• Ursus hätte am liebsten laut aufgelacht angesichts dieser Situation, doch das wäre natürlich völlig unangemessen gewesen. "Nun, Berisades Bassa. Du sagst also, der Fisch hat schon vor einigen Stunden den Eigentümer gewechselt, ja?" Das war doch schon mal eine Aussage, mit der man etwas anfangen konnte. Ursus wandte sich also nun an den Käufer. "Und Du, willst Du Dich nicht endlich vorstellen und uns genau berichten, was geschehen ist? Wann hast Du den Fisch gekauft und wann hast Du bemerkt, daß er unangenehme Gerüche verströmt?"

  • "Cossus Durmius Burdo und ich habe ihn nach meinem Aufstehen gekauft. Das ist noch gar nicht so lange her und schon gar nicht Stunden. Er lügt.... Ich habe den Fisch gekauft bin dann noch zu einem Gemüsestand und wollte nach Hause als ich einen Gestank wahrnahm, der nur ein Schluß zuließ. Der Fisch war vorhin schon nicht frisch als ich ihn gekuft hatte."
    Dass er zwischendrin noch einen kleinen Aufenthalt in der Taberna hatte, das hatte er vergessen und das dieser Aufenthalt ein wenig länger dauerte, genauso.

  • Sedulus sah den Käufer an und nickte diesem zu als Aufforderung er solle tun was der Tribun ihm gesagt hatte. Außerdem winkte er einem Milius zu welcher zu ihm kommen solle. Er flüsterte etwas in sein Ohr und nickte zu Kläger und Ankläger. Der Legionär sah zu den beiden Männern und grinste breit wodurch eine häßliche Zahnlücke zum Vorschein kam. Dann ging er zurück auf seinen Posten.

  • Was hatte Sedulus denn da mit dem Legionär zu besprechen? Nur zu gerne hätte Ursus es gewußt, doch er mußte seine Aufmerksamkeit diesen Männern zuwenden, die sie mit dieser - in seinen Augen - Lapalie belästigten.


    Also, sie hatten hier einen Peregrinus als Verkäufer und einen römischen Bürger als Käufer. Ein Pluspunkt für den Käufer. Doch die Zeitangaben waren Ursus doch etwas arg auseinanderklaffend. Wem von beiden sollte er glauben? Natürlich neigte er dazu, dem römischen Bürger einen Vorrang in der Glaubwürdigkeit einzuräumen, doch an dessen Aussagen störte ihn doch noch etwas.


    "Kurz nach Deinem Aufstehen, ja? Zu welcher Stunde bist Du denn erst aufgestanden?", fragte er und dabei hob sich seine rechte Augenbraue. Das ergab zwei Möglichkeiten. Entweder der Mann war ein fauler Hund, der sich erst nach Mittag erhob, und hatte damit in Ursus' Augen schon verloren - oder aber er log und hatte den Fisch doch schon früher gekauft. Was nicht wirklich besser war.

  • Kurz überlegte der Ankläger....hmmm....wann war denn das überhaupt gewesen....ach ja....
    "Ich war kurz vor der Verkündung auf den Markt gekommen. Da war schon alles im Gange....Also die Marktzeit war schon weit vorangeschritten."
    Er grübelte weiter wie lang das vorher war. Er hatte keinerlei Zeitgefühl und konnte sich daher schwer erinnern wie lange er für seine Gänge gebraucht hatte und die Taverna war ihm noch immer nicht wieder eingefallen. Der Angeklagte natürlich fand diese Aussage sehr ungerecht und konnte daher nicht ruhig bleiben.
    "Da sist doch gar nicht war. Du warst viel früher da gewesen. Wer weiß wo du dich wieder herumgetrieben hast?"
    Man musste Angst haben, dass jederzeit der arme Fisch wieder als Waffe zwischen den beiden Kampfhähnen eingesetzt würde.

  • Sedulus sah nur genbannt auf den Fisch. Sollte dieser wieder als Waffe missbraucht werden, so würde er eine Strafe aussprechen das war gewiss. Und wenn es ein Tag Bau war, das war ihm wurscht. :D


    So war er nun gespannt was Ursus weiter tun würde und verschrängte die Arme.

  • "Wenn ihr euch prügeln wollt, geht vor die Mauern der Stadt! Vor Gericht kommt euch das teuer zu stehen." Ursus blickte die beiden finster an. Wenn sie sich nicht benehmen konnten, würden sie sich beide noch wünschen, nie einen Fisch gesehen - oder gerochen - zu haben.


    Die Verkündung war auf jeden Fall schon einige Zeit her. Und der Mann hatte eben gesagt, daß er den Fisch kurz nach dem Aufstehen gekauft hatte. Die Runzeln auf Ursus' Stirn vertieften sich noch. Er wandte sich an Sedulus, um sich kurz und sehr leise mit ihm zu besprechen. "Also, meiner Ansicht nach gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder er war sehr früh am Fischstand und in dem Fall war es mehr als dumm, den Fisch den ganzen Tag in der Wärme mit sich herumzuschleppen. Oder aber er war erst vor kurzem am Stand und war blind und mit fehlendem Geruchssinn geschlagen, denn dieser Fisch hat heute ganz sicher schon eine Menge hinter sich. - Auch wenn er nur ein Peregrinus ist, ich halte den Händler für unschuldig. Allein schon, daß Durmius Burdo so gar keine präzisen Zeitangaben machen kann, untergräbt seine Glaubwürdigkeit. Ich finde, er sollte seinen Fisch als Anschauungsobjekt für schlechten Fisch behalten und die Kosten des Verfahrens tragen."

  • Sedulus nickte zustimmend immer noch den Fisch im Auge.


    Ja so ist es wohl. Ich kann mir auch nicht vorstellen das sich hier ein Händler so etwas leisten kann wie schlechten Fisch an den Mann zu bringen. Weiß der Geier wie lange dieses Tier schon durch die Stadt getragen wurde bevor es erneut zum Leben erweckt wurde.


    So war es nun an Sedulus das Urteil zu verkünden und endklich Feierabend zu machen. :D


    Das Gericht ist der Ansicht das dem Händler Berisades Bassa keinen Vorwurf zu machen ist. Indessen aber Cossus Durmius Burdo welchem zum einen üble Nachrede und versuchter Betrug zur Last gelegt werden.


    Ich möchte dieses Urteil eben noch kurz erklären.


    Du Burdo beschuldigst den Händler keinen frischen Fisch zu verkaufen was aber nicht sein kann da wir ihn sonst schon viel früher hier zu Gesicht bekommen hätten da er wohl nicht nur diesen einen Fisch hier und heute verkauft hat.
    Außerdem konntest du nicht wirklich überzeugen was deine Zeiten und Verbleib nach dem Kauf des Fisches anging.


    Ich verdonnere dich hier mit zu einer Strafe von 75 Sesterzen! Möge dies dir eine Lehre sein!


    Die Verhandlung so wie die Marktgerichtsbarkeit des heutigen Tages ist somit geschlossen!


    Sedulus griff nach einem Holzhammer und klopfte ein mal laut auf den Tisch.
    Dann wandte er sich an Ursus.


    Den Schoppen haben wir uns redlich verdient. :D

  • Das Urteil schmeckte Burdo natürlich so gar nicht. Er würde zu Hause Ärger bekommen und das nun doppelt. Die Strafe und der verdröchte Fisch, aber er musste sich wohl in sein Schicksal fügen. Was er sich ausgemalt hatte, war wohl nichts geworden und er hatte gelernt. Das nächste Mal würde er es bei jemanden anderen versuchen, der neu in der Stadt war und keinen so guten Leumund. Das würde er das sicher durchbekommen.


    Bassa hingegen freute sich über die Gerechtigkeit, die ihm trotz seines standes zu Teil geworden war und hoffte, dass dies auch anderen eine Lehre war ihm nie wieder zu unterstellen, dass seine Fische nicht frisch waren um den Preis zu drücken.
    Er verneigte sich vor dem Gericht und begab sich zurück zu seinem Stand, die Römer nun zurücklassend.


    Burdo seinerseits nickte nur, versicherte, dass ein Sklave die Strafe am nächsten Tag bezahlen würde und ging ohne ein weiteres Wort zu verlieren, seine Gedanken darauf gerichtet seine Strafe an anderer Stelle wieder zurückzuerhalten, seiner Wege.

  • Das Urteil war verkündet und der Fall damit erledigt. Diesem Burdo war anzusehen, daß er mit dem Urteil sehr unzufrieden war. Und auch in den Gesichtern einiger Zuschauer konnte Ursus Mißbilligung sehen. Ein Peregrinus, der Recht vor einem Römer bekam, was für eine Unmöglichkeit. Doch in diesem Fall war Ursus sicher, daß damit der Gerechtigkeit Genüge getan wurde. Und darauf kam es doch schließlich an.


    "Das haben wir allerdings", antwortete Ursus und grinste Sedulus an, während er sich von seinem Platz erhob. "Was hattest Du eigentlich so geheimes mit dem Soldaten zu besprechen?", fragte er neugierig nach, denn das hatte ihm irgendwie keine Ruhe gelassen.

  • Das Ursus nach dem Gespräch mit dem Legionär fragen würde dachte sich Sedulus schon und grinste breit.


    Ach weißt du Ursus, nichts weiter eigentlich. Ich habe ihm nur einen Witz erzählt und halt auf die beiden Fischeschwinger gedeutet. Der Legionär fand den Witz recht gut und wir hatten unsere Ruhe was den fliegenden Fisch anging. Da sie wohl angst vor dem Legionär hatten. Bei seiner Lache ist dies auch verständlich.
    Mehr war da nicht. :D


    Sedulus klopfte Ursus auf die Schulter und grinste nun noch breiter.


    Nun komm, die Taverne wartet schon auf uns...

  • So war das also! Nicht schlecht! Ursus lachte amüsiert. "Du bist ein wahrhaft ausgekochtes Schlitzohr, wenn ich das mal so sagen darf. Und es hat sene Wirkung nicht verfehlt. Einen Moment lang habe ich wirklich gedacht, die hauen sich das Schuppenvieh gegenseitig um die Ohren und dann fliegen stinkende Fetzen. - Eigentlich war die ganze Sache ja zum Schreien komisch." Er lachte abermals, während sie sich zusammen auf den Weg zur Taberna machten. "Als er Dir den Fisch vorwarf und Du ihn angeraunzt hast, er solle Dir mit dem stinkenden Kadaver wegbleiben, mußte ich mich wirklich schwer zusammenreißen. - Ich finde, Fisch muß schwimmen. Auf diesen Fall haben wir uns mindestens einen Becher zusätzlich verdient."


    Sim-Off:

    Dem Narrator herzlichen Dank für die herrliche Geschichte :)

  • Das hätten sie mal wagen sollen, sie wären Beide in den Bau gewandert. Aber zum Glück ist dies ja nicht passiert.


    Sedulus zuckte mit den Schultern und lächelte.


    Naja, so komisch fand ich es in diesem Augenblick nicht, aber jetzt so im nachhinein. Doch ja, man hätte drüber lachen können.


    Ja doch, das auf alle Fälle...


    Mit diesen Worten gingen sie aus der Markthalle hinüber zur Taverne.


    Sim-Off:

    Schließe mich dem Dank von Ursus an. War mal etwas anderes. :D

  • Tullia freute sich bereits darauf mit den Händlern und Bauern zu feilschen,...brauchte sie nicht nur Waren für ihren Haushalt sondern auch für die Zucht.An einem Stand für Feldfrüchte kaufte sie Rüben und Kohl ein und ließ sich alles in die Casa Terentia liefern. An einem Stand prüfte sie die ausgestellten Kräuter und handelte mit dem armen Händler bis dieser verzweifelt aufgab. Tullia schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
    Zur Casa Terentia bitte! Bezahlung beim Verwalter!
    Sie blühte förmlich auf und meinte zu Valentina, die meist zurückhaltend und schüchtern bei ihr stand,
    Was möchtest du denn essen? Hast du Lust auf lokale Küche,...sollen wir uns was römisches oder wie wäre es mit einem corischem Gericht,...sieh mal,...dort haben sie Auerhähne,...schmecken gut,...so eine Mischung aus Wild und Huhn...oder das Fasane,...Hasen...
    Sie wies auf die Waren prüfte zuweilen und sah Valentina freundlich an.
    ...oder lieber Fisch?
    Sie legte den Kopf ein wenig schief und lockte,
    Mit einer süß-scharfen Sauce, gerösteten Maronen und frischem Fladenbrot...
    Sie leckte sich mit der Zungenspitze über die Lippen.
    ...und dazu ein Pokal corsischen geharzten V...
    Ups,...römische Frau durften doch gar keinen Alkohol trinken oder doch?

  • Tatsächlich war Valentina meist still neben Tullia gestanden und hatte ihr beim Handeln zugesehen. Zum einen hatte sie davon noch vieles lernen können und zum anderen war es weil Valentina überhaupt nichts einkaufen wollte. Das Geld war knapp und es war nur noch sie und der alte Mann als Haushälter in der Cassa. Da brauchte man kaum noch Lebensmittel. Immer wieder ertappte sie sich dabei, wie sie sich suchend umsah. Ob Bashir wohl auch hier war? Wie oft waren sie gemeinsam auf den Markt gegangen und das waren sogar Stunden gewesen in denen Valentina mal vergessen hatte, dass sie nicht so viel Geld hatten. Zusammen mit Bashir machte es einfach Spaß. Aber jetzt? Sie bemühte sich nichts anmerken zu lassen, denn Tullia gab sich wirklich alle Mühe und dafür wollte Valentina sich dankbar erweisen. Sie nickte oft annerkennend wenn ihre Begleitung wieder einen guten Einkauf getätigt hatte oder bewunderte die Ware.
    Als Tullia dann vom Essen anfing, merkte auch Valentina, dass sie ein bisschen hungrig war. "Nun, die Maronen hören sich gut an." Sie lächelte etwas, denn ihr gefiel Tullias Art. "Und vor allem die Beilage." Sie zwinkerte, denn so genau nahm es Valentina auch nicht unbedingt mit den gesellschaftlichen Regeln.

  • Tullia lächete und meinte verschwörerisch,
    Dann wollen wir uns mal mit den Zutaten eindecken und zu mir nach Hause gehen,...meine Tante Thula ist eine göttliche Köchin,...ich möchte fast wetten, daß du so etwas noch nicht einmal in Roma bekommst!
    Sie ging zielstrebig auf den Fischstand zu und kaufte ein besonders schönes Stück Flußlachs, Maronen brauchte sie nicht zu kaufen, sie hatten Bäume in Garten und Thula sammelte sie immer gewissenhaft auf.
    Sie erwarb noch ein Stück Butter und eine Amphore Sahne. So bepackt sah sie sich um ob sie noch etwas anderes brauchbares fand, als sie grinste und zu Valentia sagte,
    Na schau an, ...wer kommt denn da? Valentina,...heute ist unser Glückstag,...die Einkäufe werden wir nicht selber tragen müssen,...da kommt Primus´Cousain Lupus,...
    Sie winkte ihm zu und lächelte ihn warm entgegen als er freudestrahlend auf sie zukam.

  • Lupus glaubte seinen Augen nicht zu trauen, da stand Tullia und bei ihr,...die Schwester von Valerian,...er zerbrach sich den Kopf über ihren Namen und stellte gleichzeitig fest, daß sein Cousain Primus ein verdammter Glückpilz war, Tullia sah unbeschreiblich gut aus. Er hielt vor ihr an und hoffte nicht allzu dumm zu grinsen.
    Tullia,...ich...also...du...

  • Tullia verdrehte amüsiert die Augen und meinte zu Valentina,
    Keine Sorge, er ist eigentlich ein netter Kerl,...nur manchmal drückt er sich nicht ganz deutlich aus...Sie stellte die Körbe ab und nahm sein Gesicht in die Hände. Sah ihn tief in die Augen und küßte seine Stirn, ein Hauch...wie der Flügelschlag einer Elfe...
    Dann trat sie einen Schritt zurück und sah ihn mütterlich an.
    Sie nickte und meinte,
    Die Legion tut dir gut Lupus,...nun der Bart...aber er kleidet dich,...macht dich älter...
    Sie wandte sich an Valentina,
    Valentina,...das ist Marcus Terentius Lupus,...der Cousain meines Mannes und ein guter Mensch,...
    Sie meinte es ehrlich...
    Lupus, dies ist Quintilia Valentina,...

  • Zwar war es Valentina mehr als unangenehm, dabeistehen zu müssen und zuzusehen wie jemand der ihr eigentlich vollkommen fremd war, all diese herrlichen Dinge einkaufte und sie konnte nichts beisteuern. Es wäre unhöflich gewesen Tullia ihre wenigen Münzen anzubieten, die sie dabei hatte. Soetwas machte man einfach nicht. Aber sie schwor sich in ihrem nächsten Brief an ihren Bruder zu fragen wie sie der Frau seines Freundes einen Gefallen tun konnte. Irgendwie wollte Valentina ihre Schuld wieder begleichen. Tullia müsste das nicht machen und sie tat es trotzdem.
    So ließ es sich die junge Frau nicht nehmen, die Tüte mit dem Fisch sofort zu nehmen und sich anzubieten, diese zu tragen.
    Auf den fremden Mann angesprochen blieb Valentina schräg hinter Tullia stehen und beobachtete Lupus. Noch jemand aus der Legion? Fast hätte sie geseuftzt. Irgendwie waren hier alle Männer anscheinend Soldaten. Alle außer Bashir. Den traurigen Gedanken an ihn schob sie gleich wieder beiseite und reichte Lupus dann die Hand als sie vorgestellt wurde.
    "Es freut mich dich kennen zu lernen."

  • Lupus nahm die Hand der jungen Frau und stellte fest wie klein und zerbrechlich sie in seiner eigenen Hand wirkte und drückte sie nur ganz sachte zum Gruß. Er verbeugte sich leicht und sagte,
    Sei gegrüßt Valentina,...ich kannte deinen Bruder als er hier in der Secunda diente...wie geht es ihm,...hast du vielleicht Neuigkeiten über ihn?
    Obwohl sein Interesse ehrlich gemeint war, bemerkte er an Tullias Blitzeschleudernden Blick, daß er wohl einen Fehler gemacht hatte und versuchte die Kurve noch zu kriegen,...
    Verzeih´ich bin unhöflich,...ähem,...du kennst Tullia?...gut?
    Tullia hatte ihm noch nie etwas von Valentina erzählt, daher war er einigermaßen verwirrt.

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