• > Ich bin dem Prinzipat treu ergeben, solange der Primus nicht wie einige Vorgänger aus seiner ihm zugeschriebenen Rolle fällt. Die späte Republik hat gezeigt, dass der römische Senat einer starken und führenden Hand bedurfte.
    Wenn Ihr aber darauf hinaus wollt: nein, von einer Vergöttlichung halte ich nichts und bei der Machtfülle des Princeps ist auch stets vor Caesarenwahnsinn eines Domitian zu warnen! Wenn Ihr aber etwas Bestimmtes wissen wollt, fragt mich nur konkret. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Ich wusste zwar nicht, ob Callidus wusste, dass ich ein Patrizier bin, stellte aber denoch eine Frage und hoffte auf eine ehrliche Antwort:


    "Nun gut. Noch zwei Fragen: Wie steht ihr zu Patriziern und was haltet ihr von Tradition und Religion?"

  • Callidus hatte das Gefühl, dass der Magistratus ihm doch ein wenig misstrauisch gegenüber war...


    > Die Auseinandersetzungen von Plebejern und Patriziern sind lange vorbei. Die neue Nobilität führt den Staat seit Jahrhunderten und wichtig ist doch hierbei, dass sich die ehrwürdigen Väter stets aus den besten des Staates zusammensetzen, seien sie patrizischer oder plebejischer Herkunft.
    Augustus stärkte erstmals wieder Religion und Tradition! Selbstverständlich sind diese beiden Faktoren maßgebend für die Ordnung der res publica und für das Eindämmen der christlichen Sekten! <


    Er wusste nicht, was der Magistrat nun von ihm hören wollte, antwortete aber nach seiner Art offen, was er dachte.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Callidus erreichte mit dem Auguren Sophus die Curia. Sie gingen in das Vorzimmer und er klopfte an der Tür zum Dienstzimmer des Magistatus.


    > Magistrat Maxentius, der Augur Tiberius Annaeus Sophus, den Ihr zu sprechen wünschtet, ist nun hier. <

  • Ich erhob mich von meinem Stuhl und bat Sophus eine Sitzgelegenheit an.


    "Ja, ich möchte mich mit euch über die Religion in dieser Stadt unterhalten. Ich möchte eure Meinung wissen. Wie seht ihr die religiöse Lage von Misenum?"

  • "Soweit ich es überblicke ist die religiöse Lage grundsätzlich günstig. Einen Tempel gibt es bereits. Es dürfte also vor allem auf die Personen ankommen. Wenn das Vorhaben der Patrizierstadt am Meer gelingt und man sich tatsächlich auf Traditionen besinnt, dürfte es kein Problem sein, dass religiöse Leben in Misenum zu sichern. Allerdings muss in der hektischen Zeit, die es wohl vorerst geben wird auch das Auge darauf gerichtet sein, ansonsten mag es unter den vielen Projekten, die die Stadtverwaltung vermutlich noch ausführen müssen oder wollen wird, untergehen."

  • "Eine gute Frage."


    Tiberius zögerte einen kleinen Moment.


    "Ich denke momentan ist es vor allem wichtig, einen Priester herzubeordern, der die Zeit hat, mittelfristig die Organisation und den Aufbau der religiösen Struktur in Misenum zu übernehmen. Soweit ich weiß, gibt es einige Talente in Rom, die kaum ausgelastet sind, auch wenn ich euch noch keine konkrete Empfehlung aussprechen könnte. Sobald ich in Rom bin, kann ich mich aber auf die Suche nach so jemandem machen."

  • "Gut. Dann gilt es eigentlich nur, die Religion klar in den Alltag der Stadt einzubinden. Regelmäßige öffentliche Opfer wären eine Sache. Für die Finanzierung lassen sich sicher auch Patrizier finden, deren Traditionsbewusstsein den Planungen hier entgegenkommen dürfte. Vielleicht auch nach Abschluss ersten "Besiedlungen" eine Rede, die die Wichtigkeit der Religion hervorhebt. Solange ich hier bin lassen sich natürlich auch private Bauvorhaben für Villen und Ähnliches überprüfen. Nach meiner Ansiedlung in Rom werde ich mich allerdings wohl nur noch im die größeren Bauten kümmern können.
    Bisher ist es auch nur in Rom ernsthaft möglich, sich religiös zu engagieren. Vielleicht könnt ihr durch eine schriftliche Anfrage beim Kaiser erwirken, dass bestimmte religiöse Kreise nach Misenum ausgelagert werden. Doch das ist selbstverständlich optional."

  • Ich antwortete erst mal gar nicht. Was Sophus von sich gab war alles wohl durchdacht. Man erkannte dass er wesentlich mehr Lebenserfahrung hatte als ich.


    "Gut, ich werde mich darum kümmern. Ich werde ersteinmal die alten Gebäude renovieren lassen und mich dann um die Ansiedelung von Bürgern kümmern. Und wenn ihr euch inzwischen um einen Priester für Misenum umseht, wäre ich euch überaus dankbar."

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