Das Verhör des Octavius Metellus

  • Metellus wird in das Officium des Praefectus Macrinius gebracht.....


    "Aha, siehe an....Marcus Octavius Metellus aus der gens Octavia....Bürgerschaft erhalten am ANTE DIEM X KAL MAI MMDCCLVII A.U.C., ansässig in Roma und du bist ein Plebejer...wie so viele hier in Rom....hmpf...nun zur Sache...was ist dran an diesen Gerüchten mit dem Kaiser....diesen unsittlichen, wie du anscheinend in dieser grässlichen Taverne des Apicius geäussert hast? Von wem hast du das gehört? und was ist der Inhalt dieses Gerüchtes? Sprich!"


    PRAEFECTUS CLASSIS PRAETORIAE MISSINENSIS
    PATER FAMILIAS GENTIS CLAVDIA
    NOMEN HONORES "RESTITUTOR"

  • Der Plausch in der Taverna war kurz. Schon zu bald kamen einige Soldaten und vermiesten meine Freude am dortigen Wein, den ich mir relativ grosszügig gönnte. Welch Zufälle es gibt, dass gerade zu diesem Zeitpunkt die Soldaten Roms dort vorbeikamen.


    "Sei gegrüsst, Präfekt." Der Mann hat sich also schon mit meinen Akten vertraut gemacht. "Wie ihr in euren Akten sehen könnt, bin ich erst seit kurzem hier. Ich komme von ländlichen Gefilden, kein vergleich mit dem grossartigen Rom. Als ich dort in einer Taverna den Wein genoss, nahm ich vom nachbars Tisch diese lasterhafte Reden wahr. Ich konnte nicht mehr verstehen, als dass der Imperator unsittliche Gewohnheiten hat. Im ganzen Trubel der Schankstube konnte ich nicht mehr darüber hören.", beschreibe ich ihm den Vorgang, "Wer diese Leute waren, wusste ich nicht, ansonsten hätte ich sie vielleicht verpfiffen. Aber da ich nichts näheres erfahren konnte, und somit auch keine Beweise gehabt hätte, kann ich dir auch nicht mehr sagen. Danach ruf meine Pflicht nach mir und ich kümmerte mich nicht mehr um die zwei Schandmäuler."
    So war es gewesen und mehr weiss ich nicht. Ich wage nicht daran zu denken, dass sie mir unter Folter vielleicht ein Geständniss abknöpfen wollten, nur das sie nicht zugeben mussten, dass ihr Eingriff nicht weiteres abwirft, als meine, zugegeben, spärliche Aussagung. Mehr konnte ich jedoch nicht sagen, da es nicht mehr zu sagen gibt.

  • Macrinius und sein Stab, darunter auch der junge Cäsar, hören dem jungen Bürger aufmerksam zu....ab und zu tuscheln sie miteinander.....


    "Nun gut, Metellus, in Anbetracht, dass deine Aussagen glaubhaft erscheinen und dass Dein Pater, Cicero Octavius Anton, ein aufrechter und ehrenswerter Mann ist, will ich Dir glauben. Die Bedingung ist, dass Du fortan für mich arbeitest. Nicht vollberuflich, aber wenn Du schon so gute Ohren hast, dann bin ich erfreut, dass diese Ohren demnächst für die Sicherheit des Kaisers arbeiten. Melde Dich also regelmässig bei mir und trag mir so die allerneuesten Gerüchte auf. Weiters hätte ich gerne dass Du einen Curs in der Scola Athenensis ablegst....wenn Du dies schaffst, will ich Dich in der Redaktion der Acta Diurna für die Rubrik "Klatsch und Tratsch" einsetzen. Nun geh...es kann sein, dass ich Dich in der Sache nocheinmal rufen lasse für eine Gegenüberstellung. Wir folgen weitere Spuren und da du die Kerle ja gesehen hast, wirst Du sie vielleicht wiedererkennen. Grüss mir deinen Pater!"


    PRAEFECTUS CLASSIS PRAETORIAE MISSINENSIS
    PATER FAMILIAS GENTIS CLAVDIA
    NOMEN HONORES "RESTITUTOR"

  • Besser hätte es nicht laufen können.


    "Sehrwohl, es wird mir eine Ehre sein, für euch zu arbeiten. Meine Ohren sind so offen, wie die Tore der Stadt bei einem Triumphzug. Ihr hört von mir, sobald ich etwas in Erfahrung bringen kann."


    Nach dem Verhör und den üblichen Abschiedsfloskeln entferne ich mich und begebe mich wieder unter die Leute der Strasse, stets darauf bedacht, auffälliges Gerede auszuhorchen.

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