Ich schaute mich suchend um...
Ja wo ist er denn? Hat er sich im Schrank versteckt? Naja, fragen wahr wohl die einfachste Lösung des Problems...
"Entschuldigung Magistrata, aber wo befindet sich denn der erwähnte Duumvir?"
Ich schaute mich suchend um...
Ja wo ist er denn? Hat er sich im Schrank versteckt? Naja, fragen wahr wohl die einfachste Lösung des Problems...
"Entschuldigung Magistrata, aber wo befindet sich denn der erwähnte Duumvir?"
"Sie sitzt vor Euch und der Wein befindet sich auf der Kommode hinter Euch."
Der Herr wird noch Karriere machen, davon bin ich überzeugt. Vielleicht wäre es angezeigt ihn der Marktkontrolle einzusetzen. Vermutlich hat er die besten Beziehungen zu den Weinhändlern.
Schallend lachend stand ich auf und goss mir Wein ein.
"Rom kann gar nicht derart am Ende sein, dass sie eine Frau zum Duumvir ernennen."
"Aber jetzt im Ernst. Wer ist es, der neue Duumvir?"
Ob er wollte das ich sauer werde? Oder ist er einfach nur männlich-vernagelt?
Also dann:
Mit der Faust schlug ich auf den Tisch, stand auf und schlug ihm den Becher Wein aus der Hand und schrie ihn an:
"Soll ich Euch meine Ernennung schriftlich zeigen? Ich denke mein Lieber, Sie überschreiten da etwas ihre Grenzen. Wenn Sie nicht möchten, das sie Morgen wieder auf der Strasse liegen, dann reissen Sie sich zusammen, sie Weinschlauch!"
Vollkommen erbost sprang ich auf. Dass sie mir meine Grenzen aufzeigen will? OK. Dass sie mich einen Weinschlauch nennt? Geschenkt. Aber das sie mir einen Becher besten Wein, den ich gerade meine Kehle hinuntertropfen lassen wollte, aus der Hand schlägt. Das verzeihe ich niemals!
In diesem Moment war ich froh, dass mein Dolch zuhause lag. ich hätte für nichts garantieren können...
Elende Weinverschütterin...
Wenn dieses Amt dieser [zensiert] nichtmal zum Verhängniss wird.
Ich ballte die Faust in meiner Toga und gewann langsam meine Fassung und mein überlegenes Lächeln wieder.
"Na dann herzlichen Glückwunsch, Duumvir. Ich wünsche ihnen dass sie dieses Amt lange ausüben können."
Der Wunsch war nicht wirklich ganz so ernst gemeint. Vielleicht könnte ich ja einen der Peregrini aufspüren, die für eine Handvoll Sesterzen anderer Leute Kehlen aufschlitzen...
Ich ging nun lässig zur Kommode und goss mir einen neuen Becher ein.
"Nun gut, warum ich hier bin, es geht um die Kanalisation..."
Mit den Armen vor der Brust verschränkt, lehnte ich mich mit meinem Popo an meinen Schreibtisch. Erstaunt schaute ich zu wie er sich einen Becher Wein eingoss.
"Es geht also um meinen Kanal? Schön, was ist damit?"
"Ich regte der zuständigen Scriba an, die Auschreibung auf ganz Hispania auszudehnen, und siehe da schon meldete sich ein Bewerber..."
"Ein unangenehmer Typ, zwar...", wohl wissend, dass es sich dabei um den Mann der Magistrata, ähm natürlich Duumvir handelte, fuhr ich fort:
"Und dieses Aussehen, ich wette der kriegt niemals eine Frau ab...
Bitte nich übelnehmen Obscuro
Und der Name von dem war mir auch reichlich obskur."
Natürlich wusste ich das sich mein Mann als Architekt beworben hatte.
"Ihr sprecht von meinem Gatten?", eiskalt lächelte ich ihn an, "Habt Ihr schon den bestehenden Kanal in Augenschein genommen?"
Wenn ja, hat er in letzter Zeit wohl keine Frau mehr von sich überzeugen können. Dieser Duft bleibt haften.
"Oh.", sagte ich nur und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.
"Ja, wernn das so ist....", hat er wohl doch noch eine abbekommen, obwohl es bei dieser Flavia wohl auch keiner mallzu großen Überredungszeit bedurfte.
"...dann begnüge ich mich mit meiner Freude, dass aufgrund meiner Intitiative wenigstens ein Bewerber sich gemeldet hat."
Ich machte eine kurze Pause um an dem vorzüglichen Wein zu kosten.
"In der Kanalisation? Was soll ich denn da? Das kann der Bewerber schön selber machen. Ihr sagtet selbst, der Architekt soll alles eigenverantwortlich erledigen...."
Außerdem könnte ich so einen Teil des Ehelebens wohl vortrefflich lahmlegen. Denn dieser Gestank in diesem Kanal...
"Oh ich denke Ihr solltet mit dem Architekten die Kanalisation besichtigen, schliesslich könnte er uns sonst erzählen was er will. Ich bestehe darauf, das Ihr jeden seiner Schritte verfolgt. Mir später nachsagen zu lassen, ich hätte alles ohne unabhängige Prüfung genehmigt, habe ich nicht vor. Also weicht ihr keinen Augenblick von seiner Seite."
Ich stellte mir beide gerade bildlich vor: Knietief im fauligen Wasser, mit der Ratte auf Du und Du.
Das ich nicht gleich loslachte, bei dem Gedanken, war reine Körperbeherrschung.
Ich nickte höflich, was mir aber doch denkbar schwer fiel...
...alte Mordpläne kochten wieder hoch
Und in meinem Kopf nahm eine Idee Gestalt an...
...was die Duumvir nicht weis, das macht ihn nicht heiß...
"Selbstverständlich werde ich mein möglichstes für die Stadt Corduba leisten."
Entweder mein Plan würde funktionieren oder ich würde mindestens 10 Krüge Wein brauchen um diese Aufgabe zu erledigen
Konnte man das als Spese der Stadt vielleicht sogar in Rechnung stellen?
"Wie schmeckt Euch eigentlich der Wein?", fragte ich scheinheilig. Gespannt auf die Reaktion, wenn ich ihm sagen werde, das es ein Wein aus dem Flavier Weinberg ist.
Damit er mich nicht hinter das Licht führen kann, werde ich Obscuro einen Tipp geben und vielleicht noch einen zuverlässigen Sklaven unauffällig damit beauftragen, etwas mehr über diesen Herrn herauszubekommen. Informationen verlängern das Leben.
"Er schmeckt wirklich vorzüglich, soweit ich beurteilen kann ein edler Tropfen."
Naja, die Hauptsach war ja wohl doch die Menge und zum Glück war der Krug bis oben voll (gewesen)
"Scheinbar schmeckt euch zumindest der Wein den ich vorsetzte. Übrigens ist er aus meinem eigenen Weinberg. Ich hoffe Ihr erstickt nicht gleich daran.!"
Tortz der Warnung passierte fast selbiges als der Wein in hohem Bogen meinen Mund wieder verließ. Was, ich trank Wein aus dem Anbau dieser Hexe? Verdammt noch eins!
"Ich wäre dann hier fertig, möchten sie noch etwas mit mir besprechen."
Der Schock, Weinberg aus deren Anbau getrunken zu haben, steckte noch in allen Gliedern.
"Offensichtlich ist er zu stark für Euch, mein lieber Larva! Wenn Ihr nun noch die Güte hättet, die Peinlichkeit auf meiner Kommodo aufzuwischen..."
Mit einem eisigen Lächeln, warf ich ihm ein Tuch zu.
"Aber beruhigt Euch, vergiftet war er nicht. Das ist nicht meine Art, jemanden in dieser Weise über die Klinge springen zu lassen."
Demonstrativ erhob ich mich:
"Es ist euer Wein, darauf möchte ich keinen Anspruch erheben."
"Und ob dieses Gesöff nicht wirklich vergiftet war vermag ich nicht zu sagen, da werden die nächsten Tage Aufschluß geben."
"Scheinbar habt ihr Anstand und Sitte in eurer Familie nicht kennengelernt. Es ist an der Zeit, euch beizubringen, was eure Mutter wohl verabsäumt hat! Ihr solltet die nasse Schweinerei besser selbst aufwischen, bevor ich die Wachen bitte euch mit dem Gladius dabei behilflich zu sein!"
Diesmal sollte er mir nicht ungeschoren davon kommen.
"Im übrigen, würde es mir das teure Gift ersparen, sollte einer der Wachen übernervös werden und euch nicht nur auffordern, sondern mit dem Gladius kitzeln wollen!".
klopf, klopf
Ob es wieder mein "nette" Scriba ist?
"Herein!"
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!