• Sei bitte still, sei still, sei still immer wieder sagte sie sich das im Stillen als sie das ständige Nein von Verres hörte. Er machte es nur schlimmer als besser und es würde nichts an ihrer Entscheidung ändern. Sie hatte sich entschlossen, denn sie könnte es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren wenn er immer wieder Verres bestrafen würde.
    Ihr Blick war voller Angst und gleichzeitg voller Entschlossenheit genau das zu machen und dafür grade zu stehen was sie gesagt hatte und so wiederholte sie ihre Worte noch einmal, so wie sie es nicht einmal bei Furianus je getan hatte.
    "Es bleibt bei meinem JA Herr und ich werde das tun was du verlangst, Alles" betonte sie es noch einmal, dass er sich nun sicher sein konnte das sie es tat. Wenn sie ihr Wort gab dann hielt sie es auch. Kurz blickte sie zu Verres und sah ihn entschuldigend an. Ihre Gedanken waren längst ganz wo anders.

  • Verres blieb still, als er die Tritte von Crassus spürte. Er röchelte nicht einmal mehr. Ja, er gab für den Moment auf. Es war vorbei, hier ging es nur um einen Sieg, den von Crassus. Und so stöhnte er nur noch und wand sich am Boden. Er hasste alle, sich eingenommen.
    Und er konnte dennoch keinen klaren Gedanken fassen. Dies war alles real und doch glaubte er es nicht.
    Und dann konnte er leider nicht anders und übergab sich am Boden. Auch das noch. Naja, wenn, dann kam alles richtig. Aber niemals würde er um Gnade winseln. Soviel Stolz hatte er dann doch noch, auch wenn er sich nun übergab.


    Doch für einen Moment wollte er am liebsten Sterben.

  • Hättest du das auch für Nadia gemacht?


    fragte Crassus nach Nadias abermaliger Bestätigung Verres, als er sich zu ihm hinunter gebückt hatte. Wahrscheinlich nicht, wahrscheinlich hätte es dir gefallen, wenn sie für deine Fehler leiden müsste, he? Dann hättest du weiter Scheiße bauen können und hättest keine Strafe erwarten müssen. Das würde dich freuen, was? Ich gebs zu, ich bin selber darüber überrascht, dass sie sich selber verrät, nur um dich Abschaum zu schützen. Ich weiß nicht, womit du das verdient hast. Crassus erhob sich wieder, schüttelte über Verres den Kopf und sah dann zu Nadia. Er sah sie ernst an und überlegte, mit was er ihr Versprechen überprüfen könnte.


    Du wirst also alles machen, was ich möchte... beweis' es mir. Zieh dich aus.

  • Ein Besucher für Marcella? vergewisserte sich Crassus. Er hatte doch für heute gar keine Treffen mit jungen Senatoren oder Rittern eingeplant, die potentielle Ehegatten werden könnten. aber der Ianitor wird ihm da auch nicht weiterhelfen können... Ich komme.


    er stand auf und ging dann Richtung Atrium.

  • Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Hättest du das auch für Nadia gemacht?


    fragte Crassus nach Nadias abermaliger Bestätigung Verres, als er sich zu ihm hinunter gebückt hatte. Wahrscheinlich nicht, wahrscheinlich hätte es dir gefallen, wenn sie für deine Fehler leiden müsste, he? Dann hättest du weiter Scheiße bauen können und hättest keine Strafe erwarten müssen. Das würde dich freuen, was? Ich gebs zu, ich bin selber darüber überrascht, dass sie sich selber verrät, nur um dich Abschaum zu schützen. Ich weiß nicht, womit du das verdient hast. Crassus erhob sich wieder, schüttelte über Verres den Kopf und sah dann zu Nadia. Er sah sie ernst an und überlegte, mit was er ihr Versprechen überprüfen könnte.


    Du wirst also alles machen, was ich möchte... beweis' es mir. Zieh dich aus.



    Voller Trauer und Abscheu sah sie einfach in eine andere Richtung und versuchte sich ihre Gefühle nicht anmerken zu lassen. Sie wusste es auch nicht ob Verres so gehandelt hätte wie sie und sie wusste auch nicht ob es sich überhaupt lohnte das für ihn zu tun. Nadia hatte sich völlig aufgeben und konnte nur hoffen, dass es nicht so schlimm werden würde. Vielleicht war er ja eigentlich ganz anders, vielleicht hatte er ja etwas Gutes in sich....das war mal wieder Nadia wie sie auf der Suche war immer das Gute an einem Menschen zu finden.
    Sie suchte sich einen schönen Gedanken, es war Cato gewesen, der ihr das sagte wenn man unglücklich is sollte man sich einen schönen Gedanken suchen und daran denken und genau das versuchte sie jetzt. Es war ihr Kennenlernen, denn es war ein Tag an dem sich alles für sie veränderte und auch sie selber.


    Doch so schnell wie sie diesen Gedanken fassen konnte verlor sie ihn, als Crassus sie abermals ansprach. Sie hatte sich bestimmt verhört, das konnte er nicht gesagt haben, das durfte er nicht gesagt haben, aber an seinem Blick erkannte sie, dass er es wirklich gesagt hatte. Ihr gesicht verlor jede noch vorhandene Farbe und sie sah sich etwas hastig, ja schon fast gehetzt in diesem Raum um. Hatte sie denn eine Wahl? Alles was wörtlich hätte sein können war ihr im Hals stecken geblieben und mit feuchten Augen sah sie ihn an, aber ihre Hände bewegten sich ganz langsam an die Stelle wo sie ihre Tunika öffnen konnte. Nadia wagte es nicht mehr ihn dabei anzuschauen und fühlte sich nicht nur elend sondern auch beschmutzt und missbraucht in dem Sinne, dass er ihr Wort nahm und es wirklich gegen sie benutzte. Langsam und schwerfällig waren ihre Bewegungen, als ihre zitternden Finger die Fibel öffneten und den, wegen dem Carcer, schon schmutzigen Stoff zu Boden gleiten ließ.


    Ein wenig beschämt versuchte sie sich mit den Armen etwas vor seinen Blicken zu schützen und sie meinte zu spüren wie ihr langsam schwindelig wurde und sie am liebsten auf der Stelle umgefallen wäre. Fast fühlte sie sich wie an dem Tag im Garten und merkte wie sie sich nach etwas sehnte.....

  • Verres versuchte sich zusammenzureissen, so gut ihm dies noch möglich war. Er lag regungslos zusammengekrümmt am Boden und hielt seine Arme um seinen Körper, um ihn irgendwie zu schützen. Endlich hatten die Tritte aufgehört und sehr viel hatte er sich nicht übergeben müssen, da er kaum etwas gegessen hatte.
    Nun atmete er schwer und hatte die Augen geschlossen und hoffte, dass nun keine weiteren Schläge oder Tritte auf ihn niederprasseln würden, denn irgendwann würde er sein Bewusstsein verlieren, obwohl das fast wie eine Gnade gewesen wäre, hätte er doch dann diese ganze kranke Szenerie nicht mehr mitbekommen.


    Auf Crassus Worte reagierte er gar nicht mehr. Was hätte er auch schon sagen sollen? Natürlich hätte er das auch für Nadia getan. Und noch mehr für Carme. Aber was spielte das nun noch für eine Rolle?
    Crassus kostete seine Macht immer mehr aus. Und alles hatte nur damit angefangen, dass Verres eine Vase, eine hässliche dazu, hatte fallen lassen, worauf ihm dieser Mann, der sich nun Nadia zu wandte, ihm die Nase brach und dann begann das ganze Drama, weil Nadia Verres geholfen hatte ...


    Und dann hörte er Crassus Worte und wäre Verres nicht eh schon schlecht geworden, dann sicherlich jetzt. Verres brauchte sich nicht zu fragen, warum Crassus es tat. Er tat es, weil er dazu die Macht hatte. Und hatte Crassus wirklich auf der ganzen Liene gesiegt.
    Für Nadia musste es die Hölle sein. Würde sie ihm nicht gehorchen, würde Crassus dafür Verres bestrafen und was gab es wirklich schlimmeres, als das ein anderer leiden sollte, für etwas, was man selber tat oder nicht. Es war verrückt.
    Nun spürte Verres das erste mal in seinem kurzen Sklavendasein, was es hiess, der letzte Dreck zu sein.
    Am liebsten wäre er aufgesprungen und hätte Crassus zum Kampf herausgefordert. Aber es war so sinnlos. Und Verres wusste es.


    Zu Nadia blickte er nicht hin, sie hatte es eh schon schwer genug und so behielt Verres die Augen einfach zu und hörte dann, wie der Stoff ihres Gewandes zu Boden fiel. Sie hatte es getan und Verres hatte auch nichts anderes erwartet.
    So entsetzlich und demütigend diese ganze Situation auch war, vielleicht würde es bald ein Ende haben.


    Auch Verres versuchte an Carmen zu denken, sah ihr verschmitztes Lächeln und er dachte an die Szene am Brunnen, wo er sie geneckt und in die Irre geführt hatte.
    Die Gedanken an sie taten gut, aber er hoffte, dass die Schmerzen und die Übelkeit nachliessen und er hier irgendwann raus konnte, um seine Wunden zu lecken.

  • Ein letztes Mal kontrollierte der Probatus des Sitz seiner Uniform, atmete tief durch und klopfte an die Tür. Er hoffte, der Pater Familias werde es ihm nachsehen, daß er nicht zuerst bei ihm vorstellig geworden war, sondern voller Ungeduld sofort den Cohortes Urbanae beigetreten war.

  • Crassus sah weder gierig noch lüstern zu Nadia, eher nüchtern, so als ob sie noch angekleidet wäre. Er wollte sie ja auch nicht haben, sondern er wollte nur schauen, ob sie zu ihrem Wort stand. Und jeder, der sich vor wildfremden Männern auszog, der stand offenbar zu seinem Wort. Crassus war tatsächlich beeindruckt, hätte er doch nicht damit gerechnet, dass sie so sehr und sofort zu ihrem Wort stehen würde. Er versuchte allerdings sich nichts anmerken zu lassen, was angesichts der Situation auch nicht allzuschwer sein solle - Nadia schämte sich offenbar abgrundtief und Verres war mit seinen Schmerzen beschäftigt.


    Gut, ich glaube dir. Zieh' dich wieder an.


    sagte er zu Nadia und sah danach zu Verres hinunter. Ja, der Tag war doch noch zu einem Guten geworden. Nadia tat was Crassus wollte, Verres widersprach ihm nicht mehr. Nun galt es nur noch diese Zustand für die Zukunft zu behalten. Naja, Crassus würden schon Mittel und Wege einfallen.


    Verres, du kannst gehen. In die Sklavenunterkünfte. Nadia, du bleibst hier. Ich will mit dir reden.

  • Er meinte ein gedämpftes Herein! zu hören und trat ein. Er nahm Haltung an, grüßte und meldete sich passend zu seiner Uniform: "Praefectus Praetorius, Probatus Caecilius Metellus "Minor" der Cohortes Urbanes, ich melde meine Ankunft in Rom!" Nun wußte er nicht so recht weiter und sah Crassus ein wenig ratlos an...

  • Bitte was?


    wiederholte Crassus sehr verwirrt. Er war mit den Gedanken noch bei den Dokumenten gewesen, als der CUler eintrat, salutierte und sich verdammt förmlich ausdrückte. Nur langsam kam der Name des Urbaners bei Crassus an. Ah, ein Caecilier.


    Salve. Nun beruhig dich mal. Setz dich mal und erkläre mir dann in Ruhe wer du bist und woher du kommst und was du hier machst.

  • Er setzte sich hin und fing auch etwas verwirrt von vorne an: " Ich bin Quintus Caecilius Metellus, Sohn des Publius Caecilius Iosephus, Bruder des M. Caecilius Fabricianus - Dein, äh, Großcousin. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal in Rom war - da hatte ich die Toga Virilis noch lange nicht angelegt. Die letzten Jahre habe ich in Griechenland und Kleinasien verbracht - Athen, Rhodos - eben alles um einen Anwalt aus mir zu machen..." Er mußte grinsen - sein Vater war wohl etwas aus der Art geschlagen und hatte nur die nötigste Zeit beim Militär verbracht - er hatte es hingegen kaum erwarten können, die Uniform zu tragen. Für Politik war ja immer noch Zeit wenn er älter war... Erwartungsvoll sah er Crassus an - der hatte es bis zum Präfekten der Prätorianer gebracht... - Die Prätorianer, die waren auch sein heimliches Ziel, aber da mußte er sich jetzt überhaupt erstmal durch die Ausbildung durchbeißen und nicht tagträumen!

  • Ahh so langsam dämmerte es Crassus und es nahm auch alles verständliche Formen an. Hier war nicht irgendein Urbaner vor ihm, sondern sein Großcousin. Na das ergab natürlich Sinn. Wurde er doch damals zu Studienreisen in ferne Länder geschickt.


    Achso ist das! Wie ich sehe scheinst du wieder gut in Rom gelandet zu sein. Crassus schmunzelte etwas: Was zum Trinken? Wein?



  • Nadia sah die ganze Zeit über einfach nur in eine andere Richtung und hoffte, dass es bald einfach vorbei sein würde. Es war wohl eine der schlimmsten Demütigungen die sie über sich hatte ergehen lassen müssen. Umso erleichterter war sie als er zu ihr sagte, dass sie sich wieder anziehen durfte. Im ersten Moment brauchte sie einen Moment um seine Worte zu begreifen doch als es dann so weit war ging sie gleich in die Knie um ihre Tunika zu nehmen und diese so schnell es ging wieder anzuziehen. Schützend legte sie ihre Arme vor ihre Brust und fasste sich mit den Händen an die Oberarme. Einige Haarsträhnen rutschten ihr nun immer wieder ins Gesicht als sie auf den Boden blickte und die weiteren Worte von ihm vernahm. Sie sollte noch weiter hier bleiben? Gerne wäre sie weggerannt, denn sie wusste ja nicht was er nun wieder von ihr wollte. Sie düfte sich nicht einmal wirklich wehren, weder mit Worten noch körperlich und das war schrecklich. Irgendwie musste sie versuchen einen Brief an Cato zu verfassen und ihn hier raus zu bekommen, vielleicht konnte er ihr helfen, was sie aber bezweifelte.


    "Ja Herr" sagte sie leise und blieb weiter stehen wo sie war, bemüht sich nicht zu bewegen.

  • Verres vernahm die Worte von Crassus, das Nadia sich wieder anziehen sollte und irgendwie erleichterte es ihn doch ziemlich. Denn hätte er Verres herausgeschickt, ohne das Nadia sich wieder ankleiden durfte, hätte Verres das schlimmste angenommen. So war er zwar nur ein wenig erleichtert, aber in Sorge war er dennoch. Allerdings registrierte er, dass er nun gehen durfte und somit diese ganze Willkür ein Ende zu haben schien. Oder würde er Nadia auspeitschen? Nein, irgendwie klang es nicht so.
    Verres versuchte sich nun mühsam hoch zu rappeln. Er wollte hier raus, auch wenn er irgendwie das Gefühl hatte, Nadia im Stich zu lassen, aber er wollte weder ihr noch sich schaden. Es war zu Ende. Vorerst und Verres hatte wahrlich genug für heute eingesteckt. Seine Nase blutete und schmerzte und sein Magen kam sich vor, als sei ein Wagenrennen darüber gefahren ... er musste hier raus. Als er nicht schnell genug oben war, kam ihm einer der Sklaven zu Hilfe, packte ihn unsanft unter die Achseln, zog ihn hoch auf die Beine und schubste ihn aus dem Raum. Verres war Nadia noch einen schmerzhaften Blick zu, der aber auch so etwas wie Mitleid ausdrückte, bevor er im Flur landete, wie ein weggeworfenes Stück Abfall. Gerade noch konnte er sich an der Wand abstützten und rappelte sich erneut auf, um dann langsamen Schrittes und leicht gekrümmt und sich den schmerzenden Magen haltend, zu den Sklavenunterkünften zu wanken.

  • Crassus schnippte mit dem Finger und ein Sklave trat mit einer Amphore Wein inklsuve zwei Bechern ein. Er stellte die Becher auf den Tisch und füllte sie mit dem unverdünnten Wein. Danach reichte er jedem einen Becher und trat wieder in den Hintergrund:


    Zum Wohl! Auf deine Rückkehr!


    Crassus prostete ihm zu und nahm danach einen großen Schluck aus seinem Becher.


    Dein "Pepe"?

  • Crassus wartete ungeduldig bis Verres endlich den Raum verlassen hatte. Der soll sich nicht so anstellen, dachte sich Crassus, wenn es um sein Leben geht. Und dann war er endlich aus dem Büro draußen und hinter ihm fiel die Türe ins Schloß.


    So, nun sind wir alleine. stellte Crassus fest und bemerkte erst danach den Eindruck, den diese Aussage auf Nadia machen musste. Er musste deshalb unweigerlich grinsen, ging um den Schreibtisch herum und setzte sich auf seinen Stuhl. Dann deutete er - immernoch schmunzelnd - auf den Stuhl auf der anderen Seite und bot ihr damit an, sich zu setzen.


    Erzähl mir von dir. Von deiner Kindheit, von deiner Mutter, von deinen Arbeiten bei den Flaviern, einfach alles, was es über dich zu sagen gibt,


    währendessen goss sich Crassus einen Wein ein.

  • Dankend nahm er einen Becher und erwiderte: "Auf dein Wohl - auf das Wohl der Caecilier!"


    Er nahm einen großen Schluck Wein, ehe er grinsend fortfuhr:


    "Nun, mein Princeps Prior bei den Urbanen - ich hatte es wohl etwas zu eilig und habe den Fehler begangen etwas weiterzudenken und nicht nur einen Befehl auszuführen... habe das mit dem Denken erstmal auf Eis gelegt bis zum Ende der Ausbildung..."


    Er hoffte, daß Crassus ihn nicht mißverstehen würde - schließlich mußte er über seine Ungeduld grinsen und wollte sich nicht über seinen Vorgesetzten lustigmachen.


    Er nahm noch einen Schluck - wirklich ein ausgezeichneter Wein.

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