Das Wach- und Ausrüstunghaus

  • Er legte den Kopf ein wenig schief. Eine Sonderanfertigung? So was gab es aber in der Regel nur für gute Gladiatoren. Allerdings würde es ihn schon ein wenig reizen, seine Künste wieder mal richtig ausleben zu lassen.
    "Um was für eine Waffe handelt es sich denn?", fragte er neugierig.

  • "Etwas, dass ich mal bei einem Fischer in Achaia gesehen habe. Es sah ein wenig aus wie eine Gabel. Es hatte drei Zinken. Die mittlere ungefähr dreissig Zentimeter lang und die beiden äusseren etwa halb so lang."

  • Metallus überlegte. Einen richtigen Dreizack konnte sie wohl kaum meinen, der stand nämlich im Gestell.
    "Hmm... eine Kurzwaffe? Mit Klingen oder waren das Zacken?" Er konnte sich schon etwas darunter vorstellen.

  • Er nickte langsam.
    "Ich verstehe.", sagte er. "Und mit sowas willst du kämpfen?"
    Er versuchte sich die Kampftechnik vorzustellen. Eine Stichwaffe, durch die beiden anderen Zinken gut zum abwehren...
    "Und wie gross soll das Ding sein?"

  • "Zumindest möchte ich es versuchen. Bisher kämpf ich ja meistens mit Gladii oder ähnlichem, aber diese Waffe hat definitiv ihre Vorteile."


    Sie deutete mit den Händen ungefähr vierzig Zentimeter an. "Das mittlere sollte ungefähr so lang sein. Die beiden äusseren dann entsprechend kürzer. Und ein stabiler Griff, den ich gut packen kann. Glaubst du, du kannst mir zwei davon herstellen?"

  • "Nun, ich will es vorerst mit einem versuchen..." Er wollte bloss nicht zugeben, dass sein Ehrgeiz etwas angestachelt wurde.
    "Ich bin mir sicher das könnte noch etwas werden."
    Er überlegte sich schon, wie er eine solche Waffe schmieden konnte...

  • "Das kann ich ehrlich gesagt nicht gut einschätzen. Es ist kompliziert, die Waffe aus drei Spitzen zu machen und dann noch die Robustheit gewährleisten. Aber ich denke, für einen Tierkampf wäre die Waffe sowieso zu kurz, nicht?", sagte Metallus und lächelte dabei kurz.
    "Ich werde sehen, was ich machen kann.", versprach er.
    Das war nun eine kleine Herausforderung für Metallus, anstatt immer die gleichen Gladii zu schmieden konnte er hier mal seine Fertigkeiten unter Beweis stellen.

  • "Es sei denn ich kämpfe gegen Fische." sagte sie und lachte kurz.


    "Ich danke dir Metallus. Und ich freue mich darauf bald einen neuen Beweis deiner Kunstfertigkeit in meinen Händen zu halten."


    Sie lächelte noch einmal und verliess dann das Haus.

  • Sie lächelte und ging auf ihn zu. "Du hast es also wirklich geschafft? Zeig mal her." sagte sie und streckte die Hand aus um die Waffe entgegenzunehmen."

  • Xeones betrat die Fabrica, um eine - seiner Meinung nach - entscheidende Angelegenheit von vornherein zu klären. Er schaute sich um, auf der Suche nach dem Waffenmeister, der ihm dann sogleich seine Aufmerksamkeit schenkte.


    "Was machst du hier? Wer bist du?" fragte der Mann mit seiner kratzigen Stimme. "Xeones ist mein Name und ich bin eben der Schule beigetreten. Ich werde in der Arena als Hoplomachus antreten, allerdings gibt es etwas, was ich von vornherein geklärt haben muss" sagte Xeones entschieden und der Waffenschmied lächelte. "Was kann es denn so wichtiges geben, dass du nicht warten kannst?" fragte er neugierig und schaute Xeones interessiert an.


    "Folgendes. Wie du sicher weißt, trägt ein Hoplomachus Beinschienen, die über das Knie hinausgehen. Solche Panzer ziehe ich nicht an" sagte Xeones entschieden und unterstrich seine Entscheidung mit einer Handbewegung. "Und warum nicht?" wollte der Schmied wissen. "Ganz einfach. In der Arena muss ich mich bewegen können. Wenn ich das nicht kann, bin ich ein toter Mann. Beinpanzer, die über das Knie reichen, behindern mehr, als sie nützen."


    Der Schmied begann zu verstehen und nickte nachdenklich. "So so. Und was schlägst du dann vor?" "Ganz einfach" sagte Xeones erfreut über die Einsicht des Alten. "Ich brauche Beinpanzer, die zwar das Knie abdecken, aber nicht darüber hinausreichen. Ich muss mich auf meine Schnelligkeit verlassen können. Wenn ein Murmillo mit seinem Scutum offensiv umzugehen vermag, muss ich eben schneller sein als er. Kannst du das für mich tun?"


    Der Alte strich sich mit der Hand durch den Bart, während er nachdachte. In seinem Geist sah er wohl bereits die Beinpanzer auf Xeones sitzen. "Komm die Tage mal vorbei, dann werd ich schon was passendes für dich haben" sprach er. Er selbst war gespannt einen Hoplomachus mit abgewandelter Rüstung zu sehen.

  • Da erinnerte sich Metallus der Schmied, dass Toxis wegen gleicher Anliegen ebenfalls solche Beinschienen trug. Er besorgte sich das zweite Paar von dem Gladiatoren und änderte nach dieser Vorlage zwei Beinschienen um, allerdings ein wenig anders verziert und mit festen Riemen versehen.
    Das interessante an dieser Arbeit in einer Gladiatorenschule war, dass man immer etwas anderes zum herstellen oder auszutüfteln hatte.
    Metallus war zwar bereits ein wenig älter, doch übte er seinen Beruf immer noch mit Freude aus.
    Als er nach einiger Arbeitszeit die Beinschienen fertiggestellt hatte, legte er sie zum Abkühlen auf die Seite.

  • Wieder einmal kam Xeones zum Waffenschmied, doch er erblickte diesen nirgends in der Waffenkammer. "Metallus?" rief er ihn. "Bist du da?"


    Er war gekommen, um sich nach dem Stand der Dinge bezüglich seiner bestellten, abgekürzten Beinpanzer zu erkundigen. Ausserdem hatte er einen Vorschlag und wollte den Rat des "Alten" hören, der auf dem Gebiet der Waffentechnik gewiss der Erfahrenste der Schule war.


  • Metallus wandte sich vom Schmiedefeuer weg und ging auf Xeones zu.
    "Salve. Du hattest doch das Anliegen mit den Beinschienen..." er ging zu seinem Arbeitstisch, wo sie bereitlagen.
    "Ah ja." Er nahm sie auf und zeigte sie Xeones.
    "Wie du siehst gehen sie unten bis beinahe an den Knöchel und oben bis über die Kniescheibe. Der Knieschutz ist relativ klein, ich kann ihn aber auch vergrössern, so dass er das ganze Knie vollständig abdeckt." Er brauchte nicht zu erwähnen, dass dieser bei einer gewinkelten Beinstellung etwas vorstehen und somit ein Retiarierangriffspunkt abgeben würde.
    "Verzierungen und Aussparungen habe ich noch nicht angebracht, aber traditionell machen das auch nur Gladiatoren, die sich bereits in der Arena bewährt haben", sagte Metallus und lächelte kurz.

  • "Na, dann wollen wir hoffen, dass ich dir bald einen Grund dazu liefern werde" sagte Xeones auf die Andeutung mit den Verzierungen. "Ich muss mich bei dir bedanken, Metallus, eine hervorragende Leistung, die du da gebracht hast" lobte Xeones den Meistre seiner Arbeit, als er die Beinpanzer begutachtete. Dann legte er sie an und lief damit einige Schritt, machte einige Bewegungen, wie sie im Kampf vorkommen würden und nicke dann zufrieden.


    "Aber noch etwas anderes möchte ich dich fragen, mein Freund" sagte Xeones dann, als er die Beinpanzer abnahm. "Da ich auf den Schutz durch die Beinpanzerung über dem Knie verzichte, entsteht ja eine Lücke in meiner Deckung. Natürlich werde ich versuchen, diese durch meine Beweglichkeit, die mir dadurch verliehen wird, auszugleichen und den Gegner erst gar nicht an mich kommen zu lassen." sagte er, den Waffenschmied anschauend. "Aber eine Idee hab ich da noch, und wollte dich um deinen Rat fragen. Du weisst, dass der Hoplomachus mit einem geradezu mikrigen Schild kämpft, dessen Durchmesser noch nicht einmal einen Fuß hat. Was meinst du, ob ich einen Schild haben kann, der in seinem Durchmesser... hm... sagen wir wenigstens eineinhalb Fuß groß ist. So ähnlich wie die makedonischen Phalanx-Krieger Alexander's? Was sagst du?"

  • Er nickte stumm.
    "Ja, wir haben in der Waffenkammer einige Schildtypen." Er ging nach hinten und holte ein paar Exemplare, die er abstellte.
    "Von klein bis mittelgross haben wir fast alles und was wir nicht haben kann ich machen.
    Aber du bist dir bewusst dass so ein Schild auch einiges mehr wiegt?"
    Mehr Gewicht, das es zu tragen galt, verringerte die Wendigkeit eines Kämpfers, aber Metallus sah ein, dass Xeones tatsächlich ein besserer Schutz gebrauchen konnte.
    "Natürlich ist das gewicht auch abhängig von der Verarbeitung und den Metallbeschlägen."

  • "... und genau da kommst du ins Spiel. Ich brauche etwas leichtes, aber nicht minder robustes. Etwas, was den Kampf gegen einen Murmillo überstehen kann, ohne mich im Stich zu lassen" ergriff Xeones das Wort, ohne dass zwischen ihm und Metallus eine Pause entstand. "Kannst du mir das was spezielles empfehlen? Eines dieser Schilder vielleicht..." er deutete auf die Schutzwaffen, die Metallus geholt hatte

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