[Triclinum] Das Speisezimmer

"Hmpf...Tolm.", brummte ich.
"Also, das mit dem Bad muss ich mir noch überlegen...du hast ja selbst gesagt, 5000 Männer hier um mich herum...nicht, dass sich da einer verläuft."
Mit dem letzten Bissen war ich nun endlich pappsatt und lehnte mich zufrieden zurück.
"Weißt du was? Ich leihe mir den Koch nicht aus, ich werde ihn irgendwie hier rausschmuggeln und gleich behalten."

Livianus lachte.

„Also ich glaube nicht, dass sich ein Legionär in mein privates Bad verirrt. Aber man weiß ja nie! Und wenn du es schaffst den Koch hier aus dem Lager zu schmuggeln, dann solltest du ernsthaft über eine Karriere bei den Prätorianern nachdenken. Denn den Sklaven des Legaten aus dem Lager zu entführen…. dass ist gewiss eine Leistung die man nicht so schnell nachmachen könnte.“

Auch ehr lehnte sich zurück und machte es sich auf seiner Kline etwas bequemer.

Ich setzte eine überlegene Miene auf.
"Wer sagt denn, dass ich nicht schon bei den Praetorianern bin? Superspezialgeheimagent Germanica Aelia. Leider darf ich nicht näher ins Detail gehen, sonst müsste ich dich töten."
Ich begann zu lachen.
"Nein...lieber nicht, Hungi würde wahrscheinlich einen Herzkasper bekommen."

„Ich glaube es würde ihm recht gut gefallen einige hübsche Frauen in seinen Reihen zu haben.“

Livianus schenkte sich und Aelia noch etwas verdünnten Wein nach.

„Kann ich dir noch irgendetwas anbieten?“

"Nur seiner Verlobten würde das sicher weniger gefallen...die soll eine ziemliche Xanthippe sein."
Geschah ihm meiner Meinung nach ganz recht, nachdem er meinen armen Zwilling abserviert hatte
"Anbieten...hm..."
Wieder schweifte mein Blick zum Fenster hinaus, wo es nach wie vor wie aus Kübeln regnete.
"Wenn du den Koch unbedingt behalten willst, fällt mir im Moment nichts ein, nein.", grinste ich.

Livianus lachte.

„So schlimm ist sie nicht! Ich war gemeinsam mit ihr Aediles und wir kamen auch zur gleichen Zeit unseren Senatssitz. Die Zusammenarbeit war eigentlich sehr angenehm. Ich glaube sogar, dass sie nur zu Hungaricus anders ist. Keine Ahnung!“

Er zuckte mit den Schultern.

„Nun gut! Dann lasse ich dir gerne das Bad herrichten wenn du nun möchtest?“

Fragend sah er sie an.

"Eben, das ist ja das Witzige daran.", grinste ich. "Ich kenne sie zwar auch nur als Auctrix, aber so weit scheint sie in der Tat recht umgänglich zu sein."
Bad...Bad...ich sah kurz an mir herunter, rief mir noch einmal Livianus Beschreibung ins Gedächtnis und nickte schließlich lächelnd.
"Na gut. Wenn ich schonmal hier bin, muss ich das wohl auch ausnutzen."

„Sehr gerne. Ich werde das Bad gleich vorbereiten lassen. Wie sieht es mit der Massage aus?“

Gespannt und mit einem kleinen Grinsen im Gesicht, wartete Livianus auf ihre Antwort.

Ich reckte das Kinn empor und setzte eine undurchdringliche Miene auf.
"Ich glaube, die Sklavin hat mehr Übung, also werde ich lieber die probieren."

Livianus zwinkerte ihr schmunzelnd zu.

„Also doch Prüde!“

Dann wandte er sich um und rief nach einem Sklaven, dem er Anweisung erteilte das Bad vorzubereiten.

"Nicht prüde. Ich hänge nur an meinem Muskelgewebe."
Nach einer kurzen Pause fügte ich: "Außerdem will ich nicht, dass ein eifersüchtiger Tribun hier auftaucht und Genugtuung fordert." hinzu.

„Das ist natürlich ein guter Grund!“

Livianus lachte und erhob sich.

„Dann wünsche ich dir ein angenehmes Bad! Ich werde mich noch etwas in die Bibliothek zurückziehen, falls du danach nicht gleich schlagen gehen möchtest.“

"In Ordnung...falls die Sklavin keine Gute-Nacht-Geschichten beim Massieren erzählt, schaue ich dann mal vorbei."
Schmunzelnd stand ich auf und ließ mich von einem Sklaven in Richtung Bad dirigieren.

...und dieser Sklave war ich.
"Hier entlang", sagte ich und wies der Dame den Weg.

Livianus machte sich ebenfalls auf den Weg in die Bibliothek.

Aus dem Garten kommend führte ich Livia ins Esszimmer.
"So. Hier wird gegessen", erklärte ich und breitete im Raum stehend die Arme weit aus.
"Ich nehme an, Hunger hast du keinen mehr...oder etwa doch?"

Staunend sah ich mich um. Alleine dieser Raum war so groß wie unser halbes Haus und auch hier sah man anhand der Einrichtung und der verzierten Wände, dass der Hausherr nicht gerade am Hungertuch nagen musste. Die Klinen waren mit einem edlen Stoff überzogen und die kleinen, mit Schnitzereien versehenen Tischchen rundeten das prunkvolle Bild ab. "Wirklich sehr schön! Auf so edlen Tischen habe ich noch nie gegessen. Auch die Klinen scheinen sehr bequem zu sein.“ Bei diesen Worten zischte ich auch schon los und lies mich auf eine der Klinen fallen. "Vor allem sind sie weitaus bequemer als meine bisherigen Schlafplätze.“ Auf der Kline liegend, grinste ich Marius an.

Ich lächelte bei ihrem Staunen und nahm die Arme wieder runter, um mir eine Traube aus der Schale zu stibitzen, die auf dem Tisch stand.
"Na, ich könnte mir denken, dass du schon heute Abend hier essen wirst", sagte ich. Dann folgte ich Livia mit meinen Blicken und sah, wie sie mich auf der Kline liegend angrinste. Ich schmunzelte und kam zu ihr, was sie wohl erwarten würde. Zuvor holte ich noch einige Trauben aus der Schale.
"Bequemer als das Bett in deinem Cubiculum wohl kaum", sagte ich grinsend und hob die Hand mit einer Traube an ihren Mund...

"Da hast du nun auch wieder Recht!" Ich wartete einen kurzen Moment ab, als er mir die Traube hin hielt…… Langsam öffnete ich meinen Mund und ließ die Traube samt einen Teil von Marius Fingern darin verschwinden. Dann presste ich meine Lippen um sie und zog meinen Kopf langsam zurück, bis die Finger wieder – jedoch ohne Traube – zum Vorschein kamen. Gleich darauf sprang ich wieder auf und ging in Richtung Türe. "Was zeigst du mir als nächstes? Habt ihr ein Bad?"

Ich sah in Livias Auge, als sie die Traube samt Meiner Fingerkuppe im Mund hatte, und fuhr mir über die Lippen. Beinahe wäre es um mich geschehen gewesen. Diese Frau... Erst einen Tag hier, und doch machte sie mich verrückt. Mit eindeutig erzwungener Zurückhaltung erhob ich mich ebenfalls, nachdem ich eine Weile auf der Stelle verharrt hatte, und ging zu Livia.
"Natürlich. Aber du wolltest vorhin ja nicht baden... Komm, ich zeige dir, was du versäumt hast", sagte ich leicht heiser und führte sie ins Balneum.