[Officium] Firmus Horatius Callidus

  • Während ich nun in aller Ruhe einen erneuten Becher des Weines zu mir nahm, da fiel mir eine Depesche ein, die ich noch gar nicht gelesen hatte. Sie steckte in meiner Tasche. Schnell las ich sie und bekam freudige Augen.


    "Ha," lachte ich. Der Brief war von Marcus Claudius Constantius. Es ging darum, das ich ein Klient ihrer Gens werden könnte. Das war in jedem Fall ein gutes Angebot, dem ich mich nicht verwehren könnte.


    ich lächelte Callidus an:"Diesen Brief habe ich die gesamte Reise über getragen und nicht gelesen. ich glaube, ich werde alt."

  • Ohne anzuklopfen betritt der ob seiner zerrissenen Lederkleidung und des Kopftuches abenteuerlich anzusehende Rhaskos Thrax ein.
    "Salve! Bis' du dieser Callidus? Der Magister Gladii hat mich zu dir geschickt. Ich will anheuern. Komme direkt vom Hafen, war Seemann, man kann die Salz auffer Haut fast noch riechen. Hab's schon dem Kerl am Tor gesagt: Hab' schon gegen Kilikier und anderes Gesocks gekämpft. Tja, und jetzt bin ich hier, he?"

  • Callidus musterte den Mann und überlegte einen Moment, ob er diesen respektlosen Mann kreuzigen oder lieber in einem großen Kessel mit Ölivenöl kochen sollte.


    Andererseits gab es die Tage vermutlich einige unfreiwillige Abgänge und Frischfleisch, das man zu Demonstrationszwecken exekutierte um den anderen Respekt einzuflößen war immer gesucht. Er erwartete einige Neuzugänge in den nächsten Tagen und da kam dieser schmierige Kerl gerade richtig. Das ersparte den Weg einen minderwertigen Sklaven für so etwas kaufen zu müssen.



    TOXIS !!! rief Callidus und lehnte sich in seinem Arbeitssessel zurück.


    "Mein Name ist Horatius Callidus, Lanista der Gladiatorenschule Gloria et Honor. Und wer bist du?" fragte er mit leiser, scharfer Stimme.

  • "'Gloria et Honor', he? 'Pecunia et Weiber' wär'n mir lieber,tjehehe!" lacht der Seemann kehlig. Danach schnieft er nochmals laut die Nase, bevor er fortfährt: "Ich bin Rhaskos aus Thrakien. Rhaskos Thrax also für euch lateinischen Weltbeherrscher!" Rhakos' Augen blitzen spöttisch. "Also komm' wa in's Geschäft jetzt oder was?"


    Mit 'Gloria et Honor' konnte dieser Mann wahrlich nichts anfangen. Seine Kaltschnäuzigkeit und Dreistigkeit sprechen aber für sich - auch wenn es verwundert, wie dieser Mann so alt werden konnte, ohne im nächstbesten Tavernenkampf aufgespiest zu werden...

  • Callidus musterte den Neuling.


    „Toxis, ich will dass „Das da!“ erst einmal gebadet und entlaust wird. Und benutzt Seife. Anschließend verpasst ihm eine gescheite Frisur und einen passablen Bartschnitt. Dann steckst du ihn in saubere Sachen, vielleicht in die Tunika eines Bediensteten oder Schülers. Vielleicht sieht er dann zumindest schon mal aus wie etwas das man als „Anwärter“ bezeichnen könnte. Danach bring ihn wieder zu mir, damit wir so etwas wie ein Gespräch führen können und mal sehen, ob wir uns bei den Verhandlungen einigen können."


    "Und was dich betrifft, Rhaskos aus Thrakien, so solltest du dir zwischenzeitlich überlegen, warum die Gladiator werden willst und warum wir dich ausbilden sollten? Was hätten wir davon? Patrizier und andere hohe Würdenträger der Gesellschaft zahlen 1000 Sesterzen und mehr, damit wir ihre Sklaven ausbilden. kannst du für deine Ausbildung zahlen? Wenn nein, wie hast du dir die Sache vorgestellt? Die Antworten kannst du mir später sagen.


    Und noch ein freundschaftlicher Hinweis." Die Stimmung von Callidus wurde schneidend kühl und hatte einen gefährlichen Unterklang. Weiterhin fixierte er den Seemann mit eisigem Blick.
    "Solltest du noch einmal ohne Anzuklopfen oder Aufforderung in dieses Büro kommen, lasse ich Dir die Beine abhacken, damit du auf deinen Eiern und mit einer Bettelschale aus dem Tor der Schule hopsen kannst. Und wenn du mich ansprichst, dann sprich mich mit "Herr" oder "Lanista" an. Von mir aus auch noch mit "Meister Horatius".


    Callidus machte eine Handgeste, daß Thrax entlassen war und gab mit einer anschließenden Geste Toxis zu verstehen, daß er ihn später noch einmal zu sprechen wünschte. Dann widmete er sich wieder seinem Schriftverkehr und schien scheinbar die Anwesenheit der beiden anderen Personen im Raum vergessen zu haben.

  • Rhaskos grinst schief und lacht schließlich in sich hinein. Am liebsten hätte er dem Lanista zu seiner überzeugenden Darstellung einer Autoritätsperson applaudiert.
    Der Seemann glaubt Leute wie Callidus zu kennen: Selber wahrscheinlich aus der letzen Gosse, vom Rest der Gesellschaft verachtet, umgeben von blutrünstigen Taugenichtsen - kaum ein Unterschied zum Bordleben. Da waren Bonzen auch immer die Schlimmsten...


    "Jawohl, Herr und Meister Lanista Horatius" verbeugt sich Rhaskos übertrieben tief und mit unterwürfiger Stimme. Anschleißend würde er sich fortführen lassen.

  • Ich brachte ihn fort zu den Thermen.
    Kurze Zeit kam ich wieder zu Callidus Officium, während der Seemann sich dort (in den Thermen) wusch.
    "Ok, Callidus, was gibts neues?
    Auf den ersten Blick würde ich ihn als zäh und ungehobelt einstufen, eigentlich genau die richtige Sorte für einen Gladiator. Aber warten wir ab..."

  • "Ich weiß nicht, ob er ein guter Mann wird oder ist. Zumindest wird er sehr viel Disziplin benötigen, aber das ist deine Sache. Ich möchte, daß du, Conctor und unser Aushilfsausbilder aus Tylus Euch verstärkt um die Schützlinge und ihre Ausbildung kümmert. Ich will, daß keine Langeweile aufkommt. Die Leute brauchen pausenlos Beschäftigung und immer wieder Basisprogramme, denn sonst kommen sie auf dumme Gedanken. Außerdem möchte ich, daß die Gladiatoren mehr Übungskämpfe machen. Gegen dich und Conctor, wie auch gegen Paris, Juba, Milo. Außerdem lass sie auch mal gegen Tiere antreten. Ich möchte all diese Dinge mehr in deine Hände legen. Alles Personelle was die Gladiatoren betrifft. Dagegen kümmere ich mich mehr um die Beziehungen nach Außen und die reine Verwaltung und Post. Da ist einiges liegen geblieben. In der nächsten Zeit werden auch wohl noch mehr Sklaven kommen. Ich halte auf dem Markt etwas verstärkt Ausschau.


    Außerdem geht es uns finanziell ganz gut. Wir werden wohl expandieren. Vielleicht eine kleine Pferdezucht beginnen. Eine Freizeitbeschäftigung nebenbei ist immer gut. Apollonius beauftrage ich die Tage mit den architektonischen Einzelheiten und Planungen. Und wir bestellen mehr Land."

  • Ich nickte.
    "Ok, ich werd sie drannehmen so oft ich kann.
    Bei Tierkämpfen habe ich ein wenig Skrupel sie für das Training einzusetzen. Sie sind unberechenbar und die Krallen von Löwen sind schärfer als die Übungswaffen. Für die Tiere ist das blutiger Ernst, die merken nicht, wenn das Training zu Ende ist. Billig waren sie ja nicht...


    Wenn wir weiterhin expandieren benötigen wir eventuell mehr Führungskräfte. Wenn ich mit den Gladis kämpfe ist das gleichzeitig Training für mich, aber immer den Anfängern die Grundzüge beibringen...
    Na ja, wir werden sehen, wies läuft.
    Im übrigen wäre ich dafür, dass wir die Wachen verschärfen. Es gefällt mir nicht so, dass die Gladiatoren sich frei auf dem Gelände bewegen können."

  • "Tiere haben wir im Moment einige und neue Tiere bekommen wir zur Zeit recht gut rein. Also nutzlos im Käfig halten müssen wir die nicht. Setz sie bei den besseren Gladiatoren ein. Etwas blutiger Ernst ist nie verkehrt als Lehre.


    Ich setze mich in Sachen Führungskräfte noch einma mit Conctor zusammen, aber auch mit SunCheng.


    Welche Gladiatoren bewegen sich frei auf dem Gelände? Ist mir da etwas beid em ganzen Schriftverkehr entgangen? Milo, Juba, Faustus und Paris sollten da die Einzigen sein, die sich frei bewegen dürfen. Und Sica hat derzeit gewisse Freiheiten von mir bekommen.


    Und was die Wachen betrifft, so habe ich hier etwa 15 Bewerbungsschreiben von Einheimischen aus Tarraco und Bekannten aus Sparta. Schau dir die mal an und sage mir, wen du nehmen würdest. Und warum sollen wir nicht auch einige gute Leute aus Tarraco als Wachen nehmen. Das sorgt dann für einen guten Wettbewerb zwischen Griechenland und Tarraco bei den Wachen."

  • Lysander betrat das Officium ohne anzuklopfen und übergab Callidus das Schreiben. Dieser studierte kurz den Brief, dann teilte er den Inhalt Lysander und Toxis mit, nickte dann und wies Lysander an dem Boten das Geld zu zahlen.


    "Dann mal rein mit dem Sklaven, Lysander. Toxis, hier kommt Arbeit für dich und Conctor."

  • Cheng hatte eine Idee, wie er sich noch nützlich machen könnte. Er dachte dabei an seine umfangreiche Ausbildung zurück, die er in seiner Heimat erhalten hatte. Er machte sich also auf den Weg zum Officium des Lanista und klopfte an.

  • "Ok... ich seh mal durch, welche Wachen die geeignetsten wären.


    Hm, mal sehen ob ich die richtigen Tiere für das Training finde.
    Aber sonst, ok."


    Als Callidus uns den brief mitgeteilt hatte:
    "Lucilla kauft für uns Sklaven in Rom? Na wenns ihr Spass macht...
    Na, schauen wir uns den mal an."

  • "Sagen wir mal so Toxis, ich habe in Rom jetzt jemanden der auf dem Markt für uns Ausschau hält und den ich kenne. Ich rechne ab und an so mit einer Neuerwerbung, unabhängig vom Markt in Tarraco. Schaden kann das nicht.


    Was die Tiere betrifft, so vermehren sich die Paviane wie die Karnickel und die haben ordentliche Zähne und sind schlau und stark. Und Hyänen haben wir auch etliche."



    Es klopfte.
    "Herein!"

  • Cheng betrat das Officium und verbeugte sich leicht. "Lanista, ich hoffe, ich störe nicht. Ich hätte einen Vorschlag, wie ich mich etwas nützlicher machen könnte."

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