Officium Scribarum - Arbeitszimmer der Stadtschreiber

  • Langsam ahnend das ich nicht zu plöts bewegen solte drehte ich mich zu Tristan hin.
    "Wie gut, darf ich dem ein moment haben um diessen Brief hier zu öffnen ",hield ihm den Brief hin.
    "Zum Nägelputzen ist er wohl zu groß."
    Hofte der Comes würde mich verstehen und still stehen bleiben.

  • Erst vernahm Tristan den Befehl seines Herren und blieb unsicher in Raum stehen, den Dolch noch in der Hand.
    Was tat er hier nur?
    Doch er konnte diesem Drang und seiner fremden inneren Stimme einfach nicht widerstehen und hatte wirklich vorgehabt, einfach hier heraus zuspazieren, um dann ... er schluckte und blickte scheu zu Boden.
    Dann trat die Frau auf ihn zu und als diese ihm den Brief hinhielt, da reichte er ihr wie selbstverständlich und wie von Ferne geleitet einfach den Dolch.
    »Verzeiht Tristan, er ... er ist etwas verwirrt im Kopf ...«


    Das dies vielleicht noch ein Nachspiel haben konnte, daran dachte er im Moment nicht. Er wollte nur fort, es waren ihm zu viele Menschen hier, er wußte auch nicht wieso, aber er fühlte sich immer unwohler und seine Melancholie wuchs ins Unermessliche.

  • "Danke dir ,sehr nett von dir."
    Ich öffnete den Briev und schaute Quintus an.
    "Unser Brüder der Pater Gens wirt offz. als vermist gemeldet ,wir solten direckt zum Stamsitz gehen und ein Zeitlicher Pater Wählen unsere Gens darf unter kein beding Steuerlos dahin treiben.
    Wenn du möchtest werde ich zu Hause alles vorbereiten meine reise nach Afrika Pro Consularia wirt dan eben ein wenig aufschüß dulden müßen."
    Ich schaute den sichtbahr nerveuse Diener an.
    "Hab vertrauen ,ich habe auch den CP Gefängnis überstanden und du bist doch sicher starker wie ein rotsnase Mädel wie ich.
    Vielleicht lacht dir das Leben doch schon zu."
    Unbemerkt von den anderen hield ich den Comes den Dolch hin verdeckt von den Schleier meines Rok's der durch den Wind von's offne Fenster bewegte. :).

  • Zitat

    Original von Tristan

    Sim-Off:

    Ich mag nicht posten, bevor auch Quintus Sabbatius Aurelianus postet, da ich ungerne USER übergehe :)


    Sim-Off:

    Muh..kannst immer ein "Ich Denke/Ich Fühle"Posten schreiben :)

  • Sim-Off:

    Ok, danke


    Tristan sah nun kurz zu jedem der Anwesenden. Er fühlte sich unwohl, wußte aber nicht warum und er wußte noch weniger, wsa mit ihm los war. Er hatte sich kaum unter Kontrolle. Diese Melancholie schien sein ganzes Wesen einzunehmen. Sie nagte an ihm und noch mehr nagte an ihm, daß er nicht sein, nicht existieren wollte.
    Er fühlte sich so leer und überflüssig. Nein, er wußte sein neues Amt kaum zu schätzen und hatte nur Angst, der Verantwortung nicht Herr zu werden.


    Er sah das Feuer, er hörte die Opfer schreien, die im Feuer umgekommen waren. Er sah, wie er versuchte zu retten, was zu retten war, sah, wie der brennende Balken auf ihn hernieder stürzte. Er sah, wie er einen Schock erlitt und dann ...


    ... er wachte irgendwann auf, redete nur dummes Zeug und war vollkommen verändert. Als man ihm helfen wollte, schlug er um sich, schwach, aber dennoch stark genug jemanden leicht zu verletzten ...


    Alles spielte sich vor seinem gesitigen Auge ab. Und dann wurde er weggebracht, in dieses Verliess, mit lauter Irren und an das, was dann kam, mochte er sich nicht erinnern.


    Und so stand er einfach nur da, mit hängenden Schultern und starrte apatisch auf den Boden.

  • Das, was in den letzten Minuten in dem Arbeitszimmer geschehen ist, konnte ich nur schwer begreifen oder auch nur ansatzweise erahnen. Zu schnell und zu viel ist einfach passiert. Tristan, der anscheinend durch meine Frage nur noch mehr verwirrt war, als er es ohnehin bereits der Fall war, bekam einen weiteren Anfall, als Kyria und Detritus das Zimmer betraten. Die große Anzahl der Personen im Raum – wir waren einschließlich meiner Wenigkeit drei Gäste in der kleinen, stickigen Stadtschreiberstube – schien ihn noch nervöser, wenn nicht sogar noch verrückter zu machen. Die Panik stand Tristan regelrecht im Gesicht geschrieben und man musste keine Sibylle sein, um vorauszusehen, dass bald etwas Schreckliches passieren würde.


    Stille herrschte, nachdem Kyria den Dolch von Tristan genommen hatte und damit den Brief geöffnet hatten, den sie mir nun vorlas. Ich bekam von den gesprochenen Worten nur die Hälfte mit, aber der eigentliche Inhalt des Briefes blieb mir nicht verwehrt.


    "Kyria, ich danke dir, dass du mir das mitgeteilt hast. Ich hatte sowieso vor mit Livilla und Regulus nach Mantua zu reisen. Dort können wir dann alles Weitere besprechen. Auch wäre ich dir sehr verbunden, wenn du die Vorbereitungen übernehmen würdest. Ich muss noch einen kleinen Abstecher nach Rom in den Tempel der Iuno unternehmen und kann deswegen nicht direkt nach Mantua reisen."


    Ich sprach zwar die ganze Zeit mit Kyria, hatte dabei aber Tristan im Augenwinkel. Er hatte sich wieder beruhigt und starrte nun auf den Boden, als ob es nichts Interessanteres als diesen auf der Welt geben würde. Da ich nicht riskieren wollte, dass Tristan gleich wieder einen Anfall bekommt, wollte ich die Anzahl der Personen in dem Raum so schnell wir möglich verkleinern oder zumindest eine bessere Umgebung schaffen.


    "Wie wäre es, wenn wir in einen anderen Raum gehen würden? Dieser hier ist doch für so viele Personen etwas zu klein und stickig. Außerdem habe ich Durst und würde gerne etwas trinken. Was meint ihr? :)


    Ich blickte in die Runde und schaute jeden dabei erwartungsvoll an.

  • Als wäre es Tristans Stichwort, als Aurelianus seine Worte aussprach, da sah Tristan auf, sah jeden kurz verwirrt an, mit einem irren Funkeln in seinen Augen und er stammelte: »Neine, nein, bleibt nur. Tristan wird gehen .... er wird gehen und ... und niemadnen mehr ...« Seine Worte versiegten plötlich.
    Er fühlte sich so hilflos, ja regelrecht allein, aber das kannte er schon, dieses grässliche Gefühl. Er wollte nur noch weg, weg aus diesem irdischen Leben.
    »Tristan wird gehen. Wenn er denn darf?« Und dann schaute er demütig zu Lucius Octavius Detritus, ohne diesen wirklich richtig anzusehen.


    Tristans Blick schien Äonen weit entfernt zu sein und er selber hatte das Gefühl, als würde sich die Schlinge um sein herz immer fester zu schnüren. Er jabste etwas nach luft, versuchte dies ebr zu unterdrücken, was ihm jedoch kaum gelang und er noch mehr herumjabste, bis er sich schliesslich an die Brust fasste.


    »Tristan ist krank, verzeiht ihm. Und lasst ihn einfach gehen. Er bittet sehr darum ...« kam ihm leise über die Lippen, während er wieder apatisch zu Boden schaute.


  • "Gut läst uns draussen in den Garten gehen, ich möchte dan auch noch was Persönliches besprechen."


    Drehte mich zu den anderen.
    "Vale Bene " :)

  • Doch sehr erstaunt über die Wirkung meines Vorschlages, in einen anderen Raum zu gehen, war ich nun Zeuge einer panikartigen Massenflucht. Denn Anfang machte Tristan, der regelrecht darum bettelte zu gehen. Da ich keine Lust hatte, ihn einer Situation auszusetzen, die ihm sichtlich unangenehm war, erlaubte ich ihm dies, vergewisserte mich aber vorher, dass er keine Dolche oder andere lebensgefährliche Dinge bei sich trug ;)


    Kyria verließ danach gleich den Raum und ging in den Garten. Detritus, anscheinend von er Massenflucht angesteckt, war ebenfalls verschwunden, ohne überhaupt den Grund seines Besuches zu nennen.


    Etwas verdutzt stand nun alleine im Raum des Stadtschreibers. Was, bei den Göttern, ist hier gerade passiert ? Unschlüssig stand ich da und suchte nach Hinweisen. Ich schweifte mit den Augen von der einen in die andere Ecke. Nichts! Nichts, was mir nur im entferntesten weiterhelfen könnte und mir sagt, was hier vor wenigen Minuten geschehen ist. Ich entschloss mich, dieses Ereignis erstmal ad acta zu legen und ging dann in den Garten, wo Kyria bereits auf mich wartete.

  • Sim-Off:

    Tristan hatte den Raum NICHT verlassen, er bat nur darum ;)


    Es schien wie ein Wunder. Tristan fühlte sich erst mit all den Personen im Raum überfordert und hatte darum gebeten, zugehen, doch stattdessen gingen alle anderen. Nun stand er also ganz alleine in seinem Zimer und starrte unsicher den anderen hinterher.


    Eben hatte er noch einen Dolch in der Hand gehabt, nun aber starrte er auf seine leere Handfläche. Vorbei. Er musste sich etwas anderes ausdenken, sich umzubringen, doch nun war alles anders. Er konnte es nicht beschreibeben, er fühlte nur. Und er wollte reden und dennoch nicht. Mitwem sollte er schon reden? Er war nur ein Sklave und seit dem Brand und seinem Aufenthalt danach im Turm der Verrückten nicht mehr wirklich fähig, auf Menschen einzugehen oder um ein Gespräch zu bitten. Und so hockte sich Tristan einfach auf den Boden und vergrub sein Gesicht in den Händen.


    Er hatte auf ganzer Linie versagt ... allen anderen gegenüber, aber vor allem sich selber gegenüber und dann schossen ihm die Tränen ins Gesicht und er wiegte seinen Körper leicht hin unf her. Es war kaum zu beschreiben, was er fühlte. Aber er hatte sich je selber oder seine Gedanken kaum unter Kontrolle.


    Und dann fasste er endlich den entgültigen Entschluss und auch den Mut. Er konnte nicht mehr. All die Stimmen in seinem Kopf schienen ihn zu überreden und ihm alles mögliche zu sagen und dann verließ Tristan den Raum und ....




    .... wenig später fand er sich auf dem Dach des Gebäudes wieder und starrte hinunter in die Tiefe.

  • Sim-Off:

    Kein Ding ;)


    Tristan sah in die Tiefe hinab. Er konnte sein Leben nicht mehr ertragen. Als Sklave war es schon nicht gerade schön gewesen, aber dennoch wurde er gut behandelt. Aber nie kam er darüber hinweg, daß er einst ein guter Kämpfer für sein keltisches Volk gewesen war, dann aber dummerweise beisiegt und versklavt wurde.


    Und ausschlaggebend für seinen psychischen Geist war das Feuer auf dem Landsitz seines Herren und der Aufenthalt im Turm der Verrüctkten, wo man sich seiner anders annahm, als er gehofft hatte.


    Aber all das war nicht mehr wichtig. Nichts war mehr wichtig. Niemals würde er die Schmerzen vergessen, wenn er nicht endlich seinem Leben ein ende setzen würde. Er hatte eine ihm liebgewonnenende Freundin in den Flammen verloren, ebenso eine Sklavin wie er, und was sich dann im Turm abspielte, daran wollte, daran konnte er nicht mehr denken.



    Alles tat nur weh und er hatte sich auch nicht unter Kontrolle. Da waren seltsame Stimme und überhaupt wusste er, daß er krank war, was ihn sehr schmerzte. Und das es Hilfe für ihn gab, einen Sklaven, davon wusste er nichts. Er hatte einfach nur Angst, siht für seinen Herren zu funktionieren.


    Und dann sah er hinunter. Im Park sah er sogar noch die beiden Menschen, die er eben getroffen hatte, aber auf sie konnte er kein Rücksicht mehr nehmen. Es war vorbei, er musste es tun. Jetzt und hier.


    Und als er sprang, da schloss er die Augen und hatte wahnsinnig viel Angst. Aber da war auch ein anderes Gefühl, eines von Freiheit. Ihm würde man nichts mehr sagen können ... nicht mehr ...


    Er bekam den Aufschlag nicht wirklich mit. Es ging zu schnell. Der Tod trat sofort ein.
    Und so dachte Tristan auch nicht mehr ... er war einfach schnell gestorben und zwar frei.

  • Er betrat die Curia und trommelte alle Mitarbeiter zusammen, um ihnen von der Entscheidung des Comes zu berichten. Dann ging er zum Officium des Stadtschreibers. Er beschloss seinen Arbeitsplatz in diesem Büro zu haben. Alles andere wäre anmaßend gewesen. Er setzte sich an einem Schreibtisch und schrieb einen kurzen Brief. Dann rief er einen Boten zu sich.
    "Bitte bring diesen Brief zum Comes nach Rom." Der Bote nickte und machte sich auf den Weg.
    Decius seufzte und begann die Papiere zu lesen, die er auf dem Schreibtisch fand.

  • Eine Stunde verbrachte Decius mit dem lesen von Dokumenten bis er auf eine Abschrift einer Anordnung stieß. Ungläubig starrte er auf das Datum.
    "Bei den Göttern! Der Tempel des Merkur ist schon seit einem halben Jahr geschlossen? Unglaublich!", murmelte er. Decius war fassungslos. Jetzt verstand er auch die Eile des Comes in diesem Punkt. Es musste gehandelt werden und zwar schnell. Eilig verfasste er eine Nachricht und ließ sie durch einen Boten nach Rom bringen.

  • Mit schnellen Schritten erreichte Decius sein Officium. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und rief einen Scriba zu sich.


    "Absofort ist Dein Arbeitsplatz in der Hafenverwaltung. Wenn ein Praefectus für den Hafen gefunden wird, wirst Du ihm zur Seite stehen. Solange führst Du dort die Verwaltung. Achja, und nimm Dir Tücher mit. Es ist recht staubig dort."

  • Langsam betrat sie die Curie von Ostia, und der erste Weg darin führte sie - natürlich - zu ihrem zukünftigen Officium, um dort den Mann zu finden, den ihr der Comes als Ansprechpartner genannt hatte, Marcus Decius. Ihre erste eigene Tätigkeit, sicher, nur die eines Schreibers, aber besser als nichts, man musste es eben pragmatisch sehen, irgendwann fing jeder klein an. Und für die Verwaltung tätig zu sein, war wenigstens kein politisches Amt, überlegte sie und hob die Hand an, um an der Tür des Officiums zu klopfen, in der Hoffnung, es würde jemand anwesend sein.

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