Der Priester musste lächeln...
"Ja. Und daraus entnehme ich, dass es ein butiges sein wird. Hast du es denn schon dabei?"
vorsichtig versuchte der Priester hinter dem Mann ins Freie zu blicken...
Der Priester musste lächeln...
"Ja. Und daraus entnehme ich, dass es ein butiges sein wird. Hast du es denn schon dabei?"
vorsichtig versuchte der Priester hinter dem Mann ins Freie zu blicken...
"Ich gehe davon aus, dass hier hier im Tempel etwas geeignetes vorrätig habt. Worüber erfreut sich denn Mercurius so? Ihr wißt das besser als ich." sagte ich und gewährte dem Priester einen Blick ins Freie, um ihm Beruhigung zu verschaffen, dass kein hungriger Löwe hinter mir stand.
Der Priester schaute drein...
"Nun, vorrätig, wie ihr es nennt haben wir die Tiere nicht. Doch einen weißen Ziegenbock hätten wir euch anzubieten. Dieser sollte schon vor einigen Tagen geopfert werden, doch der Opferherr ist leider verstorben bevor man es verrichten konnte."
er machte eine Pause und lächelte...
"Mercurius ist nicht wählerisch mit seinen Opfertieren, doch Widder oder Ziegenbock und Hahn und Eber werden meißt bevorzugt. Nur eine Eidechse und eine Schildkröte darfst du auf keinen Fall opfern. Diese Tiere sind ihm heilig. Natürlich müssen die Tiere weiß, männlich und nicht zu jung und zu alt sein, da Mercurius eine Himmelsgottheit ist, männlich und erwachsen."
er drehte sich nochmals zu ihm..."Wirst du den Ziegenbock opfern?"
"Ich bin sicher, der Ziegenbock ist um einiges rüstiger, als es sein verstorbener Opferherr war." antwortete ich lächelnd.
"Beenden wir also die Glückssträhne des Ziegenbocks. Ich liefere ihn dir ans Opfermesser. Das notwendige Kleingeld dafür habe ich dabei."
"Gut, dann soll es geschehen."
er überlegte noch kurz...
"Ich werde noch andere Priester dafür holen müssen. Könntest du noch ein wenig warten? Solange kannst du mir schonmal das Geld überreichen."
"Wunderbar." sprach ich, froh das es mit dem Opfer nun zügig voran ging.
Ich ließ mir von dem Priester den Preis nennen und überreichte ihm die Münzen zuzüglich eines nicht zu knapp bemessenen Dankes für seine Bemühungen.
Der Priester nahm das Geld entgegen, verbeugte sich ein wenig und schritt in einen der zahllosen Nebenräume...
Nach einer Weile kam er mit einem Lächeln zurück und ein paar Keksen..
"Vor einem blutigen Opfer wird meißt ein unblutiges als Voropfer genommen, um die Aufmersamkeit des Gottes zu gewährleisten. Ich nahm mir frei ein paar Kekse zu besorgen, die ihr gleich auf disem Altar vor der Statue verbrennen werdet."
Beide gingen zum Altar...
"Wisst ihr was ihr machen müsst?"
fragend sah er den Mann an...
"Assistiert mir bei meinen Verrichtungen." bat ich den Priester freundlich.
"Kekse verspeise ich sonst für gewöhnlich anstatt sie zu verbrennen, aber wir wollen alles Erforderliche tun, um Mercurius´ Wohlgefallen zu erringen."
Ich fragte mich, wie gut die Kekse wohl brennen mochten. Trocken genug dafür sahen sie aber aus, fand ich nach einem BLick darauf.
"Natürlich assistiere ich dir."
auf seine Bemerkung zum Verbrennen...
"Unblutige Opfer werden dargebracht, verbrannt oder vergoßen. In unserem Falle ist das Verbrennen wohl am besten, da Merkur einen Happen zu essen bekommt."
Er grinste ihm zu...
"Nun, denn. Als erstes legst du die Kekse vorsichtig in die Opferschale, in die Kohle. Danach hängst du dir den Zipfel deiner Toga, falls du nicht genug konzentriert bist, über den Kopf und sprichst deine Bitte oder Danksagung. Aber bei dir wird das wohl eine Bitte sein."
"Eine Bitte..." sagte ich und erwiderte das Grinsen des Priesters.
"Wie kommst du darauf? Ganz unrecht hast du aber nicht. Streng genommen, handelt es sich aber um eine Danksagung und eine Bitte. Beides auszusprechen, würde dies Mercurius´ Güte überfordern?"
Fragen schaute ich den Priester an, während ich in Gedanken schon mal die kleine Zeremonie durchging. Ob Merkur großen Genuß an verbrannten Keksen haben würde?, überlegte ich. Zum Glück sah man mir meine frevlerischen Gedanken nicht an. Und der Gott würde ja hinterher noch an einem leckeren Ziegenbock seine Freude haben.
natürlich meinte ich eine danksagung...tut mir leid
Der Priester erkannte seinen Fehler...
"Ja, du hast Recht. Ich habe natürlich Danksagung sagen wollen, ich weiß auch nicht was in mich gefahren ist. Spreche also, nachdem die Kekse verbrannt sind, deine Danksagung."
stutzig kratzte er sich am Kopf, wie konnte er das denn vertauschen?
Naja, in letzter Zeit gab es mehr Bitten als Danksagungen, vielleicht kommts davon...
"Ja, beginnen wir mit der Danksagung." Eine kleine Bitte - eigentlich war es sogar eine große - würde ich hinterherschieben, wenn es nachher dem Ziegenbock ans Leben ginge, nahm ich mir vor.
So übergab ich die Kekse den glühenden Kohlen in der Opferschale. Als die Kekse anfingen in Flammen aufzugehen, barg ich meinen Kopf im Zipfel meiner Toga, wie es mir der Priester geheißen, und sprach mein Dankgebet an Mercurius aus. Dafür das er mich sicher und unversehrt nach Rom geleitet hatte.
Der Priester stand aufmerksam und beobachtete den Mann genau, um bei Fehlern noch schnell eingreifen zu können...dieser jedoch vollbrachte alles fehlerfrei...
Freundlich nickte ihm der Priester zu...
"Nun lasst uns nach draußen, vor den Tempel, zum blutigen Opfer gehen."
Zufrieden über den gelungenen ersten Teil des Opfers begleitete ich den Priester nach draußen.
"Sacerdos...", fragte ich ihn, "...was habe ich jetzt zu tun?"
Ein Popa übergab dem Sacerdos das Opfermesser, dieser übergab es widerum Gaius Niger...
"Das Opfertier ist schon mit der mola salza eingerieben. Du nimmst nun das Opfermesser und streichst mit ihm dem Tier leicht über dem Rücken."
danach gebe ich dir neue Anweisungen...dachte er sich...
Ich nahm das Messer aus der Hand des Popa in die meine. Ein vertrautes Gefühl, dachte ich kurz. Messer waren mir nichts Fremdes und ich trat neben das Opfertier. Der Ziegenbock schien mit irgendwelchen Essenzen betäubt worden zu sein, denn er schaute mich ruhig und in sein Schicksal ergeben an.
Wie mir geheißen ward, strich ich dem Tier mit der Klinge leicht über den Rücken...
Zufrieden schaute sich der Sacerdos die Handlung an...
"Gut, nun übergib das Messer bitte dem Popa, der vor dir steht. Dann sprich deine Danksagung. Danach wird der Popa "Agene?" fragen und du sagst "Age!", darauf hin wird das Tier dem Gott übergeben."
ruhig stand der Sacerdos etwas abseits...
Ich reichte das Messer dem Popa zurück. Dann wiederholte ich dem Gott meine Dankesformel. Mit meinen Worten verknüpfte ich gleichzeitig den Wunsch, dass er die Person, welche ich in der Schola Atheniensis gesehen zu haben glaubte, ebenfalls nach Rom geführt haben möge und das er unsere Schritte zusammenleiten solle.
Auf die Frage des Popa, "Agene?", antwortete ich mit fester Stimme "Age!" und so nahm das Schicksal des Ziegenbocks unweigerlich seinen Lauf...
Auf dem Boden gelegen floss das Blut des Bockes in eine Schale, die von einem Tempeldiener schnell darunter gelegt worden war...
Nachdem er nun, nach einiger Zeit, ausgeblutet war nahm sich der Popa seiner an. Er schnitt ihm die Bauchdecke auf und machte die Organe für den Sacerdos sichtbar...
Dieser kam näher, mit einer innerlichen Zufriedenheit und Ruhe.
Beugte sich über den Bock.
Dan griff er in den Bock rein und begutachtete die Organe...
Alle warteten auf das Ergebnis...
Würde der Gott das prachtvolle Opfer annehmen oder nicht? Würde er die Danksagung annehmen? Die kleine Bitte erfüllen?
Die Anwesenden warteten gespannt auf das Ergebnis...
Der Gespannteste von allen war ich...
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