Vor der Gerichtshalle (aus: Anzeige gegen Gaius Scribonius Curio)

Ich fand mich auf dem Forum ein, um dem zu Unrecht verunglimpften Curio beizustehen. Was Recht war mußte Recht bleiben. So war es schon imer Sitte und Brauch in Rom. Schlimm genug, daß selbst ein Consul wie der Pöbel auftrat und dem Unrecht Vorschub leistete. Aber was erwartete man auch schon von ihm?
Und so trat ich vor und erklärte als Zeuge und Rhetoriker für den Curio auszusagen.

Ein mir schien es Jude? trat neben mich und sprach mich an. Er sprach exzellent Latein und so antwortete ich ihm, obwohl ich Juden eigentlich nicht mochte, da sie das Volk gegen den Kaiser aufhetzten. Aber vielleicht war er ja anders und hatte seinem Gott abgeschworen?

Leider ja. Der Senat hält sich bedeckt, aber was jetzt zu Tage trat, war schlimm genug: ein Princeps Senatus, der kein Kaiser ist und schaltet und waltet wie es ihm beliebt und eine Praetorin, die wahrscheinlich in der Zukunft der Träume lebt,anstatt in unserem altehrwürdigem Rom.

Das sie meine Schwester war getraute ich mir gar nicht zu sagen.

edit:// Wer macht eigentlich immer diese Tipfehler da rein?

Tylus?... Ich war ja schon weit herumgekommen in der Welt. Aber von Tylus hatte ich noch nie etwas gehört. Ich überlegte krampfhaft. ... Ist das eine Stadt in Judäa?

Dann schaute ich nocheinmal zum Forum in dessen Mitte die Praetorin und um sie herum ein paar Senatoren und der Consul wie eine aufgescheuchte Hühnerschar standen und über die ganze Angelgenheit diskutierten.

Nun, fehlender Glaube mag es nicht sein, eher Unwissenheit über die alten Gesetze. Manchmal scheint es mir, als wenn ein großer Sturm Rom plötzlich überkam und danach alles vergessen war, was unsere Väter uns auf den Weg mitgaben. Sicher ist auch der Kaiser schwach, denn warum sonst läßt er sich im Senat durch einen anderen vertreten? Das hat kein Kaiser vor ihm gemacht und selbst unter den verdammten Kaisern war Rom doch Rom.Aber das hier? ich schaute nochmals über das Forum? Ist das Rom? Dieser Hühnerhaufen?

Ich wnadte mich zu dem mir unbekannten und drehte meinen Kopf langsam zu ihm und sagte laut und deutlich, sodaß es alle hören konnten:

Du drohst mir mit dem Tode, wenn ich diesen ehrenwerten Senator hier vertrete und rechtschaffend die Wahrheit als Zeuge bestätige? Du sagst weiterhin, daß dich ein Falco Helvetius Falco schickt?

Ich hielt inne.

Du kleine Kröte wagst es einen der ehrenwertesten Männer des Kaisers als Meuchelmörder vorzuschieben um mir einen Flavier mit dem Tode zu drohen?

Ich packte diesen Kerl und rief:

Prätorianer! Packt diesen gedungenen Mörder!

Lucius Flavius Vibiullius heißt man mich. Und wie nennt man Euch Fremder?

Es war gefährlich heutzutage etwas über den schwachen Kaiser zu sagen, obwohl es mehr als offensichtlich war. Man wißte ja nie, wer da einem gegenüberstand und ob es ein Spitzel war.