Porta Regiae (Jeder Nicht-Priester, der die Regia betritt, muss hier vorbei)

  • Die flavische Sänfte hielt vor der Regia und Gracchus stieg aus. Er betrat das Gebäude und klopfte kurz darauf am Officium der Anmeldung. Hier würde man ihm sicherlich am ehesten weiterhelfen können.

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  • Nachdem er das Officium betreten hatte, sah sich Gracchus dem Sacerdos Mercuris Iulius gegenüber, welcher mittlerweile jedoch Claudius hieß. Gracchus hatte nur am Rande von der Adoption mitbekommen, wunderte sich jedoch, welch verstrickte Umstände dazu führen konnten, dass eine Gens maior einen einfachen Bürger adoptierte. Es blieb nur zu hoffen, dass die Gens Claudia nicht allmählich ihre Wurzeln vergaß, andernfalls würde sich die noch anstehende Hochzeit nicht mehr auszahlen. Es wäre wahrscheinlich klüger, die Verlobungszeit noch ein wenig länger auszukosten um im Falle eines Falles die rasche Lösung der Bindung vollziehen zu können.
    "Salve, Sacerdos Claudius. Sacerdos Valerius schickt mich die Höhe der Gelder zu ermitteln, welche für die Rennovierung des Tempels des Mars Ultor zur Verfügung stehen."

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  • Gracchus bemühte sich, nicht allzu verwundert dreinzuschauen. Er konnte sich noch sehr gut an seine Unterrichtsstunden als Discipulus erinnern, welchen der damalige Iulius als Popa beiwohnte. Es betrübte Gracchus, dass ein Patrizier in der Vorstellung der Plebejer alle jene aus seinen Erinnerungen verdrängen musste, welche in der Rangordnung unter ihm standen. Denn anscheinend war genau dies hier geschehen. Es war noch nie gut gewesen, wenn Plebejer von einem Tag auf den anderen in den patrizischen Stand einzogen, dies sah Gracchus tagtäglich am Sohn seines Vetters. Es herrschten in den bürgerlichen Schichten teilweise haarsträubende Ansichten über das patrizische Leben vor, welche dann allzu schnell umgesetzt wurden.
    "Flavius Gracchus, Commentarius Martialis im Tempel des Mars Ultor."

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  • Iulianus erinnerte sich dunkel an diesen Namen und verblieb in seiner doch ruhigen Position.


    "Ich kann mich an den Namen erinnern, doch warst du nicht Discipulus und wolltest den Kult des Iuppiter mit deinen Diensten beehren?"


    Es waren allzu viele Discipuli, als dass er sich an alle erinnern konnte. Auch war ihm der Mann damals anscheinend nicht aufgefallen. Aber er verwarf weitere Überlegungen.


    "Ich selbst habe mich vor geraumer Zeit der Sache angenommen und weiß um den Betrag, welcher für diese Renovierung vonnöten ist. Wenn ich mich recht erinnere war damals von 2500sz die Rede, hat sich daran etwas geändert, dass du nun die zur Verfügung stehenden Gelder erfragst?"

  • "Ich habe dem Iuppiter ein Gelübde abgelegt und wenn das Collegium Pontificim es mir erlaubt, werde ich seinem Kult beitreten. Doch für meine Ausbildung wurde ich dem Cultus des Mars zugewiesen."
    Er hätte längst sein Gelübde einlösen können, wären die Strukturen des Cultus Deorum nicht ausgesprochen merkwürdig.
    "Ich erfrage die zur Verfügung stehenden Gelder, weil es dies ist, was mir der Sacerdos Martialis aufgetragen hat."
    Wie 2500 Sesterzen für die Restaurierung eines Tempels von der Größe des Mars Ultor ausreichen sollten, war Gracchus ein Rätsel. Mit solche einem Betrag würde sich nichteinmal eine halbe Sponsalia ausrichten lassen, wie sollte es dann möglich sein, das Haus eines Gottes zu erneuern?

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  • "Ich bin zwar nicht der Pontifex Minor, sondern nur als Vertretung hier. Doch meiner Meinung nach sollte es nicht an dem Geld scheitern, welches doch keine Unsumme darstellt."


    Sagte er ruhig und besonnen, überflog sogleich einige Papyrii.


    "Nein, ich glaube nicht, dass es an 2500sz mangelt."

  • Es erschien Gracchus, als wolle der Sacerdos ihm keine Auskunft geben. Im Getriebe des Cultus Deorum war er nun ein kleines Licht, doch im Reich dieses Officiums war er der Herrscher, und Gracchus ein noch kleineres Licht. Ihm selbst indes war es einerlei, er würde dem Sacerdos berichten, dass man ihm eine genauere Auskunft verweigert hatte, jedoch für die Tempelrestaurierung 2500 Sesterzen zurückhielt.
    "Ich werde dies dem Sacerdos ausrichten, dass es deiner Meinung nach nicht am Geld scheitern sollte und es nicht an 2500 Sesterzen mangelt. Wenn dies die Antwort auf meine Frage ist, so will ich dich nicht weiter belästigen, Sacerdos."

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  • Iulianus lächelte.


    "Ich hoffe doch nicht, dass man sich wegen 2500sz Sorgen machen müsste. Außerdem habe ich selbst diese Summe bei einem der besten Architekten erfragt. Jedoch bin ich mir nicht sicher ob es doch 2000sz waren, aber das wird der Sacerdos Martialis wohl noch wissen können."


    Sicherlich stand es Iulianus nicht zu solch Auskünfte zu geben, doch was sollte er dem Mann sagen...
    In die "Schatzkammer" des Cultus durfte er wohl nicht schauen und die Flaminca Minervae hätte dem Mann die gleiche Auskunft erteilt, auch würde sich die Sache nur noch in ihrer Länge erweitern.

  • Gracchus nickte. Er hatte ein wenig das Gefühl, dass es hierbei um Dinge ging, zwischen denen er nicht stehen wollte. Er wunderte sich, weshalb er seine Sänftenträger durch die Stadt jagen musste, wenn ohnehin jeder alles zu wissen schien. Doch womöglich war es nur eine Art der Beschäftigung arbeitsloser Commentarii.
    "Er wird es wissen. Ich danke dir für deine Auskunft, Sacerdos. Vale."

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  • Als er mit seiner Tätigkeit im officium der Kurie fertig war, machte der Duumvir auf in die regia des cultus deorum, um sich für die geplante Opferzeremonie zu erkundigen. Er ging ein paar Mal hin und her und suchte nach dem Raum, wo er sich melden könnte, bis er ihn nun endlich gefunden hatte und dort anklopfte.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Callidus trat ein, wie die Stimme es aus dem Inneren des Raumes ihm sagte.


    > Salve, mein Name ist Marcus Aelius Callidus. Ich bin Duumvir der Stadt Misenum. Ich habe ein Anliegen eine Opferzeremonie betreffend und wollte fragen, ob ich hier an der richtigen Adresse bin. <


    Etwas unsicher sah er sich um. Er verehrte zwar die Götter, hielt sich an die Tradition, doch im Umgang mit dem richtigen Kult war er unerfahren.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Iulianus bedeutete ihm mit der Handfläche sich zu setzen und lächelte.
    Die Römer schienen sich bezüglich der Opferbereitschaft zu wandeln.


    "Ich denke du bist hier richtig, Duumvir. Doch sage mir, für welchen Gott willst du opfern und welche Ausmaße soll das Opfer annehmen?"

  • Callidus setzte sich auf den ihm gedeuteten Platz und trug sein Anliegen vor.


    > Nun ja, es handelt sich um eine Opferzeremonie für Mercurius und zudem soll Neptun gleich mit gehuldigt werden. Und da wären wir auch bei den Ausmaßen... es soll eine öffentliche Opferhandlung in Misenum sein. Die neue Handelszeit beginnt mit dem Frühjahr und Misenum ist zum Teil abhängig vom Handelsverkehr. Daher soll der Gott des Meeres milde gestimmt werden und Mercurius die Händler beschützen. Neben der offiziellen Opferzeremonie, soll es dann einen Zug zum Hafen geben, wo ich der Stadt einen Weihestein spenden will, als weiteres Opfer für die Götter. Dies ist natürlich nicht ohne die Mithilfe des cultus deorum möglich, da in Misenum der Kult nur schwach existent ist. <


    Callidus sah den Mann erwartungsvoll an.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Dies erfreut mich sehr. Ich erteile euch meine Zusage. Doch ich hätte eine Frage. Wird die Stadt für das Opfertier selbst aufkommen oder hätte der Cultus Deorum dies zu tragen?"


    Die Freude in Iulianus hielt er selbstbeweusst zurück. Endlich opferte mal jemand seinem Gott ein großes Opfer. =)

  • Etwas erstaunt schaute Callidus den Priester an. Fast wäre er versucht gewesen, dem cultus deorum das Opfertier abzuschwatzen ;), doch war es natürlich eine Sache der Stadt.


    > Nein nein, die Stadt wird sich um das öffentliche Opfer kümmern. Die Priester aus Rom sollen nur die Zeremonie leiten. In Misenum gibt es einen größeren Tempel des Neptunus, dort soll die Zeremonie abgehalten werden. Dann gibt es die Prozession zum Hafen, wo den Bürgern der Stadt und den Besuchern die Handelswaren angeboten werden sollen, die in Misenum umgeschlagen werden. Dort soll dann auch der Weihestein aufgestellt werden. Dieser sollte dann wohl dem Mercurius geweiht sein. Um die Zulieferer der waren muss ich mich noch kümmern, der Termin steht noch nicht genau fest. <


    Schmerzlich bemerkte Callidus wieder, dass sein nach Syria gereister scriba ihm doch fehlte.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

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