• Adalheidis hatte während wir uns über Details unterhielten schon einige Dinge zusammengetrsgen. Ich blickte verwundert auf das Rückengestell. Sichtlich verwundert hob sich eine Braue. Wie zum Geier hatte sie das gemacht während wir geredet hatten?


    Nun schlurften wir weiter. Ab und zu gustiete ich an einem der Stände. Was wäre hier zu bekommen wenn es Rom nicht gäbe? Die Auswahl war gut. Man hatte alles was das Herz begehrte.
    Der Stoß in meine Rippen schreckte mich aus meinen Gedanken hoch. "Äh...wie bitte?"


    "Welche genau?" Etwas orientierungslos blickte ich mich um Bus ich dann endlich die beiden Mädchen im Fokus hatte.


    "Hmmm.........jaaaa. Die sind gut. Die kommen mit in die Suppe." Ein Grinsen formte sich wobei ich Adalheidis ansah. " Wir haben aber nicht so große Töpfe. Das weiß ich genau."

  • Hoho, Germanicus Cerretanus war witzig, und es zuckte verdächtig um Adalheidis Mundwinkel. Dann gab sie dem Römer einen freundschaftlichen Schubs.


    Wir wollen sie nicht kochen, sondern sie sollen kochen.“, erklärte Adalheidis:
    „Was möchtest du pro Tag und Magd bezahlen? Denk aber daran, dass sie bei uns auch essen werden, und so wie sie aussehen, futtern sie was weg.“


    Tatsächlich war besonders die Kleinere der beiden recht drall.

  • Cerretanus verzog das Gesicht. Er hatte zwar etwas Geld und würde auch nicht so schnell verarmen da seine Betriebe liefen aber....." Na was.....was soll ich ihnen denn noch bezahlen wenn sie sich sowieso voll essen können."


    Nochmals zeigte er seinen Unmut mit der gleichen Mimik wie zuvor.


    " Aber....5 Sesterzen werden ja genau sein. Oder?"

  • "Fünf Sesterzen für die ganze Woche", sagte Adalheidis bestimmt: "Für alle beide. Plus Kost und Logis."
    Schon trat sie auf die beiden Mägde zu, grüßte sie in ihrem heimatlichen Dialekt und bestellte sie für den morgigen Tag zur Casa Germanica.
    Die Mädchen kicherten und waren wohl zufrieden. Beide, die Größere und die Kleine, Dickere warfen dem Germanicer neugierige Blicke zu.
    "Die Ältere hat wohl Erfahrung im Wurstmachen", sagte Adalheidis:
    " Das Kichern gewöhnen wir ihnen, bis die Gäste kommen, noch ab.
    Wirst du morgen die Ochsen und die Schweine schlachten, Germanicus Cerretanus? Das ist Männerarbeit. Hast du bestimmt schon gemacht, oder?"

  • Ygrids Magen hing fast schon in ihren Kniekehlen. Ihr wurde langsam schwindelig vor Hunger und auch von dem Gerede der beiden über das Essen und Kochen. Offenbar sollte ein Fest gefeiert werden, wenn sie richtig verstanden hatte. Eine weitere Information, die sie aufgefangen hatte war, dass sie Arbeitskräfte suchten, die zu diesem Fest kochten oder in der Küche halfen. Das wäre die Chance auf eine ehrliche Arbeit und einer Bleibe für einige Tage. Doch der Mann war Römer! Für Römer arbeitete sie nicht! Am Ende versklavte er sie noch! Nein, das kam gar nicht in die Tüte! Sie hatte schließlich auch ihren Stolz! Auch wenn sie sich eigentlich diesen Stolz gar nicht leisten konnte, denn die besagte Tüte glänzte durch gähnende Leere.


    Das sie sich bewusst war, es müsse nun endlich etwas passieren, änderte sie ihren Plan. In der Kiepe der Frau waren schon einige Leckereien zusammengetragen. Wenn sie davon wenigsten ein paar Sachen erbeuten konnten, wäre ihr schon viel gedient gewesen. Aber so einfach kam sie nicht an die Kiepe heran. Die Frau war nicht nur korpulent sondern auch noch groß! Aber wenn sie zu Boden stürzte, musste sie nur schnell sein.


    Als sie den richtigen Zeitpunkt für gekommen hielt, bog sie ab, machte einen großen Bogen, so dass die den beiden in wenigen Minuten gegenüber treten würde. Dann wollte sie die Frau fest anrempeln, damit sie hinstürzte und danach würde sie sich ihr Diebesgut schnappen und damit so schnell wie irgendwie möglich davon rennen.


    Gedacht, getan! Sie tat so, als würde sie in eine andere Richtung schauen als sie auf die beiden ins Visier nahm und auf Kollisionskurs ging. Mit einem ordentlichen Rempler schubste sie die Frau und...

  • ....gerade ging das Gespräch um die Schlachterei für das Festmahl, da rannte irgendso ein junges dummes Ding in Adalheidis hinein - und hätte sie unweigerlich zu Fall gebracht, wenn nicht Germanicus Cerretanus an ihrer Seite gegangen wäre.


    „Hast du keine Augen im Kopf...“, schimpfte die Germanin in Ygrids Richtung und grabschte nach den Schultern ihres Begleiters, um sich festzuhalten. Die Kiepe schwankte gefährlich.
    Da Adalheidis nicht nur groß war sondern auch ungefähr das Doppelte des Römers wog, riss sie ihn schier mit sich...



  • " Natürlich....jeden Tag....und mindestens 5 Schweine, 7 Ochsen und 10 Gänse. Das war im Hause Germanicus Gang und Gebe."


    Weiter kam er nicht obwohl er seine Aussage nun negieren wollte. Grund dafür war nun eine junge Frau mit rotem Haar. Diese hatte anscheinend nichts vor und rempelte Adalheidis an.
    Die Kettenreaktion war in Gang gebracht worden. Um nicht das Gleichgewicht zu verlieren hielt sich nun am Leichtgewicht Cerretanus an. Der wiederrum schwankte seinerseits. Das allgemeine Geschwanke hatte zur Folge dass die Kiiepe geschüttelt wurde und sich zur Seite neigte. Dabei kullerten einige Lebensmittel heraus.

  • ...Es geschah genau das, was Ygrid sich erhofft hatte. Die Frau ging zwar nicht zu Boden, weil sie dafür einfach zu stämmig war. Aber sie geriet ordentlich ins Schwanken, so dass sie sich an dem Togaträger abstützen musste, der seinerseits aus dem Gleichgewicht geriet. Auch er konnte sich gerade noch so auf den Beinen halten. Doch zu Ygrids Freude kullerten einige verpackte Einkäufe aus der Kiepe der Frau auf den Boden. Die Frau schimpfte noch, aber das ließ die Germanin völlig kalt. Blitzschnell griff sie nach den am Boden liegenden Päckchen und wollte davon laufen. In ihren Gedanken sah sie sich schon, wie sie genüsslich in eine Wurst und in Stück Brot biss. Ach, war das lecker! Das Wasser lief schon in Ygrids Mund zusammen. Ihr Magen knurrte erwartungsvoll. Sie musste nun nur noch schnell davonrennen. Sie setzte zum Sprint in ihr sicheres Versteck an. SIe kam auch ein paar Schritte. Doch dann begann sie zu straucheln, verlor die Kontrolle und stürzte auf das harte Pflaster der Straße. Wenigstens hielt sie ihre Beute noch fest in ihren Händen.
    Ihre Knie schmerzten, denn sie waren beide aufgschürft. Ihre Kleidung hatte nun noch ein Loch mehr und sie begann deftig in ihrer Sprache zu fluchen.

  • Die Worte, die der jungen Frau auf dem Boden entfleuchten, waren dermaßen unflätig - Adalheidis hatte nicht übel Lust, dem frechen Ding den Mund mit Seifenkraut auszuwaschen.
    Sie war in wenigen Schritten bei ihr und wollte schon zu einem Schlag ausholen, der gesessen hätte, da fiel ihr der schlechte Zustand des Mädchens auf.


    Die junge Frau war halb verhungert, schmutzig und lebte wohl auf der Straße. Mit beiden Armen umklammerte sie die Essenspäckchen, als hing ihr Leben davon ab.


    Adalheidis aber schwieg erst einmal.
    Die Germanin hatte Germanicus Cerretanus bestohlen, es war seine Ware und sein Geld.
    Nach römischem und auch nach germanischem Recht hatte er zu entscheiden, was er mit der dreisten Diebin anstellen wollte.
    Wenn er Adallheidis Meinung hören wollte, konnte er fragen.

  • Ein wenig verständnislos blickte Cerretanus dem Mädchen nach. Er selbst hatte noch damit zu kämpfen sich zu erholen da Adalheidis kurz zuvor Lust verspürte ihn zu begrabschen. Natürlich war begrabschen eindeutig nicht der Fall gewesen aber die Germanien hatte sich an ihn geklammert wodurch er aus dem Gleichgewicht kam.


    Jetzt aber hatte er sich neu sortiert und orientiert und sah wie Ygrid stolperte und stürzte. Adalheidis hatte sie auch schon eingeholt....und Cerretanus trabte nun hinterher.


    " Was sollte das werden wenn's fertig ist? Diebstahl..... Körperverletzung. Sieh nur den blauen Fleck der mir durch dich entstanden ist" dabei deutete er auf die Stelle an der ihn Adalheidis gefasst hatte.


    " Wie wird es dir wohl im Carcer gefallen?" stellte der Germanicer trocken die Frage und betrachtete Ygrid etwas genauer.


    Ihre Haut war trocken und stellenweise rissig. Ihr Haar war schmutzig und hing in Strähnen über ihren Schultern herab.
    Der generelle Zustand der jungen Germanin ließ annehmen dass sie schon einige Tage, wenn nicht gar Wochen unregelmäßig bis gar nicht gegessen hatte.


    " Adalheidis. Was macht man mit so einem.....Ding?" Cerretanus fand in diesem Moment keine passende Bezeichnung für Ygrid.

  • "Wer stehlen kann, kann auch arbeiten.", antwortete Adalheidis mit der ihr eigenen Logik:
    "Germanicus Cerretanus, wir hätten unsere dritte Magd - falls du sie dir ins Haus holen willst? Wir brauchen noch jemanden für die Feuergrube."

    Die Tätigkeit in der Feuergrube, in der die Ochsen am Spieß durch Muskelkraft gedreht wurden, war eine fürchterlich schmutzige und anstrengende Arbeit, und man verging dort fast vor Hitze.
    Leicht würde es Adalheidis der Ygrid nicht machen.

  • Ygrid kniete weiterhin am Boden und fluchte vor sich hin. Ihre Knie waren nun nicht mehr so hübsch...wobei sie vor dem Sturz auch nicht gerade herzeigbar waren.
    Cerretanus schnappte nun die Germanin am Oberarm und zog sie hoch.


    " Man hatte auch freundlich fragen können. Oder?" " 1 Monat Gefängnis waren das. Oder kannst du 200 Sesterzen bezahlen?". So halbwegs war der Germanicer informiert. Erst kürzlich hatte er die Strafen für Diebstahl im Codex Iuridicialis gelesen.


    Der Vorschlag seiner Haushälterin war eine Option. Nur.....er wandte sich an Adalheidis. " Also ehrlich. Wenn sie schon Lebensmittel stiehlt und das auch noch so dreist....was würde dann in der Casa alles verschwinden?"

  • Die Germanin hätte am liebsten losgeheult, denn ihr ganzer Plan war nach hinten los gegangen. Ihre Knie brannten und bluten. Aber das war im Augenblick nicht das Schlimmste! Viel Schlimmer war es, dass sie diesem Togaträger in die Hände gefallen war und dass seine Begleitung ihr Fluchen verstanden hatte. Also musste sie folglich auch Germanin sein.
    Der Römer packte sie an ihrem Arm und zog sie hoch. "Au, du weh tun!" Sie blickte die Zähne wie ein in die Enge getriebene Tier und betrachtete ihn mit grimmiger Miene.
    Leider war ihr Wortschatz immer noch do begrenzt, dass sie nicht alles verstehen konnte. Doch einige der gesprochenen Worte kannte sie nur allzu gut. Als das Wort Carcer fiel, kamen in ihr wieder böse Erinnerungen hoch. Das wollte sie nicht noch einmal erleben. Die ewigen Wochen im Carcer hatten ihr gereicht.
    Ganz plötzlich verschwand ihr grimmiger Blick und machte einem mitleidigen Flehen Platz.
    "Nix Carcer, bitte!" Was war schlimmer? Wieder im Carcer zu landen ode den Römer anzuzbetteln? Aber Moment mal, hatte die Frau in seiner Begleitung nicht etwas von Arbeit gesagt? Das war dann wenigstens nicht ganz so schmachvoll, wenn sie ihre Schuld abarbeitet.
    "Ich nix Carcer, ich können Arbeit!" Schwere Hausarbeit war sie von zu Hause gewohnt gewesen. Das Leben im freien Germanien war kein Zuckerschlecken!

  • Der Griff lockerte sich und Ygrid hatte ihre volle Bewegungsfreiheit wieder. An Adalheidis gewandt:" Und du bist dir sicher dass wir sie bedenkenlos in die Casa mitnehmen können? Ich bin ehrlich gesagt etwas skeptisch. Und....sie versteht ja nichts." Dabei blickte er wieder zu Ygrid und musterte sie.


    " Vermutlich würde sie die Arbeit erledigen können. Sobald sie wieder etwas hergestellt ist" Cerretanus seufzte. Er hatte jetzt zu entscheiden was mit der Germanin passieren sollte.


    " Wie lautet denn dein Name? Verstehst du mich? Und.....wenn du arbeitest kann man sich darauf verlassen?"

  • Adalheidis zuckte die Schultern:
    "Manche dieser germanischen Mädchen sind verdorben....", sagte sie - sie sagte nicht: Durch die Römer:
    "Der Glanz der Sesterzen macht sie närrisch. Sie lügen und stehlen. Aber die junge Frau hier hat nach dem Essen gegriffen und nicht nach dem Messing."


    Adalheidis beugte sich zu Ygrid hinunter und sprach nun Germanisch*:
    "Hör zu, meine Tochter.", sagte sie:
    "Dieser Römer ist kein böser Mann. Wenn du irgendetwas in seinem Haus mitgehen lässt, reiße ich dir deinen Kopf ab und verwende ihn als Füllung für die gesottenen Wachteln. Verstehst du das?"

    Sie richtete sich auf:
    "Ich habe ihr nur gesagt, wenn sie ehrliche Arbeit sucht, dann sei sie willkommen in der Casa Germanica.", behauptete sie gegenüber Germanicus Cerretanus.



    Sim-Off:

    * Ich mache es der Einfachkeit halber auch so: Germanisch wird kursiv geschrieben ;)

  • Wieder verstand sie nur die Hälfte davon, was der Römer und die Germanin sprachen. Die Frage nach ihrem Namen hatte sie ja noch verstanden und auch das Wort ‚arbeitest‘. Mehr jedoch nicht. Sie musste unbedingt diese verdammte Sprache besser beherrschen lernen! Wenn der Römer jedoch entschied, dass sie wieder im Carcer landen sollte, dann würden ihre fortgeschrittenen Lateinkenntnisse auch nichts mehr nützen.
    „Ygrid.“ Ihr Misstrauen, dass sie gegen ihn hatte, war nicht zu leugnen.


    Dann beugte sich aber die Begleiterin des Römers zu ihr hinab und begann mit ihr in einer vertrauteren Sprache zu sprechen. Der Römer sei kein böser Mann, sagte sie. Darauf ging ihr Blick kurzzeitig wieder zu ihm. Dass es ja tatsächlich auch ‚nette‘ und hilfsbereite Römer gab, hatte sie ja tatsächlich schon einmal erfahren dürfen.
    Doch die ältere Germanin sprach weiter und in ihren Worten schwang eine Drohung mit, die keinen weiteren Zweifel zuließ. „Ich bin keine Diebin!“, antwortete die junge Frau, die gerade versucht hatte, etwas zu Essen zu stehlen. „Ich hatte nur Hunger, weil ich seit Tagen nichts mehr gegessen habe.“ Ihre äußere Erscheinung und auch ihr ausgemergelter Körper waren die beste Bestätigung für ihre Worte. „Sag deinem Römer, dass es mir leid tut und dass ich meine Schuld abarbeiten werde. Aber sag ihm auch, dass ich nicht seine Sklavin bin! Ich bin eine freie Chattin!“


    Sim-Off:

    So werde ich es auch halten. Kursiv ist germanisch. ;)

  • Zufrieden richtete Adalheidis sich wieder auf.
    "Ygrid ist eine freie Chattin. Sie will arbeiten und ehrlich sein. Es tut ihr Leid, dass sie klauen wollte. Und Latein lernen will sie auch.", übersetzte sie.
    Letzeres war frei erfunden, aber Germanicus Cerretanus schien Wert darauf zu legen, mit seinen Mägden reden zu können.

  • " Ja und warum sucht sie nicht Arbeit und versucht arbeitenden Menschen das Essen zu stehlen?" Oft verstand Cerretanus nicht wie man so ein Verhalten an den Tag legen konnte.


    Er selbst hatte bisher nicht leiden müssen. Im Gegenteil. Er genoß Wohlstand. Durch seine Familie und auch nun auch durch seine eigene Arbeit. Oder durch jene die für ihn die Arbeit verrichteten.


    Er seufzte unschlüssig. Aber.......es war ein GUTER Römer 8) und hatte immer für jene etwas übrig die litten.


    " Gut....sofern sie verspricht und sich auch daran hält, nichts unrechtes zu tun. Mein Geduldsfaden ist lang und stark. Aber belügen........nein. Auf keinen Fall."


    " Packen wir das Häufchen Elend ein und nehmen es mit heim."

  • Ygrid beobachtete den Römer, während seine germanische Begleitung ihm übersetzte. Vielleicht konnte sie aus seinem Gesicht lesen, wofür er sich entschied. Es war ihr sehr unangenehm, einmal wieder vom Wohlwollen eines Römers abhängig zu sein. Dummerweise hatte sie sich selbst in diese Lage gebracht. Also hatte sie im Grunde keine andere Wahl.
    Zunächst wechselten die beiden Worte, von denen sie nur ungefähr die Hälfte verstand. Dann seufzte er, während Ygrid den Atem anhielt. Letztendlich hatte er sich doch dafür entschieden, sich ihrer anzunehmen, so dass ihr eine ungewisse Zeit im Carcer erspart blieb. Das Gesicht der Germanin spiegelte sich ein Ausdruck von Erleichterung und Dankbarkeit. „Danke!“, sagte sie und erhob sich.

  • Victor streifte über das Forum. Alleine,...wohl fühlte er sich dabei nicht in seiner Haut, auch wenn er Pius´Rat folgend eine einfache Tunica und abgetragene Caligae trug. Ein einfacher Überwurf mit einer bronzenen Gemme aus Pius´Beständen vervollständigten seine Harmlosigkeit.


    Er begutachtete die feilgebotenen Waren und stellte fest, daß es hier ein ähnliches, wenngleich derberes Angebot. Feldfrüchte, Gemüse und Brot, Fischer und Schlächter, alles war vorhanden. Weiter unten gab es Gerber, Weber, Schmiede, Töpfer, Korbflechter in allen Güteklassen.


    Vic war sich ein wenig unsicher ob er wie gewohnt nur das Beste wählen sollte. Das Geschrei der Händler, das Gefeilsche, alles wie in Rom. Wäre es nicht so kalt würde man annehmen man wäre dort. Bei einem Gerber hielt er an und betrachtete interessiert die dort angebotenen Beinkleider. Obwohl in Rom verpönt und als weibisch diffamiert waren sie hier Gang Und Gäbe. Selbst Pius trug welche bei seinen Exkursionen. Sie boten Schutz, hielten warm, alles Eigenschaften die einem hier durchaus das Leben vereinfachen konnten.


    Er kam mit dem Händler ins Gespräch und ließ sich beraten. Es gab also Beinlinge, Bracae welche nur die Beine bedeckten und mit einem Gürtel an der Hüfte gehalten wurden. Es gab sie ohne Wärmepolsterung oder mit, in diesem Fall Schafswolle, die Bracae eine Art lange waren aus Schaffell oder einem gewebten, dicken Stoff. Dann gab es eine Art lange Feminalia, komplett zu und relativ eng, hier musste man die Hosen runterlassen bei der Notdurft, bei den Bracae nicht…


    Vic probierte die Bracae an und befand sie als sehr kratzig, worauf ihm der freundliche Händler zu den Schafsfellen riet, die waren behandelt und würden nach längerem Gebrauch auch ein wenig weiter werden. Dazu waren sie an den Seiten geschnürt um sie auf die gewünschte Weite zu regulieren. Vic nahm sich ein Paar und behielt sie auch gleich an. Er zahlte und ging etwas schwerfällig , weil das Ganze noch ein wenig steif und dick war. Doch wider Erwarten fiel es niemandem auf und so machte sich Vic auf zur Regia, deutlich weniger bibbernd und reichlich beladen mit ihm unbekannten Brotsorten, Käse und Eingekochtem, als er sie verließ.

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