Gerne kam ich der Bitte des scriba nach und setzte mich. Einen kurzen Moment grübelte ich über seine Worte, ehe ich mein Anliegen etwas weiter erörterte.
"Vor kurzem ist ein Verwandter von mir vestorben und die Familie möchte gerne eine Trauerfeier zu seinen Ehren machen. Ich wollte es mehr darüber erfahren, sprich angebracht ist und Dinge, die man vielleicht unterlassen sollte."
Damit kannte ich mich wirklich wieder gar nicht aus, denn bei solchen Veranstaltungen war ich bewusst noch nicht, aber Glabrio sollte schließlich eine etwas anständiges bekommen.
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"Oh, mein herzliches Beileid."
Leichte Besorgnis regte sich bei Milo und er verleihte dieser durch eine Nachfrage Ausdruck.
"Vor kurzem? Um seinen Leichnam wurde sich also durchaus schon den Traditionen entsprechend gekümmert?"
Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und holte etwas weiter aus, um sich der Einhaltung der Riten im einzelnen zu vergewissern.
"Beim Eintritt oder Feststellen des Todes sollte der nächste Verwandte dem Verstorbenen Augen und Mund geschlossen und gemeinsam mit den anderen Anwesenden die conclamatio begonnen haben. Nach diesem mehrmaligen Rufen des Namens des Verstorbenen dürften die Sklaven des libitinarius, des Leichenbestatters, den Leichnam hergerichtet und mit der obligatorischen Münze versehen haben. Dann wird er für drei bis Tage aufgebahrt. Ist dies der Punkt, an dem ihr mittlerweile angelangt seid?"
Milo hielt kurz inne, um seine Gedanken bezüglich des weiteren Verlaufs einer Bestattung zu sortieren. Es war auch bei ihm lange her, dass er zum letzten Mal einem solchen Ereignis hatte beiwohnen müssen.
"Die Bestattung selbst dürfte dann zwischen dem vierten und achten Tag nach dem Tode erfolgen. Sodann wird die Bahre mit dem Toten, begleitet von Freunden und Verwandten, aus der Stadt hinaus zur Begräbnisstätte getragen. Für gewöhnlich erfolgt dort eine Brandbestattung, so dass der Tote nach einigen priesterlichen Handlungen auf einen Scheiterhaufen gelegt wird. Dann haben die Familienmitglieder eine letzte Möglichkeit, sich von dem Verstorbenen zu verabschieden und ihm noch rituelle Opfergaben beizugeben. Ist dies abgeschlossen, so werden ihm wieder die Augen geöffnet und die nächsten Verwandten und Freunde setzen den Holzstoß in Brand, während das Trauergefolge zu klagen beginnt, bis das Feuer nicht mehr brennt. Die Asche wird mit Wein gelöscht und die Familie sammelt die verbrannten Überreste des Toten in einer Urne, die anschließend in einem Grab beigesetzt wird. Zum Schluss folgt die rituelle Reinigung aller, die an der Bestattung teilgenommen haben, die Weihung des Grabes und das Totenmahl."
Er überlegte, ob er etwas vergessen hatte, konnte auf die Schnelle jedoch nichts finden. So wandte Milo seine Aufmerksamkeit wieder dem Sergier zu und sah diesen aufmerksam an, ob sie der Beantwortung seiner Frage schon näher kamen.Sim-Off: In der Theoria Romana steht auch etwas dazu. Ein wenig ausführlicher ist diese Seite, doch da weiß ich nicht, wie sehr gesichert die zugehörigen Quellen sind. Für das Rollenspiel dürfte es allerdings problemlos ausreichen.
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Ich nickte nur stumm bei seiner Beileidsbekundung und hörte dann aber aufmerksam den Worten des Flaviers zu. Kompliziert war es auf dem ersten Blick. Naja, es gab ja so viele komplizierte Dinge, da käme es auf das nun auch nicht an. Und für einen Verwandten nahm man sich dann doch gerne eine solche Last auf seine Schultern. Kurz überlegte ich wieder auf seine Frage hin, ob wir an jenem Punkt schon angekommen wären und schließlich nickte ich.
"Er ist in Misenum verstorben, soll aber hier bestattet werden,l weshalb er heute hier 'angekommen' ist. Also bis zum Anfang der Bestattung ist alles schon geschehen, nur noch das eigentliche Begräbnis an sich muss durchgeführt werden." -
Milo nickte mit dem Kopf.
"Dann wird sich der libitinarius, der sich bislang schon um den Leichnam gekümmert hat, normalerweise auch das Weitere organisieren können. Welcher Punkt führt dich nun hierher? Habt ihr keinen Priester unter euren Verwandten und Freunden? In dem Fall könnte ich mich natürlich darum kümmern, dass ein solcher Kontakt hergestellt wird." -
Letztlich hatte mich mein Weg doch noch hierher geführt. Jetzt stand ich vor der Tür, atmete nochmal tief durch, um meine Nervosität zu vertreiben und klopfte an.
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Als es wieder einmal klopfte, war Milo gerade an seinem Schreibtisch mit dem Durchsehen einiger Bestandslisten beschäftigt. Mit einem herumliegenden Stilus machte er ein kleines Lesezeichen an die zuletzt gelesene Zeile und legte die Wachstafeln daraufhin sorgfältig beiseite. Dann erst wandte er sich der Tür zu.
"Herein, bitte." -
Ich trat in das Zimmer und wandte mich, immer noch mit einigem Herzklopfen, an die darin sitzende Person.
"Salve! Mein Name ist Sabbatia Orestilla. Ich möchte gerne in den Dienst der Götter treten, bin allerdings offengestanden nicht allzu vertraut mit allen Aufgaben der Priester und wollte daher fragen, ob man mich erstmal als Schülerin aufnehmen würde. Kannst du mir vielleicht da weiterhelfen?"
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Freundlich lächelte Milo der schönen jungen Dame zu und bedeutete ihr einen freien Platz, auf den sie sich setzen konnte.
"Salve. Ich bin Titus Flavius Milo und arbeite hier als Scriba. Selbstverständlich kann ich dir da gerne weiterhelfen. Weshalb interessierst du dich konkret für den Dienst im Cultus Deorum? Gibt es einem bestimmten Gott oder eine Göttin, der deine besondere Verehrung gilt? Stammst du aus Rom selbst, der ewigen Stadt?"
Er zog eine noch leere Wachstafel zu sich heran und legte sie schon einmal für spätere Notizen bereit. während er die hübsche Frau aufmerksam ansah. -
Sim-Off: Übersehen
"Nunja, wie das genau abgelaufen ist, weiß ich nicht und da der Tod in Misenum eingetreten ist und er aber nun hier in Roma ist ... um es kurz zu fassen: Nein, wie haben keinen Priester."
Soweit ich mich erinnern konnte, hatten wir welche in der Familia, aber die waren entweder verstorben oder sind ausgewandert und ich persönlich kannte keinen 'Freund' der Priester war. Da müsste man wohl eine andere Möglichkeit finden. Ich hatte meinen Halbbruder mitnehmen sollen, er war schließlich beim Tod dabei und überhaupt kannte er Glabrio doch wesentlich besser. -
Ich erwiderte das Lächeln des Scriba, setzte mich auf seine Aufforderung hin nieder und antwortete:
"Nein, ich komme nicht aus Rom, sondern lebe jetzt seit einiger Zeit in Mantua. Aufgewachsen aber bin ich auf dem Land, warscheinlich liegen mir deshalb auch die Göttinnen Ceres und vor allem aber Diana besonders am Herzen. Für den Cultus Deorum interessiere ich, weil es mein Wunsch ist, den Göttern zu dienen..."
Ich hielt inne und sah den Flavier an, abwartend, ob ihm diese Antworten genügten oder ob es noch etwas davon genauer zu klären galt. -
Zitat
Original von Caius Sergius Curio
"Nunja, wie das genau abgelaufen ist, weiß ich nicht und da der Tod in Misenum eingetreten ist und er aber nun hier in Roma ist ... um es kurz zu fassen: Nein, wie haben keinen Priester."
Soweit ich mich erinnern konnte, hatten wir welche in der Familia, aber die waren entweder verstorben oder sind ausgewandert und ich persönlich kannte keinen 'Freund' der Priester war. Da müsste man wohl eine andere Möglichkeit finden. Ich hatte meinen Halbbruder mitnehmen sollen, er war schließlich beim Tod dabei und überhaupt kannte er Glabrio doch wesentlich besser.
Milo zog eine etwa zur Hälfte beschriebene Wachstafel zu sich heran. Es handelte sich dabei um eine Liste der verfügbaren Sacerdotes Publici, die man ihm von höherer Stelle hatte zukommen lassen. Kurz musste er überlegen, da fiel seine Wahl auch schon auf einen bestimmten Namen.
"Der Sacerdos Publicus Caius Flavius Aquilius dürfte neben seinem Dienst momentan genügend Zeit für eine Bestattung haben. Ich kann ihm eine Nachricht zukommen lassen, wenn du möchtest. Dann würde er dich zur Klärung der Details der Planungen kontaktieren. Oder wünscht du direkt persönlich bei ihm vorbeizuschauen? In dem Fall dürfte er in der Regel in der Villa Flavia hier in Rom anzutreffen sein." -
Zitat
Original von Sabbatia Orestilla
Ich erwiderte das Lächeln des Scriba, setzte mich auf seine Aufforderung hin nieder und antwortete:
"Nein, ich komme nicht aus Rom, sondern lebe jetzt seit einiger Zeit in Mantua. Aufgewachsen aber bin ich auf dem Land, warscheinlich liegen mir deshalb auch die Göttinnen Ceres und vor allem aber Diana besonders am Herzen. Für den Cultus Deorum interessiere ich, weil es mein Wunsch ist, den Göttern zu dienen..."
Ich hielt inne und sah den Flavier an, abwartend, ob ihm diese Antworten genügten oder ob es noch etwas davon genauer zu klären galt.
Aufmerksam hörte Milo der jungen Dame zu und machte sich dabei ein paar kurze Notizen auf seiner Wachstafel. Nachdem sie geendet hatte, kramte er unter einem größeren Stapel dieser Schriftträger eine weitere Tafel hervor, auf der eine Liste von Namen notiert war. Nachdenklich zog Milo seine Stirn in Falten und schüttelte dann mit Bedauern den Kopf. Er sah wieder zu Orestilla auf und lächelte entschuldigend.
"Speziell in Mantua sieht es momentan nicht so gut aus, was einen Lehrer für dich angeht. Unsere dortigen Sacerdotes sind leider vollauf beschäftigt. Allerdings könnte ich dich hier in Rom bei einem ausgebildeten Sacerdos Publicus unterbringen, der ein wenig mehr Zeit haben dürfte. Wäre das ein großes Problem?" -
Ich überlegte ein ganz klein wenig und richtete mich dann auf meinem Platz ein wenig auf. Caius Flavius Aquilius, ein Patrizier also und wahrscheinlich auch mit meinem Gesprächspartner verwandt.
"Ich denke, ich werde ihn selber aufsuchen. Das kann ich gleich hier nach erledigen, das dürfte am schnellesten gehen."
Das dachte ich zumindest. nachrichten würde das doch nur wieder unnötig verzögern und Glabrio sollte schließlich nicht mehr so lange unbeerdigt bleiben, das gehörte sich nicht und war sehr unverantwortlich dem Verstorbenen gegenüber. -
Kurz kamen mir Bedenken gegen ein Leben in Rom, der großen Stadt. Dann riss ich mich zusammen. Vielleicht soll es ja so sein.
" Nein, das ist schon in Ordnung. Mmh,und an wen sollte ich mich denn da dann wenden? "
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Zitat
Original von Caius Sergius Curio
Ich überlegte ein ganz klein wenig und richtete mich dann auf meinem Platz ein wenig auf. Caius Flavius Aquilius, ein Patrizier also und wahrscheinlich auch mit meinem Gesprächspartner verwandt.
"Ich denke, ich werde ihn selber aufsuchen. Das kann ich gleich hier nach erledigen, das dürfte am schnellesten gehen."
Das dachte ich zumindest. nachrichten würde das doch nur wieder unnötig verzögern und Glabrio sollte schließlich nicht mehr so lange unbeerdigt bleiben, das gehörte sich nicht und war sehr unverantwortlich dem Verstorbenen gegenüber.
"Sehr gut" nickte Milo und legte die eben hervorgeholte Liste wieder beiseite.
"Dann werdet ihr euch über die übrigen Konditionen sicher arrangieren können."
Er gedachte kurz seines durchsetzungsfähigen Vetters und kam zu dem Schluss, dass jener bei derartigen Gesprächen sicher ein souveränes Auftreten an den Tag legen würde und den Ratsuchenden dadurch eine hilfreiche und klare Linie würde vorgeben können.
"Gibt es sonst noch etwas, was ich für dich tun kann?" -
Zitat
Original von Sabbatia Orestilla
Kurz kamen mir Bedenken gegen ein Leben in Rom, der großen Stadt. Dann riss ich mich zusammen. Vielleicht soll es ja so sein." Nein, das ist schon in Ordnung. Mmh,und an wen sollte ich mich denn da dann wenden? "
Milo warf einen weiteren Blick auf die betroffene Liste, nickte kurz zu sich selbst und notierte dann den Namen des künftigen Ausbilders, bevor er sich ihr wieder zuwandte.
"Dein Ausbilder wird der Sacerdos Publicus Caius Flavius Aquilius sein. Ich weiß leider nicht, in welchem Tempel er momentan Dienst tut. Wahrscheinlich wird es am Einfachsten sein, wenn du ihn in der Villa seiner Familie zuerst einmal aufsuchst. Doch bevor du deinen Dienst als Discipula im Cultus Deorum antreten kannst, musst du noch einen Eid ablegen. Wir haben dazu ein kleines Heiligtum, hier in der Regia. Begib dich bitte dorthin und lege diesen Schwur ab."
Er durchsuchte kurz einen weiteren Stafel Wachstafeln, zog dann eine hervor und reichte ihr den Text.Ego, <nomen>, deos deasque imperatoremque romae in omnibus meae vitae publicae temporibus me culturum, et virtutes romanas publica privataque vita me persecutorum esse iuro. Ego, <nomen>, religioni romanae me fauturum et eam defensurum, et numquam contra eius statum publicum me acturum esse, ne quid detrimenti capiat iuro.
Sim-Off: Ich, <Name>, schwöre, dass ich die Götter und Göttinnen und den Römischen Imperator (Kaiser) in allen Zeiten meines öffentlichen Lebens verehren und die Römischen Tugenden im öffentlichen wie im privaten Leben verfolgen werde. Ich, <Name>, schwöre, dass ich mich der Römischen Religion hingebe und diese schütze und niemals gegen ihre öffentliche Stellung handle, damit sie keinerlei Schaden nehme.
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Kurz nickte ich Milo zu. Das klang ja nun alles ganz einfach und würde hoffentlich nicht allzulange dauern. "Also von meiner Seite aus gibt es nichts mehr ... ich denke, ich werden diesen Flavius Aquilius im Anshluss hiernach direkt aufsuchen?!"
Das würde ja dann der zweite Flavier an einem Tag werden. Hatte das was zu bedeuten, oder war es reiner Zufall? Ich denke doch eher Zufall, denn ein Grund für den ersten Gedanken kannte ich nicht und er kam mir auch nicht zugeflogen. -
Milo nickte mit dem Kopf.
"Natürlich, das ist ganz dir selbst überlassen."
Er erhob sich von seinem Platz, um den Besucher höflich zu verabschieden.
"Ich wünsche dir viel Erfolg." -
Nachdem sich der Flavier erhoben hatte, tat ich das gleiche und ging schon einen kleinen Schritt rückwärts zur Tür. "Ich danke dir für deine Hilfe." erwiderte ich mit einem zufriedenen Nicken und setzte noch ein "Vale bene, Titus Flavius Milo." dran, bevor ich das Officium verließ und ich meinem weiteren Weg folgte.
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Caius Flavius Aquilius also. Gedanklich wiederholte ich den Namen einige Male, um ihn mir besser einzuprägen. Mit einem dankbaren Lächeln nahm ich dann die Wachstafel entgegen und überflog kurz den Text und sagte:
" Vielen Dank für deine Hilfe und Mühen, Titus Flavius Milo. Nun, dann mache ich mich wohl am besten auf den Weg, oder gibt es sonst noch etwas, was ich wissen sollte?"
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