Villa Aurelia - Misenum

  • Ich fühlte mich etwas unwohl. Schliesslich hörte ich da den nichtöffentlichen Entscheidungen der Familie zu. Doch die Gedanken verschwanden und ich schaute zu Maxentius. Ich sah in seinen Augen ein Glitzern, nur Freundaschaft? Ich hatte mir die Frage schon oft gestellt und sie hatte ihr Ende immer mit einem aufregenden Gefühl genommen, dass mich beflügelt hatte. Nur Freundschaft... Schwer, das so zu glauben. Ich wusste, nein, ich war mir beinahe sicher, dass es sich um mehr handelte, allerdings wusste ich nicht um wie viel mehr.

  • An
    Tiberius Annaeus Sophus,
    Villa Aurelia, Misenum



    Sei gegrüßt, werter Augur.


    Bei der Durchsicht der Akten ist mir aufgefallen, dass du wahrscheinlich fälschlicherweise als Arbeitskraft deines Betriebes 'Lararia Factionis Albatae' geführt wirst, und weise dich darauf hin dass dieser Eintrag entfernt wird.


    Sim-Off:

    Anders gesagt, du darfst als von staatlicher Seite bezahlter Bürger nicht in einem Betrieb arbeiten.


    LG
    FLX


  • Ein Offizier der Cohortes Urbanae traf bei der Villa Aurelia ein. Er klopfte und bat um ein vertrauliches Gespräch mit dem Princeps Prior Marcus Aurelius Antoninus. Gewichtige Dinge waren vorgefallen. Eine ganze Reihe an Informationen musste übermittelt werden.

  • Es war eine lange Unterredung, die der Princeps mit dem Offizier der Cohortes Urbanae führte. So lange, dass Antoninus einen Spaziergang vorschlug. Die Auskünfte brachten ihn zum Nachdenken, über seine Einheit, die Kameraden, seine eigene Laufbahn. Manches hatte er falsch beurteilt, weil das Bild, welches sich ihm zeigte, die Tatsachen verzerrt dargestellt hatte.


    Antoninus konnte nicht ahnen, dass er bei dem Praefectus Urbi auf offene Ohren stieß. Nach langen, sehr langen Überlegungen, in denen er seine Entscheidung nochmals überdachte, stimmte er dem Verbleib in der Einheit zu. Er verabschiedete den Offizier und sagte seine Rückkehr für den nächsten Tag zu.


    Nachdenklich betrat er die Villa Aurelia. Er wollte nicht über diese Wandlung sprechen. Seiner Frau flüsterte er eine Information ins Ohr. Sie sollte Bescheid wissen.

  • Nach einer mehrtägigen Reise kam ich in Begleitung meines Onkels in Misenum an. Ohne Umschweife fuhr die Kutsche zur Villa der Aurelier und hielt in der Zufahrt. Froh endlich angelangt zu sein, entsieg ich dem Gefährt. Während ein Sklave, der uns begleitet hatte, bereits zum Eingang ging und an der Tür klopfte, rekelte ich meine vom Sitzen sich steif anfühlenden Glieder. Etwas Bewegung könnte gut tun. Ich freute mich bereits auf Vater, Mutter und Maxentius.

  • Zitat

    Original von Aurelia Deandra
    Nach einer mehrtägigen Reise kam ich in Begleitung meines Onkels in Misenum an. Ohne Umschweife fuhr die Kutsche zur Villa der Aurelier und hielt in der Zufahrt. Froh endlich angelangt zu sein, entsieg ich dem Gefährt. Während ein Sklave, der uns begleitet hatte, bereits zum Eingang ging und an der Tür klopfte, rekelte ich meine vom Sitzen sich steif anfühlenden Glieder. Etwas Bewegung könnte gut tun. Ich freute mich bereits auf Vater, Mutter und Maxentius.


    Leone ging zur Tür und öffnete. Er erkannte die Personen und trat einen Schritt zur Seite, um die Herrschaften eintreten zu lassen.

  • Ich nickte Eugenius zu und betrat die Villa. Meine Palla reichte ich an Leone weiter. Voller Freude lief ich ins Atrium, von dort hörte ich Stimmen, ich erkannte die meines Vaters.


    „Salvete, ich habe euch alle so vermisst!“ Nach meinem Besuch Germaniens hatte ich keinen von ihnen bisher getroffen. Ich flog meinem Vater um den Hals. Wir waren unter uns, da durfte ich das. Mutter drückte ich einen Kuss auf die Wange und umarmte sie ebenfalls. Schließlich war Maxentius an der Reihe, den Begrüßungskuss abzubekommen. Ich wusste ja, dass er sich das von Mädels in passendem Alter gefallen ließ.


    Huch, und dann entdeckte ich Minervina. Für den Moment war ich überrascht. Ich hatte mich ganz ungezwungen bei der Wiedersehensfreude gegeben.
    „Salve, Minervina. Wir haben uns lange nicht gesehen“, sagte ich etwas verlegen. Ich wusste nicht, wie die anderen meine überschwängliche Begrüßung in Anwesenheit eines Gastes sahen.

  • Ich konnte es kaum glauben, ausgerechnet im Hause dieser netten Leute sah ich eine gute Freundin wieder, wenn das kein Zufall war.
    Ich war ausser mir vor Fruede, hielt mich aber der Höflichkeit halber zurück.


    Salve Deandra. Was für eine Freude, dich wieder zu sehen. Es ist so lange her!

  • Eugenius trat herein, war aber langsamer auf den Beinen als die fixe Deandra. Seine Beine waren schläfrig geworden und wollten ihn kaum noch tragen. Der alte Mann stützte sich mit einer Hand an einer Wand ab und wartete einen Moment. Deandra war schon längst hinter der nächsten Ecke verschwunden. Schließlich ging es wieder, als seine Glieder wieder von Blut durchflutet wurden. Mit Haltung kam er dann ins Sichtfeld seines Bruders und dessen Weib, sowie einem seiner Söhne. Deandra gab gerade ihrem Bruder einen Kuss auf die Wange, das konnte selbst Eugenius mit seinem nachlassenden Augenlicht erkennen. Er kam näher und kniff die Augenlieder kurz zusammen, um besser sehen zu können.


    "Salve!" Grüßte er schließlich... und beobachtete im Näherkommen die Gesichter der Leute.

  • Schuldbewusst blickte ich zum Eingang des Atriums. Ich hatte meinen Onkel einfach zurückgelassen. Um es wieder gutzumachen, stellte ich ihn zunächst einmal vor. Mutter und Vater dürften ihn kennen, doch Maxentius und Minervina mit Sicherheit nicht.

    „Schaut einmal, wen ich mitgebracht habe. Onkel ...“
    Beinahe hätte ich Manius gesagt, aber in Minervinas Beisein schickte sich das nicht. „... Eugenius ist wieder zurückgekehrt.“
    Während der allgemeinen Begrüßung wendete ich mich an Minervina.


    „Na, so eine Überraschung. Seit Monaten sind wir uns nicht über den Weg gelaufen und nun treffe ich dich hier. Was machst du denn jetzt so Schönes? Du warst viel länger als ich in Ostia.“

  • Sie kam hereingestürmt wie immer. Antoninus lächelte, als er seine Tochter in den Armen hielt.


    "Na, Kleine. Germanien konnte dir nichts anhaben, wie man sieht."


    Für Momente sprachlos sah er den Mann an, der hinter Deandra das Atrium betrat.


    "Eugenius."


    Mit ausgebreiteten Armen ging er auf den Bruder zu.

  • Während die Familie und Minervina bei der cena war wurde jemand in die Villa eingelassen. Anfangs fragte ich mich wer es wohl gewesen sein mochte, doch dann gab ich meine Gedanken lieber wieder jemand anderem hin. Doch als plötzlich Deandra im Atrium stand war die cena auf einmal nur mehr Nebensache.


    Ich begab mich auf Deandra zu und begrüßte sie überschwänglich:


    "Na endlich kehrst du aus Germanien zurück, ich dachte schon dir hat es im hohen Norden so gut gefallen, dass du gar nicht mehr zurückkehren willst."


    Mit einem Augenzwinkern fügte ich dann noch hinzu:


    "Oder es hat dir bei Macer so gut gefallen."


    Hinter Deandra traf noch ein etwas älterer Mann ein, den ich nicht kannte. Doch als Deandra ihn als meines Vaters Bruder darstellte war alles klar. Obwohl ich den Mann nicht kannte verhielt ich mich denoch so als würde ich es:


    "Herzlich willkommen in Misenum Onkel. Wie geht es dir?"


    Vergessen war die üble Stimmung, die noch am Beginn dieses Abends stand. Langsam entwickelte sich alles zu einem Familientreffen.....

  • Antoninus führte seinen Bruder zu den Liegen. Vorstellen brauchte er ihn Severina nicht. Die beiden sollten sich noch kennen.


    "Mach es dir bequem und dann berichte."


    Auch Antoninus legte sich wieder hin und ließ neuen Wein kommen.

  • "Ah!" Kam es Eugenius über die Lippen. "Maxentius. Danke, den Umständen nun bedeutend besser. Die Reise hier her ist für einen alten Mann wie mich etwas anstrengend gewesen, aber Deine liebe Schwester hat mir Gesellschaft geleistet und die Fahrt versüßt. Pass gut auf sie auf." Er legte seine Hand auf die Schulter von Decimus und musterte ihn einmal von oben bis unten.


    "Du bist in die Höh' geschossen. Meine Güte. Beim letzten Male warst Du noch ein kleiner Bursche gewesen! Das ist lange her, ich weiß. Sicher kannst Du Dich nicht mehr erinnern. Nun denn..."


    Eugenius ließ von seinem Neffen ab und sich von seinem Bruder Antoninus zu den Liegen führen, wo er es sich bequem machte. Einen Schluck Wein später begann er mit seinen Ausführungen.


    "Vor einigen Tagen legte mein Schiff in Ostia an und ich kehrte in Rom wieder in der Villa Aurelia ein. Dort nahm mich Deandra herzlich Empfang. Ich erzählte ihr von meinen Reisen durch unser Weltreich, beispielsweise von Äygptus, wo ich einige Jahre wegen Land und Leuten, ...und natürlich meinen Geschäften verweilte. Das Schiff welches mich nun zurück nach Hause brachte, kam direkt von Judäa. Welch ein grässliches Land. Überall dieser Christuskult. Iupiter und Neptun mögen das Land mit allen Christen im Meer versinken lassen! Aber wie ich von Deandra hörte, warst auch Du in Syria gewesen. Erzählt mir später davon.


    Eugenius nahm einen weiteren Schluck Wein zu sich und sah zu seinem Bruder. Auch ihm merkte man das Alter an, obwohl er der jüngere Sohn ihres Vaters gewesen war.


    Antoninus, sag mir, was ist nur aus Rom geworden? Sind wir zu dekadent geworden, dass es so weit kommen konnte und wir es nicht bemerkten? Ich habe den Entschluss gefasst zu den nächsten Wahlen zum Cursus Honorum zu kandidieren. Rom versinkt in einem Strudel aus liberal-progressiven Entscheidungen, welche die alte Ordnung zerstören. Ich hoffe auf Deine und die Unterstützung des ganzen Gens. Und wenn mir Fortuna und Victoria beistehen, werde ich in einiger Zeit auch unseren Stand und unsere Traditionen im Senat angemessen zu vertreten wissen. So kann es nicht mit Rom weitergehen. Deandra behagt das ganze Neumodische überhaupt nicht, es lastet schwer auf ihrer Seele."


    Er schaute abwartend und weiterhin mit festem Blick zu seinem Bruder, während er seinen geleerten Kelch von einem Sklaven nachfüllen ließ.


    "Wie siehst Du das, mein Bruder?"

  • Interessiert hörte Antoninus zu, als sein Bruder berichtete. Er hatte viel zu erzählen und es war aufschlussreich.


    "Du warst also im Süden der Provinz. Severina und ich haben in Damascus gelebt. Unser Cousin Crassus war Legatus Augusti und auch ich war lange Jahre in Verwaltungsämtern vertreten. Irgendwann zog es uns zurück nach Rom."


    Der Christuskult war ein Grund, der ihn von dort vertrieben hatte. Seine Kinder stellten ebenfalls einen wichtigen Faktor dar.


    "Rom ist nicht mehr das, was es einmal war. Selbst Deandra hat das längst erkannt. Das soll nicht heißen, dass es jeder Dumme sieht. Deandra ist ein sehr kluges Mädchen. Es soll heißen, dass die Misslage derart offensichtlich ist, dass sie selbst vor den Frauen nicht verheimlich werden kann, die wir doch immer versucht haben zu schützen. Ich weiß, dass sie leidet und ich bin machtlos.
    Für den Cursus Honorum zu kandidieren, ist ein mutiger Schritt. Dir muss klar sein, dass mit dieser Tätigkeit eine Menge Ärger auf dich zukommt. Anfangs wollte ich das auch, mittlerweile ist es mir größtenteils vergangen. Wenn es dein Wunsch ist, wird dich selbstverständlich die gesamte Gens unterstützen, aber das wird nicht reichen. Du musst dir Klienten und Verbündete suchen. Man benötigt eine Vielzahl an Stimmen und einen gewissen Bekanntheitsgrad, um Chancen gegenüber den vielen Mitkandidaten zu haben. Die Plätze sind limitiert"

  • Ich gab meiner Tochter einen Wangenkuss zurück.


    "Sehr schön. Wir haben dich alle vermisst!"


    Gespannt sah ich auf ihren Begleiter. Ich kannte ihn noch, es war mein Schwager. Lächelnd wartete ich, bis sich die Männer begrüßt hatten.

  • Tiberius trat aus dem Hintergrund hinzu. Seit der letzten Wahl hatte er viel Zeit damit verbracht, sich in Misenum am Meer aufzuhalten und nachzudenken, wie es weitergehen könnte. Er lächelte kraftvoll, darauf bedacht, zu zeigen, dass er seine Zuversicht noch längst nicht verloren hatte.


    "Salve, Eugenius.
    Eine gute Entscheidung mit eurer Kandidatur, da bin ich mir sicher. Ihr werdet ein hervorragender Konkurrent sein."


    Tiberius verbeugte sich leicht.


    "Ich bin Tiberius Annaeus Sophus. Wie ihr sicher erraten habt, beabsichtige ich ebenfalls, zu kandidieren."

  • Bevor sich Eugenius auf die Liege legte, nickte er noch Aurelia Severina grüßend zu. "Sei gegrüßt, Severina. Du hast aus Deandra eine wahre Tochter Roms gemacht." Er musterte sie kurz. "Wir reden später, wenn es Dir nichts ausmacht. Ich habe mit Marcus einige Worte zu wechseln."


    ---


    Eugenius hörte sich die Einwände seines Bruders an, verzog aber keine Mine dabei. Er wusste worauf er sich eingelassen hatte und außerdem, schon aus Ehrgründen wollte er nun nicht mehr von seinem Bestreben Abstand nehmen. Wenn sich Eugenius einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, gab es kein Zurück mehr.


    "Ich bin mir meiner Sache sicher, Bruder. Die Zeit, die mir noch bleibt, will ich ganz dem Wohle Roms widmen. Deandra hat über Rom hinaus in der Provinz Italia einen guten Ruf. Sie hat mir in meinem Bestreben bereits ihre Hilfe angeboten.


    Kandieren werde ich übrigens für das Amt der Quaestores Urbani. Wenn ich mich recht erinnere, gibt es immer noch zwei von der Sorte, nicht wahr?


    Dann trat eine weitere Person aus dem Hintergrund hinzu, die Eugenius unbekannt war. Diese grüßte ihn, und gab kund ebenfalls bei den nächsten Wahlen zu kandidieren.


    "Ave,


    Manius Aurelius Eugenius. Ihr tauchtet auf wie ein Geist." Eugenius war überrascht von dem plötzlichen Erscheinen dieses Annaeus Sophus. Er schaute zu seinem Bruder, runzelte die Stirn, und trank von seinem Wein.


    "Nun denn, und was treibt Dich dazu den Cursus Honorum zu durchlaufen, geehrter Sophus? Seid ihr ein Traditionalist wie ich oder ein weiterer Konkurrent der die Absicht hat liberal-progressive Ideen in Rom unters Volk zu mischen?" Der alte Mann auf der Liege schmunzelte als er das sagte.

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