• Titus rieb sich weiterhin seinen Fuß während er Coriolan zuhörte. Seinen Aussagen nach gab es also keinen wirklichen Schleifer, welcher es auf die Probati abgesehen hatte. Das war natürlich schon mal gut. Auf die Frage wie er den Ausbilder, Centurio Palmidis einschätze erwiderte Titus:


    "Naja, ich kenne den Mann bisher noch nicht sonderlich. Einen Vormittag lang angebrüllt zu werden reicht noch nicht wirklich aus um sich ein Urteil bilden zu können."


    Dabei musst Titus schmunzeln um dann fortzufahren:


    "Aber alles in allem scheint er ein fähiger und gerechter Mann zu sein. Aber lassen wir uns überraschen. Wirklich einschätzen kann man das wohl erst wenn es das erste mal in der Schlacht ernst wird...... Apropos Schlacht, hast du etwas gehört was mit uns passieren wird, bzw. wie sich dieser idiotische Bürgerkrieg entwickelt?"


    Titus hatte ernsthafte Bedenken, dass sie an vorderster Front verheizt werden könnten. Auszuschließen war dies nicht, auch wenn noch die Möglichkeit bestand, dass sie für Logistik oder sonstiges eingesetzt wurden. Dennoch war es jetzt eine gefährliche Zeit um zur Armee zu gehen, dass war ihm nun endlich klar. Aber besser war es nicht zu negativ zu denken, sondern positiv in die Zukunft zu sehen. Zumindestens würde er hier körperlich wieder auf Vordermann gebracht, dies konnte er nach der ersten Ausbildungseinheit bereits mit Sicherheit sagen.

  • Coriolan musste ein wenig schmunzeln über die Bezeichnung "idiotischer Bürgerkrieg". Ja, irgendwie war er das auch inzwischen. Hatten die meisten zu Beginn der ganzen Krise wohl noch stetig Angst um ihr Leben und die Zukunft, so wurde diese im Laufe der Zeit durch eine gewisse Überdrüssigkeit ersetzt, denn der Krieg zog sich schon viel zu lange hin. Coriolan jedenfalls bedauerte, dass sich alles so lang hinzog. Er sehnte sich nach den ruhigen und geordneten Zeiten, die hoffentlich bald wieder kommen würden. "Ich habe leider auch keine so wirklich guten Informationen. Das letzte, was ich gehört habe, ist, dass die Anhänger des Palma inzwischen in Norditalia stehen. Schon sehr nah, wenn du mich fragst. Sicher wird es bald zu einer größeren Schlacht kommen..." Coriolan führte die Hand an sein Kinn. "Hmm...aber ob wir daran beteiligt sein werden? Sicher ist die Classis nicht ohne Grund in Ostia stationiert worden und selbst wenn wir in die Schlacht schreiten müssen, so glaube ich nicht, dass wir Neulinge an vorderster Front eingesetzt werden. Das wäre nur zu logisch, oder?" Zumindest hoffte dies Coriolan. Das wäre ja auch reiflich unüberlegt, die am wenigstens ausgebildeten in die erste Reihe zu schicken, die dann von erfahreneren Truppen einfach überrannt werden könnte. Eine gewisse Sorge blieb natürlich immer. "Fakt ist, dass wir wohl härter trainieren müssen als alle anderen, damit wir für den Notfall nicht das Futter für die gegnerischen Schwerter sind..."

  • "In Norditalia stehen sie also."


    wiederholte Titus die Aussage von Coriolan über den Stand des Bürgerkrieges. Norditalia war aber schon ziemlich nahe und so standen sie hier in Ostia schon beinahe an der Front. Das bedeutete wohl, dass sie vermutlich schneller in diesen Krieg hineingezogen würden als es Titus geglaubt hatte. Auf die Frage ob sie an diesem Krieg beteiligt sein würden und wenn ja in welcher Form beantwortete Titus mit seiner Meinung:


    "Ich bin sicher wir werden beteiligt sein. Ostia ist strategisch gesehen wohl eine der wichtigsten Städte in Italia. Das bedeutet vermutlich, dass die Classis hier stationiert wurde um die Stadt zu verteidigen. Also könnten wir schneller mit kämpfen konfrontiert werden als uns das lieb ist."


    Titus überlegte kurz. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn und in seinem Magen legte sich etwas quer, wusste er doch nicht einmal ob er in diesem Bürgerkrieg nun auf der richtigen Seite stand, oder auf der falschen. Er kannte keinen dieser größenwahnsinnigen Männer die das Reich in diesen Konflikt stürzten und sie waren ihm eigentlich auch egal. Schlussendlich interessierte ihn eigentlich nur sein eigenes Leben und aus diesem das Beste herauszuholen. Was er sicher nicht wollte, war für jemanden anderen zu sterben, den er noch nicht einmal kannte. Aber genug dieser trüben Gedanken dachte er sich und stellte Coriolan noch weitere Fragen:


    "Wie sieht es eigentlich mit den Legionen aus? Wer steht zum Vescularier, wer zum Usurpator? Hast du etwas gehört?"


    In solchen Zeiten war es schwierig zu wissen wer Freund und wer Feind war und das konnte tödlich sein.

  • "Hmm... Ostia ist wichtig, das stimmt zweifellos, aber wenn wir hier sind, um die Stadt zu verteidigen, dann ist es eigentlich fast schon zu spät, meinst du nicht? Wenn die feindlichen Legionen erst einmal vor Rom auftauchen, glaube ich nicht, dass es noch viel zu gewinnen gibt." Coriolan war bei weitem kein Fachmann für militärische Unternehmungen, aber den Feind bis an die Mauern Roms kommen zu lassen schien ihm doch relativ problematisch. "Ich weiß auch leider noch nicht, ob wir hier wirklich bleiben werden oder dem Feind nicht doch entgegenziehen, was ja durchaus auch im Bereich des Möglichen liegt." In dem Fall stünde ihnen wohl noch ein längerer Marsch nach Norditalia bevor. "Über die genauen Trennlinien kann ich ebenfalls nicht so viel sagen. Ich weiß nur, dass die Legio I in Italia wohl nicht mehr zum Vescularier steht, wurde sie doch von einem patrizischen Legaten geführt und der gute Salinator hat ja bekanntlich ein Problem mit jenen, oder vielleicht war es auch umgekehrt? Hmm... irgendwie so." Manchmal wünschte sich Coriolan durchaus besser informiert worden zu sein, doch wenn man so ein kleines Licht ist, kann man die großen politsichen Ereignisse manchmal kaum überblicken, geschweige denn verstehen. "Ich weiß nur, dass die Aufständischen den Kaiser gemordet haben und dass wir alles dafür tun müssen seinen Tod zu rächen. Salinator wird uns zum Sieg führen, da bin ich mir ganz sicher, ganz egal wer auf welcher Seite steht!" Hier eröffnete sich natürlich die starke Naivität des noch jungen Coriolan, aber genau dieses einfache idealistische Denken half ihm womöglich über die schweren Zeiten des Krieges hinweg und je weniger man seine eigene Position hinterfragte, desto leichter lebte es sich.

  • Titus hörte aufmerksam zu was Coriolan zu diesem Theman zu sagen hatte, war allerdings nicht ganz seiner Meinung:


    "Nunja, ich denke wir werden auch nicht die erste Verteidigungslinie bilden sollen. Vielmehr wird es zunächst zu einer offenen Feldschlacht kommen und dies vornehmlich mit Legionen. Wenn diese Linie fallen sollten dienen wir dann als Stadtgarnison."


    Allerdings war er kein Feldherr und hatte auch kaum Erfahrung in diesem Bereich, deshalb wollte er sich nichts anmaßen. Er war froh nur Tiro und nicht Befehlshaber zu sein. Vor allem auch die Wahl auf welcher Seite die eigene Einheit stand wollte er nicht treffen wollen, schließlich war es seiner Meinung nach ohnehin nur eine Wahl zwischen dem größeren und kleineren Übel.


    "Unter uns, mir ist es eigentlich egal wer hier gegen wen kämpft. Die da oben interessieren sich ohnehin alle einen Dreck für uns. Die sind alle auf ihren eigenen Machterhalt und ihren eigenen Wohlstand bedacht. Ob Patrizier oder Emporkömmling. Die schieben uns in diesem Krieg sowieso alle wie Figuren in einem Spiel herum. Demnach ist das wichtigste was zählt zu überleben."


    Titus war in diesem Punkt wohl wesentlich pragmatischer als dies Coriolan war.....

  • Nachdem auch Decimus endlich seine Sachen verstaut hatte und es sich ein bisschen bequemer gemacht hatte, lauschte er den Gesprächen der anderen Tirones. Sie machten sich viele Gedanken warum sie nun hier sind und mutmaßen recht bunt was das anging. Schließlich ergirff auch er das Wort.


    "Nun wir werden sehen was auf uns zukommt. Ich kann mir nicht vorstellen das wir überhaupt kämpfen müssen. Denn schließlich hätte das etwas von Lämmern zur Schlachtbank bringen. Jedoch zeugt unsere Anwesenheit hier davon das wir gebraucht werden. Wenn gleich es auch nur dazu dienen mag das Zahlenverhältnis hoch zu halten"


    Decimus wurden früher von seinem Mentor viele Gechichten über den Krieg und die Schlachten erzählt sodass er da einiges an Wissen hatte.


    "In erster Linie sind wir hier für unsere Aubildung. Und sollte es doch hart auf hart kommen haben wir einen großen Mann in unseren Reihen. Der Praefect Dragonum diente einst mit meinen Mentor in der Cohortes Urbanae. Der Praefect weis wie man Schlachten gewinnt. Jedoch sollten wir uns auf unsere Ausbildung konzentrieren und zeigen das wir es würdig sind Rom und den Kaiser zu dienen und wenn es sein muss auch unter Einsatz unseres Lebens zu beschützen!"

  • Nun, nachdem Titus bereits mit Coriolan bereits einige Worte gewechselt hatte schaltete sich auch Decimus Seneca in das Gespräch ein.


    "Du bist Decimus Seneca, nicht wahr?"


    begann Titus, seinen Namen aus der Quartiereinteilung des Optios ableitend.


    "Du hast recht, wir werden sehen was auf uns zukommt. Vielleicht lassen sie uns auch während des ganzen Bürgerkrieges nur die Scheiße der erfahrenen Männer aus der Latrine wegschöpfen, während diese sich in großen Schlachten beweisen und für Rom, Kaiser und ein paar Münzen Sold ihr Leben lassen."


    Ein gewisser ironischer Unterton war deutlich herauszuhören. Ihm war es schleierhaft wie sehr seine Stubenkameraden sich für Rom und den Kaiser einsetzen konnten, vor allem in Zeiten wie diesen. Rom konnte er verstehen, aber für den Kaiser? Welchen Kaiser denn? Wenn noch nicht einmal die hohen Tiere wussten wer Kaiser ist, dann sollte er sich als einfacher Peregrinus Gedanken darüber machen für welchen Mann er sterben sollte? Das war ihm zu wenig. Das einzige was für ihn selbst zählte war sein Leben und der Gedanke daran aus diesem etwas zu machen.

  • Decimus nickte Titus zu.


    "Ja der bin ich."


    dann machte er eine kleine Pause,dachte kurz nach und sprach weiter,


    "Am Ende ist es egal warum wir hier sind. Oder was der Grund dafür sein könnte. Die Götter haben unseren Weg schon gezeichnet und unserem Schicksal können wir nicht entkommen. Machen wir das beste draus und schauen was auf uns zu kommt"


    die Worte begleiteten ein sanftes Lächeln

  • Titus erwiderte das Lächeln:


    "Schön gesagt Seneca, wirklich schön gesagt. Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen. Die Götter werden unseren Weg schon leiten, wohin er dann schlussendlich führen wird, das werden wir noch sehen."


    Er machte eine kurze Pause um das Thema abzuschließen bevor er mit etwas anderem begann:


    "Sagt mal, weshalb seit ihr eigentlich zur Classis gegangen? Vor allem in Zeiten wie diesen?"


    Diese Frage brannte Titus wirklich unter den Nägeln, schließlich wollte er wissen wie seine Kameraden so tickten, ob er sich auf sie verlassen konnte. Zudem war dies eine Möglichkeit um herauszufinden ob der unwahrscheinliche Fall eintrat, dass einer der Männer die ihn suchten sich hier eingeschlichen hatte. Natürlich würden sie ihm dies nicht verraten, doch vielleicht verplapperte sich ja einer von ihnen.

  • Decimus musste erneut schmunzeln.


    "Ich bin in der Classis da mein Mentor seine Laufbahn auch in der Classis damals begonnen hat. Ich möchte eines Tages soweit kommen wie er selbst. Zudem bietet die Classis Essen,Sold und Unterkunft und man hat die Gelegenheit seinem Leben eine Wende und für manche vielleicht sogar einen Sinn zu geben. Und wieso bist du in der Classis?"


    fragend schaute er seinen gegenüber an.

  • Decimus Seneca war also der zweite Neue auf der Stube. Coriolan freute sich, dass auch dieser ein wenig Sympathie für den Kaiser aufbringen konnte. Für Coriolan war dagegen die skeptische Haltung des Titus etwas fremd. Musst man denn nicht für irgendetwas Höheres kämpfen? Irgendwo musste man die Motivation doch hernehmen oder war es tatsächlich egal auf welcher Seite man stand, solange man gut bezahlt wurde? Das alles ging dem Coriolan so durch den Kopf, während sich die beiden weiter unterhielten. "Sich von den Göttern leiten zu lassen ist im Grunde immer das beste.", gab er noch abschließend von sich, um auch seine Gottesfürchtigkeit darzulegen.


    Anschließend stellte Titus gleich eine recht persönliche, aber doch irgendwie natürliche Frage. "Nachdem mein Vater bereits sehr früh verstarb und meine gute Mutter nun ebenfalls, gerade als ich das Mannesalter erreicht hatte, stand ich so ziemlich vor dem Nichts. Die Classis bietet mir nun das nötige Kleingeld und Essen, um zu überleben." Ja, aus Begeisterung für den Krieg ist Coriolan sicher nicht in die Classis eingetreten. "Aber ein wichtiges Ziel von mir ist ebenso eines Tages das römische Bürgerrecht zu erlangen, wie es auch mein stolzer Vater einst besaß." Über das römische Recht blieben Coriolan immer wieder Fragen offen. Er fand es jedenfalls bedauerlich, dass er kein römischer Bürger werden konnte, weil seine Mutter eine Peregrine war. Im Herzen fühlte er sich dennoch schon immer ganz als Römer.

  • Titus hörte sich die Geschichten seiner beiden Gegenüber an. Er musste sagen, er fand beide recht sympatisch. Aber es würde sich noch zeigen ob aus ihnen Freunde werden würden oder ob sie einfach Kameraden bleiben würden.


    Auf die Frage von Seneca antwortete Titus:


    "Nun, ich bin irgendwo im Osten geboren, wo genau kann ich nicht sagen. Aufgewachsen bin ich im Armenviertel von Alexandria in Rhakotis. Ein scheiß Leben sage ich euch. Irgendwann vor eingen Jahren ungefähr erhielt mein Vater einen Brief aus Misenum, von der Gens Antonia. Allem Anschein nach stammen wir von dieser ab. Zu jener Zeit hat mich das nicht sonderlich interessiert, doch als mein Vater dann starb und ich überhaupt vor dem Abgrund stand habe ich mich entschlossen diesen Strohhalm zu greifen und nach Misenum zu kommen. Dort angekommen musste ich allerdings feststellen, dass von der Gens Antonia nichts mehr übrig war. Was sollte ich dann groß machen?"


    Titus stellte die Frage rhetorisch und beantwortete sie dann selbst:


    "Ich hatte nichts zu essen, nichts zum wohnen und vor allem hatte ich kein Geld. Da bot es sich an, dass ich mich der Classis anschließe."


    Seine dunkle Vergangenheit und die Flucht vor seinen Verfolgern weil er seinen Partner über den Tisch gezogen hatte ließ Titus bewusst weg in seiner Geschichte. Er hatte nämlich gehört, dass man in der Armee mit Kriminellen nicht besonders zimperlich umging, auch wenn man diese seine Vergangenheit auch als Jugendsünden abtun hätte können.

  • Seine Laune war nicht die beste als er rein kam. Mit diebischer Freude stand der Optio am Rohr und schlug dagegen. " Raus auf den Hauptplatz. Zweite Übungseinheit Brandbekämpfung!" brüllte er über den Flur. " Bewegung, Bewegung!!" Mit seinem Optiostab half er nach, wo es ihm zu lange dauerte. Ein kleiner Lichtblick am dunklen Horizont.



  • Titus schreckte förmlich auf als der Optio hereinkam und einen Lärm veranstaltete, bei welchem beinahe ein Toter aufgewacht wäre. Er musste erst noch seine Caligae schnüren, welche er wegen des Steines ausgezogen hatte um den Stein herauszuholen. Als dies erledigt war bewegte er sich im Eiltempo von seiner Unterkunft zum Hauptplatz.


    *Brandbekämpfung?*


    ging es ihm durch den Kopf während er zu seinem Platz lief..

  • In der Tat waren beide Geschichten sehr faszinierend. Gerade wollte Coriolan noch eine Nachfrage zu Titus Verwandtschaft mit den Antoniern stellen, als plötzlich der Optio durch die Gänge brüllte. Verdammt, dachte sich der Tiro, es war doch gerade ein so schönes Gespäch. Doch die Einzelheiten mussten nun wohl vertagt werden. Schnell griff Coriolan nach seiner Ausrüstung und murmelte ein bescheidenes: "Na das kann ja heiter werden."

  • Titus war am Verhungern. Die Übungseinheiten die ihnen Centurio Palmidis auferlegte waren alles andere als einfach wegzustecken. Dennoch musste er zugeben, dass sie Wirkung zeigten. Er war nun einige Zeit hier und merkte selber wie er Muskeln aufbaute. Hatte ihm die erste Woche einfach jeder Muskel in seinem Körper dermaßen geschmerzt, dass er nicht mehr richtig schlafen konnte, so wich dieser Schmerz nun mehr Muskelmasse. Mit einem verschmitzten Lächeln betrachtete er dabei seine Oberarme und dachte sich, dies müsse bei den Frauen gut ankommen.


    Aber wer Muskeln aufbaute, der bekam auch einen größeren Magen so schien es ihm. Seit er hier war aß er Unmengen, was er zu Beginn gar nicht mehr gewohnt war. Auf seinem Weg von Alexandria nach Misenum war er beinahe verhungert und so hatte sich sein Magen erst an den Umstand gewöhnen müssen, dass es nun wieder regelmäßige Mahlzeiten gab und diese auch sättigten. Nach seiner ersten größeren Portion Puls, da bekam er Bauchschmerzen die Seinesgleichen suchten. Doch jetzt hatte er damit keine Probleme mehr, im Gegenteil.


    Von der letzten Trainingseinheit zurückgekommen legte Titus zunächst seine Ausrüstung im Voraum des Contuberniums ab und legte bzw. hängte diese fein säuberlich an ihren Platz. Dann ging er in den Schlaf- und Kochbereich. Zunächst machte er ein Feuer an der Feuerstelle. Während er darauf wartete, dass dieses ordentlich entfachte, da Nahm der die Getreidemühle und begann damit das Getreide zu mahlen. Genüsslich pfiff er dabei ein altes Kinderlied, welches ihm noch aus seiner Kindheit bekannt war. Nachdem er das Getreide das erste Mal gemahlen hatte, stellte Titus die Mühle zur Seite und setzte den Kessel mit Wasser auf das Feuer. Während er darauf wartete, dass sich das Wasser erhitzte, begann Titus das Getreide zum zweiten Mal zu mahlen, damit sich auch alle Getreidekörner öffneten.


    Als er mit dem Mahlen fertig war sah er sich noch in den Rationen um. Einfacher Puls ohen irgendwas drinnen, darauf hatte er heute wirklich keine Lust. Er fand noch einige Zwiebeln und etwas Fleisch. Da sie ohnehin bald wieder neue Rationen aus dem Horreum erhalten sollten, war es unnütz dieses noch aufzubewahren und so schnitt er alles klein und gab es zum Getreide und Wasser in den Kessel. Damit nichts anbrannte rührte er fleißig um und kostete immer wieder......

  • Nicht lange und Titus war zufrieden mit dem Geschmack. Er entwickelte sich langsam aber sicher zu einem ernsthaften Koch. Bei diesem Gedanken musste er selber breit grinsen, hatte er bisher doch vom Kochen gleich viel verstanden wie eine Vestalin vom Umgang mit Männern. Nun gut, man hörte immer wieder davon das die Vestalinnen auch nicht ganz so keusch waren wie sie immer behaupteten, doch das konnte er nicht nachprüfen. So zumindest passten seine Gedankengänge.


    Die Hauptsache aber war, dass der Puls nun fertig war und recht schmackhaft zudem. Er war deftig geworden durch die Beigabe von Fleisch und Zwiebeln. Ihm schmeckte es aber. Deshalb wandte er sich nun an seine Stubenkameraden:


    "Coriolanus, Seneca! Essen fassen."


    Titus nahm einen ersten Teller und füllte diesen randvoll um ihn dann an den ersten weiterzugeben.


    "Bitteschön, Puls nach Flavu's Art. Ich hoffe es schmeckt."

  • Es war mittlerweile kurz vor der zehnten hora. Titus war nervös und hoffte, dass sein Deal mit dem Torwächter auch klappen würde, ansonsten bekäme er wohl großen Ärger. Er stand auf und vergewisserte sich zunächst, dass alles ruhig war. Dann zog er sich an. Anschließend ging er zuerst zu Coriolanus, dann zu Seneca. Leise fragte er die Beiden:


    ¨Hört mal, wir haben die Möglichkeit heute in die Stadt zu kommen. Ich habe da etwas arrangiert. Kostet aber drei Sesterzen pro Mann. Wir können bis zur ersten hora die Sau rauslassen. Wenn ihr wollt, dann könnt ihr gerne mitkommen.¨


    Er nickte beiden noch kurz zu, bevor er dann in Richtung Porta aufbrach. Da fiel ihm auf, er hatte etwas wichtiges vergessen. Er ging zurück zu seinem Bett und holte sein Geld. Ohne Geld würde es wohl eine ziemlich langweilige und auch kurze Nacht werden. Er ging wieder zur Porta und sah dann erstmal hinaus, um sich zu vergewissern, dass er unbeobachtet nach draußen kam. Dann huschte er hinaus....

  • Die Knochen geschont, die Muskeln entspannt, so lag Coriolan des Abends in seinem Bett, noch nicht schlafend, doch ein wenig mit offenen Augen träumend und über das Vergangene und seine erste Zeit bei der Classis sinnierend. Plötzlich wurde er sehr überraschend aus seinen Träumen gerissen. Es war Flavus, der mit seinem leisen Ton sehr geheimnisvoll tat. "Wie? In die Stadt?" Coriolan blickte sich um. Seine Augen fanden Seneca. Würde dieser auch mitkommen. Dann schritt Flavus auch schon zur Tür und Gnaeus war sich eigentlich ziemlich sicher, dass das Ärger geben könnte. Die Neugier war allerdings sehr groß und der Wunsch einmal raus zu kommen und etwas mehr als immer nur das Lager zu sehen, war sehr groß. Als Flavus dann zurückkam, um sein Geld zu holen, hatte Coriolan auch genug überlegt. "Warte Titus! Ich bin dabei!" Auch er griff sich ein Säckelchen mit ein paar Sesterzen und folgte ihm hinaus. Ein wenig mulmig war ihm dabei allerdings schon.

  • Es machten sich solangsam auch bei den Tirones Gerüchte breit.


    "Habt ihr schon gehört? Ein feindliches Heer soll auf Rom marschieren"
    "Ach quatsch. Wer wäre denn so verrückt?" "Ich habe gehört sie sind schon über den Fluss?" "Und ich habe gehört sie sollen schon kleinere Städte eingenommen haben" "Ein Freund von mir in der CU meinte sie werden wohl bald einen Marschbefehl bekommen"


    So ging es eine ganze Weile. Was an den Gerüchten selbst dran sei, würde sich wohl schon bald zeigen.....

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