• Eine kleine Menge des Mobs vor dem Palast, etwa 30 Personen zogen durch das Wohnviertel und blieben vor der Villa eines der bekanntesten Patrizier stehen und machten ihrem Unmut Luft.


    Wilde Parolen und Schreie konnte man vernehmen und die Meute blockierte den Eingang zum Haus.
    Es war kaum mehr ein Durchkommen gewährleistet....

  • Drinnen organisierte die alte Haushaltssklavin, Turda, inzwischen die Verteidigung.


    Türen und Fenster zur Außenwelt wurden sicherheitshalber verrammelt, und die Alte überprüfte höchstpersönlich die Ausrüstung der Wächter. Die verdeckt getragenen Dolche waren alle sehr lang, sehr scharf und sehr spitz. Doch zur Abschreckung des Mobs sollte vielmehr das ganze Werkzeug dienen, das man schnell an die Wächter verteilt hatte: vor allem die Axte und Dreschflegel sahen so aus als würde man damit schnell großen Schaden unter unbewaffneten Eindringlingen anrichten können...

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  • Antoninus gehörte zu den Miles, die auf der Rostra geblieben waren, als der Pöbel Richtung Palast zog. Die meisten Miles waren ihm gefolgt, ebenso die Praetorianer. Als sich auf der Rostra kaum noch etwas tat, spaltete sich dort eine Gruppe von Stadtsoldaten ab, weil sie die Information bekamen, dass einige der Plebejer Richtung bessere Wohnviertel gezogen waren.
    Eine Wohngegend, in der auch die Villa von Antoninus stand, eben die Wohngegend der reichen Patrizierfamilien.


    Als sie die Menschentraube ausmachten war klar, es handelte sich um die Villa des Senators Secundus Flavius Felix. Offensichtlich wurden bereits von den Bewohnern Vorbereitungen getroffen, um einem eventuellen Ansturm gegenhalten zu können.


    Die Miles drängten sich durch und bauten sich vor der Villa auf. Durch ihr Auftreten machten die deutlich, dass sie gewillt waren, jeden Übergriff abzuwehren. So lange sich die Menge ruhig verhalten würde, waren sie es auch und derzeit sah es nach keinem bedrohlichen Überschwappen der Aggressionen aus.

  • Die kleine Menge liess sich durch die Soldaten der Cu nicht einschüchtern.


    Laut und wild brüllten sie ihre Parolen gegen die Patrizier und drängten in Richtung Eingang der Villa.


    Keiner wusste woher die Meute das faule Obst hatten, welches plötzlich gegen die Soldaten und die Villa geworfen wurde.
    Auch Eier und andere Lebensmittel waren dabei.


    Schliesslich flog auch der erste Stein, der nur knapp einen Miles der CU verfehlte.

  • Antoninus ließ sich von der kleinen Anzahl gestikulierender Plebejer nicht aus der Ruhe bringen. Besonnen erteile er Anweisungen an die ihm anvertrauten Miles.


    "Den Eingangsbereich sichern. Schilde hoch und die Leute damit auf Abstand halten. Waffen werden nicht gezogen. Gesichter derjenigen merken, die ausfallend werden, ansonsten will ich keine Gewaltbereitschaft sehen. Wir sind ihnen in Ausbildung und offenbar auch an Verstand überlegen. Nutzen wir diese Überlegenheit.“


    Antoninus war sich sicher, wenn auch nur einer unter dem aufgebrachten Pöbel über einen halbwegs funktionierenden Verstand verfügte, würde ihm auffallen, dass vor oder in Privatvillen von Patriziern nichts zu erreichen war. Einzig Verhaftungen konnten kassiert werden. An der Ursache der Aufregung würde eine Villenstürmung jedenfalls nichts ändern.


    Gegen Eier wollte Antoninus nicht kämpfen. Soviel mussten seine Leute abkönnen. Als dann jedoch ein Stein geflogen kam, sah er sich gezwungen, Kommunikation aufzunehmen.


    "Ich sage es nur einmal“, begann Antoninus in ruhigem Tonfall. Die Meute stand nahe vor ihm, er brauchte nicht mal brüllen. "Sollte ein Stein einen meiner Männer oder dieses Gebäude schadhaft treffen, nehme ich den Absender des Geschosses in Verwahrsam und sorge für eine rechtskräftige Verurteilung. Wer also seine Familie, seinen Ruf oder seinen Berufsstand ruinieren will – nur zu. Wer schlau genug ist, über sinnvollere Möglichkeiten des Protestes nachzudenken, dem kann ich nur gratulieren.“


    Vermutlich, so dachte Antoninus, war der dumme Pöbel dazu aber nicht in der Lage.

  • Die Menge liess sich von den Worten des Miles nicht beeindrucken, geschweige denn aufhalten.


    Immer wieder flogen faule Lebensmittel, aber auch Steine in Richtung Soldaten und auch Richtung Villa, wo sie Hie und Da an der Mauer einschlugen.


    Die Meute drängte weiter Richtung Villa, den Milites entgegen...

  • Antoninus war stets ein besonnen handelnder Mann, aber irgendwann riss auch bei ihm der Geduldsfaden. Vor allem dann, wenn man seine warnenden Worte in den Wind schlug. Als erste Steine die Hauswand der Villa trafen, gab er zweien seiner besten Leute einen Wink. Gut geschult, nicht umsonst hatten alle Miles eine harte Ausbildung zu absolvieren, und sowohl in Größe als auch Kraft überdurchschnittlich ausgestattet, zogen die beiden einen nach dem anderen die Steinwerfer aus dem Verkehr.


    Wie auf einem Marktstand angebotene Sardinen, lagen die Betroffenen, durch Seile um Hand- und Fußgelenke gut gesichert, auf dem Anwesen der Villa Flavia aufgereiht und boten einen belustigenden Anblick, wenn da nicht die unangenehme Situation wäre. Römer gingen gegen Römer vor. Eine Tatsache, die Antoninus wenig Befriedigung bei allem Erfolg verschaffte.


    "Bürger, nehmt Vernunft an! Jedem, der sich gegen Haus und Soldaten richtet, droht ein Verfahren.“


    An seine Männer gerichtet:


    "Gegenhalten! Notfalls mit den Schilden zurückdrängen."

  • Beim Eintreffen des Tribuns grüßte Antoninus militärisch korrekt.


    "Salve, Tribun! Eine kleine Gruppe von Plebejern belagert seit kurzem die Villa des Senators Flavius Felix. Mein Contubernium konnte einen Übergriff auf das Gebäude bisher ohne Anwendung von Waffengewalt verhindern. Vereinzelte, die in Missachtung meiner Warnung die Villa weiterhin mit Steinen bewarfen, wurden aus dem Verkehr gezogen. Sie liegen dort hinten gefesselt aufgereiht.“


    Antoninus wies auf ein Wiesenstück innerhalb des Anwesens.


    "Von den Soldaten oder Anwohnern ist bisher niemand zu Schaden gekommen.“

  • Sebastianus schaute sich um.


    Gut gemacht! Ich werde mich jetzt weiter um den Mob kümmern. Ihr werdet weiterhin vor der Tür mit euren Männer stehen bleiben und das mir niemand herein kommt.


    Sebastianus wandte sich an den Mob.


    Leute hört mir zu. Ich weis ihr seid aufgebracht und es gibt wohl kaum etwas was ich sagen kann das eure Wut lindert. Aber glaubt ihr das ist der richtige Weg? Was versprecht ihr euch davon wenn ihr in die Villa stürmt? Wollt ihr alle Patrizer töten damit sie nicht mehr von der Steuer befreit werden können? Ich kann verstehen das ihr eurer Wut ausdruck verleien wollt aber nicht so. Es liegt nicht in meiner und auch nicht in eurer Hand an der gegebenen Situation etwas zu ändern. Noch vor kurzem war ich auch ein Plebier bis mir die Ehre zu teil wurde Ritter zu werden. Und hat sich was bei mir geändert? Nein. Ich zahle immer noch meine Steuern. Und wenn ich somit das Land den Kaiser und Rom stärken kann tue ich das gerne. Sagt an den richtigen Stellen was euch stört aber nicht hier. Denn hier werdet ihr kein Gehör finden. Ich bitte euch geht nach Hause. Und dort überlegt wie man wirklich was an dieser Situation ändern kann.


    Ich schaute auf die Menge und wartet auf eine Reaktion!

  • Die Menge lauschte nur bedingt den Worten des Soldaten und dieser musste auch wüste Zwischenrufe hinnehmen.


    Trotzdem fingen die Menschen an, den Ort zu verlassen.
    Nicht wegen den Worten des Soldaten sondern weil es sich schon herumgesprochen hatte, dass der Platz vor dem Palast ebenfalls geräumt wurde und hier auch schon einige der Aufrührer, wie Pakete verschnürt, vor der Villa lagen.


    Langsam aber sicher löste sich die Ansammlung auf, doch zufrieden waren die Bürger nicht, noch lange nicht.....

  • Sebastianus sah das die Menge begann sich auf zu lösen. Er ging zum Miles und sprach.


    Ich werde die Gefangenen mitnehmen. Ihr werdet mit eurem Trupp noch ein klein wenig vor Ort bleiben. Nur zur Sicherheit falls sie sich entschließen sollten wieder zu kommen. Wenn alles ruhig bleibt kehrt in die Castra zurück und erstattet Lucianus Bericht. Ich werde noch in der Villa nach dem Rechten sehen.


    Mit diesen Worten machte sich Sebastianus auf in die Villa.

  • Antoninus wies seine Männer an, weiterhin den Eingangbereich abzuschirmen und trotz Verlaufen der Menge, in der Aufmerksamkeit nicht nachzulassen. Erst nachdem über längere Zeit die Ruhe gewährleistet sein würde, wollte er die Soldaten aus dem noblen Wohnbezirk abziehen lassen. Noch konnte er nicht sagen, wann das der Fall sein würde.

  • Nun verliessen auch die letzten Plebeiier den Ort vor der Villa.
    Bis auf die paar Gefangenen der CU waren nun nur noch die Soldaten anwesend.


    Es war schon einige Zeit vergangen und nun war es an der Zeit für die Milites der CU in die Castra zurückzukehren und Bericht zu erstatten.

  • Als sich die Lage entspannt hatte, wieselte die alte Turda aus der Villa und bot den braven CUlern Wein und Kekse an.


    "Wie lauten eure Namen, edle Herren? Ich will sie bei meinem Herrn lobend erwähnen!"

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  • Nach einer Weile waren nun alle Bürger weg. Sebastianus schaute sich ein letztes mal um als ein Miles auf ihn zu kam.


    Salve Tribun. Es gibt wohl Probleme beim Palatium Augusti. Vielleicht sollte ihr euch das mal ansehen!


    Sebastianus nickt und winkte Antonius zu sich ran.


    Ihr werdet die Gefangenen doch mit nehmen. Ich werde wo anderes gebraucht.


    Mit diesen Worten gab Sebastianus den Marschbefehl für die erste Cohorte.

  • Antoninus glaubte, sich verhört zu haben. Eine alte Frau bot Wein und Kekse an. Noch nie war ihm das in seinem Dienst passiert und er war sich unschlüssig, ob er diese Dinge überhaupt annehmen durfte. Da die alte Frau aber sicher nicht aus eigenem Antrieb, sondern im Auftrag von den hochgestellten Bewohnern dieser Villa handelte, griff Antoninus zögerlich zu einem Keks.


    "Sehr freundlich! Richte meinen Dank dem edlen Spender aus. Wein allerdings möchte ich im Dienst nicht annehmen. Mein Name ist Marcus Aurelius Antoninus und es war meine Pflicht und die meines Contuberniums der III. Zenturien, hier beschützend einzugreifen.“


    Freundlich nickte der Soldat und sammelte zum Abmarsch seinen kleinen Truppenteil.


    "Den Gefangenen werden die Fußfesseln gelöst, damit sie selbstständig laufen können. Mit den so gewonnenen Seilen bindet ihr sie aneinander, damit uns auch keiner unterwegs entwischt. Es geht ab Richtung Castra.“


    Augenblicklich brach der ungewöhnliche Trupp auf.

  • "Es gibt Leute die ihren Pflichten schleppend nachkommen und solche die sie mit Freuden erledigen... warum sollte man letzteren nicht seine Dankbarkeit zeigen?"


    Als die Cohortes aufbrachen, winkte die alte Turda ihnen lange nach und verschwand danach wieder in der Villa.

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