[Officium] Magistrata Flavia Calpurnia

  • Irgendwie merkte ich, das er mit mir nicht klar kommen wollte. Scheinbar schien es ihm nicht zu schmecken von mir Anweisungen entgegen nehmen zu müssen. Nun, wenn er der Meinung ist, das wir uns nicht verstehen sollten bitte! Wenn er die harte Tour will, kann er sie haben. Schade eigentlich. Ich kann dem Ruf meiner Familie gerecht werden, auch wenn ich immer bemüht bin dagegen anzukämpfen.


    Ich legte etwas mehr Kälte in meine Stimme und schaute ihm direkt in die Augen.


    "Nun, ich denke wir werden in Zukunft die Kanalisation von Corduba erneuern und vor allem erweitern müssen. Mir scheint, als ob das genau der richtige Einstiegsauftrag für Euch ist. Die Ausschreibung ist zwar schon gemacht und eigentlich sollte sich Eure Verwandte darum kümmern, doch teilen wir den Auftrag. Ihr die Kanalisation, Sie die Wasserversorgung. Kümmert Euch um einen Architekten und die Bauaufsicht.".

  • Sie die Wasserversorgung, ich die Kanalisation. Gleich meine erste Arbeit als Scriba stank zum Himmel. :D


    Die Kälte in ihrer Stimme blieb mir auch nicht verborgen. Eine Flavia halt, kaum ein paar jahre Patrizier sein und sich schon wichtiger als der Imperator persönlich nehmen.


    Trotzdem zwang ich mich zu meinem berüchtigten Lächeln:


    "Es ist mir eine Ehre diesen Auftrag zu erledigen."


    Jaja, von wegen....


    "Gibt es bereits Dokumente, Planungen etc. über die Erweiterung der Kanalisation?"

  • Ich genoss seinen Gesichtsausdruck, als ich im eröffnete, das er die Kanalisation bekam. Doch wer mich herausfordert, muss auch mit fiesen Reaktionen meinerseits rechnen. :D


    "Wahrlich ein Auftrag der zum Himmel stinkt. Doch einer muss ihn übernehmen oder wollte Ihr das Fabia ihre hübschen Füßchen in die Kloake setzt? Ich denke Ihr seid Ehrenmann genug, um ihr das zu ersparen."


    Jetzt konnte ich mir ein breites Grinsen wirklich nicht mehr verkneifen.


    "Darf ich Euch einen Becher Wein anbieten?
    Was die Planungen angeht, es gibt noch keine. Aber genau das ist doch das reizvolle an diesem Auftrag. Ihr könnte Euch voll und ganz einbringen. Es ist Euer Prokjekt!"

    Einmal editiert, zuletzt von Flavia Calpurnia ()

  • "Ich danke euch von ganzem Herzen. Der Bau einer Kanalisation war schon immer mein Lebensziel."


    Oha, hoffentlich hatte ich es mit dem Sarkasmus nicht übertrieben. Keine fünf Minuten bei der neuen Chefin und schon.. ach lassen wir das.


    Kommen wir nun zu den angenehmeren Dingen des Lebens. Diese Arbeit kann man sich wahrlich nur schöntrinken.


    "Ja gerne, ganz voll und nicht verdünnt." Das zack, zack am Ende konnte ich mir zu meinem Glück am Ende noch so gerade verkneifen.

  • Also tat ich diesem Kerl den Gefallen, stand auf und goss ihm einen vollen Becher ein. Und ich dachte wir von Adel wären arrogant, dieser Knabe übertrifft uns alle. Sarkastisch ist er auch.


    "Nun, wenn das euer Lebensziel ist, dann haben wir doch genau die richtige Wahl getroffen! Anders herum, wenn ihr mit Fäkalien so vertraut seid, dann könnte ich euch zum Beauftragten für das Düngewesen unserer Stadt machen. Was haltet Ihr davon?"


    Mit ernstem Gesicht eröffnete ich ihm diese "Aussicht". :D

  • "Ich denke kaum das dies das richtige für mich wäre. Wie viele schöne, junge Damen würden durch den mir jederzeit anhaftenden Geruch von dem größten Erlebnis ihres Lebens abgehalten werden?"


    Ich nahm den Becher entgegen, murmelte ein kaum hörbares "Danke", und vernichtete die Hälfte des Inhalts in einem Schluck. Danach fühlte ich mich bereit, die Kanalisationssache erneut anzusprechen.


    "Ihr sagtet es gäbe noch keine Planungen, aber wie ist es denn dann möglich, dass die Ausschreibung bereits läuft?"

  • Er ist sehr von sich eingenommen. Eigentlich sollte ich einmal die Probe aufs Exempel machen. Doch diesen Gefallen werde ich ihm nicht tun und diese Bemerkung mit aristokratischem Schweigen übergehen.


    "Ganz einfach. Wir überlassen diesmal alle Planungen den entsprechenden Architekten. Diese Herrn sollen sich Gedanken darüber machen, was, wie und vor allem wie teuer das Projekt werden wird. Der Archtiekt der den besten und günstigsten Vorschlag macht, bekommt den Auftrag. Ihr seid für die Bewertung der einbrachten Vorschläge verantwortlich und gebt eine Empfehlung an den Magistrat der Stadt. Über die Finanzierung muss ich noch mit dem Prokonsul reden, denn unser Duumvir ist nicht aufzufinden. Somit hat niemand einen Überblick, welches Geld zur verfügung steht. unkompliziert, unüblich, aber machbar!"

  • "Der Krug mit dem Wein steht auf dem Tisch dort drüben. Bedient Euch ruhig."


    Ich machte keinerlei anstalten mich auch nur ansatzweise zu erheben. Lässig lehnte ich mich in meinen Stuhl zurück.


    "Was die Ausschreibung angeht, setzt Ihr euch am besten mit Fabia in verbindung. An sie sollten die Angebote gehen. Ich hörte aber, das es bereits einen Interessenten gibt."

  • "Das ist fein", sagte ich lapidar und wendete dem Wein meine ganze Aufmerksamkeit zu.


    Ich stand auf und machte ihn mir so hochvoll, das sogar ein wenig des roten Gesöffs auf den Fußboden des Büros tropfte.


    "Das tut mir aber Leid."


    Ich leerte den Becher in einem Zug und goss ihn sofort wieder voll.
    Ist ja auf Staatskosten....


    Wahrscheinlich würde ich das Büro fröhlicher verlassen, als ich es betreten hatte. :D


    Der feine Geschmack des Weins ließ auch langsam meinen Zorn verrauchen. Wo war Rom nur angelangt, dass Frauen Männer Befehle erteilten? Und vorallem das sich Männer ihren Wein selber holen müssen? :D


    Das alles war ihm nun relativ gleichgültig, als er sich mit seinem erneut bereits wieder halbleeren Becher wieder hinsetzte.


    "Gibt es sonst noch was verehrte Magistrata?"


    Na die Zeit als Scriba kann ja heiter werden...

  • Männlich, arrogant und respektlos. Solche Männer gehören in den Circus oder in die Legion, aber nicht hinter einen Schreibtisch.


    Wenn er bei seiner Arbeit genauso ist, dann werden wir oft unseren Spaß haben. :D


    Aber mal sehen, wieviel er von dem Wein noch vertrug. Er schmeckte ihm offensichtlich. Sollte ich ihm sagen, das er aus meinem eigenen Wingert kommt? Nein, besser nicht. Es könnte ihm übel werden. :D


    "Im grunde nichts mehr. Ich kann euch noch ein Büro zuweisen, dann macht ihr ein hübsches Schild daran und fertig ist der Scriba! Was sicher nicht euer Endamt sein wird. Ich selbst bin schwanger und der Duumvir ist, wie gesagt, nicht aufzutreiben. Ihr könnt schneller nach oben kommen, als ihr denkt. Dann braucht ihr nicht mehr auf ein törichtes Weib zu hören." :D

  • Und der Becher war schon wieder leer. Verflixt hatte der Boden ein Loch?
    Auf jeden Fall war fix ein neuer Becher voll und ich sagte:


    Der Bürgermeister nicht aufzufinden, sie selbst schwanger. Gut dann bräuchte er ja doch nicht nachzhelfen. :schwert:


    Jetzt bestand doch noch Hoffnung das eine Begegnung zwischen ihm und ihr bei Nacht in einer dunklen Gasse doch nicht zum Unglück für ihn werden würde... :D


    "Aber töricht, wer spricht denn von töricht?"


    Der Ausdruck ist doch viel zu nett :D, dachte ich und setze unwillkürlich ein breites Grinsen auf.


    "Wären sie denn noch so freundlich mir mein Büro zuzuweisen?"


    Mittlerweile war auch der neue Becher leer und der Weinkrug, durch das erneute Auffüllen des Becher leer gemacht. Betrüb schaute ich in die Leere. Verdammt, die einzige Freude im Leben... :D und schon schwindet sie dahin...


    Ich blickte die Magistrata fragend an, während ich nunmehr etwas unsicher auf den Beinen, die Tür des Officiums ansteuerte.

  • Jetzt war ich Duumvir von Corduba. Doch wollte ich mein Büro nicht wechseln. Vielleicht sollte ich aber doch ein Schild an der Tür anbringen, alleine schon um Larva zu ärgern. :D


    Doch zurück zur Arbeit. Ich muss also einen Bettelbrief an den Prokonsul schicken, damit er in Rom schlappe 10.000 Sz. für meine kleine Stadt auftreibt. Oh, was für Zeiten sind das?

  • Ich ging hinein.


    "Salve Magistrata", sagte ich und setzte mich übel gelaunt und ohen aufgefordert zu werden auf einen Stuhl vor ihrem Büro.


    "Ich bin wegen der Kanalisationssache da...", und schaute mich gleichzeitig suchend nach dem Wein um. :D

  • Wie habe ich auf diesen Moment gewartet.


    "Salve Scriba. Es macht immer wieder Freude Euch zu sehen. Was kann der neue Duumvir von Corduba für Euch tun?"


    Ich lehnte mich in meinen Sessel zürück und schaute ihm direkt ins Gesicht.

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