• ~ Es klopft laut an der Eingangstür. Während er wartet, schaut sich Tiberius das Anwesen an. Ein seltsames Gefühl von Heimat überkommt ihn bei dem Anblick und längst verloren geglaubte Erinnerungen drängen sich in sein Gedächtnis zurück. ~

  • Alte Angewohnheiten wird man nicht so schnell los und drum geht Vic meistens doch selbst an die Tür, wenn es klopft. Da er sich sowieso gerade im Atrium aufhält, hat ers ja auch nicht weit.


    Er öffnet also die Tür und schaut in das Gesicht von Octavianus. Da er ihn nicht kennt und auch keine Ahnung hat, was irgendjemanden zur Casa Valeria treibt, schaut er ihn fragend an. "Hoi. Was gibts?"

  • ~ Tiberius schaut erstaunt auf Vibius Valerius Victor. Offenbar erkennt er eine gewisse Ähnlichkeit zu Jemanden. ~


    "Entschludigt meine Störung, aber ich habe die Adresse dieses Anwesens schon vor vielen Jahren von meinem Vater erhalten. Nur war mein Verhältnis zu ihm nie das Beste. so dass ich mich nie darum gekümmert habe. Jetzt bin ich aber wieder in Roma angekommen, weil ich das Unherreisen satt habe und ich mich hier niederlassen will. Und da fiel mir diese Adresse wieder ein. Nun, vielleicht kennt ihr meinen Vater, sein Name war Gaius Valerius Severus..."

  • "Na klar, der Onkel Severus." grinst Victor. "Also nicht, dass ich ihn persönlich gekannt hätte, aber der Sev hat mir ne Menge von ihm erzählt. Öhm ja, willkommen daheim dann wohl."


    Er zieht die Tür weiter auf. "Ah so, ich bin Vibius Valerius Victor, kannst aber Vic sagen. Jo, komm erstmal rein."

  • Der Weg von Ostia nach Rom war lange und beschwerlich gewesen, schwerer und länger als es Decius erwartet hatte. Der Entschluss Ostia zu verlassen und wieder in die blühende Metropole Rom aufzubrechen war schon länger in im gereift, anfangs nur ein vager Wunsch Ostria und seiner ihm zu starren Art zu entkommen, war stetig gewachsen, bis er schließlich diesen Wunsch in die Tat umgesetzt hatte. Der Mietkarren war über endlose, holprige Straßen unterwegs gewesen und jeder einzelne Knochen, jede Sehne begann langsam unter dem Martyrium aufzubegehren.


    Wie groß und prächtig Rom war, wusste er noch, doch wieviel größer und prächtiger es nun, nach den langen Jahren der Abwesenheit wirkte, verschlug ihm den Atem. Marcus hielt den Wagen an, kaum das die ersten Ausläufer Roms in Sicht gekommen waren. Hier, von jenem lichten Hügel hatte man einen wunderbaren Blick auf das Zentrum des römischen Reiches.


    "Marcus, ist sie nicht wunderschön?", in der Abendsonne liess es Rom nicht missen ihren schönsten Zierschmuck zu tragen und mit all seiner Pracht und all seinem Glanz den beiden Bewunderern die wahre Größe aufzuzeigen.
    "Das ist sie.", Marcus, Decius´ Freund und Vertrauter aus Ostia, war nicht minder erschlagen.
    "Was ist Ostia, was ist Ostia im Vergleich zu dieser Stadt. Welche Stadt überhaupt könnte sich mit Rom messen?", Decius strich sich geistesabwesend und vollkommen gebannt über die staubige Tunika.
    "Eine gute Frage. Soviel habe ich von der Welt noch nicht sehen können. Aber ich habe aus Berichten gehört das Alexandria...", Marcus runzelte die Stirn, "....auch recht prachtvoll sein soll."


    "Alexandria....", Decius schüttelte den Kopf. "Nein. Rom ist der hellste Stern am Firmament. Das war es schon immer und wird es immer bleiben. Wäre Rom ein Wesen aus Fleisch und Blut, so wäre der einzige gerechte Platz wohl im Elysium.", Marcus lachte.
    "Bevor Du nach dem Elysium zu greifen beginnst, sag mir lieber wohin es nun gehen soll.", liess die Zügel schnalzen und setzte den Karren wieder in Bewegung.
    Nun, so prächtig und strahlend Rom aus der ferne wirkte, so verworren und unübersichtlich gestaltete es sich kaum das der Karren die Stadttore passiert hatte. Wo oft Decius fluchte, wie oft Marcus in die Flüche einfiel als sich offenbarte das sie sich verfranzt hatten war kaum mehr zu sagen, doch letztendlich war das Ziel erreicht. Fast hätten beide schwören können das die Irrwege in Rom selbst mit der Strecke von Ostia nach Rom durchaus hätte mithalten können.


    "Das muss es sein, Marcus...", stellte Decius alsbald fest, als er die Adresse auf der Tontafel mit dem Schild an jenem Haus verglich, welches sich neben dem Karren befand.
    "Endlich, den Göttern sei Dank!", stöhnte Marcus, der abstieg und nach den Pferden sah.
    Etwas müde stieg auch Decius vom Karren und nahm das Haus in Augenschein, streckte die geschundenen Glieder und klopfte sich den Staub ab. Schließlich zog er ein paarmal kräftig an der Leine, welche neben dem Tor befand und liess die Glocke erklingen.
    "Ob Du überhaupt erwartet wirst?", wandte sich Marcus an ihn.
    "Das werde ich wohl sehr bald erfahren, sofern mein Bote den Weg hierher gefunden hat, werde ich es wohl.", nichts mehr als das hoffte er zumindest.

    Auch der längste Weg kann nur beschritten werden, wenn man den ersten Schritt macht.

    Einmal editiert, zuletzt von Ancius Valerius Decius ()

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!