Landsitz Gens Tiberia

Hungi schaute kurz das Schild an, dann die Pforte und machte sich daran, die Tür zu öffnen.

Naja, wenn sie sich nur öffnen ließe. Der Zahn der Zeit nagte auch überall. Hungi stemmte sich gegen die Tür, die nur schwer nachgab. Als man aber doch hineinkonnte, schaute er sich um. Der Staub war selbstverständlich überall und das fingerdick. Einige Möbel gehörten definitiv ausgetauscht. Aber sonst recht...

Ja, recht nett. Deine Sklaven werden aber viel zu tun haben, bevor du hier einziehen kannst.

In der Ecke sah er eine Spinne, die gemütlich von einer Wand zur anderen krabbelte. Er lächelte, als er die sah und wandte sich zu Nova um.

Hmm... mal sehen, was das Peristylium zu bieten hat.

Zielsicher durchschritt er das Atrium Richtung Garten... der natürlich vollkommen verwildert war. Naja, wen wunderte es. Er überblickte das Grundstück der Villa und die angrenzenden. Viel Arbeit mußte hier getan werden. Er schaute sich nochmal um. Nein, hier konnte sie noch nicht wohnen, es gab ja nicht einmal im Inneren des Hauses eine Sitzgelegenheit, ohne großartig aufräumen zu müssen. Doch die Klinen, die nahe der Mauer im Peristylium standen, waren durch die kleine Überdachung in den Garten von der Verwitterung relativ gut geschützt gewesen. Er entfernte den Schmutz.

Setzen wir uns doch.

Hungi lächelte erneut, als beide sich niederließen. Das Holz knarrte bei beiden, doch er ließ sich nicht daran stören. Er schaute wieder zum Garten hinaus.

Und? Weißt du schon, wie du deinen Garten gestalten willst? Blumenbeete? Ein kleiner Park? Vielleicht auch ein Irrgarten? Oder auch ein kleines Lusthaus mit Blick auf einen kleinen See?

Hungi hob eine Augenbraue. Für die verschiedenen Blumensorten und so weiter hatte er kaum einen Sinn, Hauptsache es sah gut aus, man konnte Gäste beeindrucken und sich erholen im Garten. Auf welche Art auch immer.

Ahja, na Frauen haben für sowas ja auch mehr Sinn als Männer.

Hungi lächelte. Kurz überlegte er, was er von drinnen gesehen hatte und ließ dabei gedankenverloren seinen Blick über ihren Körper schweifen.

Nunja, natürlich kann man was rausholen. Möbel austauschen, einmal ordentlich alles durchputzen lassen und dann nach eigenem Geschmack einrichten. Hie und da ein paar kleinere Renovierungen, das sollte schon gehen. Natürlich war das jetzt nur der erste Blick von einem Laien und nicht von einem Baumeister. Aber fürs erste sollte mal das Groß-Reine-Machen reichen und dann kann man noch immer weiterschaun.

Er schaute ihr in die Augen und lächelte spitzbübisch.

Ich würd mir da mal keine Sorgen machen. Allerdings wirst du nicht sofort einziehen können, das kann ich nicht zulassen. Deine Sicherheit wäre hier zu sehr gefährdet.

Ich gehe einige Schritte hinter der Domina... der Zustand der Villa ist wirklich in einem erbärmlichen Zustand.

Unauffällige folge ich Domina Nova und diesem anderen Domine.

Sie lächelte verschmitzt zurück. Schau schau, sonst keinerlei Regungen ihres wohlgeformten Körpers, aber das Lächeln... Gefiel ihm. Spitzbübisch wie ein kleiner Schuljunge erwiderte er ihr Lächeln und animierte ihn zu einem kleinen Vorstoß.

Ich hätte auch schon einige Ideen...

Er stand auf und hockte sich neben ihrer Kline hin, so daß beide eine fast freie Sicht aufs Atrium hatten. Er wies mit seiner Rechten auf einige Objekte.

Hier zum Beispiel. Diese Truhe hier kannst du glaub ich wegschmeißen, das sehe ich schon von der Weite. Nur solltest du noch den Inhalt vorher überprüfen. An dieser Wand dort würde eine Freske gut machen, weil dort das Licht sehr gut hinfällt. Oder hier...

Da bemerkte er den Sklaven.

Ach schau. Ihn kannst du ja gleich zum Saubermachen einteilen. Wenn er schnell ist, können wir in wenigen Tagen mehr über den Zustand der Villa sagen.

So wie sie es befielt, tue ich es.

Ich betrete das Haus und beginge, zunächst lautstark, mit dem Aufräumen. Dann wird es leiser... so das es jedem klar wird, ich entferne mich...

In seinen Gedanken hatte Hungi den Sklaven bereits 50 Peitschenhiebe gegeben... selber... und mit seiner Spezialpeitsche mit kleinen Eisenzacken drinnen... ohja... Mühsam konzentrierte er sich wieder zurück auf die Einrichtung.

Unbedingt solltest du dir einen Tisch aus Zitronenholz zulegen. Das versprüht einen angenehmen Duft, ist aber nicht wirklich billig. Aber wenn, dann nicht im Atrium, eher in einem geschlossenen Raum.

Unbedingt sogar. Sonst verfliegt der Duft allzuschnell. Aber unbedingt solltest du hier...

Er wies mit seiner Rechten auf eine ebene Fläche im Garten.

... dort einen Teich errichten lassen. Und einer Laube dahinter. Also mindestens einer Laube.

Er kam sich schon vor wie ein Landschaftsplaner oder Innenarchitekt.

Aber das sind nur ein paar kleine Vorschläge von mir. Lass erstmal deinen Sklaven da seinen Nutzen beweisen, dann können wir weitersehen.