• Mit hochgezogenen Augenbrauen lauscht Vic den Erinnerungen über den kleinen 'lebhaften, schwer zu bändigenden' Severus. Viel geworden ist aus ihm anscheinend nicht. Schließlich folgt er dem Gespräch zwischen Decius und Marcus und wären seine Augenbrauen nicht schon oben, dann würden sie spätestens jetzt dahin klettern. Dachdecker, Ochsenhirte, Olivenpflücker, Dichter, Philosoph, Aufwiegler und Bauernaufstand ziehen an Victor vorbei und mit jedem Wort fragt er sich mehr, was der Sev eigentlich für seltsame Verwandten hat.


    Der Amphore den Boden aus schlägt dann aber der Senator. Vic kann nicht mehr verhindern, dass er laut auflachen muss. "Senator Valerius? Junge, dat steint!" Er hebt seinen Becher. "Auf dich, Valerius, und deinen Weg nach oben." Vic zwinkert Decius zu und trinkt seinen Becher leer. Dann schaut er ihn wieder ernst an. "Und hast du schon eine Vorstellung, wie du bis in den Senat kommst? Ich mein, jeder fängt ja mal klein an..."

  • Decius hatte diese Frage beinahe schon befürchtet und rieb sich kurz die Schläfe, eher er sich erhob und etwas herumschlenderte. "Ich Ostia war ich Schreiber.", erklärte er kurzerhand. "Ich denke das dies zumindest eine Grundlage bilden sollte, um mich in Rom über Wasser zu halten. Viel schwieriger wird es wohl werden jene Herrschaften kennenzulernen, welche in Rom die Fäden in der Hand halten. Wisst ihr, ehrbarer Victor, Politik fängt im kleinen an. Und dazu ist es erforderlich Leute kennenzulernen, die Leute kennen.", woraufhin Marcus ein "Hört hört!", zum besten gab.


    "Jede Wette das Decius spätestens übermorgen in den Senat marschiert, die Arme hebt, "Hier bin ich!" ruft und nach seinem Sitz fragt.", grinste schelmisch und setzte den Weinbecher an.
    "Decius, nun komm doch mal zur Vernunft! Du hast nichts, kennst hier niemanden und hast alles in Ostia über den Haufen geworfen!"
    "Dann ist es wohl ein Grund mehr hier von vorne anzufangen!", entgegnete Decius entschlossen. "Ich bin hier, Marcus. Und hier werde ich mir eine neue Existenz aufbauen! Entschuldige, aber ich habe ein Ziel! Oliven in allen Ehren, aber ich sehe nicht meine Bestimmung darin tagaus, tagein zu früher Stunde auf die Felder zu marschieren und Oliven einzubringen."


    Nun war es Marcus der sich erhob. "Achso?", Marcus wirkte betroffen und aufgebracht. "Nun, Senator der Visionen, diese Oliven ernähren mich! Ich habe ein Dach über dem Kopf. Mein eigenes. Ich trage Kleider die ich mir gekauft habe! Mein Karren hat Dich nach Rom gebracht. meine Pferde haben ihn gezogen. Was hast Du? Hm? Was hast Du? Was hast Du ,Senator, bisher erreicht?"
    Decius schwieg, als er erkannte das er wohl die grundverkehrten Worte gewählt hatte. Entschieden stellte Marcus seinen Becher ab.
    "Ich denke ich werde mich auf meinem Karren zur Ruhe begeben!"


    "Marcus, bitte. So habe ich es nicht gemeint.", versuchte Decius einzulenken.
    "Nein? Dafür hat es sich allerdings etwas anders angehört!Hör Dir mal zu! sieh Dich mal an, Decius! Wach auf!"
    Marcus stellte sich neben Decius und sah ihn fest in die Augen. "Decius, ich liebe Dich wie einen Bruder! Aber Du greifst nach Dingen, die unerreichbar für Dich sind! Du besitzt garnichts. Ein paar Kisten mit Kleidern und zehn Sesterzen die ich Dir gegeben habe. Du stehst im Haus Deiner Familie, die Du so gut kennst wie ich. Garnicht. Wach auf, Decius!"


    Decius rieb sich die Augen und nickte langsam. "Ich werde mir Geld auftreiben und eine Anstellung suchen. Und dann, lieber Marcus, in ein paar Iden werde ich unter meinem Dach wohnen.", sah dann zu Victor.
    Er tat sich etwas schwer, als er wieder das Wort an Victor richtete. "Werter Cousin, sagt, könnt ihr mir einen Geldverleiher empfehlen, damit ich die ersten Schritte beschreiten kann? Oder wisst ihr jemanden den ich ansprechen sollte, um eine Stellung als Schreiber zu erlangen? Ich kenne Rom kaum, wen sollte ich hier kennen, um in jene Kreise zu gelangen in welchen die Geschicke Roms gelenkt werden?"

    Auch der längste Weg kann nur beschritten werden, wenn man den ersten Schritt macht.

  • 'Ehrbarer Victor...' echot es in Vics Kopf und er denkt an die Erzählungen, die Sev über Onkel Sev zum Besten gegeben hat. Decius muss schon ziemlich nach seiner Mutter kommen, denn von Vics Vorstellung über Onkel Sev ist er meilenweit entfernt. "Nu macht ma halblang, er steht doch nich mit leeren Händen da. Für was hat man ne Familie? Zuerstma, du kannst Vic sagen, wir sind hier ja nich im Senat. Wir sind zwar keine wirklich bedeutende Familie, immerhin isses ja noch nich so lange her, dass wir uns überhaupt dat Bürgerrecht erkämpft haben, aber mit dem richtigen Patron sind die richtigen Kontakte ja nich so schwer." Er denkt kurz darüber nach. Vinicius Hungaricus ist zwar ein ziemlich guter Patron, aber in diesem Fall eher ungeeignet. Sein Bruder allerdings, der Vinicius Lucianus, wäre genau der Richtige. "Wenn du willst, werd ich ein paar Briefe schreiben. Ein Patron kann dir vielleicht auch ne Arbeit vermitteln. Denn wenn du nich grad in den Cultus Deorum willst, kenn ich mich da auch nicht mit aus." Diese Erfahrung hat er schon bei Octavianus machen müssen. Für diesen wäre Lucianus vielleicht auch als Patron geeignet.


    "Wegen der Kohle... an wieviel hättste denn gedacht?"

  • Marcus sah wohl ein das er hier etwas zu aufbrausend gewesen war und nickte nur knapp, setzte sich und tat sich weiter am Wein gütlich, den Blick auf Decius gerichtet, welcher noch immer etwas neben sich stand, da er Marcus noch nicht oft so in Rage erlebt hatte. Gedanklich machte er sich eine Notiz das er nie wieder Marcus derart vor den Kopf stossen wolle.


    Decius setzte den Weinbecher an und trank einen Schluck. Irgendwie war es ihm unangenehm mit leeren Händen bei seiner Gens aufzutauchen und als besserer Mühlstein zu fungieren. Die Hände aufzuhalten und sie sich füllen zu lassen. Kein sehr guter Start wie er fand. Decius wurde schweigsam und nachdenklich, was, wenn Marcus recht hatte? Was, wenn er nur Hirngespinsten folgte? Was, wenn er nach ein paar Iden Schiffbruch erlitt und dann einsehen musste das er nicht dazu geschaffen war im schnelllebigen Rom Fuss zu fassen?


    Decius wog es einige Zeit ab und grübelte, schob dann allerdings diese Bedenken energisch beiseite. Nein. Er würde eines Tages den Weg in den Senat gefunden haben. Und dann würde er der Valerier sein, welcher seinen Einfluss und seine Mittel in die Gens einbringen würde.


    "Ehr....", es fiel ihm sichtlich schwer den ihm noch unbekannten Victor einfach so als Vic anzusprechen. Dazu hatte er doch zuviel Respekt, wie unbekannt ihm jener nun auch war. "Victor...", setzte er langsam an.
    "Ich kenne Dich nicht wirklich, im Grunde muss ich zu meiner Schande gestehen das ich auch den werten Severus nurmehr als Namen im Gedächtnis habe. Und lass Dir gesagt sein das ich mehr als dankbar bin das ihr mich so offen in diese Casa und die Gens aufnehmt. Mich..", ab hier wurde es wirklich schwer, so entschloss er sich abzubrechen.


    "Ich fürchte ich werde ohne Euch einen sehr viel schwereren Start in Rom haben, als es ohnehin schon der Fall ist. Aber eines, eines will ich Euch vorab versprechen, ich werde alles tun um euren Einsatz für mich nicht vergebens zu machem. Ich denke das ich am besten anknüpfe, wo ich in Ostia aufgehört habe. Man sagte mir nach das ich ein recht versierter Scriptor sei. Auch wird es von Vorteil sein, zu wissen wen ich hier aufsuchen sollte, um mir einen...", kurz bewegte er etwas abwägend die Hände, ".....guten Bekanntenkreis aufzubauen, der über den angemessenen Einfluss und Mittel verfügt um meine Vorhaben nicht im Sande verlaufen lassen."


    Kurz sah er Victor zweifelnd an. Victor schien ein netter Bursche zu sein, aber ob er verstand was er damit meinte? "Ich möchte mich in der Politik einbringen. Verstehst Du? Leute, die sich in diesem Umfeld bewegen, sollten da wohl förderlich sein."
    Kurz rieb er sich die Stirn. "Und Rom ist teuer. Weit teurer als Ostia. Ich fürchte das ein zweites Standbein mehr als geraten ist. Ein kleiner Betrieb, eine zweite Möglichkeit meinen Weg mit eigenen Mitteln zu beschreiten. Aber ich muss gestehen das ich dazu nicht den rechten Überblick habe. Was denkst Du wäre erforderlich um mir einen kleinen Betreib zu errichten und meine Ausgaben zu decken? Achthundert Sesterzen? Tausend? Ich weiss es nicht, was empfielst Du mir?"

    Auch der längste Weg kann nur beschritten werden, wenn man den ersten Schritt macht.

  • Vic winkt unbesorgt ab. "Ach, wat musst du uns lange kennen? Junge, du bist der Sohn vom Onkel Sev, mit dem Vatter haste immer nen Platz in dieser Casa." Denn immerhin hatte Sev die Casa von Onkel Sev geerbt. Dass dieser dabei seine eigenen Söhne übergangen hat, kehrt Vic immer unter die Kline, so genau braucht er das gar nicht zu wissen, was alles passiert ist. "Warum solltest dus dir also schwer machen?" Es ist weniger eine Frage, als eine Feststellung.


    "Jo, Politik... hmm... also wie gesagt, ich wüsste da jemanden, der vielleicht dein Patron werden könnte. Kennst du den Tribunus Plebis, Vinicius Lucianus. Ein fähiger Mann und ich bezweifle nich, dass er schon bald in den Senat einzieht. Außerdem hat er eine einflussreiche Familie."


    Weiter denkt er über Decius Worte über einen Betrieb nach. "Nen Betrieb möchtest du also." Über Vics Stirn ziehen sich einige Denkfalten, als er überlegt, ob seine Idee für Decius wirklich das richtige ist. "Was meinst du, wär ne Metzgerei dat richtige? Natürlich arbeitet nen Metzger drin, du musst nur investieren und dafür sorgen, dass alles läuft. Ich wüsste da wen, der seine Metzgerei verkaufen wollt. Und dat Geschäft läuft nich schlecht, vor allem lukanische Würste gehn immer. Ich würd dir die ersten fünfhundert Sesterzen direkt zuschieben. Und nächste Woche nochmal fünfhundert, dat sollte für den Anfang reichen." Vic läuft schon beim Gedanken an die lukanischen Würste das Wasser im Mund zusammen.

  • Decius stand einige Zeit schlicht herum und sah Victor an, sah Marcus neben ihm sitzen, welcher immer wieder die Stirn runzelte, als er die schlichte Art von Victor bei jedem Satz von ihm schier um die Ohren gehauen bekam.
    Sicherlich, Decius zweifelte noch immer darum ob er nicht Produkt eines Seitensprungs war, glich er Victor doch in keinsterweise. Wobei jener adoptiert war, was man auch nicht vergessen durfte, so er es denn richtig verstanden hatte.


    "We....Victor...", setzte er an und rieb sich die Hände. "Ich denke das Du wohl sehr gut weisst wovon Du redest und wenn Du es für ein gutes Geschäft hälst...dann wird es eines sein!"
    "Ihr Götter!", warf Marcus ein. "Der Senator als Metzger.", hielt sich die Hand vor Augen.
    "Victor, Dir ist klar das die Metzgerei Tag und Nacht abgeschlossen werden sollte? Spätestens wenn Decius einmal einen Schritt hinein macht, wirds ein Blutbad geben, nicht wegen der Schweine! Er muss wirklich alles ausprobieren was er sieht und mir wird Angst und Bange wenn ich da an scharfe Messer denke!"


    "Marcus!", Decius sah seinen Freund vorwurfsvoll an und wandte den Blick wieder auf Victor. "Dann soll es so sein. Ich werde mich auf Deinen Rat stützen. Ich denke das ich damit wohl am besten beraten bin!", nickte knapp. "Du wirst wissen wen Du mir als Ansprechpartner empfielst und wenn diese Metzgerei ein gutes Geschäft wäre, dann werde ich wohl auch dies beherzigen. Und sei versichert, sollte ich sie erstehen können, wirst Du Dir um Würste keine Gedanken mehr machen müssen!", lächelte und setzte den Weinbecher an.

    Auch der längste Weg kann nur beschritten werden, wenn man den ersten Schritt macht.

  • Vic nickt bestätigend. Er weiß immer, wovon er redet, zumindest bist zur achten Amphore Wein. "Hrhr, wenn er sich als Metzger gut macht, dann kann er auch noch zur Ala gehn." meint er grinsend zu Marcus. "Ne, mal ehrlich, Geld reinstecken is da dat meiste, was man machen muss. Und nen bisschen um den Verwaltungskram kümmern, wat man halt bei so einem Betrieb so machen muss." Dafür ist Victor natürlich der Spezialist, einen Betrieb hat er immerhin noch nie geführt. Trotzdem freut er sich schon auf die guten valerischen lukanischen Würste.


    "Und ne Metzgerei steht dir auch in der Politik nich im Weg. Dat is immerhin kein Lupanar, hrhr." Obwohl ein Lupanar in der Familie natürlich auch nicht schlecht wäre. "Nen Brief an den Vinicius Lucianus setz ich gleich später noch auf und schick dann den Hulc vorbei. Der Hulc is übrigens unser Sklave, so nen großer bulliger Typ. Also keine Sorge, wenn der dir hier übern Weg läuft. Ah so, und dann gibts noch die Saeva, dat is die Sklavin vom Sev." Vic grinst anzüglich. "Von der lässte besser die Finger, wenn du dirs mit deim Cousin nich gleich versauen möchtest, hrhr."

  • Decius drehte den Weinbecher in der Hand und stellte ihn nach kurzer Zeit wieder ab. "Hulc und Saeva....", kurz prägte er sich die beiden Namen ein.
    "Danke, Victor. Ich denke das es einige Zeit dauern wird bis ich mich angemessen für Deine Hilfe erkenntlich zeigen kann, aber wenn der Tag einmal gekommen ist..."


    "...und Du im Senat bist..", fügte Marcus grinsend hinzu, "...genau, ich im Senat bin...", schloss sich Decius an, "....werde ich wohl selbst Mittel haben um den Valeriern so unter die Arme zu greifen, wie Du es gerade tust.", schmunzelte.
    "Hört hört!", Marcus trank noch einen Schluck Wein. "Der Wein ist wirklich gut, ist das der aus Ostia?", sah kurz Victor fragend an.

    Auch der längste Weg kann nur beschritten werden, wenn man den ersten Schritt macht.

  • Lachend schüttelt Victor den Kopf. Er weiß mittlerweile wirklich nicht mehr, wer von den beiden der größere Scherzkeks ist, Decius, der sich schon im Senat sieht, oder sein Freud aus Ostia, der anscheinend sein Vorhaben auch nicht wirklich ernst nehmen kann. "Ne, der Wein is nich aus Ostia. Dat is germanischer Rabensterz. Wir haben nen Weinhändler, der jede Woche eine Ladung liefert. Dat is immer ne gute Mischung, paar billige Weine, paar gute, so wie dieser hier, und wenige Amphoren ganz besonderen, falls ma wer wichtiges zu Besuch kommt, oder der Sev da is, hrhr."


    Grinsend schenkt er sich nach und den anderen beiden auch gleich. "Wenn 'der Tag dann einmal gekommen ist', dann kannste die Vorratskammer mit lauter Falerner auffüllen, hrhr."

  • Marcus hob den Weinbecher und liess gut vernehmenlich ein "Hört, hört!" vernehmen. "Guter Wein, egal wo immer der nun auch herkommt. Schmeckt gut!", nickte bekräftigend und nickte knapp als er nachgschenkt bekam.
    "Oh, ich denke das wird Decius schon tun, wenn der Tag mal kommen sollte.", lachte und trank noch einen Schluck.


    "Der Tag wird kommen, sei versichert...", entgegnete Decius und betrachtete Victor einige Zeit, trank noch einen Schluck. Der Wein schmeckte wirklich verboten gut. "Sag mal....", langsam merkte Decius wie die Zunge etwas dicker wurde und der Sitz verlockend bequem wurde. "...Vic, womit verdienst Du eigentlich Dein Geld?", legte den Kopf schief.


    "Ja, Vic, erzähl mal.", Marcus rieb sich die Wange, die schon eine recht gesunde Färbung hatten. Kein Wunder, so oft wie er sich heimlich nachgeschenkt hatte. Decius, den zugegebenermaßen jede Vestalin unter den Tisch und wieder hinauf saufen konnte, schien auch so langsam eine recht runde Aussprache zu bekommen. "Das würd mich auch interessiern...ren!", hob Decius den Finger.

    Auch der längste Weg kann nur beschritten werden, wenn man den ersten Schritt macht.

  • Wenigstens dem Wein ist Decius zugeneigt, ein bisschen was hat er also doch von seinem Vater. Wenn Vic eines nicht verstehen kann, dann sind das Männer, die mehr Wasser als Wein in ihren Becher schütten.


    "Ich wurd vor kurzem ins Collegium der Septemviri berufen, vorher war ich Sacerdos Martialis im Tempel vom Mars Ultor. Die Septemviri kümmern sich um die rituellen Angelegenheiten bei den Ludi und um alles mögliche, wat dat Collegium Pontificium ihnen sonst noch so aufträgt. Viel Geld verdient man damit nich wirklich, aber dafür geht man ja auch nich in Cultus Deorum." Er grinst und vernichtet einen Schluck Wein. "Aber Geld is ja nich alles, und solang dat Weinlager immer voll is und nen paar Sesterzen fürn Lupanar in der Tasche sind - wat will man da mehr?"

  • Decius nickte und schmunzelte. "Lupanar?", zog etwas die Augenbraue nach oben. "Aber aber.....", lacht kurz und reibt sich die Wange.
    "Du willst mir doch nicht sagen das Du Deine Sesterzen ins Lupanar trägst!", setzte den Becher nochmals an und lehnte sich mit deutlich geröteten Wangen im Stuhl zurück.


    "Decius war noch nie in einem Lupanar. Und bei den Göttern, ich glaube er wird eher den Senat, als ein Lupanar von innen sehen!", warf Marcus ein und grinste recht breit. "Decius, sieh es ein, Du bist falsch abgeliefert worden! Deine Verwandten sind Sterbliche! Bei den Göttern! Ganz normale Sterbliche. Die auch mal ins Lupanar gehen!", grinste.


    "Victor! Du könntest Dir eine Frau nehmen! Hast Du denn keine? Heirate!", Decius vollführte eine ausladende Handbewegung. "Such Dir eine gute Frau mit Geld...und...allem was man in Rom so braucht und heirate sie!"
    "Und dann? Frauen verschleudern solche Unsummen das man jeden Tag dreimal ins Lupanar gehen könnte.", lachte Marcus. "Und man ist sie nicht los wenn man fertig ist und die Tür geschlossen hat!", grinste und setzte den Becher wieder an.

    Auch der längste Weg kann nur beschritten werden, wenn man den ersten Schritt macht.

  • Vic prustet laut los und verschluckt sich fast an seinem Wein. Er hustet eine Weile und trinkt erstmal einen großen Schluck, nachdem er sich wieder beruhigt hat. "Dat is ein Witz oder? Du warst noch nie in deim Leben in nem Lupanar, Deci?" Grinsend schaut Vic zu Marcus, der zurückgrinsend nickt. "Und hast dir noch nie irgendwo ne Lupa aufgerissen?" Victor kann es nicht glauben. "Mann, Mann, Mann, Junge, wo ham se dich nur hinter Verschluss gehalten!? Sach bloß, sach bloß du hast noch nichtmal... ne oder? Ne, dat kann ja nich... Mann, da müssen wir ma ins Lupanar vom Bruder von meim Patron, da gibts erstklassige Schnecken und ne große Auswahl. Da findste bestimmt eine, die dir zusagt, ich zahls dir auch." Vic schüttelt den Kopf und trinkt noch einen Schluck Wein. "Junge, Junge, dat kann ja nich angehen. Wat hat ne Frau mit ner Lupa zu tun? Ich hab eine, aber die hockt in Malaca und dein Freund hat ganz Recht, die kost mich mehr, als alle Lupae im Monat zusammen." Er prostet Macrus grinsend zu. "Auf die leichten Mädels von Rom!"

  • Decius lehnte sich ein weiteres mal im Stuhl zurück und nahm noch einen Schluck Wein. "Nein, ich war noch nie in einem Lupanar, noch sah ich es für nötig mich nach einer Lupa umzuschauen.", lächelte kurz etwas weinselig.
    "Bei den Göttern, die meißten waren noch nicht in einem Lupanar, zumindest mit dem Mund, aber glaube mir, er war es gewiss noch nie.", Marcus drehte den Weinbecher in der Hand. "Aussichtslos, ich habe auch schon vieles versucht das zu ändern, aber in der Hinsicht ist Decius ein störischer Esel.", zuckte die Schultern. "Vielleicht sollte man es mal mit einem Burschen..", Decius sah auf. "Marcus! Ganz gewiss nicht!", einwerfend.


    "Ich warte eben auf die Richtige?", sah Victor an. "Was ist so schlimm daran wenn man eben auf die Richtige wartet?", sah von Marcus zu Victor.
    "Wenn man nicht sofort auf alles springt, was sich einem bietet?", zog fragend die Augenbraue nach oben.
    "Weil das dazu gehört! Decius!", grinste Marcus.
    Decius schüttelte den Kopf. "Ganz gewiss nicht!", woraufhin sich Marcus an Victor wandte. "Naja, was soll man da sagen? Er will auf die richtige warten und sich blamieren!", grinste schief und setzte den Weinbecher an.


    "Blamieren?", Decius legte den Kopf schief. "Denkst Du ich käme nicht mit einer Frau zurecht? Ich denke das es biher noch keine gab, die meine Gesellschaft als unangenehm empfunden hätte!"
    Marcus stellte den Weinbecher ab und sah Decius an. "Kannst Du Dich noch vage an Cassiopeia und Valeria erinnern? Die Schwester?", Decius nickte.
    "Nun, es war so...", wandte sich Marcus an Victor, "...das wir einen Abend einmal zwei recht hübsche Schwestern kennengelernt haben. Wirklich, die beiden hatten dieses.....", Marcus suchte die richtigen Worte.
    "Brüste?", warf Decius ein.
    "Ja, bei den Göttern! Und was für welche!", Marcus klang fast verzweifelt.
    "Also, ich habe den Wein ausgegeben, die beiden den ganzen Abend bearbeitet das sie nicht zum Abendessen zu ihrer Casa aufbrachen."
    Decius rieb sich die Stirn.


    "Die beiden hatten Feuer wie kaum andere...und was soll ich sagen....", Marcus zuckte verzweifelt die Schultern. "Ich bin mit Cassiopeia in meinen Olivenhain gegangen und haben...nunja, ich muss nicht sagen das ich alles gegeben habe, um der Guten des Gehen am Morgen etwas zu erschweren! Naja, wie auch immer....", Marcus griff sich den Weinbecher.
    "Marcus, ich denke nicht das Victor das interessiert!"
    Marcus grinste. "Oh, ich denke doch! Wie auch immer, ich war mit ihr im Olivenhain...und er hier...war mit Valeria in meinen Schuppen verschwunden! Ich sage Dir, als ich Valeria kichern und lachen hörte, hatte ich angenommen das dieser wilde Hengst hier alles versuchte, um ihr zu zeigen wo der valerische Hammer hängt! Es wurde morgen! Ich hatte mein Ziel sozusagen mehr als erreicht...und als ich Valeria aus dem Schuppen kommen sah....weisst Du was sie mir sagte?"


    Marcus schüttelte den Kopf. "Sie sagte:"Wenn Du uns wieder einmal mit einem Freund beehrst, dann schick bitte den, der die ganze Nacht über Plato redet, zu meiner Schwester!". Bei den Göttern, das und nichts anderes sagte sie!"
    Decius hob die Hand. "Ihr hat es gefallen! Sie hing gebannt an meinen Lippen und lauschte!"
    "Decius! Sie hätte wahrscheinlich wesentlich lieber an etwas anderem gehangen! Und war nur höflich!"
    Decius stellte den Becher ab. "Aber ich kannte sie doch garnicht!"

    Auch der längste Weg kann nur beschritten werden, wenn man den ersten Schritt macht.

    Einmal editiert, zuletzt von Ancius Valerius Decius ()

  • "Boah ne! Mit Plato? Dat is ja unglaublich!" Auf diesen Schreck hin trinkt Vic erstmal seinen ganzen Becher leer und schenkt sich gleich nach. "Junge, Junge." Ob nicht doch ein Missverständnis vorliegt? Womöglich gibt es noch einen Valerius Severus, einen der nur sehr weitläufig mit Sev und Onkel Sev verwandt ist.


    "Auf die Richtige um was zu tun, wartest du? Um sie ranzunehmen? Oder um sie zu heiraten? Mann, Deci, was kann an einer Lupa falsch sein mit der du in die Kiste willst? Wenn sie ne Frau ist, dann is sie ne Frau, fertig. Wat sollte sie mehr sein?" Er zieht eine Augenbraue hoch. "Und zum Heiraten? Junge, was gibts da lang zu überlegen. Wenn sie genug mitbringt, dann ist es egal, wie du sie findest. Hrhr, vielleicht finden wir für dich eine mit nem Senatorenvatter, dat wär doch was. Dann hättste jemanden, der dich da voranbringen könnt." Er überlegt, ob er einen Senator kennt, der noch eine freie Tochter hat, aber einfallen will ihm keiner. "Oder eine mit Senatorenbruder? Muss man sich halt ma umhören."

  • Decius kratzte sich den Kopf und drehte den Becher weiter in der Hand, wog den Becher in der Hand und runzelte die Stirn. "Ich denke nicht das ihr Euch um dieserlei Belange kümmern müsst.", deutete von Victor zu Marcus und wieder retours. "Ich denke das ich mich um einige Dinge auch selbst kümmern kann, seid dessen versichert.", legte kurz den Kopf schief und trank noch einen guten Schluck.
    "Es ist nicht unbedingt erforderlich eine Frau ranzunehmen, die ich werder kenne, noch schätze.", kratzte sich kurz am Hals und sah mit etwas weinlastigem Blick zu den beiden ihm gegenüber.


    "Und ich denke das ich mich vorrangig erstmal um alles andere kümmern sollte, bevor ich mir Gedanken um derlei Dinge mache.", lächelte matt und rieb sich durchs Haar. "Ganz einfach. Auch wenn es wohl für den Moment vollkommen abwegig für Euch scheinen mag, es gibt wichtigeres. Eine Frau im Bett füllt keinen Sesterzenbeutel, verschafft in den seltensten Fällen ein vorankommen und ich habe keineswegs die Absicht mich länger als unbedingt notwendig mit Mitteln anderer durch Rom zu schlagen. Versteht ihr?"

    Auch der längste Weg kann nur beschritten werden, wenn man den ersten Schritt macht.

  • "Manchmal verschafft sie einem Erleichterung, hrhrhr." Vic lacht in sich hinein, obwohl er Decius Gedankengang nicht nachvollziehen kann. Er ist sich mittlerweile sicher, dass der Junge seinem Vater nur untergeschoben worden ist. Wer weiß mit was für einem Philosophen seine Mutter Onkel Sev betrogen hatte. Aber das wär nicht mehr ihr Problem, denn Onkel Sev ist nicht mehr und Decius trotzdem ein Valerius. "Aber wenn du meinst, früher oder später wirste schon verstehen, wie der Hase, oder besser dat Häschen, läuft." Er unterdrückt ein Gähnen. "Bis du soweit bist, dass de dich mit eigenen Mitteln durch Rom schlagen kannst, kannste das Zimmer da als dein eigenes betrachten." Vic weist auf eine Tür. "Und du," er schaut Marcus an. "...brauchst auch nich aufm Wagen vor der Tür zu pennen, nimm einfach dat Zimmer nebendran, das is momentan sowieso nur nen Gästezimmer."

  • Decius rieb sich die Augen und nickte knapp, trank den letzten Schluck Wein aus seinem Becher, oder jener ihn, bevor er sich etwas wankend erhob.
    "Ich danke Dir. Es ist recht spät geworden und ein Bett wäre sicher sehr willkommen.", liess sich schließlich von Vichtor anstecken und gähnte etwas verhalten hinter vorgehaltener Hand.
    Auch Marcus schien nicht abgeneigt sich in die waagrechte zu begeben und erhob sich ebenfalls. "Danke, ich denke es ist an der Zeit das ein oder andere Auge zuzudrücken.", leerte ebenfalls seinen Becher und nickte.
    "Dann wünsch ich mal allen eine gute Nacht. Und lasst die Hände auf der Decke!", grinste und bracht zusammen mit Decius gen Zimmer auf.


    "Nette Verwandschaft hast Du, vielleicht schaffen die es ja noch einen Mann aus Dir zu machen. Auf morgen!", grinste schief und verschwand im Gästezimmer. Decius öffnete die gewiesene Tür und sah sich kurz im Zimmer um, ehe er sich gen Bett begab und sich nach dem entkleiden niederlegte. Was für ein Tag....

    Auch der längste Weg kann nur beschritten werden, wenn man den ersten Schritt macht.

  • ... dann bringt Hulc die Post. Er kommt am Abend ins Atrium hinein, wo Vic mit einer Schriftrolle und einem Becher Wein auf seiner Kline liegt und im letzten Tageslicht liest. Langsam beginnt sich Hulc ernsthaft zu wundern, denn statt dem gedrehten Papyrus sieht er seinen Besitzer immer öfter mit einem beschriebenen.


    "Es ist ein Brief gekommen."
    "Jetzt nich... Von wem isser?"
    "Von einer gewissen Iulia Helena."
    "Wat? Her damit!"


    Vic reißt Hulc den Brief aus der Hand. "Wat, wieso denn für Sev und Decius? Moment ma, wieso überhaupt Decius, woher kennt sie den denn? Egal, hrhr, schau, ich steh ganz oben, obwohl ich eigentlich mit allen Namen ganz unten stehen müsst. Hmm, nen zwangloses Gastmahl, ououou. Am sechsten Tach vor den Nonen schon, dat is ja schon... übermorgen. Ououou." Die Aussicht Helena wiederzusehen lässt Vic die Knie ganz weich werden. Wenn er ehrlich wäre, dann hätte er sogar Angst davor, aber so ehrlich ist er natürlich nicht. Er hält Hulc den Brief hin. "Bring dat in die Castra zum Sev und wenn du den Decius siehst, dann sach ihm auch Bescheid. Und besorg ne Amphore besonders guten Falerner, die wir mitbringen können."


    Nachdem der Sklave aus dem Atrium ist, versucht sich Victor wieder der Schriftrolle zu widmen. Vergebens, denn kaum ist Helena in seinem Kopf geht sie nicht mehr raus. Und als hätten sich die Frauen der Welt gegen ihn verbündet, taucht direkt Vio daneben auf. So häufig wie in der letzen Zeit hat er in den letzten Jahren noch nie an seiner Frau gedacht. "Verdammt, die Weiber bringen aber auch nix als Ärger."

  • Sechs Tage vor den Nonen des Iulius, noch vor den Abendstunden, die übliche Diskussion zwischen Victor und den Valerius-Opas:


    "Nein, nein, und nochmal nein! Wie oft soll ich es noch sagen?"
    "Nu komm schon, Vic, wann kommen wir schon hier raus? Nur einmal, ein einziges mal, dass du uns mitnimmst, dat is doch nich zuviel verlangt!"
    "Nein, verdammt. Sacht mal, seit ihr schwerhörig oder wat?"
    "Wie bitte?"
    "Du sollst deine Ahnen ehren, Vic, dat schließt auch deine Oppas mit ein! Du als Septemvir solltest dat wissen! Oder willste damit vielleicht warten, bis wir tot sind?"
    "Mann, Saccus, wenn ihr mich noch weiter damit nervt, dann ja! Ihr habt doch die Einladung gesehen, steht da vielleicht Valerius Flaccus und Valerius Saccus drauf? Na? Ne, tuts nich, also seid ihr auch nich eingeladen, also kommt ihr auch nich mit!"
    "Komm schon Vic, der Sev kann sicher sowieso nich hin, also kannste doch uns mitnehmen."
    "Er will sicher nur die Frau für sich alleine abgreifen."

    Fast synchron schießen die Blicke von Vic und Saccus zu Flaccus herum. Solche Sprüche hört man von Sevs Opa nicht oft.
    "Wat? Sachma, Flaccus, wieviel Wein hastn du heut schon getrunken?"
    "Och, nur ein Amphörchen. Ein Amphörchen zu Öhrchen kann niemand verwöhrchen."
    "Ähh... ne... also nu könnt ihrs spätestens vergessen. In dem Zustand kann man euch nirgendwo mit hinnehmen. Bedank dich bei Flaccus, Saccus."
    "Mann, Flaccus, du Idiot! Dass du aber auch nich dein Maul halten kannst...[SIZE=7]das wirste mir beim Würfel büssen![/SIZE]"
    Meckernd zieht Saccus Flaccus hinter sich her und die beiden verschwinden in ihr Cubiculum.


    Victor rollt mit den Augen, froh, dass es doch noch so leicht ging, und hebt geduldig seine Arme, so dass Saeva die Toga richtig anlegen kann. Es ist eine von seinen besten Togen, denn wer weiß schon, wer zu dem kleinen Gastmahl noch alles kommen würde. Vic ist mächtig aufgeregt, denn er hat immer noch keine Ahnung, wie er es anstellen sollte, nicht die ganze Zeit Helena anzuschauen und in Gedanken Dinge zu tun, die man besser nicht während des Essens tun sollte. "Mann, Mann, Mann, dat wird was werden. Hoffentlich kommt der Sev."


    Nachdem die Sklavin fertig und Victor bereit ist, schnappt sich Vic die Amphore mit Falerner und verlässt das Haus in Richtung Casa Iulia.

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