Straßenbau

Magnus verstummte.
Was?!?, fragte Magnus verwirrt. Keine Angst? Aber jeder hat doch Angst vorm sterben! Wieso sollten sie keine Angst haben?

"Nein, sie kennen keine Angst vor dem Tod im Kampf. Es ist ein ehrenvoller Tod und so bekommen sie die Chance zu ihren Ahnen zu gelangen, in die großen, ruhmvollen Hallen.
Weisst Du, das sie größer sind als die meisten Römer und das ich nicht nur eine Ausnahme bin." Er grinste wieder breit. "Auch kräftemäßig sind sie den Römern überlegen, jedoch mangelt es ihnen an Ausdauer. Zumindest, solange sie keine vernünftige Ausbildung haben." Er lachte leise bei Magnus' Gesicht.

So Männer nach einer kurzen Rast ziehen wir das Marschtempo noch ein wenig an. Es soll uns nicht nachgesagt werden das wir die Kameraden im Stich gelassen hätten und sie alleine die Germanen zum Hades geschickt haben! 10 Minuten mehr ist nicht drinnen, dann geht es im vollem Marsch weiter! Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt!

Der Winter war vorüber und die Straßen hatten unter der Härte auch gelitten. Der Trupp der Zweiten rückte unter der wärmenden Sonne, bei dennoch recht frischen Temperaturen aus um einige Straßenabschnitte wieder auf Vordermann zu bringen.
Also los Männer: Teilt Euch auf! Die eine Gruppe kümmert sich um die Gräben, die andere tauscht die Steine aus.

Ich dachte so für mich:

*Eben noch Lagergräben ausgegraben und jetzt Straßengräben, wo war da der Unterschied.*

So schnappte ich mir einen Spaten und befreite die Wasserinne vom Dreck der wärend des Herbstes und Winters hineingeblasen wurde. Aber es gab auch schlimmers, Latrinen ausheben.

Am nächsten Tag wurden die Schäden an der Straße selber behoben. Einige Pflastersteine waren zerbrochen diese mußten nun ersetzt werden.
Ich hatte schon einige Steine entfernt und die neuen behauen so das sie nur noch eingepasst werden mußten als der Primus Pilus einen Schrei von sich gab.

Achtung Männer geht auf die Seite, dort hinten kommt ein Trupp Auxilia mit frischen Sklaven wie mir scheint!

Als die Kolonne bei den Männern angekommen was die die Straße reparierten fragte ich den Befehlshaber der Truppe.

Salve Optio. Na wo sollt ihr diese da denn hinbringen und wo kommt ihr her?

>Optio<

Salve Centurio. Wir kommen aus der Regio Raetia genauer gesagt aus dem Castellum der Cohors IV Gallorum miliaria und sollen diese Barbaren nach Mogontiacum überführen. Sie sollen dort auf dem Sklavenmarkt versteigert werden.

So so, nach Mogontiacum also. Na dann will ich Dich nicht weiter aufhalten.
Ach am besten schickst Du einen Mann voraus um dort bescheid zu geben denn es sind gerade festliche Aktivitäten in Mogontiacum.,

Der Optio nickte schickte einen Mann nach Mogontiacum wie es ihm der Primus Pilus geraten hatte, grüßte diesen und verabschiedete sich.
Die Kolonno zog am Bautrupp vorüber.

So jetzt hattet ihr Euer Päuschen nun geht`s wieder an die Arbeit! Los los!

*Er ist und bleibt ein Sklaventreiber dachte ich mir. Er würd besser zu der Sklavenkolonne passen als hier her.*

So nahm ich die behauenen Steine und passte sie in die Straße ein. Hier und da muß ich die Steine noch bearbeiten aber im großen und ganzen war ich mit meiner Arbeit recht zufrieden. Wenn man bedenkt das ich so was zu vor noch nie gemacht habe...

Auch er arbeitete an der Straße, entfernte Steine und hob Gräben aus. An die Steine ging er lieber nicht. Das letzte Mal hatte es zu viel Verhau gegeben und so machte er lieber die Schaufel- und Schlepparbeit.
Der Zug der Sklaven machte ihn ein wenig nachdenklich, aber ansonsten liess er sich davon nicht beeindrucken und arbeitete weiter, die gesamte Woche durch und meist schweigend. Seit sie wieder da waren, war ihm nicht mehr groß nach reden und irgendwie hatte er sich auch noch nicht bei Sara gemeldet, obwohl sie ihm fehlte. Vielleicht würde er am Wochenende hingehen, nach der Feier.

Und wieder stand ich mit einem Spaten an einer Straße um den Dreck aus den Gräben zu entfernen und den Belag auf den Straßen zu erneuern bzw. aufzufüllen.

In diesem Fall mußte die Kiesbeschichtung erneuert werden da sie Teilweise von strakem Regen weggeschwemmt wurde.
So schaufelten wir erst frischen Sand auf die Straße den wir dann einstampften und der dann mit Kies beschichtet wurde der wiederum eingestampf bzw, planiert wurde.

Das erste Teilstück konnte noch reibungslos erneuert werden doch dann setzte leichter Regen ein und wir mußten die Arbeiten ersteinmal einstellen.

Tiberius gewöhnte sich schnell an diese mühsame Arbeit, doch mit der Zeit wurde es eintönig. Der Regen stellte für ihn eine willkommene Pause dar.

Na was los Scipia, Du schaust so schlapp aus. Fragend sah ich ihn an.

Scipio grinste müde zurück: "Du musst doch zugeben, Signifer, es gibt weitaus angenehmere und vor allem abwechslungsreichere Arbeiten als die hier. Obwohl... Ziegelsteine herstellen zu müssen ist auch nicht viel besser, nicht wahr?"

Ja da hast Du wohl recht Scipio.

Nachdem es aufgehört hatte zu regnen machten wir mit der Straße weiter und beendeten unsere Arbeit.