• "Ououou." Vic streicht einen ganzen Satz auf einer Wachstafel durch und schreibt ein unleserliches 'Falsch!' hinten dran. Er hat ein paar Prüfungen mit nach Hause gekommen um sie am Abend noch zu korrigieren und sitzt mit den Wachstafeln, einer Kanne unverdünnten Wein und einem Becher im Atrium. Dass es an der Tür geklopft hat und Hulc durchs Atrium zum Eingang gelaufen ist, hat er nur nebenbei mitbekommen und sich nebenbei darüber geärgert, weil es so bis zum Abendessen noch länger dauern würde. Irgendwie läuft sowieso etwas mit der Priorisierung in dieser Casa falsch, zuerst bekommen die Oppas ihr Essen, dann die Hunde und Vic ist immer der letzte. Irgendwann sollte er das mal ändern, irgendwann wenn er mal dran denkt. Doch zwischenzeitlich ist er schon wieder bei den Aufgaben. "Mann, Junge, ohne nen Altar kannste einpacken. So nen Stümper." murmelt er vor sich hin.

  • Nachdem man ihr den Weg gewiesen hatte, betrat Iulia Helena mit ruhigem Schritt das Innere der Casa Valeria, sich natürlich auch interessiert umblickend. Sie war neugierig darauf, wie der Septemvir wohl lebte, worin sich sein Zuhause von ihrem unterschied - und ob es sichtbar sein würde, dass hier anscheinend vorwiegend Männer lebten, wie man es auf den Straßen erzählte. Sie ging leise, seit vielen Jahren daran gewöhnt, bei der Fortbewegung so wenig Lärm wie möglich zu machen, weil dies als unweiblich galt und die meisten Römerinnen viel Wert darauf legten, weiblich zu wirken, und so war es ihr auch vergönnt, eine Weile lang den arbeitenden Valerius Victor einfach nur betrachten zu können, ohne etwas sagen zu müssen.


    Selbst jetzt, da er nur mit einigen Wachstafeln herumsaß und angestrengt zu arbeiten schien, sie nicht einmal bemerkte, klopfte ihr das Herz fühlbar bis in den Hals hinauf, fühlte sie den Schweiß ausbrechen wie stets in seiner Nähe, es schien fast, als hätte sich ihr Körper entschieden, diesen Mann betreffend ein Eigenleben zu entwickeln, dessen Kontrolle ihr schwerer und schwerer fiel. Langsam schluckte sie, versuchte die Contenance zu bewahren, die sich irgendwie beim Eintreten verflüchtigt hatte und räusperte sich dann dezent. "Salve, Valerius Victor."

  • Viel zu sehen gibt es nicht in der Casa Valeria - außer die Casa Valeria: Wände, Säulen, das impluvium, das Dach, den Boden. In einer Ecke des Atriums steht auf einer Säule eine Büste, allerdings weiß niemand der Bewohner, außer Flaccus vielleicht, wen der steinerne Kopf darstellt. Sie steht hier, seit Sev und Vic das Haus von Onkel Sev übernommen haben und bisher hat sie niemanden gestört. Ansonsten ist alles recht kahl, wenn auch sauber und ordentlich, Hulc sorgt dafür. Dinge, die ein Heim in den Augen einer Frau wohnlich machen gibt es nicht. Doch es gibt ein paar Klinen, einen Tisch, und solange darauf eine Kanne Wein steht ist es für Vic so wohnlich, wie es sein muss.


    Vic grummelt etwas, das sich wie "Trottels!" anhört, als eine Stimme ertönt, die ihm durch Mark und Bein geht. In einer einzigen Bewegung fliegt die Wachstafel auf den Tisch, Vic richtet sich auf und erhebt sich von der Kline. "Helena!" Obwohl sich Vic nie darüber Gedanken gemacht hat, weiß er in diesem Augenblick, was die ganze Zeit in diesem Atrium gefehlt hat, um es perfekt zu machen: Iulia Helena. Die Gefühle, die er in der letzten Zeit so erfolgreich verdrängt hat schwappen mit einem mal wieder über ihn, und es kostet ihn einiges an Beherrschung nicht direkt zu ihr zu gehen und sie sich hier und jetzt zu nehmen. Wer würde es schon je erfahren? Außer Hulc vielleicht, der immer noch mit einem dämlichen Grinsen hinter Helena steht und sich erst nach einem bösen Blick von Vic in die Küche verzieht.


    Vic räuspert sich. "Hoi. Setzt dich doch. Wie gehts dir?" Er deutet auf eine Kline direkt neben seiner. Stühle gibt es in diesem Atrium keine. "Du kommst sicher wegen des Opfers, nich wahr?" Er schaut auf den Tisch und kratzt sich am Hinterkopf. "Öhm, kleinen Moment, ja?" Er verschwindet schnell in die Küche und macht Hulc Dampf, dass der eine Kanne mit frischem Wasser füllt. Mit der und einem Becher kommt Vic dann zurück ins Atrium und setzt sich auf seine Kline. "Möchtest du was trinken? Wasser mit nem Schuss Wein?"

  • Es war das Haus von Männern, eindeutig, zumindest war die durchschnittliche Zierratdichte nicht allzu hoch - in von Frauen bestimmten Haushalten gab es einfach mehr Grünpflanzen, Vasen und sonstige Einrichtungsgegenstände, die vor allem dafür dienten, leere Ecken ein bisschen voller zu gestalten. Aber eigentlich interessierten sie irgendwelche leeren Ecken so rein gar nicht im Augenblick, sie betrachtete den Septemvir einfach nur, gönnte sich die ausgiebige Betrachtung, zu der sie an anderen Stellen, in anderen Stunden nicht gekommen war. Ihn in der Curia zum Greifen nah zu wissen und ihn doch genauso behandeln zu müssen wie jeden anderen, hatte oft genug an Folter gegrenzt. Diese Stunden hatten ihr viel Zurückhaltung und noch mehr Beherrschung abverlangt, und sie hatte versucht, alles, was ihn anbelangte, in den Tiefen ihrer Seele einzugraben. Aber es war noch immer da, und sein Blick allein hatte alles wieder aufgeweckt, ließ sie innerlich nach ihm brennen und sehnen wie nach keinem sonst.


    "Danke, mir geht es gut," antwortete sie im Plauderton und trat an die Seite der Kline, um sich dort, wie es sich geziehmte, langsam niederzulassen, die Beine ausgestreckt und die Stola anständig so weit darüber gezogen, dass man von den Füßen nur noch die Zehenspitzen erblicken konnte. "Ja, ich bin wegen dem Opfer hier ..." Und schon war er weg, das Getränk holen. Ob er genauso nervös war wie sie? Sie reckte den Kopf etwas, ließ den Blick über seine Kline und das achtlos weggeworfene Wachstäfelchen gleiten, bevor er zu ihm zurückkehrte, als er mit dem Wasserkrug das Atrium betrat. "Gerne, ich danke Dir. Nach diesen langen Tagen in der Curie fühle ich mich immer halb ausgetrocknet. Dass einen diese sinnlosen Diskussionen so müde machen können, hätte ich vorher nicht gedacht." Das Blau ihrer Augen flackerte etwas, während sie ihn beobachtete. Sie hätte lieber etwas anderes gesagt, viel mehr anderes gesagt, denn es hatte sich vieles und doch gar nichts verändert. "Ich hoffe, Dir ist es in den letzten Tagen gut ergangen. Das Epulum Iovi war ausgesprochen eindrucksvoll."

  • Da sitzt sie nun. Näher noch, als regelmäßig in der Curie, aber doch so weit weg, wie es weiter nicht sein könnte, genauso unnahbar und gleichgültig wie immer. Nichts erinnert an die Frau, die sich Vic im Circus Maximus auf der Quadriga regelrecht aufgedrängt hatte, die ihn halb wahnsinnig gemacht hatte, die in sein Officium gekommen und so viel Feuer ausgestrahlt hatte, wie eine brennende Stadt. Er verflucht sich, dass er auf Flaccus mit seinen blöden Ideen gehört hat. Eines steht fest, Iulia Helena ist wegen des Opfers gekommen. Nicht mehr und nicht weniger. Ein Gespräch in der Regia hätte sicher einiges leichter gemacht.


    Vic schenkt ihr den Becher zur Hälfte mit Wasser voll und schiebt ihr den Krug mit Wein näher, so dass sie selbst die Mischung bestimmen kann. "Danke, mir geht es auch gut. Das Epulum Iovis war wirklich etwas besonders." Vor allem das Gelage hinterher, bei dem die ganzen Opfergaben dann von den Priestern richtig verspeist wurden. "Vor allem auch eine willkommene Abwechslung zum Officium." Er macht eine wegwischende Handbewegung und lässt sich nicht weiter über trockene, staubige Räume und deren meist noch trockenere Insassen aus, immerhin gehört Helena auch zu denen und von trocken und verstaubt kann bei ihr keine Rede sein. Vic lässt sich von ihrer Betrachtung ablenken und seine Gedanken gehen wieder in die Richtung, dass sie auf der Kline hier im Atrium geradezu auf dem Präsentierteller liegt. In einer Sekunde wäre er bei ihr und ... nein, es hat sich nichts geändert. Sie ist immer noch eine ehrbare Frau und er kann sie nicht einfach nehmen, ohne dass sie es auch will. Dass sie nicht will, dessen ist er sich ziemlich sicher, so abgeschottet wie sie durch ihre Palla dasitzt. "Um was für eine Fest geht es denn?"

  • Sie hätte ihn in der Regia aufsuchen sollen, nicht zuhause, dachte die Iulierin und mühte sich, nicht zusammenzuzucken, als sich beider Finger bei der Übergabe des Bechers berührten. Dass ihre Hand nun zitterte, sichtbar zitterte, konnte sie nicht unterdrücken, so sehr sie sich auch darum bemühte, es gelang ihr einfach nicht mehr. War das der Preis der dauernden, radikalen Selbstbeherrschung in seiner Nähe, dass sie irgendwann einfach nicht mehr aufrecht zu erhalten war, dass ihre Selbstkontrolle irgendwann versagen musste? Gewaltsam zwang sie ihre Gedanken wieder auf den Weg zurück, der sich vornehmlich mit dem Hafenfest beschäftigen würde und nur zu einem winzigen, absolut geringen Teil mit ihrem Gesprächspartner. Doch es dauerte lange, deutlich länger als sonst, bis sie in ihren Wasserbecher die gewünschte Menge Wein gegossen hatte, sie bewegte sich wie in einem Nebel, aus lauter Angst, den Krug fallen zu lassen und eine Sauerei anzurichten.


    "Wir planen in Ostia ein Hafenfest, das einige neue Besucher zur Stadt ziehen und ihnen zeigen soll, wie schön die Stadt ist - das übliche eben, um ein bisschen Werbung zu machen und die Stadt ins Gespräch zu bringen," erklärte sie und war froh darum, sich wenigstens für einige Momente lang ablenken zu können. "Ein solches Fest - es soll über drei Tage gehen - ist aber nichts wert ohne ein Opfer, vor allem, weil dies in den letzten Jahren so sehr vernachlässigt wurde. Ich möchte deswegen zum einen einen geeigneten Tag für ein solches Fest finden, zum anderen natürlich auch Deinen Beistand, was die Wahl des opfernden Priesters, der Opfertiere und dergleichen angeht. Es soll perfekt sein, zumindest so perfekt wie möglich." Langsam schob sie ihre palla etwas beiseite, weit mehr von ihrem Gesicht enthüllend als bisher, um einen Schluck des gemischten Weins zu nippen, der die allzu trocken gewordene Kehle befeuchten sollte.

  • Um sie nicht permanent anzustarren schaut Vic auf die Kanne mit Wein. Es kommt ihm so vor, als würde Helena zittern, aber so kalt ist es nicht. Er legt die Füße auf die Kline hoch und stützt sich mit einem Arm ab. "Ein Hafenfest also." Vic nimmt seinen Becher, lässt einen Schluck für die Götter auf den Boden fließen und trinkt dann selbst. Helenas Gesicht ist hinter der Palla jetzt besser zu sehen, aber das macht die Sache nicht einfacher.


    "Solls denn ein Opfer für die Götter der Stadt werden, also Mercur, Volcanus und Neptun, oder eins für die Trias? Oder nur für Iuppiter und den kaiserlichen Genius? Hast du da spezielle Wünsche?" Warum fragt nur nie jemand nach Vics Wünschen? Er könnte sie jetzt im Augenblick ziemlich präzise in Worte fassen. Sie würden sich sogar in ziemlich wenige Worte fassen lassen und hätten ziemlich viel mit Helena zu tun.


    Doch sogar Vics gedankliche Wünsche erhalten keine Gelegenheit zur freien Entfaltung. Hulc dackelt ins Atrium und auch wenn er nicht grinst sieht man ihm das Grinsen an. "Wird der Duumvir zum Essen bleiben?" Vic schaut fragend zu Helena, ein Fehler, denn schon ist seine Kehle wieder so trocken wie ein hispanischer Acker im heißesten Sommer. "Wirst du? Ich würd mich freuen. Ich hab Opferreste mitgebracht, es gibt ne Taube. Nuja, und nochn bisschen was anderes." Da würde Hulc noch sein Grinsen vergehen, wenn er aus einer Taube ein Essen für zwei machen müsste.

  • Sie starrte eine ganze Weile auf den Becher, in dem der gemischte Wein eine hellrote Färbung angenommen hatte und aussah, als hätte jemand Blut in das Wasser gegossen. Aber auch dieser Gedanke wusste sie nicht abzulenken, und jedes gesproche Wort zwischen ihnen beiden wirkte schal und leer im Geschmack ihrer Ohren. War er wirklich so kühl, wie er gerade wirkte, er blickte sie ja kaum an. Hatte er etwa irgendwann begonnen, diese Anziehung nicht mehr zu fühlen, war sie die einzige, die noch immer unter all den ungetanen und unausgesprochenen Dingen zu leiden hatte?
    "Ich hatte mir ein Opfer für die Stadtgötter vorgestellt, denn allen drei wurde lange nicht angemessen gehuldigt und ich möchte vermeiden, dass es deswegen auf Dauer Zorn gegen die Stadt gibt. Du kennst den Zustand des Merkurtempels ja, und auch wenn langsam alles in die Gänge zu kommen scheint, es entschuldigt nicht die Versäumnisse der Vergangenheit."


    Dass der Sklave das Gespräch unterbricht, wird ihr erst klar, als sie den Blick des Septemvir auf sich ruhen fühlte, dann beeilte sie sich zu antworten, auch wenn ihre Stimme mit einem Mal kratzig und rauh klang. "Ich schließe mich dem Essen sehr gerne an - seit ich in der Curie sitze, komme ich tagsüber irgendwie gar nicht mehr zum essen. Du wirst es noch sehen, am Ende des Jahres sind wir alle dünn wie Striche und angesichts mancher Themen dem Wahnsinn verfallen," antwortete sie und wagte ein leichtes, vorsichtiges Lächeln in die Richtung Victors.
    "Ich sollte meinem Bruder wirklich empfehlen, in den Cultus Deorum einzutreten, zumindest wäre immer frisches Fleisch auf dem Tisch," fügte sie den Versuch eines Scherzes an und nippte dann eilig wieder aus ihrem Weinbecher. Warum fühlte sich das alles gerade gleichzeitig falsch und richtig an? Warum mussten sie sich über Feste und Tempel unterhalten, wenn es doch etwas anderes, viel drängenderes gab ... sie schluckte leise und atmete ein, den Becher nun auch mit der zweiten Hand umfassend, damit das Zittern nicht so sehr auffiel.

  • "Du hast den Duumvir gehört, ab zurück in die Küche, Hulc. Und mach was draus, ich hab großen Hunger!" Großen Hunger auf Helena mindestens. "Hrhrhr, irgend einen Vorteil muss man im Cultus Deorum haben, wenn man sich schon nicht heldenhaft fürs Imperium aufopfern kann. Der Nachteil am Soldtenleben ist, dass der Soldat zwar ziemlich gut verpflegt wird, aber eben nur der Soldat. Die Familie hat da wenig von." Er räuspert sich und grinst etwas hintergründig. "Wobei's natürlich als Septemvir auch nich so selbstverständlich ist, dass man immer was vom Opfer abbekommt, wann ist man schon fürs Opfern zuständig? Allerdings gehört es zu meinen Aufgaben, ab und zu in den Tempeln nach dem Rechten zu schauen und wenn dann zufällig ein Opfer ist, dann bekomm ich die Reste meist förmlich aufgedrängt." Natürlich sind die Opfer nie zufällig gerade da, wo Vic auftaucht, sondern Vic taucht immer zufällig gerade da auf, wo ein Opfer angekündigt. ist.


    Dass sich das Gespräch etwas lockert, hält Vic schonmal für einen Erfolg, ganz abgesehen davon, dass Helena zum Essen bleibt. "Nuja, die Curie is ja so ein Fall für sich. Manchmal denk ich mir, wenn die Leute sonst keine Probleme haben, dann gehts Italia doch ziemlich gut. Aber ich muss zum Glück nur dabeisitzen und zuhören," oder zumindest so tun. Vic bemerkt, wie sich Helena an ihrem Becher festklammert, sie scheint immer noch zu zittern. Dabei ist es wirklich nicht kalt. Womöglich ist sie krank. Vic hatte erst neulich einen Prüfling, der sich mit Fieber in die probatio geschleppt hatte, wer weiß, wie krank sich Duumviri zur Arbeit quälen. Alle Bedenken in Hinblick auf das Verhältnis zwischen Helena und ihm sind mit einem mal zweitrangig. Wie egoistisch von ihm, die ganze Zeit darüber nachzudenken, wie es wäre sie direkt hier auf der Kline zu nehmen, während sie sich hierher schleppt, damit die Götter zu den ihnen zustehenden Opfern kommen. Dass sie aus anderen Gründen zittert, kommt Vic nicht in den Sinn, denn aus der Curie weiß er mittlerweile, dass Iulia Helena keine Frau ist, die vor irgendwem oder irgendwas zittert. Er beugt sich vor und umfasst ihre Hände mit seiner Hand. "Ist alles in Ordnung mit dir? Geht es dir gut?"

  • "Sollte mir die Verwaltung irgendwann keine Freude mehr bereiten, werde ich Dich beim Wort nehmen und versuchen, Septemvir zu werden," meinte sie mit einem leichten, amüsierten Lächeln auf den Lippen, das den scherzhaften Charakter der Worte unterstreichen sollte. Nicht, dass sie jemals daran gedacht hätte, dass eine Frau die jahrhunderte alte Tradition der Septemvirn in irgendeiner Form verändern könnte - aber die Vorteile, bei allen möglichen Opfern sehr gutes und wohlschmeckendes Fleisch abzubekommen, hätte eine arme Familie sicherlich zu so manchem verleitet. Der Gedanke an einen hungrigen Victor, der zufälligerweise alle möglichen Tempel abklapperte, hatte etwas für sich und sie ahnte, dass sie damit der Wahrheit recht nahe kam, zumindest traute sie ihm eine solche realismusorientierte Sichtweise in jedem Fall zu.


    "Die curia erscheint mir sehr oft als ein Gremium derjenigen, die ihre persönlichen Hoffnungen und Wünsche versuchen, auf diese Weise durchzubekommen - allein dieser Claudier ist schon teilweise eine echte Zumutung, dieses dauernde Herumhacken auf Frauen in nicht ganz unwichtigen Beamtenstellen - man könnte meinen, seine Mutter hätte ihn Zeit seines Lebens unterdrückt oder ihm nicht genug Zuckerzeug geschenkt," bemerkte sie recht trocken und schüttelte den Kopf, sich gierig auf die Gelegenheit stürzend, die eigene Unsicherheit durch ätzenden Spott über einen anderen zu überdecken. Aber er machte alle Pläne mit an Perfektion grenzender Sicherheit zunichte - als seine Hände die ihren berührten, zuckte sie heftig zusammen, versuchte seinem Blick auszuweichen und konnte es doch nicht: Die nun wild flackernden blauen Augen maßen ihn mit einer Mischung aus Verzweiflung und Unsicherheit. "Nicht, Victor, bitte ... es - es geht mir gut, wirklich. Es ging mir nie besser." Dann, eine halbe Ewigkeit später, fügte sie tonlos an: "Weil ich bei Dir bin." Jetzt war es heraus, er sollte nicht denken müssen, sie sei krank und sich noch Sorgen machen ...

  • Mit diesem fünf Worten platzt der Bannknoten, der sorgfältig zwischen ihnen geknüpft worden war, ebenso, wie die Mauer um Iulia Helena fällt. Auf einmal bröckeln Teile dieser Mauer um die starke, unnahbare, manchmal sogar etwas abweisende Frau aus der Curia und der Factio ab. So sehr Vic von dieser unnahbaren Helena angezogen wird, die unsichere Helena gefällt ihm noch um einiges mehr, vor allem mit dem Wissen, dass er es ist, der sie so unsicher werden lässt. Flaccus hatte also doch Recht gehabt, der alte Schwerenöter. 'Jetzt oder nie.' flüster eine Stimme in seinem Kopf.


    Bevor sie ihm ihre Hände entziehen kann, packt er sie fester und ist schneller, als sie reagieren kann aufgestanden und auf ihre Kline gewechselt. Vic sitzt nun dicht an ihr dran, so dicht, dass er das Flackern in Helenas Augen förmlich sehen kann. Mit der einen Hand ihre Hände festhaltend, schiebt er mit der anderen ihre Palla nach hinten, so dass sie achtlos auf die Kline rutscht. "Du machst mich wahnsinnig, Iulia Helena!" Seine Hand gleitet hinter ihren Hals und drückt ihren Kopf leicht nach vorn, seinem entgegen. Keinen Atemzug später drückt er seine Lippen auf ihre und seine Zunge windet sich in ihren Mund hinein. Sie schmeckt tausendmal besser, als Vic in seinen kühnsten Träumen zu Hoffen gewagt hätte.

  • Genauso wie sie von seinen Händen, seiner Nähe gefangen war, so war sie es doch auch in einem Zwiespalt zwischen ratio und sensus, der sich immer in seiner Nähe entspann und inzwischen von einer tiefen Schlucht der vollkommenen Unsicherheit gestaltet wurde. Ihr Verstand hatte ihr schon tausend Mal gesagt, dass es sinnlos war, ihn zu begehren, sich mit jeder Faser ihres Körpers aufs Neue nach ihm zu verzehren, wann immer sie ihn durch Zufall in der curia Italica sah oder anderswo, ihr Gefühl allerdings verlangte nach seiner Nähe, war zutiefst verletzt darüber, dass er seinen Abstand genauso wahrte wie sie den ihren, dass im täglichen Leben so wenig darüber zu erahnen war, wie er sich fühlen mochte, wie ihre Maske es zeigen konnte und durfte. Dass all diese Befürchtungen und Ängste ausgesprochen irrational waren, bewies sein Handeln, und so überrascht sie darüber gewesen war, dass er sich ihr einfach näherte, so zufrieden machte es sie gleichzeitig und erfüllte ihr Bewusstsein mit einer kleinen, nagenden Hoffnung.


    So brachte sie nur ein recht unartikuliertes Geräusch hervor, zumindest den Anstand besaß sie, eine Art Protest zu erheben, aber ihr Körper sprach eine gan andere Sprache, sie hätte auch gegen seine Hände ankämpfen können oder den Kopf wegzudrehen versuchen, doch sie tat es nicht, neigte ihn sogar noch ein wenig, um den Mund etwas weiter öffnen zu können, dann umspielte ihre Zunge die seine, versuchte für einige Momente lang die Oberhand zu behalten - und ihr Verstand enthielt sich jeglichen Kommentars darüber, dass das, was sie taten, verboten war und in Ewigkeit verboten sein würde. Sie wusste nur noch, dass etwas geschah, das sie sich lange gewünscht hatte und endlich geschah, schmeckte ihn mit allen Sinnen und wusste, dass dieses Falsche gleichzeitig auf eine seltsame Weise richtig war und immer richtig bleiben würde.


    Ihr Atem verschnellerte sich merklich bei seinem wilden Kuss, und für einige Momente lang schien es ihr, als hätte sie nie etwas anderes getan als dies. Es war fast wie in ihrem Traum, und doch viel besser, viel realer, als sie es sich jemals hätte ausmalen können. Mars und Venus ... ein leises Seufzen entrang sich ihrer Kehle, als sie die Lippen seinen entzog und heftig einatmete, die Wangen gerötet unter dem Ansturm der Gefühle. "Wie lange habe ich mir das gewünscht," flüsterte sie leise, kaum hörbar.

  • Sekundenlang fürchtet Vic, dass sie ihn zurückweisen würde, dass er mit einem Handabdruck auf der Backe allein im Atrium zurückbleiben würde und alles, was je zwischen ihnen gewesen ist, zerstört wäre. Eine einzelne Sekunde lang wünscht er sich womöglich, dass es so ist, dass Helena erzürnt gehen und nicht zwischen ihnen bleiben würde. Doch sie drückt ihn nicht weg, im Gegenteil. Das Verbotene zwischen ihnen steigert die Erregung zusätzlich. Vic lässt ihre Hände los und erkundet mit seinen Fingern Helenas Körper. Keine Lupa, mag sie noch so gut sein, kann einem das Gefühl vermitteln, dass sie einen wirklich begehrt. Manche sind ziemlich gut, aber vor dem Höhepunkt und spätestens danach, wenn sie abkassiert, weiß Mann, dass sie auch wenn sie womöglich selbst ihren Spaß hatte, nur versucht hat, ihren Lohn zu maximieren. Aber eine Frau, die wirklich heiß auf ihn ist, das bringt Vic um den Verstand. Ihr Wunsch ist ihm Befehl, legt jeden Schalter der Vernunft und des Verstandes um und er fällt regelrecht über sie her. Stürmisch drückt er sie nach hinten auf die Kline, kann nicht mehr von ihr lassen. "Ich will dich, Helena, hier... und jetzt... sag nicht nein... sag nicht nein, Helena." keucht er atemlos und ist schon dabei, den Saum ihres Kleids zur Hüfte hochzuschieben. 8)

  • Seine Worte ließen sie lachen, heiser und befreit zugleich. Das wäre wohl das Letzte gewesen, was sie in diesem Moment noch gesagt hätte, nein dazu, was sie beide wollten, so lange schon gewollt hatten, seit sie hinter ihm auf dem Streitwagen Runde um Runde im Circus gefahren war und nichts gewagt hatte ausser einer vorsichtigen Annäherung. Er war derjenige, mit dessen Nähe sie wieder zu leben begonnen hatte, und dass er sie nun so stürmisch auf die Kline drückte, war das nicht die logische Folge der Wünsche, die sie Woche um Woche in ihrem cubiculum gehegt und genährt hatte, obwohl sie sich immer sicher gewesen war, dass es dumme Träume waren, die sich nie erfüllen würden, nicht seit beider Gespräch in seinem officium in der regia. Und er wusste, was er wollte - tief einatmend hob sie die Hände an, griff nach seinem Körper, um ihn an sich zu ziehen, während sie ein Bein fast von selbst aufgestellt hatte, um ihm Platz zu schaffen.


    Fast fiebrig nervös tanzten ihre Finger über seine Brust, dann suchte sie sich einen Weg unter den Stoff seiner Tunika, um endlich auch seine Haut zu berühren - dass er ihr Kleid hoch schob, bemerkte sie erst, als sie die Luft an ihren nackten Beinen fühlte, sich urplötzlich und fast erschrocken fragen musste, ob sie auch eins ihrer besseren Lendentücher trug an diesem Tag, nicht eins der älteren. Aber irgendwie war sie sich auch sicher, dass er darüber nicht nachdenken würde. Ihre Linke schob seine Tunika ein gutes Stück empor, tastete sich über die sich heiß anfühlende Haut Victors, dann krümmte sie die Finger und zog eine zarte Kratzspur hinter ihrer Hand her, den Moment auskostend, in dem sie ihn deutlicher einatmen hörte, während ihr Lächeln breiter wurde, hungriger. "Sei heute mein victor," flüsterte sie atemlos, bevor sie die Lippen wieder auf seine drückte und ihn mit den Händen so weit zu sich heranzog, dass sich beider Körper zwangsläufig berühren mussten.

  • Es gibt wenig, was Vic in diesem Moment weniger interessiert, als Helenas Lendentuch. Denn wen interessiert schon die Beschaffenheit und das Aussehen des Lendentuchs, wenn er die Frau haben kann, die darin eingewickelt ist? Aber so weit ist er noch nicht, obwohl es nicht mehr lange dauern kann. Als sie ihm über die Haut kratzt, zieht er scharf die Luft ein und lässt sich bereitwillig näher zu ihr ziehen und erwiedert ihre Küsse stürmisch. Seine Finger erkunden derweil ihren Körper und es gibt wenig, wodurch er sich dabei stören lassen würde. Das Kleid gehört dazu, deshalb wandern seine Finger auf der Suche nach den Schnallen über Helenas Schultern. Einen Augenblick scheint es, als könnte er sich nicht entscheiden zwischen den Alternativen nicht mehr von ihr zu lassen oder erstmal das Kleid von ihr zu lassen, doch letztenendes zwingt sich Vic dazu, seine Lippen von ihren zu lösen, sich kurz den Verschlüssen zuzuwenden und diese zu öffnen. Den Gürtel kann er dann wieder ohne große Aufmerksamkeit öffnen, so dass er sich ohne Verzögerung Helenas nun frei gelegten Schultern widmen und diese mit Küssen überziehen kann, bevor sie endgültig von dem Stoff befreit ist. In einer geübten Bewegung löst Vic schließlich seinen eigenen Gürtel und streift seine Tunika über den Kopf. Achtlos landet sie auf dem Boden neben Helenas Kleid. Seine Finger finden keine Ruhe, lösen die letzten Tücher um ihre Leiber, während seine Lippen schon wieder begierig auf der Suche nach ihren sind.

  • Manchmal erfüllten sich Träume. Aber dieser Traum war mehr als ein einfacher Traum, Dinge, die einen spät in der Nacht heimsuchten, um verschwommene Wünsche zu einem ebenso verschwommenen Ganzen zusammenzustellen. Dies hier war ein Wunsch, den sie lange gehegt hatte, ohne die Hoffnung einer Erfüllung - und dass es nun doch geschah, ohne dass sie viel darüber nachgedacht oder sich gewehrt hätte, verlieh der ganzen Szenerie einen seltsam rauschartigen Charakter. Als ihr Kleid zu Boden glitt und seine Tunika dazu, vergaß sie, dass sie sich hier im Atrium der Casa Valeria befanden, dass der Sklave wahrscheinlich irgendwann mit dem Abendessen zurückkehren würde, dass hier jederzeit irgendein Verwandter Victors auftauchen konnte, um das Geschehen überrascht zu beobachten, diese Gedanken hatten einfach an Wichtigkeit verloren und wurden zu schnell dahinsterbenden Zweifeln an der Richtigkeit ihres Tuns.


    Wichtig war allein, seine Haut mit den Fingern, mit ihrer eigenen Haut und ihren Lippen berühren zu dürfen, ihn schmecken zu können, wie er wohl immer schmeckte, wenn er wie sie einen längeren Tag hinter sich hatte, gleichsam vertraut und neuartig.
    Es war, als würden sie sich schon eine halbe Ewigkeit lang zumindest körperlich kennen, denn beide zögerten bei keiner Bewegung, keiner Berührung. Schnell öffneten sich ihre Lippen den seinen, begrüßte ihre Zunge die seine wieder hungrig und zärtlich zugleich, ließ sich in diesen Tanz der Berührungen ziehen, der tief in ihrem Leib ein prickelndes Echo hinterließ und ihr eine Ahnung dessen vermittelte, wie es sein würde, mit ihm vereint zu sein. Seufzend schmiegte sie sich an seinen Körper, der genauso trainiert und schlank war, wie sie sich das ausgemalt hatte, an den richtigen Stellen muskulös, ohne ein reiner, plumper Muskelprotz zu sein, mit einem Bein umschlang sie die seinen, bis er ganz auf ihr zu liegen gekommen war und sie seine Lust ebenso wie seine Wärme spüren konnte.


    Eine Hand schob sie in sein Haar, durchzog die dunklen, weichen Strähnen mit den Fingern, bevor sie seinen Kopf wieder zu sich zog, sich ihm entgegen wölbte - und auch wenn sie sonst oft für längeres Streicheln, für mehr Zärtlichkeiten davor zu haben war, jetzt wollte sie ihn spüren, ganz und gar, ohne jede Einschränkung, und sich ihm ebenso ganz hingeben. Es brauchte keine Worte mehr, jetzt sprachen beider Körper, und diese hatten ihre Übereinstimmung und gemeinsame Sprache längst gefunden ...

  • Ihre ungezügelte Leidenschaft bleibt für Vic nicht folgenlos. Während sie wieder seinen Kopf zu sich zieht und sich ihre Lippen berühren, folgt die Vereinigung. Schweiß steht ihm auf der Stirn und sein Atem geht schnell. Schon lange hat ihn keine Frau mehr so wahnsinnig gemacht wie Helena, die Bewegungen werden rasch schneller und es dauert nicht lange, bis Vic mit einem Aufstöhnen zum finalen Akt gelangt. Er schließt die Augen, sein Herz rast und er kann das Schlagen in seinen Ohren hören. Dann öffnet er grinsend die Augen und schaut Helena an. "Wow."


    Er löst sich langsam von ihr, rollt sich neben sie auf die Kline und setzt sich auf. Aus dem Kleiderhaufen auf dem Boden sucht er seinen Lendenschurz und wischt sich damit sauber. Dann streift er sich schnell seine Tunika über und steht auf. "Mann, hab ich jetzt nen Kohldampf. Ich werd ma dem Hulc Beine machen, dass dat mit dem Essen heut noch was wird." Außerdem braucht er das obligatorische Rauchopfer danach, um Mars für seine Manneskraft zu danken. Er geht einen Schritt Richtung Küche und dreht sich dann nochmal um. "Das Balneum is da drüben, fühl dich wie Zuhause. Ich bin gleich wieder da." Dann ist er weg.

  • Es hätte nicht gewaltiger und heftiger ablaufen können, was beider Körper miteinander veranstaltet hatten - und mit dem Wissen, dass er zum einen erst ihr zweiter Liebhaber war, und gleichzeitig derjenige, der es wie ihr Gemahl verstand, sie zu einem finalen, erlösenden Schrei zu bringen, der eventuell lauschende Oppas für ihre Geduld mehr als entschädigen dürfte, entspannte sie sich langsam unter seinen Körper und erwiederte sein Grinsen.
    "Du darfst mich ruhig Helena nennen, wow klingt so übermodern," neckte sie den Valerier gutmütig, doch die Tatsache, dass er sich nach diesen Momenten der gemeinsam genossenen Leidenschaft so schnell vom Acker machte, hinterließ einen schalen Geschmack. Langsamer als er richtete sie sich auf, blickte sinnierend auf das impluvium und streckte sich etwas, bevor sie ihren Lendenschurz aus dem Kleiderhäufchen am Boden fischte, um sich gleichsam zu säubern, dann neigte sie sich gänzlich herab, legte sich ihre gesamte Kleidung über den Arm und tappte, nackt wie sie eben war, in die beschriebene Richtung, um sich ins balneum zu begeben.


    War das nun gewesen, was sie gewollt hatte? Der Rausch hatte sie voll und ganz mitgerissen, als sei es so bestimmt gewesen, dass ihre Körper vollkommen miteinander harmonierten, ohne dass sie sich hatten wirklich aufeinander einstellen können. Ordentlich legte sie ihre Sachen auf einen kleinen, herumstehenden Hocker neben dem Badebecken, dann ließ sie sich ins Wasser gleiten und entspannte, auf den Stufen sitzen bleibend.
    Es war seltsam, so wenig wirklichen Vergleich zu haben, und sich dennoch nicht wirklich schuldig dafür zu fühlen. Sie hatten es beide gewollt, und es war letztlich geschehen, sie fühlte sich angenehm satt und endlich auch ein bisschen ruhiger. Ob es ihm auch gefallen hatte? Oder hatte er einfach nur ihre Gefühle schonen wollte? Dieses 'wow' hatte sie dann doch ein wenig ... verwirrt. Tief atmete sie aus und ließ die Gedanken wie auch ihren Körper ein wenig treiben, jedoch gleichzeitig auf Schritte lauschend, die verraten würden, dass er zu ihr zurückkehrte.

  • Mit einem breiten Grinsen kommt Vic in die Küche. So gut, wie mit Vio ist es nicht gewesen, aber schon nah dran. Er nimmt einen Tontopf vom Regal, holt ein paar kleine Stücke Adlerholz daraus und schiebt Hulcs Gekochtes vom Herd, bevor er die Räucherung den Kohlen übergibt. "Hrhr. Danke, Mamercus!" Er wendet sich gewohnheitsgemäß nach Rechts, wie beim Abschluss eines Rituals üblich, und muss sich deswegen fast nochmal halb um die eigene Achse drehen, bis er Hulc im Blick hat. "Wie siehts aus? Reichts für zwei?" Hulc nickt nur grinsend. "Zieh nich so nen Gesicht. Wenn du fertig bist, brings ins Triclinium."


    Er verlässt die Culina und kehrt ins Atrium zurück. Auf seiner Kline sitzend schenkt er sich einen frischen Becher Wein ein genießt den Moment der Ruhe mit der kühlen Flüssigkeit, während er auf Helenas Rückkehr wartet, die wohl ins Bad verschwunden ist. Er fühlt sich so entspannt, wie seit langem nicht mehr, lehnt sich zufrieden zurück und schaut durch die Öffnung im Dach nach draußen. Bald steht wieder eine Collegiumssitzung an, dafür muss er noch die Feiertage einteilen. Außerdem muss er mit Helena doch nochmal über diese Opfersache in Ostia reden. Wahrscheinlich würde man einen Sacerdos aus Rom dorthin beordern müssen.

  • Auf einem seiner kurzen Abstecher in die Casa Valeria durchquert Sev das Atrium mit seinem Helm unter dem Arm. Er sieht seinen Bruder Vic auf ner Kline am Wein trinken, wie immer, und grüßt ihn nur kurz.


    "Moin, Junge. Trink nen Becher für mich mit. Hrhr."


    Er verschwindet in Richtung Küche und wechselt dort einige Worte mit Hulc, der ihm seine inzwischen aufgelaufene Post aushändigt. Wichtige Nachrichten bekommt er zwar auch in die Castra gebracht, doch für normale Briefe lohnt sich der Aufwand meist nicht. Also kommt Sev in ner freien Minute ab und zu vorbei und sichtet die Lage. Mit einer Papyrusrolle und einer Wachstafel in der Hand kommt er kurze Zeit später wieder aus der Küche und durchquert das Atrium in die zu vorhin entgegengesetzte Richtung. Erst jetzt sieht er bei Vic den zweiten Becher stehen, winkt aber sofort ab.


    "Ne, tut mir leid, Alter. Keine Zeit, ich muss gleich wieder los. Man sieht sich!"


    Und schon ist er wieder durch den Ausgang verschwunden, setzt draußen seinen Helm wieder auf und macht sich gemeinsam mit einem dort auf ihn wartenden Miles auf den Weg durch die Stadt.

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