Antoninus blieb ja nichts als den Kommentar mit einem Schulterzucken und einem Seufzen zu quittieren. Ja klar hatte er das gewusst und er Musste sich dagegen entscheiden. Was der Optio der urbaner natürlich nicht wissen konnte. Er nahm die Tabula entgegen und wartete das seine Kameraden den Kerl ich eine Zelle der Urbanii verfrachtet hatten. „Gut dann war´s das so weit. Mann sieht sich demnächst mal wieder.“ Sagte er lapidar ohne weiter auf den Gefangen anzusprechen.
Carcer - Gefängnis
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Darauf brauchte Antoninus nicht lange warten. Der Gefangene landete sehr schnell in einer der lauschigen Zellen. Lange würde er sich dort allerdings nicht aufhalten müssen. Die Sachlage war eindeutig, da brauchte man nicht großartig Lebensmittel an den Kerl verschwenden. Der Bursche konnte froh sein, daß er einfach nur als Mörder hingerichtet wurde. Hätte man ihm den Skandal von Nemi angehängt, wäre die Angelegenheit sicherlich ungleich qualvoller für ihn geworden. „Ja, sicherlich.“ Immerhin kam es immer mal wieder zu einem Austausch von Gefangenen, sowohl in der einen als auch in der anderen Richtung. „Viel Glück noch bei der Jagd nach dem Nemi-Mörder.“
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[Blockierte Grafik: http://img836.imageshack.us/img836/1037/kil1.jpg] | Araxes
Araxes Martyrium hatte auch nach seinem Geständnis kein Ende gefunden. Irgendwann später, er hatte jegliches Gefühl für Zeit verloren, hatte man aus seiner Zelle gezerrt. Was danach mit ihm geschah, überstieg bei weitem alles, was ein Mensch ertragen konnte, ganz gleich, weswegen man ihn beschuldigte.
Als man ihm die Zunge herausgeschnitten hatte und er geglaubt hatte, er müsse an seinem eigenen Blut ersticken, hatte der Skythe seinen Verstand verloren. Aus seiner Kehle drangen animalische Schreie. Das war alles, wozu er noch fähig war.
Irgendwann später holte man ihn aus seiner Zelle, doch nicht um ihm nun den endgültigen Todesstoß zu versetzen. Man brachte ihn in die Castra. Doch davon bekam Araxes kaum noch etwas mit. Ebenso das Geplauder des Prätorianers mit dem Urbaner. Alleine die Tatsache, dass er sich noch halbwegs auf den Beinen halten konnte, grenzte an ein Wunder. Relativ schnell landete er wieder in einer Zelle, in die er sich ganz freien Stücken begab. Denn sie bedeutete so etwas wie Sicherheit oder sogar Geborgenheit. Darin unterschied sie sich kaum von der prätorianischen. -
Der Optio beobachtete, wie der Gefangene in die Zelle verbracht wurde. Der Mann war fertig. Sicher würde es fast eine Erlösung sein, wenn er hingerichtet wurde. Wobei eine Kreuzigung elend lange dauern konnte. Naja, nicht bei einem, der schon so zugerichtet war. Die Wachstafel gab er einem seiner Männer. Der Centurio sollte sie erhalten und dann für die weiteren Maßnahmen sorgen.
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Direkt vom Tor der Castra war Seneca mit dem Sklaven Aretas der Tiberier in den Carcer marschiert...
"So hier wirst du nun bleiben, bis deine Herren dich abholen kommen. Ein Angriff auf die Urbarner wird nicht toleriert.", raunte Seneca und beförderte den Mann in eine dunkle, feuchte Zelle...
"Ein Medicus wird später kommen und sich deinen Arm ansehen.", er wollte ja nicht dass die Tiberier noch von seiner Truppe Geld forderten weil der Sklave einen verletzten Arm hatte.. -
Er hatte sich nur gewehrt. Das diesem Urbaner klar zu machen hatte wenig Zweck. Dass er damit Aurelia Flora die Gelegenheit verschaffen wollte, sich aus dem Staub zu machen, das war die andere Seite. Tu einer Domina nie einen Gefallen. Jetzt saß er hier fest. Die Zelle war schlechter, als die in der tiberischen Villa. Das nächste Mal rührte er keinen Finger.
Der angekündigte Medicus war ein kleiner Trost. Die Schmerzen waren unerträglich. Wer sollte ihn hier abholen. In der Villa kannte ihn kaum einer. Nur Tiberia Faustina und Chio, die kleine Domina erinnerte sich vielleicht noch an ihn. In den Stallungen der Faction fiel sein fehlen erst auf, wenn die Pferde nach zwei oder drei Tagen nicht einmal auf der Bahn waren.Aretas setzte sich murrend hin. Wie lange er hier blieb? Er hatte keine Ahnung.
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Es dauerte eine ganze Weile bis ein alter Medicus hereinschlenderte. Sein Blick wanderte durch die Zellen, irgendwo muss ein Sklave sein, aus gutem Hause aber trotzdem durch und durch mit Farbe beschmiert. Der war natürlich nicht schwer zu finden,
"Sklave, komm her.", raunte der Medicus, welcher in Begleitung von zwei Miles die Zellentür öffnete und hineintrat um sich den Knaben anzuschauen..
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Ein Medicus hatte bis hierher gefunden. Aretas hatte gar nicht mehr damit gerechnet, dass sich hier einer blicken ließ. Er quälte sich hoch und ging zu ihm, zeigte ihm die rechte Schulter. „ Aber mach es nicht noch schlimmer als es schon ist. Ich muss damit wieder Rennen fahren können.“ Sagte er murrend. Die Schmerzen machten ihm zu schaffen.
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Der Medicus grummelte irgendetwas vor sich hin, "ja ja................ 20 Jahre Medicus..." waren die einzigen Worte die Mann aus dem gebrabbel des weißhaarigen Mannes heraushören konnte, dann nickte er den beiden Miles zu,
"Ganz ruhig, wir kümmern uns jetzt um deinen Arm.", sagte einer der Urbaner und packte den Sklaven sodass er ruhig stehen blieb,
"Das wird jetzt weh tun.", meinte der Medicus und packte sich mit einer Hand die Schulter, mit einer anderen den Unterarm des Mannes...
"Beiß die Zähne zusammen.", fuhr er fort bevor er begann...Mit einem heftigen Ruck fügte er die Gelenke wieder zusammen, ein Knacken war zu hören, so laut dass selbst die beiden Miles mitlitten...
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Sie hielten ihn fest, da bedeutete nichts gutes. Der Medicus packte zu. Aretas fing an zu schimpfen die Schmerzen waren so kaum auszuhalten.
„ Haben dir deine Götter......AAAHHHHH“
Das, es könnte weh tun und die Zähne zusammen beißen, war bei seiner Schimpferei untergegangen. Er brüllte wie am Spieß, seine Knie wurden weich. Die Schmerzen ließen endlich nach. Sein Arm war wieder da, wo er hingehörte. Ein gemurmeltes „ Danke.“ war das einzige was Aretas raus bekam.
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Die Soldaten ließen den Sklaven wieder los, ein leichter Klappser auf die Schulter eines der Männer zeigte dass es vorbei war,
"Der Arm muss ruhen, belaste ihn nicht.", grummelte der Medicus, das Gefluche des Sklaven ließ er einfach mal ungehört, "Ich hoffe deine Herren holen dich bald hier raus, dies ist nicht der Ort wo sich vorlaute Halbstarke allzu lange aufhalten sollten.", sagte der raue Medicus in anbetracht dessen dass der Großteil der Inhaftierten wirklich schlimmere Dinge getan hatte. -
Er nickte zu den Worten des Medicus. "Mich vermisst keiner der Herren." In der Villa kannte ihn keiner der Herren. Die einzige, die ihn suchen würde, wäre Chio. Er hatte ihr gesagt, dass er immer im Stall ist. Ob sie Gehör fand, weil er nicht auffindbar war, schwer zu sagen. Das einzige wäre ein Rennen, bei dem er gemeldet ist und nicht auftaucht. Dann würde es auffallen. Er machte sich keine Illusionen hier länger sitzen zu müssen, so schnell gab es kein Rennen in nächster Zeit. Aretas setzte sich an die Wand und hielt seinen Arm.
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Auf der Suche nach einem Täter, dem er die Schmierereien unterschieben konnte, betrat Valerian den Carcer. Gerade als er eintrat, hörte er einen gellenden Schmerzensschrei. Nanu? Um diese Zeit Folterungen? Das war doch eher ungewöhnlich. Der Centurio folgte den Geräuschen und betrat die Zelle von Aretas in genau dem Moment, als der Medicus hinaus ging. Er kannte den Mann und nickte ihm zu. Also doch keine Folterung. Der Gefangene kam ihm ausgesprochen bekannt vor. "Bist Du nicht der Kerl, den wir bei der Patrouille aufgegriffen haben? Du solltest doch nach Hause gebracht und Deinem Herrn übergeben werden. Warum bist Du hier?" Seine Stimme klang streng, denn er mußte nun annehmen, daß entweder der Herr die Annahme verweigert hatte, - oder aber der Mann renitent geworden war.
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Keine Ruhe, nicht mal mit seinen Schmerzen war man hier alleine. „ Weil ich nicht zu den Haussklaven der Villa Tiberia gehöre.“ Die Schmerzen kamen wieder, er hatte sich zu ruckartig dem Mann zugewandt, der ihn angesprochen hatte. „ Ich bin Auriga und gehöre Tiberia Faustina.“ Brummelte er vor sich hin. Was mit ihr war wusste Aretas nicht. Er hatte sie lange nicht gesehen. „ In der Villa kennt mich sonst keiner. Ich bin dort nicht untergebracht, also vermisst man mich da nicht.“ Das dürfte als Erklärung reichen. Er fühlte sich nicht gut und es fiel ihm schwer zu reden, er hatte mit seinem Arm zu tun.
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Sehr merkwürdige Verhältnisse waren das bei den Tiberiern. Keiner wußte vom jeweils anderen irgend etwas. Niemand vermißte den Sklaven? Da konnte er doch jederzeit fliehen? Wer war denn so dumm, so etwas zuzulassen?
"Wie lautet Dein Name?" Denn den hatte der Mann noch nicht genannt. "Tiberia Faustina also. Aber die wohnt in der Villa Tiberia? Oder ist sie verheiratet und wohnt daher woanders? Das wirst Du doch wohl wissen? Auriga? Sehr berühmt bist Du aber vermutlich nicht? Für welche Factio fährst Du?" Zur Not mußte sich doch über die Factio etwas herausfinden lassen. Valerian würde den jungen Octavier losschicken, der war nicht auf den Kopf gefallen, der würde schon herausfinden, was es mit diesem Sklaven auf sich hatte. Und wenn den wirklich niemand zurück haben wollte - dann hatte er den perfekten Schmierfinken, um ihn Salinator zu präsentieren.
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" Aretas, so werde ich gerufen. Sie wohnt in der Villa. Ich habe sie seit Tagen nicht gesehen, weiß nicht was mit ihr ist." Bei seiner Bemerkung er sei nicht berühmt stand Aretas auf. " Wären die Römer nicht so geizig, würde es mehr Rennen geben und du würdest meinen Namen kennen. Ich fahre für die Purpurea." Er blieb stehen steckte die Hand des rechten Arm's vorsichtig hinter den Gürtel. So bekam der Arm etwas mehr Halt.
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Tiefe Furchen bildeten sich auf Valerians Stirn. "Deine Herrin wohnt also in der Villa Tiberia. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich den Befehl gegeben, Dich dorthin zu bringen. Hat man dort denn nicht nach Deiner Herrin geschickt, damit sie Dich entgegennehmen kann?" Purpurea? Da war doch der Mantinius der Chef? Dieser Senator, dem das halbe Imperium gehörte?
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" Der Ianitor hat sich etwas merkwürdig gehabt.Er kennt mich nicht. Der Urbaner hat eine Wachstafel hinterlassen." Mehr konnte Aretas dazu nicht sagen. " Die einzigen die mich außer Tiberia Faustina kennen, ist die kleine Domina Tiberia und Chimomara die Leibsklavin von Tiberia Faustina." Er überlegte was brachte das alles, wenn er ihm das erzählte. " In den Stallungen der Factio werde ich vermisst, wenn die Pferde nicht aus ihren Boxen kommen und trainiert werden. Dort bin ich auch untergebracht." Der Urbaner ihm gegenüber schien hier die Befehlsgewalt zu haben. Ob ihm das reichte, was Aretas erzählt hatte und ob er alles glaubte. Sein Leben lag in der Hand des Urbaners.
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Eine überaus merkwürdige Geschichte. Valerian hatte zwar den Eindruck, daß der Mann die Wahrheit sagte, aber wenn er ein geübter Lügner war, dann war es durchaus möglich, daß er gerade ganz gewaltig auf den Arm genommen wurde. "Wir werden das überprüfen, so lange bleibst Du hier! Für einen Sklaven muß es doch ein Vergnügen sein, sich mal richtig ausschlafen zu können." Da war die Ungemütlichkeit der Zelle doch fast nebensächlich. "Ach, eins noch: Inwiefern ist Deine Herrin mit dem Senator und Pontifex Tiberius Durus verwandt?"
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" Ein Vergnügen in einer Zelle eingesperrt,.... ausschlafen.... Ich konnte mich frei bewegen. " Aretas war nicht sehr glücklich über diese Ankündigung. " Ich weiß nur, dass sie die Tochter von Tiberius Dolabella ist, aber nicht, wie sie zu Tiberius Durus steht." Dazu waren seine Aufenthalte zu kurz um mitzubekommen, wie Tiberia Faustina zu Tiberius Durus stand.
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