das konnte und wollte Verres nicht zu lassen. Denn auf einmal dachte Verres daran, dass Nadia Carmen war und niemals würde er wollen, dass sie das Bett mit Crassus teilte. Denn darum ging es doch und er hasste es.
    "Bitte ... nein ..." stöhnte er dann leiser.

  • Wer hat eine Null gewählt?


    fragte Crassus lässig Verres und trat ordentlich zu. Wenn ich deine Meinung hören möchte, dann sag' ich es eindeutig, klar? Oder möchtest du, dass ich Nadia für deine Verfehlungen bestrafe?


    Er sah noch einmal hinunter zu Verres. Seufz, er sollte ihn töten, wäre wohl das einfachste.


    Bleibt es bei deinem "Ja", Nadia? Ich frage das letzte mal.

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