• Mit etwas Wehmut schaute von dem Plateau auf dem die Casa Corvia lag, hinunter zum Zentrum von Mantua. Einiges hatte sich seit meiner Ankunft hier getan, doch noch hatte diese kleine Stadt nicht im rasanten Herzschlag der Stadt Rom zu schlagen begonnen, was vielleicht auch gut so war! Man konnte so wenigstens noch sicher sein, dass am Nächsten Tag alles dort stehen würde, wo man es Tags zuvor abgelegt hatte.


    Ich ging gemessenen Schrittes um die Casa herum und ließ den Wind über mein Gesicht streifen, während ich in die Ferne hinausschaute. Ich meinte weit im Norden die fast unbezwingbaren Alpen zu erkennen, hinter denen jeden Tag sich Römer und Germanen in endlosen Kämpfen das Leben nahmen.
    Ich folgte mit den Augen dem Lauf des Flusses, der bei Mantua vorbeifloss und versuchte in der Nähe des Horizonts das Meer auszumachen.
    Vielleicht sollte ich irgendwann wieder für einige Zeit auf Reisen gehen!


    Doch vorerst gab es andere Dinge zu tun!


    So schritt ich in Gedanken vertieft zurück zum Eingang des Hauses.

  • Mit einem Gefühl ertappt worden zu sein drehte ich mich zu Cadior um.
    Wirklich hatte ich ihn nich kommen hören. Ich müsste besser auf meinen Rücken aufpassen, hatte auch schon immer unser Vater gesagt.
    Vielleicht war ich deswegen nicht wie Flavian ...
    Ich erinnerte mich, dass Cadior mich soeben angesprochen hatte und beeilte mich nun eine Antwort zu finden.


    "Es ist schön sich einmal etwas an der frischen Luft zu bewegen, so können, finde ich, die Gedanken besser fließen, als in meiner Kammer in der Kurie. Nur ist leider der Nachteil daren, dass meine Gedanken immer fortfliegen und nicht an den wichtigen Dingen festhalten wollen, die uns gerade betreffen!"


    Ich schaute Cadior an und suchte etwas wie wiedererkenn in seinem Gesicht, alss wolle ich durch sein Gebahren erfahren, ob dies Gefühl auch kenne.

  • "Die Gedanken fortfliegen ...", wiederholte ich versunken.


    "Ist es Fernweh, was du meinst? Mich zieht es nicht fort, ganz im Gegenteil: Man müsste mich ziehen, wollte man mich von hier fortbringen. Aber auch mich beschäftigt in der letzten Zeit sehr viel und es belastet, nimmt die Kraft und auch manchmal den Mut.


    Von welchen wichtigen Dingen sprichst du gerade?"

  • "Ich denke momentan ist die Vorbereitung des Stadtfestes sehr wichtig! Aber als längerfristiges Zeit müsste man
    die Etablierung von Mantua als wichtige Stadt des Imperiums ins Auge fassen.
    Ich will ja nicht, dass der Kaiser von un an hier residiert, es betrübt mich nur,
    wenn ich Freunden von fern her erst die Lage unserer Stadt erklären muss.
    Für mich selbst werde ich mir wohl vornehmen etwas mehr für die Götter zu tun, denn sie haben uns geschaffen
    und besitzen die macht uns wieder zu vertilgen, sofern wir sie missachten."


    Ich nickte, als wenn ich mich selbst bestätigte.


    "Aber vielleicht werde ich danach für einige Zeit eine Reise machen.
    Mein Geist ist doch zu rastlos, als dass er an einem Ort verweilen könnte.
    Doch sei dir mein Wiederkehren gewiss! Vielleicht kann ich auch der Stadt durch einige Verbindungen im Reiche behilflich sein!
    Nun ist das noch in weiter ferne und sollte besprochen werden, wenn die Zeit reif ist!"


    Sim-Off:

    Kannst du mir Hinweise geben, wie ich meine Religion besser leben kann. Vielleicht Literaturtipps oder Seiten im Netz,
    wo die Ausübung der Religion näher Beschrieben ist (Zeite,Ablauf usw.)?

  • "Du trägst dich mit guten Gedanken, zumindest was die Etablierung von Mantua und die verstärkte Pflege der Religion betrifft!"


    Anerkennend nickte ich.


    "Viele Dinge schweben auch mir vor, doch habe ich gelernt, dass nie alles so schnell geht, wie man es selber will. Dafür existieren einfach zu vielfältige Nebenaufgaben, als dass man sich nur ausschließlich auf eine Aufgabe konzentriert, um diese entsprechend voranzutreiben. Arbeitsteilung wäre da schon mal ein Fortschritt. Überhaupt regt es Motivation und Schaffenskraft an, wenn mehrere am selben Strang und in dieselbe Richtung ziehen.
    Ich versuche seit langem, die Religion in Mantua anzukurbeln, scheitere aber immer wieder am eklatanten Priestermangel. Es ist nicht zu fassen, wie wenig Wert die heutige Gesellschaft auf die Förderung dieser Belange legt. Anders kann ich mir diese Tatsache nicht erklären.


    Sag mir nur bei Zeiten Bescheid, wenn du deine Reise antreten willst. Ich möchte mich für die Curia darauf einrichten."


    Sim-Off:

    Sprich das mal in der Factio an. Es existieren bereits diverse Hinweise im Privatforum. Florus könnte die mal rüberholen. In der Factio kann sie dann auch jeder nachlesen bzw. sind sie für alle zugänglich.

  • "Wo du nun gerade von Priestermangel redest.
    Letztens besuchte ich das Pantheon von Mantua, um die Götter zu Ehren.
    Und ehe ich es bemerkte sprach mich eine Dame an,
    die höchstwahrscheinlich eine priesterliche Würdenträgerin war.
    Kannst du mir sagen, wer das war?"

  • "Jetzt, wo du es sagst..." Ich überlegte kurz.


    "Das kann sich dann nur um Minervina handeln. Natürlich! Erst vor kurzem kündigte sie in der Factio ihr Bestreben an."


    Ein Schmunzeln überzog mein Gesicht.


    "Höre ich da mehr heraus als reines Interesse an Göttern und Priestern?" ;)

  • Ich lächte meinem Bruder an.


    "Sie ist auf alle Fälle eine sehr hübsche und freundliche Dame!" ,sagte ich.
    Ich war mit durchaus bewusst, dass dies alles wie auch gar nichts heißen konnte.
    "Aber ich kenne sie ja auch fast gar nicht..."

  • "Ja, sie gefällt mir. Dein Geschmack ist gut. Was aber noch viel wichtiger ist: Sie lebt nach unseren Traditionen. Finde mal heutzutage eine junge Frau, die das noch tut. Hier in Mantua gibt es sie noch, in Rom brauchst du nicht danach suchen."


    Ich nahm einen tiefen Atemzug und genoss die frische Abendluft. Der Himmel hatte sich zwar zugezogen, aber hier - weit ab von der ewigen Stadt - war die Luft rein und leicht. Nichts engte ein. Schmunzelnd wandte ich mich wieder meinem Halbbruder zu.


    "Vergiss nicht, ihren Pater zu fragen, falls du weitergehende Gedanken hast. ;) Ich selbst fülle ja nicht mehr dieses Amt in unserer Familie aus, aber ich bin mir sicher, dass eine junge Frau, wie Minervina es ist, herzlich aufgenommen werden würde."

  • Ich nickte während ich nochmals meinen Blick über die Landschaft wandern ließ. Die Anbendluft belebte den Geist und machte einen stark für herankommende Aufgaben.


    "Ich werde wohl erstmal in mich gehen, bevor ich soclhe Schritte tun werde."


    Ich atmete nochmat tief ein und zeigte auf den Hauseingang.


    "Wir sollten hineingehen, der Abend kommt."

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