• So ein Tölpel! dachte Tullia bei sich,...was interessierte denn Valerian?
    Zum Kuckuck mit diesen Komißköpfen die nur in ihren Kasten dachten.
    Zornig :blitz: sah sie Lupus an und beruhigte sich als er sich verbesserte.
    Kurz darauf mußte sie lächeln, ...sah den kleinen Lupus vor sich,naja, klein ist gut, sie war nur 10 Jahre älter,...aber sie kannte ihn noch als Knaben. :baby:
    Sah seine großen Augen wenn er ihren Reiseerzählungen lauschte, seine Fragen über Fragen,...sie hatte das Gefühl Primus war sein Gott und sie,...naja,...eben seine Göttin,...was Unsinn war, aber er verehrte sie schon, das wußte sie.
    Mal sehen was Valentina jetzt sagte,...hoffentlich war der Tag jetzt nicht im Eimer!

  • Der fremde Mann tat es sicherlich nicht absichtlich, doch es viel Valentina immer schwerer das Lächeln aufrecht zu halten als er außgerechnet auch noch Valerian ansprach. Die zweite Person in ihrem Leben, die sie so sehr liebte und die nicht in ihrer Nähe war. Sie hätte darauf nichts gesagt, schließlich war sie niemand, der schnell böse wurde doch ihr fielen die Blicke zwischen den beiden auf und wurde selbst dementsprechend unsicher. Schließlich stand sie hier im Prinzip mit zwei Fremden.
    "Ich..." Tastete sie sich vor und nahm dann all ihren Mut zusammen, drückte die Hand von Lupus nocheinmal und diesesmal für ihre Verhältnisse sogar ziemlich fest. Das wäre doch gelacht, wenn das hier nicht gut ausgehen könnte.
    "Nein, ich kenne Tullia überhaupt nicht." Sie schenkte ihm ein ehrliches Lächeln. "Wir haben uns vor zwei Stunden kennen gelernt." Fast tat ihr Lupus leid, denn mit dieser Antwort hatte er ganz sicherlich nicht gerechnet. Aber Valentina war eben auch ab und zu jemand, die ihren Spaß haben wollte.

  • Lupus bemerkte mit Freuden wie Valentina, die in ihrer Unsicherheit unendlich verletzlich wirkte, seine Hand nicht losliieß und sie sogar noch fester drückte.
    Ihr Lächeln erschien ihm wie die aufgehende Morgensonne und ergoß sich in seinem Inneren...Er sah sie nur an, fasziniert und bewegt zugleich.
    Ließ die kleine Hand nicht los...
    Irgendwann bemerkte er Tullia,...den belebten Markt, die Menschen die um sie herumgehen mußten und teils erbost, teils freundlich lächelnd ansahen.
    Er erwachte wie aus einem Traum und meinte,
    Achso,...naja,...Tullias Charme kann man sich kaum entziehen nicht wahr?
    Er lächelte seine Schwägerin an und schloß,
    Ich habe noch ein wenig Zeit,...meine Wache beginnt erst in der hora nona...darf ich euch ein wenig begleiten?
    Da fiel ihm auf, daß er immer noch Valentinas Hand hielt...

  • Tullia freute sich innerlich und meinte,
    OH, ja,...sicher...wir brauchen noch eine starke Hand Lupus,...die uns die Einkäufe trägt.
    Sie zog eine Augenbraue hoch und fügte hinzu,
    ...eigentlich zwei Hände,...wenn du die andere denn irgendwann loslassen könntest. Dabei grinste sie ihn wölfisch an und reichte ihm die Einkäufe.

  • Lupus wurde ein wenig rot um die Ohren,ließ Valentina unendlich langsam los und nahm die beiden Körbe entgegen.
    Gerne geschehen,...hast du denn alles?
    Er war sicher daß sie alles hatte und sah zu Valentina.
    Hast du einen besonderen Wunsch?...vielleicht zum Nachtisch,...unsere Tante Thula ist eine sehr gute Köchin...
    Hoffnungsvoll sah er Valentina an.

  • Etwas unbeholfen war Valentina neben Tullia gestanden und sah auf ihre Hand, die von Lupus nicht losgelassen wurde. Sie konnte nicht sagen, dass es ihr unangenehm war, aber besonders wohl fühlte sie sich dabei auch nicht. Schließlich stand vor ihr ein eigentlich fremder Mann und Valentina war es gewohnt alleine zu sein.
    Gerade als sie hilfesuchend zu Tullia sehen wollte, griff diese zum Glück ein und sorgte dafür, dass Lupus sie losließ.
    Schüchtern trat Valentina einen Schritt zurück, umfasste die Tüte mit den Einkäufen neu und hielt sie fest, als wäre es etwas, dass man ihr wegnehmen könnte.
    Als Lupus sie dann wieder ansprach, sah Valentina nun doch zu Tullia und meinte unsicher. "Nunja... wir.... hatten uns schon auf eine Auswahl geeinigt."

  • Verus war in einfache, schmutzige Gewänder gehüllt in die Stadt gekommen, um sich mit neuen Vorräten einzudecken und vielleicht kleinere Tätigkeiten zu übernehmen. Langsam neigte sich sein Geld dem Ende zu. Einige mögen sich nun fragen, wie er als Ritter so verarmen konnte. Diese Frage ist ganz einfach zu beantworten. Er ließ sein Vermögen sowie seine Ländereien hinter sich zurück. Sie befanden sich nun mehr in Familienbesitz. Hier in Germanien hatte er nichts, nur seine Hütte.


    Er blickte sich um. Er wirkte, wie ein Bettler und kein Standessymbol befand sich mehr an seinem Körper. Seine Haare waren zerzaust und seine Haut beschmutzt. Man könnte glatt vergessen, dass er einst ein Römer war.


    Traurig drängelte er sich durch die Reihen der Menschen. Sein Leben war eine Ruine aus Selbstmitleid, Versagen, Missgunst, Neid, Untergang, Verzweifelung und all dem Schlechten, das Menschen sich antun konnten. Er war das, was von einem gescheiterten Menschen übrigblieb. Warum er wirklich hier war? Wahrscheinlich hoffte er auf einen geringen menschlichen Kontakt. Er klammerte und jappste nach Liebe, die er nicht fand.


    Gezielt steuerte er nun einen Stand an.

  • Mit großer Wahrscheinlichkeit war sich der Decimer seines Zugeständnisses nicht bewusst gewesen, als er Cara erlaubt hatte, einige kleine „dezente“ Veränderungen vorzunehmen, um der Praetoria ein wenig mehr Wohnlichkeit einzuhauchen. Das ließ sich die junge Iulia natürlich nicht zweimal sagen.
    Begleitet von einem Sklaven des Decimers und Nicocholus machten sich die beiden Iulias am nächsten Tag zum Markt auf. Da Caras Nähkünste nach wie vor eher zu wünschen übrig ließen, war sie froh, dass die Verwandte sie begleitet hatte. Sie hatte eben doch den besseren Blick und würde sagen können, welche Stoffe sich am besten für ihr Vorhaben eigneten.


    Sich leise unterhaltend ließen sie das Castellum gegen die Mittagszeit hinter sich und schlugen den Weg zum Forum ein. Die Sonne war zu dieser Zeit angenehm warm ohne zu brennen. Entspannt streckte sie die Nase in das Sonnenlicht und genoss die frische Luft. Das gute Wetter hatte auch zahlreiche Einwohner Mogontiacums auf die Straßen gelockt. Jetzt, da sie einige Monate in der Ewigen Stadt verbracht hatte, kam sie ihr gerade zu wenig vor und sie fragte sich, wie diese Stadt ihr jemals als ausreichend zum Leben hatte vorkommen können. Nun ja, so ganz gerecht war das nicht. Hier war sie geboren; Hier war sie aufgewachsen und egal was die Menschen über Germania Inferior und deren Hauptstadt sagen mochten…es war schön hier. Nur eben alles etwas kleiner, weniger, ruhiger. Aufmerksam betrachtete sie die Menschen, die sie umspülten. Man konnte nie wissen, ob nicht doch wie aus dem Nichts ein Gesicht auftauchte, das man kannte.


    Das Forum eröffnete sich vor den beiden jungen Frauen. Umstanden wurde es von zahlreichen offiziellen Gebäuden: die Kurien von Mogontiacum und Germania, eine basilica, die Regia, die thermen…Zielsicher steuerte Cara auf die basilicia zu, die der Stadt als Markthalle diente. „Wie wäre es, wenn wir uns aufteilen und uns in einer halben Stunde wieder hier treffen?“, schlug Cara vor, als sie unter einem der Eingänge stehen blieben und über die Dächer der Stände hinweg blickten. Der Markt war erstaunlich groß. Nickend stimmte die Verwandte zu. „Gut, dann bis später…“, sagte sie und verschwand mit dem griechischen Sklaven. Cara sah ihr noch einen Augenblick nach. „Dann wollen wir mal…“

  • Amon:
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/amon.jpg]


    Die Kaufleute brüllten selbstverständlich lauthals ihre Angebote heraus, um so viele Kunden wie möglich zu locken. Hier wurden prächtige Kleider angepriesen, dort die besten Würste der Region, andernorts frisches Gemüse. Hier, in der Basilica, gab es einfach alles zu kaufen. Auch Amon, der im Dienste des Handelskonsortiums Freya Mercurioque stand, war heute zugegen. Er sprang zwischen den verschiedenen Ständen umher und pries ebenfalls sein Angebot an:


    "Leute, schaut her! Feine Stoffe, bestes Leder, glänzende Schmuckstücke, edelste Glaswaren, gemütliches Schuhwerk! Ob Römer, Germane, oder Kelte, hier wird jeder fündig! Kauft bei der Freya Mercurioque, kauft Qualität! Hier ist für jeden was dabei!"


    Denn in den Ladenräumen der Basilica hatten sich etliche Händler eingenistet, die in ihrem Tun kooperierten. Sie hatten sich im Handelskonsortium Freya Mercurioque zusammengefunden.




    Sim-Off:

    Wenn du Lust hast, klick einfach den Link und lass Cara ein wenig stöbern. Wir verkaufen praktisch alles, frag einfach nach. *g*

  • Auch Sontje hatte Lust zum Bummeln und Stöbern. Wie immer trug sie ihren liebsten Mantel und die Mütze auf dem blonden Schopf, als sie den Eingang zur Markthalle passierte. Mit wachen Augen musterte sie die Auslagen der verschiedene Stände und hörte die Worte der warenanpreisenden Händler.


    Ihr fiel eine schlanke Frau in modischer Aufmachung und in Begleitung eines Mannes auf. Nicht wegen des Begleitung sondern wegen ihrer rotblonden Haare. Sontje erhaschte einen Blick der fremden Frau und entdeckte deren blaue Augen. "Wow.. sie ist ziemlich hübsch. Ihr Kleid hätte ich gerne." flüsterte Sontje beeindruckt zu niemand bestimmten und schickte ein freundliches Lächeln zu der iulierin hinüber. Dieser musste nun auffallen, dass kecke Sommersprossen Sontjes Nase zierten. Nach dieser Kontaktaufnahme näherte sie sich Cara. "Heilsa.. diesen Stoff deiner Kleidung habe ich noch nie gesehen. Wo kommst du her? Ich bin Bürgerin dieser Stadt und heisse Duccia Vera"

  • Die junge Iulia war stehen geblieben und verschaffte sich aufmerksam einen kurzen Überblick. Hier, am Seiteneingang gab es in der ersten Reihe hauptsächlich Korbwaren, Lederwaren schlossen sich an, dazwischen Glasgegenstände; in zweiter Reihe Stoffe, Kleider, Schmuck, verschiedene Dienstleister und erst ganz hinten, dort, wo es kühler war, konnte man hochwertige germanische Lebensmittel erstehen. >Wo zuerst hin?< Ihr Blick blieb an einem Paar blauer Augen hängen. Sie gehörten zu dem sommersprossigen Gesicht einer blondhaarigen, großen Frau. >Eine Germanin< Irgendetwas an ihr weckte Caras Neugierde. Der Mantel, den sie über ihrer Gewandung trug und die Mütze auf ihrem Kopf waren doch eher untypische Kleidungsstücke für eine Frau- Zwischen all den Ständen machte sie zudem einen etwas verlorenen Eindruck auf die Iulia. Sie erwiderte das freundliche Lächeln, mit welchem sich die Fremde nun näherte.


    „Salve! Iulia Cara ist mein Name“, erwiderte Cara und das Lächeln wuchs sich angesichts des germanischen Grußes zu einem Grinsen aus. >Ich habe es doch vermisst<, gestand sie sich nun ein. Die Vielfalt der Kulturen, die hier viel deutlicher zu spüren und zu fassen war als in Roma. Und tatsächlich, spätestens jetzt, da sie auch ihren Namen nannte, bestätigte sich ihre Vermutung voll und ganz. >Eine Duccia<. Die gens war germanischer Abstammung, hatte aber römisches Bürgerrecht erhalten. „Das kann sein. Der Stoff stammt aus Roma – ich selbst wurde aber hier geboren. Die letzten Monate verbrachte ich allerdings bei meinen Verwandten in der Hauptstadt. Nachdem es meiner Mutter aber nicht so“…an dieser Stelle zögerte sie einen Moment…“gut ging und die Sommerhitze in Rom allmählich eingesetzte, wurden wir für die Sommermonate zurückgeschickt“, erklärte sie. Den Aspekt, dass sie damit eher nicht so glücklich war, verschwieg sie lieber…

  • Eine Iulierin! Diese gens gab es nicht in dieser Stadt. Duccia tippte auf eine bestimmte weit entfernte Stadt, in der ihr Bruder schon gewesen war und lag richtig. "Salve..." korrigierte Sontje ihre Begrüßung.


    "Dieser römische Stoff steht dir ziemlich gut! Wie schade, dass ich ihn hier nicht erstehe, viel eher dafür nach Rom fahren müsste." gab sie in einem freundlichen Plaudertone zurück. "Da hast du es aber gut mit deinen Verwandten udnd ass du der Hitze entfliehen konntest. Nur es das deiner Mutter nicht gut geht, finde ich sehr schade, hoffentlich kommt sie wieder hoch."


    Sontje sah sich um. "Wollen wir ein Stückchen gehen? Ich bin nur zum Bummeln und Stöbern hierhergekommen. ich habe derzeit sehr viel Zeit, da ich eine Arbeitsstelle suche."

  • Da korrigierte sie doch tatsächlich ihren germanischen Gruß. Sowas. Zwar befanden sie sich in einer römischen Provinz, aber das hier war immer noch Germania. Dennoch, egal wo sie ihre Schritte setzte, die Menschen passten sich der römischen Übermacht an. Auch wenn sie es eigentlich waren, die „Zuhause“ waren.


    „Ja? Vielen Dank!“, entgegnete sie geschmeichelt und strich ein wenig den Stoff glatt. Anders als sonst, hatte sie am Morgen nicht einmal sehr viel Zeit darauf verwandt sich einzukleiden, sondern hatte spontan irgendein Gewand heraus gezogen. Aber in der Tat, die junge Iulia hatte ein hübsches Stück erwischt. Der petrofarbene Stoff war fein, fließend, umschmeichelte ihre Figur und brachte ihre zu einer einfachen Frisur gesteckten roten Haare in einen gewissen Kontrast. Ihre Verwandte Corona war es schließlich gewesen, die mit dem Schnitt des Stoffes die Perfektion aus ihm herausgelockt hatte.


    „Ja, es ist ein ziemlich weiter weg nach Roma“, gab sie zerknirscht zu und sah ihrem Gegenüber ins Gesicht. Dazu musste sie regelrecht zu der Germanin empor sehen, die sie doch fast einen Kopf überragte. Dabei war Cara selbst auch nicht gerade klein. Zumindest für eine Römerin. „Wir waren Monate unterwegs. Und für mich war es jetzt schon die zweite Reise innerhalb eines Jahres.“ Bei all der Reisezeit blieb gar keine richtige Zeit, um Anzukommen, sich einzuleben. Was ihre Verwandten betraf, da hatten die beiden Frauen wohl unterschiedliche Ansichten.


    „Na ja…ich wäre eigentlich lieber in Rom geblieben. Und meine Verwandte Corona wohl auch“, gestand sie. „Aber der Hausherr der stadtrömischen Casa bestand darauf.“ Dementsprechend angespannt war auch das Verhältnis zwischen ihr und Iulius Centho gewesen, denn so impulsiv und hitzköpfig der Rotschopf zuweilen war, hatte sich Cara natürlich nicht einfach so ohne größere Diskussion fügen können. „Verwandte eben“, erklärte sie lapidar und zuckte die Schultern, als sage das schon alles. Ihr Groll hatte sich mittlerweile wieder einigermaßen gelegt. Immerhin durften sie im großen Praetorium leben und Lucius hatte ihnen erlaubt zu Pferd nach Mogontiacum zu reisen. Das verschwieg sie aber lieber.
    „Vielen Dank! Ich denke, dass es ihr schon wieder besser geht seit dem Brief, den sie an meinen Verwandten schickte…“, erwiderte die junge Frau. Zu gern hätte sie die Epistel ja selbst gelesen, denn sie war sich sicher, dass Lucius maßlos übertrieben hatte, um sie doch noch dazu zu bewegen, nach Mogontiacum zu kommen. Lächelnd stimmte sie zu.


    „Ja, warum nicht. Ich suche ein paar Vasen und andere Gefäße für mein Übergangszuhause…“ Dass sich dieses „Übergangszuhause“ im Castell befand, ließ sie vorerst fallen. Langsam und gemütlich setzten sie sich in Bewegung. „Du bist arbeitslos? Was hast du denn vorher gemacht?“, Es wunderte sie schon ein wenig. Es kam selten vor, dass sich Frauen außerhalb der Trinität Küche, Kinder, Tempel nach einer Beschäftigung umsahen. Dass sie sich selbst als „arbeitslos“ bezeichnete, konnte nur bedeuten, dass sie schon zuvor gearbeitet hatte.

  • "So? Es braucht Monate, um von Rom hierher zu kommen? Seit wann bist du hier? Ich reise ungerne, weil ich bin in dieser Stadt zu Hause." Sie erfuhr, dass noch eine Dame Roms hierher gereist war. "Nun.. von einem Mann würde ich mich nicht vertreiben lassen. Nicht mal, wenn er 'nur' ein Verwandter wäre, bei mir muss es schon die Familie sein. Aber lassen wir das Thema. Ich kenne mich mit Rom und dem drumherum nicht aus. Wie schön, dass du die Möglichkeit zum Briefe schreiben und aufmunternde Worte verschicken hast." Sie setzte sich mit Iulia Cara in Bewegung, versteckte das amüsierte Lächeln welches über ihre Miene flog. "Vasen? Hmmhmm... dann schauen wir mal nach solchen." Sontje hatte sich damit abgefunden ein Zimmer zum Wohnen zu haben... da waren Vasen unnötig.


    "Ich bin meinem Zwillingsbruder zur Gens Duccia nachgereist und wurde freundlich aufgenommen. Schnell stellte sich heraus, dass ich für die Arbeit am Herd nicht zu haben bin, weil ich dessen überdrüssig bin. Mein Versuch in einer Taverne, die den Ducciern gehört, zu arbeiten schlug fehl. Die Taverne wurde überfallen und ich wurde noch längere Zeit nach dem Überfall bedroht. Der Anführer hängt inzwischen am Galgen. Nach dem Tavernenüberfall fliel es mir nicht leicht, wieder zurück zu gehen und weiter zu arbeiten. Deshalb habe ich mich innerhalb des duccischen Besitzes umgesehen und die Pferde entdeckt, welche zum Stall gehören. Dann war es eine Sache von wenigen Worten sich mit dem Pfderdemeister anzufreunden und sich alles von ihm beibringen zu lassen."


    Die junge Stadtbewohnerin seufzte unverhohlen. "Tja.. mit der Zeit brach alles auseinander. Ich habe mich entschieden, die Gens zu verlassen und in der Stadt mein Glück zu versuchen. Bisher arbeitete ich als Pferdepflegerin bei einer anderen Faimilie. Die brauchen mich nicht mehr und liessen mich von dannen ziehen. Derzeit lebe ich von meinem Erspartem." Ihre Hand wanderte zu einer hübschen kleinen Vase aus Keramik, in welche sanfte Wellenlinien eingeritzt worden waren. "Wie findest du diese hier?"

  • „Monate, ja“, bestätigte Cara noch einmal. Über die Alpen war es ein langer und mühsamer Weg, ein noch längerer, umrundete man das Gebirge. „Nicht sehr lange…Zwei Wochen…Maximal drei“, Die Zeit schien hier in Mogontiacum eigenen Regeln zu folgen. Sie zerfloss zu einem nicht fühlbaren Brei. Tage muteten auf einmal wie Wochen an.


    „Ich reise eigentlich gern“, gestand die junge Iulia, hob dann aber fast entschuldigend die Schultern: „Du scheinst deinen Platz schon gefunden zu haben – ich bin noch auf der Suche danach.“ Da war ein Unterschied zwischen Heimat und Zuhause. Zuhause konnte man viele haben, aber die Heimat war einzigartig. Sie war der Ort, wo das Herz auch dann noch verweilt, wenn einen hunderte von Kilometer davon trennten. Im Moment war es die Ewige Stadt, an der ihr Herz hing. Obschon sie nun schon einige Wochen hier war, dachte sie täglich daran, was in der großen Stadt wohl vor sich ging und war mehr dort als im tiefen Germanien.


    Dann musste Cara doch schmunzeln, wie sie der Duccia lauschte. Die schien ein kleines Kämpferherz zu besitzen. In ihrer Fantasie sah sie, wie Lucius Kopf wie eine Tomate rot anlief, während sie vor ihm stand und sich schlicht weigerte seinen Wünschen nach zu kommen. Eine Vorstellung, die ihren Reiz hatte. „Warst du denn wirklich noch nie wo anders?“, erkundigte sich Cara, während sie neben der Germanin einher schritt.


    Die junge Frau hatte anscheinend schon ein recht bewegtes Leben hinter sich, das vor allem durch starke Veränderungen geprägt gewesen war. „Es tut mir Leid, dass du dich mit deiner Familie nicht so gut verstehst…“, erwiderte sie, nachdem Vera mit ihrer Ausführung geendet hatte. Es war sicherlich schwer für einen Menschen, denn die Familie war ja für gewöhnlich das weiche Netz, in das man fiel. Es brachte sie unvermittelt zu der Frage, ob sie ohne die Iulier in ihrem Rücken fähig wäre ein Leben zu führen und wurde sich erstmals über die Stellung bewusst, die ihre eigene familia in ihrem Leben einnahm. „Hast du dir nie überlegt woanders hinzugehen, wenn dich hier nichts mehr hält?“. Die Welt war immerhin groß und weit.


    Cara trat neben die Duccia und betrachtete die Keramik, die sie in ihrer Hand hielt. Es war ein feines Stück- „Sie ist schön! Genau solche einfachen Vasen suche ich…“ Vorsichtig strich sie mit der Hand über das Material. Schön glatt war sie auch.

  • "Ich bin erst einmal gereist.. den Weg von zu Hause bis hierher nach Mogontiacum. Hmhm.. ich dachte auch, dass ich meinen Platz als Pferdepflegerin bei der Familie gefunden hätte.. aber es passte nicht. Ich sollte ohnehin nur für eine begrenzte Zeit bleiben..." Wieder zuckte sie mit den Schultern. "Nein, ich war noch nie woanders als hier. Die Familie hat entschieden, dass ich gehen muss und ich habe mich gefügt. Überlegt, woanders hinzugehen habe ich schon mehrmals, aber es zieht mich nicht fort. Wohin sollte ich auch gehen?"


    Sie reichte Cara die Vase, blickte die anderen Stücke an.. "Dann nimm sie doch... diese schöne Vase. Ich brauche sie nicht... weil ich suche guten Stoff, den ich zum Schneider geben kann." Stimmt, sie brauchte keine Vasen.. denn von wem sollte sie Blumen bekommen? Ein dicker Umhang wäre viel eher angebracht. "Für wen soll die Vase denn sein? Für dich oder fürs dein zu Hause?" Vielleicht sollte sie sie mal fragen, ob sie Pferdepfleger brauchte. "Habt ihr eure Pferde aus Rom mitgebracht?" wandelte Sontje die Frage um.

  • "...und du musst das hier nicht machen, Silanus!", nölte zum gefühlt hundertsten Mal Titus Gordianus hinter ihm, Sohn eines der Händler hier in der Basilika, und seit einer ebenso gefühlten Ewigkeit Silanus' bester Freund, "Ich bin mir sicher, du würdest auch als persönlicher Schreiber eines reichen Händlers anfangen können! Oder bei einem der Magistraten, ich hab gehört Laetilius Fecen.."


    Galeo Laetilius Fecenianus.., spie Silanus den Namen beinahe aus, während er weiter auf einem der im Norden so sündhaft teuren Stücken Papier versuchte das Wachstafelnoriginal eines Testaments eines älteren Stadtbewohners in eine neue Fassung zu transferieren. Alleine das ausradieren der geänderten Stellen hatte ihn eine ganze Stunde gekostet.
    "Der Mann beschäftigt nur die Söhne seiner Klienten als persönliche Schreiber, und dies auch nur dann, wenn sie beweisen können von wahren Römern abzustammen.."


    "Das tust du!", protestierte Gordianus empört, und dies nur, weil er damit Zeit totschlagen konnte die er nicht am Stand seines Vaters verbringen musste, und nicht, weil er wirklich neue Argumente oder einen anderen Ausgang des Streits erwartete, "Du bist Iunius Silanus! Neffe des Iunius Silanus! Enkel des Iunius Silanus! Urenkel des Iunius Silanus!"


    "SPURIUS Iunius Silanus. Warte.. dies hier ist... schwierig...", unterbrach Silanus ihn, und bereite zugleich innerlich auf die Wette mit dem Archiv eingegangen zu sein, die diesem Irren viel mehr Material in ihren ewig gleichen Streitereien geliefert hatte. Die obligatorische Antwort bestand in der vorgehaltenen, unberingten linken Hand während die Rechte sich weiter daran versuchte die Buchstaben so zu setzen, dass sie perfekt angepasst die vorher radierten Buchstaben überdeckten und so den Schriftrhythmus nicht störten. "Kein Siegelring.. keine Identität. Ich könnte irgendjemand sein.. meine Mutter hätte irgendjemand sein können. Mein... Vater ...könnte irgendjemand sein."


    "Du tust deiner Mutter unrecht, wenn du ihr sowas unterstellst..", jammerte Gordianus weiterhin den üblichen Text ihrer Unterhaltungen über Silanus' Familiengeschichte runter, "..ich bin mir sicher, sie war wirklich die Nichte des Iunius Silanus!"


    "Und was genau lässt dich zu dieser Sicherheit kommen?", murrte Silanus, der sich gerade auf ein perfekt gesetztes T konzentrierte.


    "Das weißt du ganz genau.. hallo Gerhild!! Wie wäre es mit morgen... oh.. uh... eh... heilsa, Erkhilta. Warum bei Loki bewacht dieses Weib ihre Tochter wie ein Höhlenhund?"


    "Ihr Stolz hatte gar nichts zu bedeuten.. wäre sie eine echte Iunia gewesen, hätte sie ihre Familie trotzdem um Hilfe bitten können!", führte Silanus


    "Für eine Familie wie die Iunii ist ein Spurius vielleicht ein anderes Kaliber als für eine.. naja... von uns.", kommentierte Gordianus mit einer Trockenheit, die zeigte wie sehr man sich an die Standesunterschiede gewöhnen konnte, wenn man es förmlich musste, "Sie hat dir schreiben beigebracht. Welche hergelaufene Lupa kann schreiben, Junge? Und dieses Ding mit den Zahlen... dieses... Rechnen."


    "Was du übrigens auch können solltest, wenn du deinem Vater nachfolgen willst...", fügte Silanus hinzu, als würde er darüber reden, dass es regnen muss damit die Felder blühn.


    "Ja.. nun.. ich finde, du solltest nach Rom! Zu deinem Onkel! Die werden dich sicher als ihren erkennen, wenn sie dich erst sehen..", verzweifelte Gordianus traditionell an derselben Stelle.


    "Vergiss es endlich.. ich bin froh, dass man meiner Mutter das Bürgerrecht gelassen hat..", erwähnte Silanus finalerweise die nicht selbstverständliche Ungestörtheit, die eine wildfremde Frau alleine mit ein wenig Geld in der Tasche in Mogontiam genossen hatte, nachdem sie sich von einem wildfremden Mann hat verführen lassen. Silanus hatte sich oft gefragt ob er so aussah wie sein Vater, allerdings hatte er in Mogontiacum noch niemanden gesehen der ihm auch nur annähernd ähnlich sah. Vielleicht einer der Soldaten? Ach, wie oft hatte er sich da den Kopf zerbrochen.


    "Sie war eine gute Frau, ich habe ihr geglaubt, dass sie eine Iunia war.", protestierte Gordianus noch einmal, bevor er sich dem Schriftstück zuwandte, das sein Freund da die ganze Zeit bearbeitete, "Für wen ist das eigentlich? Und was steht da?"


    "Ja.. sie war eine gute Frau.", murrte Silanus, dem Gedanken an seine Mutter so bequem waren wie Kieselsteine auf dem Schemel auf dem er seine Arbeit verrichtete, "Für Paullus Staborius Sulla.. und was drinsteht, geht dich einen Dreck an."


    "Wie du meinst.. ich finde dennoch, du solltest dich einmal bei der Curia bewerben.. ich könnte Vater fragen, der kennt enen der Decuriones.. könnte vielleicht ein gutes Wort für dich einlegen. Du kannst das wirklich gut.."


    "Sagt der Sohn eines Fellhändlers über das Handwerk eines Schreibers..", warf Silanus seinem Freund keinen Blick zu, bevor er das Schriftstück mit einem kleinen x abschloss, einen kritischen Blick darauf warf, und sein Werk mit drei Fingerspitzen voll feinem Sägemehl vollendete (fein gesiebten Sand konnte er sich nicht leisten, und die Schnitzhandwerker waren froh wenn sie für ihren Abfall etwas mehr bekamen als nur warme Glut).


    "Ich glaube, du trauerst dich ein wenig zu sehr in dein Jammertal, Silanus.", stichelte Gordianus ein weiteres Mal gegen seinen Freund, bevor er nach einem deutlich genervt dreinschauenden Blick den Mund schloss und nicht mehr aufmachte.


    "Ich trauere nicht... ich habe mich damit abgefunden.", rollte Silanus das Schriftstück ein, fügte es in eine Lage ungefärbtes Leinen und schob die Rolle in eine Röhre, raffte seinen fleckigen Mantel hervor und erhob sich, "Ich muss jetzt los.. pass bitte auf meine Sachen auf, solange ich weg bin."


    "Ja ja..", brummte Gordianus, und rief seinem schon unterwegs seienden Freund noch hinterher, "Du solltest es versuchen! Weniger als dich ablehnen können sie nicht, vielleicht nehmen sie dich ja wirklich... auch ohne tollen Vater!"


    "Vergiss es..", rief ihm Silanus noch zu, bevor er in den Weiten der Basilica verschwand, "..so funktioniert das Leben einfach nicht."


    "Doch... tut es manchmal wohl...", schmollte Gordianus noch in den Flaum den er tapfer als 'Bart' bezeichnete, "Tut es manchmal wohl.."

  • "Nero Rammius Herminianus!"


    "...einer von den Leuten des Laetilius!", wischte Silanus den Namen beiseite ohne von seinem schäbigen Schreibtisch aufzusehen auf dem er kein teures Schriftstück anfertigte, sondern das, was er normalerweise tat: stupide Kopierarbeit für jemanden, der zu geizig war sich eigens dafür einen Sklaven zu halten. Zu seinem Glück, musste man hier sagen. Die in Wachs gebannten Grüße an Klienten und Patron für die Saturnalia waren so dröge, dass er beinahe dabei einschlief wenn er noch ante lucem aus seiner kleinen Butze in einer Insula am Hafen gekrochen kam, und beinahe noch vor den Bäckern auf dem Forum seinen mickrigen Platz zwischen dem Stand eines Fellhändlers und einer älteren Frau die es tatsächlich noch fertig brachte Amphoren zu töpfern.


    "Äh... Marcus Petronius Crispus!"


    "Auch einer von den Leuten des Laetilius, wie fast alle Veteranen die sich nachher in der Politik versuchen.", brummte der junge Iunius, und griff nach dem ausgeleierten kleinen Haarstreicher, mit dem er das herausgeschabte Wachs wegfegte damit es aus der Oberfläche nicht verblieb und kleine unschöne Klumpen bildete..


    "Ich hab gehört, dass die sich mittlerweile recht ernste Widerworte geben!", wandte Gordianus das ein, was man sich so an einem langen Markttag gegenseitig erzählte, "Vielleicht gibt es da einen Zwist, der deine Chancen bei ihm verbessert?"


    "Nur weil sich zwei alte Römer auf einmal nicht mehr mögen, heißt das nicht, dass sie gleich anfangen die Brut eines struprum weniger zu hassen.", dozierte Silanus so fahrlässig, als würde er darüber reden dass zwei Wölfe sich nicht mit Ratten abgäben.


    "Hermipus! Der aus dem Hafen, du weißt schon.. der nicht nein sagen kann..", arbeitete sein Freund weiter die Liste derer ab, die auf gaaaaarkeinen Fall Probleme damit hätten einen Bastard zu beschäftigen.


    "Ich hab gesehen, wie ein paar Handlanger der Curia seine Geschäfte auseinandergenommen haben.. der hat gerade mächtig Ärger.", wurde der Vorschlag von Silanus mitsamt ein paar Wachsflocken davongewischt.


    "Dann... die Duccii!! Die Freya Mercurioque hat doch..."


    "...sicherlich Schreiber wie Sand am Meer, die zudem die Sprache der Barbaren besser sprechen als ich!"


    "Na, nu kumm aba ma, dett is niet soa schwor!", frotzelte Gordianus, der sich in seiner Ehre als Barbarensohn gekränkt fühlte.


    "Was auch immer du sagst..", brummte Silanus, der es einfach nie für nötig gefunden hatte die Sprache der Barbaren bis zur Perfektion zu erlernen. Vor allem, da sie sowieso alle was anderes sprachen... er hatte einmal mitbekommen wie sich ein Mann aus Confluentes und ein Händler aus Aquae versucht hatten zu unterhalten, und dabei vor allem durch Hände und Füße kommunizieren mussten. Und letztlich schrieben sowieso alle in der Sprache Roms.. und das war es schließlich, was Silanus für sie tat.


    "Also... dann.. dann... was ist mit Publius Triarius Saloninus?", brachte Gordianus erneut den Namen eines altgedienten Veteranen aus der Legion ins Spiel.


    "Der hat jahrelang mich für wenig Geld seine Schreiben anfertigen lassen, als sein Geschäft nicht so recht laufen wollte. Und als er endlich genug Geld zusammen bekam um selbst einen Schreiber zu beschäftigen, hat er sich für Siguwart entschieden.", wurde das Geschehnis rezitiert, was Silanus vor gar nicht allzu langer Zeit in tiefe Depressionen und noch viel tiefere Becher voll Bier (auch im Suff war Silanus sich bewusst, dass Wein zu teuer war um sich hier damit zu besaufen) gestürzt hatte.


    "Siguwart... der, der immernoch nicht weiß, dass der Balken beim T oben ist?", legte Gordianus, unbeholfen wie immer, den Finger noch tiefer in die Wunde.


    "Ja, genau der Siguwart... und auch der Siguwart, der nicht eine Zeile schreiben kann ohne mindestens einen Finger breit abzurutschen... der sicherlich zehn mal in der Woche vorbeikam um sein Werk Korrekturlesen zu lassen... und der... naja...", verstummte Silanus schließlich, weil er vor Aufregung eine Begrüßung zu versauen drohte.


    "Ich weiß... Irma...", führte Gordianus den Satz fort, nur um eine Sekunde später zu begriefen was er gesagt hatte und aufzuspringen um einer wütenden Kopfnuss oder schlimmerem zu entgehen, "Tut mir leid... tut mir leid... das.. ich hab nicht nachgedacht."


    "Ja, wie immer...", grollte Silanus, der den Griffel zur Seite legte und einen Moment durchatmete, weil ein versauter Buchstabe die Arbeit von fünf Minuten zunichte machte.. und er hatte keine Lust das immer wieder zu tun.


    "Eh... ja... eh... was ist mit Valgiso.. ich meine... Faustus Domitius Massula? Man sagt, der Mann wäre auf dem aufsteigenden Ast...", wandte Gordianus verzweifelt ein, um von seinem Fauxpax abzulenken.


    "Einen Barbaren?", fragte der junge Iunius unwillkürlich.


    "Also.. an uns Barbaren hast du bisher nicht schlecht verdient..", protestierte sein Freund.


    "Aber auch alles andere als gut...", wandte Silanus ein, der sich nun wieder seiner Arbeit zuwandte, weil er nicht ewig vor diesem Haufen Tabulae sitzen wollte.


    "Er ist Klient des Legatus Augusti Pro Praetore! Und Brinceps Braetorii. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der schlecht zahlt...", argumentierte Gordianus weiterhin fröhlich auf der monetären Ebene.


    "Dann hat er sicherlich schon einen eigenen Schreiber... wenn der Mann so hoch steht, wird er seine ganze Arbeit kaum alleine verrichten... Betriebe hat der Mann auch, oder?", hakte Silanus nach, in dessen Gedächtnis sich sonderbarerweise keine Erinnerungen an den Mann einstellen wollten. Hatte er schon einmal was für ihn geschrieben? Nein, er glaubte nicht... also musste er quasi schon einen eigenen Schreiber haben, was die sich noch sehr zierende Hoffnung in des jungen Iunius Herz wieder zu erlöschen drohte.


    "Ja, ja... sogar in der Freya Mercurioque. Ich muss dir nicht sagen, was das heißt?", lockte Gordianus weiter..


    Auch wenn der Funken der Hoffnung zu verlöschen sich weigerte, brummte Silanus dennoch in seinen nichtvorhandenen Bart: "Dass es noch unwahrscheinlicher ist, dass er mich nimmt, sobald er erfährt, dass mein Vater Nemo heißt?"


    "Weniger als dich ablehnen kann er nicht... du solltest es versuchen.", nörgelte sein Freund sich in Stimmung.


    Abermals wurde der Griffel beiseite gelegt, dieses Mal aber nicht um mit dem Haarbüschel Wachs beiseite zu wischen, sondern damit Silanus die Ruhe fand sich mit dem Gedanken auseinander zu setzen, der ihm irgendwie noch nie gekommen war: "Das ist ein recht hoher Einstieg, findest du nicht? Sowas schafft man nicht einfach, in dem ich bei ihm vorbeikomme und sage: Heila, ich würde gerne für dich arbeiten. Achja.. ich bin ein Bastard."


    "Es heißt HeilSa. Und nein, das muss man anders anpacken..."


    "Richtig... für so etwas braucht man Verbindungen. Fürsprecher. Einen Patron! Und Patrones wollen keine Spurii in ihren Reihen.. es ist ja nicht so, als hätten Mutter und ich das nicht schon versucht.", wandte sich Silanus der bereits ausgetretenen Abwärtstreppe der Resignation zu.


    "Ich werde mit Vater reden... vielleicht kennt er den Mann ja.", versuchte sich Gordianus als Hoffnungsbote, auch wenn es Silanus sehr unplausibel vorkam, dass ein Pelzhändler einen Scriba vermitteln konnte. Aber jetzt ablehnen konnte er auch kaum.


    "Ja, danke. Versuchen wir es.."

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