[Officium] Legatus Legionis Marcus Decimus Livianus

  • „Nein. Ich habe keine besonderen Anweisungen für dich Tribun. Ganz normaler Legerbetrieb. Und dein Officium befindet sich am anderen Ende des Ganges. Du kannst es kaum verfehlen, da es das zweitgrößte ist. Wenn es sonst nichts mehr gibt, dann wäre das alles. Ich habe noch einige Vorbereitungen zu treffen vor meiner Abreise.“

  • "Aber natürlich, dann will ich dich nicht länger aufhalten." Maximus erhob sich derweil schon von seinem Platz. "Ich wünsche dir dann noch viel Glück bei der Besprechung und du wirst deine Legion nach der Rückkehr sicherlich genau so wieder vorfinden, wie an dem Tag als du sie verlassen hast."

  • Ein Scriba ging am Officium des Legaten vorbei und sprach den Centurio an.


    "Tut mir Leid Centurio, aber der Legat ist zu einer Reise nach Ulpia Noviomagus aufgebrochen. Wir erwarten ihn erst in 2 Wochen zurück."

  • "Verdammt! Damit entzieht er sich seiner Befragung als Zivilperson im Rahmen einer Untersuchung. Schlecht. Na ja, dann müssen wir mal sehen, wie es ohne diese Befragung geht. Danke."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Ein Legionär brachte eine Nachricht für den Legatus und legte diese gut sichtbar auf den Schreibtisch.




    Von
    Centurio Matinius Plautius
    Untersuchungsbeauftragter
    Legio IX Hispana, Castellum, CCAA, Germania


    An
    Cives
    Decimus Livianus
    Legio IX Hispana, Castellum, CCAA, Germania



    Vorladung zur Befragung!


    Der Civis Decimus Livianus hat sich in seiner Eigenschaft als Eigentümer der Sklavin Miriam bitte alsbald möglich im Officium des Tribunus Tiberius (zur Zeit Officium des Untersuchungsausschusses) in der Principia bei Centurio Matinius Plautius zwecks einer Befragung einzufinden.


    Die Legio IX Hispana weist den Civis darauf hin, daß die Befragung durch Centurio Matinius seitens des Legatus Decimus Livianus autorisiert wurde und man bittet höflichst um Kooperation des Civis um unnötige Komplikationen zu vermeiden.


    Gezeichnet:
    Centurio CMP, II. Kohorte, Legio IX Hispana
    Untersuchungsbeauftragter




    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Livianus betrat sein Officium und fand auf seinem Schreibtisch eine Nachricht des Centurios. Aufmerksam las er die Zeilen, entschied jedoch, dass er für eine derartige Störung keine Zeit hatte und legte sie wieder beiseite, um sich anderen Dingen zu widmen.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Livianus sah zur Türe.
    "Ja!?"


    Centurio Plautius betrat den Raum und nahm Haltung an.
    "Legatus! Der tote Soldat in der Stadt war bzw. ist Tribunus Prudentius Balbus. Man hat ihn ermordet, indem man ihn erstochen und vermutlich das Genick zusätzlich gebrochen hat. Ein Raubmord scheidet aus, denn er hatte noch Geld und Ausrüstung bei sich. Ich bin noch etwas am ermitteln, aber ich bezweifele, daß da auf die Schnelle viel rauskommt. Ich würde den Fall gerne an den Primus Pilus abgeben, damit dieser sich nach meiner Abreise weiter darum kümmert und dem Regionarius Feuer unter dem Hintern macht. Es sei denn ich soll länger hier bleiben und das selbst erledigen?


    Desweiteren habe ich mich an die Priesterin Decima Valeria wegen der Bestattung gewandt. Sie hat mir einen Einbalsamierer genannt. Da er der Sohn von Senator Prudentius Commodus aus Mogontiacum war, stellt sich die Frage, ob wir ihn zur Bestattung nicht einfach zur Familie transportieren anstatt ihn im Castellum aufzubahren.


    Womit wir beim letzten Punkt wären. Wer bzw. wie verständigen wir die Familie? Möchtest du als Legatus bzw. Senator ein Schreiben an den Senator aufsetzen und per berittenem Eilboten versenden? Oder im Anschluss selbst die Leiche nach Mogontiacum begleiten? Dann könnten wir einen Umweg auf unserer Abreise einplanen. Legatus!"



    Plautius wußte nicht genau, wer so ein Schreiben bei einem Tribunus formulieren mußte. Bei einem Soldat hätte er es zusammen mit dem Optio verfasst, aber bei einem Tribunus, den er quasi kaum gekannt hatte. Außerdem war der Legatus ja noch Senator wie auch der Vater des Toten. Und da pflegte man vielleicht ganz anders zu formulieren. Na ja, mit etwas Glück würde der Legatus ihm diese Bürde abnehmen oder an den nächstniedrigeren in der Rangfolge delegieren. Vermutlich den Praefectus."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Livianus Gesicht versteinerte, als er die Meldung des Centurios entgegennahm. Prudentius Balbus – sein ehemaliger Ausbildner – ermordet?! Er lehnte sich zurück in seinen Stuhl.


    „Ja Plautius. Übergib die Untersuchungen an den Primus Pilus. Um den Brief an Senator Commodus werde ich mich kümmern. Ich danke dir.“


    Mit einem Handzeichen gab er dem Centurio zu verstehen, dass dieser gehen sollte. Diese Nachricht hatte ihn sichtlich getroffen.

  • Aufgrund der Betroffenheit des Legatus legte er seinen weiteren Abschlussbericht schweigend auf dessen Schreibtisch. Er nahm Haltung an und verließ das Officium.



    Sim-Off:

    der folgende Bericht ist sim-on auf Pergament verfasst, aber wenn ich den in das Briefformat kopiert hätte, dann wäre der Brief etliche Meter lang. lang, aber es hat allen spaß gemacht und deshalb sollte das hier auch als gesamtwerk gepostet werden. viel spaß beim lesen



    Abschlussbericht zur Untersuchung des Zwischenfalles „Sklavenaufstand“ am Haupttor


    Sachverhalt:
    Die Sklavin Miriam (Eigentum von Decimus Livianus, zur Zeit wohnhaft im Praetorium, Castellum Legio IX Hispana, CCAA, Germania)
    und der Sklave Cato (Eigentum von Tiberius Vitamalacus, zur Zeit wohnhaft in der Casa Tiberia, Roma, Italia)
    unternahmen einen Fluchtversuch durch das Haupttor. Ihre mitgeführte Ausrüstung lässt nur den Schluss auf eine gut vorbereitete und wohl durchdachte Planung zu. So geht der Flucht auch ein Schriftwechsel auf Wachstafeln voraus, welcher einen Einblick in die Liebesbeziehung der beiden Sklaven gewährt. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die in der Casa des Tribunus Tiberius sichergestellte Wachstafel.




    Lieber Cato!


    Ich kann dir gar nicht sagen, wie stark ich dich vermisse und wie sehr ich mich darauf freue, dich endlich wieder zu sehen! Mach dir bitte keine Sorgen um mich. Es geht mir ganz gut und es macht mich sehr glücklich, dass es auch dir gut geht und du so nahe bist. Ich werde einen Weg finden um dich so bald es geht wieder zu sehen.


    In Liebe


    Deine Miriam



    Beim Austausch dieses Schriftverkehrs bedienten sich die beiden Sklaven weiterer Unterstützung. Seitens des Sklaven Cato war es der Legionär Faustus (zur Zeit freigestellt, Ordonanz des Tribunus Tiberius), wie bei den Wachen vor dem Praetorium ermittelt werden konnte. Seitens der Sklavin Miriam war es eine Peregrina namens Livia, welche sich eine Zeit lang im Hause des Legatus aufgehalten hat. Der Aushilfs-Maior Domus Marius, ebenfalls Sklave des Decimus Livianus, konnte die Schrift eindeutig identifizieren. Daraus kann der Schluss gezogen werden, dass die Sklavin Miriam bestenfalls rudimentär Lesen und Schreiben kann. Wie lange dieser Schriftwechsel erfolgte kann nicht festgestellt werden.


    Am Tage des Fluchtversuches durfte die Sklavin das Haus des Legatus erstmalig verlassen. Sie hatte die Erlaubnis des Legatus (symbolisiert durch dessen Senatorenring als Passierschein für die Wachen vor dem Praetorium) den Sklaven Cato zu besuchen. Zu diesem Besuch meldete sie sich auf Anfrage bei Marius auch noch ordnungsgemäß ab.


    Danach kam es zu einem Fluchtversuch durch das Haupttor. Sklave Cato konnte einen Passierschein vorweisen, Sklavin Miriam den Senatorenring des Legatus, weshalb beide Sklaven passieren durften. Im letzten Moment bekam die Sklavin wohl Gewissensbisse oder verlor die Nerven. Es kam zu einem Disput zwischen beiden Sklaven mitten im Tor, welcher durch die 3 Torwachen Marcus Turbulentus, Gaius Sinus, Gaius Cosinus bestätigt werden kann. Dabei ging laut Aussagen der wachen die Hauptenergie der weiteren Flucht zunächst einmal durch den Sklaven Cato aus und er versuchte die Sklavin durch das Tor zu ziehen.
    Als die Torwachen sich bemühten das Tor wieder frei zu machen und die Sklaven zum Durchgehen zu bewegen, eskalierte die Situation. Miriam beschimpfte die Wachen und Cato griff die Wache an. Es kam zu einem Lageralarm und die Sklaven konnten überwältigt werden.


    In diesem Zusammenhang möchte ich aber bei objektiver Betrachtung das Augenmerk auf die sehr identischen (fast wortwörtlichen) Aussagen der 3 Soldaten lenken.


    Protokollauszug:

    „Centurio! Die beiden Sklaven wollten offensichtlich mit all dem mitgeführten Gepäck das Castellum verlassen. Dabei kam es mitten im Torbereich zu einem Dialog und der Sklave ergriff den Arm der Sklavin und versuchte diese wohl mit sich zu ziehen und redete auf sie ein. Sie sträubte sich etwas. Da uns die Aufträge und Angelegenheiten der Sklaven nichts angehen, forderten wir sie höflich auf zur Seite zu treten und den Torbereich und den Weg frei zu machen. Dabei rastete die Sklavin aus und beschimpfte uns auf das Übelste. Offensichtlich war sie sehr erregt wegen dem Gespräch mit dem Sklaven. Legionär Gaius Sinus trat an sie heran, um sie höflich aber bestimmt zur Seite zu geleiten. Dabei wurde er grundlos und ohne Vorwarnung von dem Sklaven angegriffen. Er ging zu Boden und begrub die Sklavin unter sich, welche dennoch weiter nach ihm schlug, biss und kratzte. Währenddessen griff der Sklave mich als Nächsten an. Er wurde irre und versuchte mich und Legionär Gaius Sinus zu töten! Und wir versuchten ihn erst einmal zu überwältigen ohne ihn zu verletzen. Centurio!“ (Turbulentus)


    „Centurio! Die beiden Sklaven wollten offensichtlich mit all dem mitgeführten Gepäck das Castellum verlassen. Dabei kam es mitten im Torbereich zu einem Dialog und der Sklave ergriff den Arm der Sklavin und versuchte diese wohl mit sich zu ziehen und redete auf sie ein. Sie sträubte sich etwas. Da uns die Aufträge und Angelegenheiten der Sklaven nichts angehen, forderten wir sie höflich auf zur Seite zu treten und den Torbereich und den Weg frei zu machen. Dabei rastete die Sklavin aus und beschimpfte uns auf das Übelste. Offensichtlich war sie sehr erregt wegen dem Gespräch mit dem Sklaven. Legionär Gaius Sinus trat an sie heran, um sie höflich aber bestimmt zur Seite zu geleiten. Dabei wurde er grundlos und ohne Vorwarnung von dem Sklaven angegriffen. Er ging zu Boden und begrub die Sklavin unter sich, welche dennoch weiter nach ihm schlug, biss und kratzte. Währenddessen griff der Sklave mich als Nächsten an. Er wurde irre und versuchte mich und Legionär Gaius Sinus zu töten! Und wir versuchten ihn erst einmal zu überwältigen ohne ihn zu verletzen. Centurio!“ (Cosinus)


    „Centurio! Die beiden Sklaven wollten offensichtlich mit all dem mitgeführten Gepäck das Castellum verlassen. Dabei kam es mitten im Torbereich zu einem Dialog und der Sklave ergriff den Arm der Sklavin und versuchte diese wohl mit sich zu ziehen und redete auf sie ein. Sie sträubte sich etwas. Da uns die Aufträge und Angelegenheiten der Sklaven nichts angehen, forderten wir sie höflich auf zur Seite zu treten und den Torbereich und den Weg frei zu machen. Dabei rastete die Sklavin aus und beschimpfte uns auf das Übelste. Offensichtlich war sie sehr erregt wegen dem Gespräch mit dem Sklaven. ICH trat an sie heran, um sie höflich aber bestimmt zur Seite zu geleiten. Dabei wurde ICH grundlos und ohne Vorwarnung von dem Sklaven angegriffen. ICH ging zu Boden und begrub die Sklavin unter MIR, welche dennoch weiter nach MIR schlug, biss und kratzte. Währenddessen griff der Sklave den Cosinus als Nächsten an. Er wurde irre und versuchte uns alle zu töten! Und wir versuchten ihn erst einmal zu überwältigen ohne ihn zu verletzen. Centurio!“ (Sinus)


    Zur Gewaltbereitschaft der Sklavin Miriam soll an dieser Stelle noch einmal der Sklave Marius mit weiteren Informationen genannt werden.
    Marius erklärte, dass Miriam bis zum Tod von Decima Aemilia als fluchtgefährdet eingestuft worden war und deshalb Hausarrest erhalten hatte. Sie soll sich offensichtlich ihrem Schicksal gefügt haben und ihren Aufgaben als Cubicularia nachgegangen sein, ohne Beziehungen zu anderen Sklaven unterhalten zu haben.
    Weiterhin wird die Verdächtige des Todschlags aus Notwehr während ihrer früheren Flucht in Tarraco bezichtigt, wofür der neue Besitzer jedoch Verständnis zeigt. Nähere Details konnten hier nicht ermittelt werden.


    Aufgrund der identischen Aussagen wurde Optio Petronius Crispus als verdeckter Ermittler eingesetzt und führte eine Befragung der Torwachen durch.




    Verhörprotokoll


    Angaben zum Verhörten:
    Name: Gaius Sinus
    Stand: Legionarius, Legio IX Hispana
    Wohnort: Legio IX Hispana, CCAA, Germania Inferior


    Anmerkung:
    Das Verhör wurde in einem gelösten Rahmen ohne ausdrückliche Erklärung des Verhörfalles durchgeführt.


    Aussagen:
    Der Legionär erklärt den Tathergang wie folgt:
    Die beiden Sklaven sollen sich im Torraum gestritten haben, woraufhin der Verhörte sie zum Weitergehen aufforderte. Als die Sklaven der Aufforderung nicht nachkamen, trieben die übrigen Wachsoldaten die beiden zur Eile an. Art und Weise der Darstellung des Verhörten lassen auf eine vulgäre und herabwürdigende Sprachverwendung gegenüber den beiden Sklaven schließen. Daraufhin habe die Sklavin Miriam der Wache ebenfalls auf aggressive Weise geantwortet, wie der Legionär die Lage weiterbeschreibt. In dem daraus erfolgenden Wortgefecht habe der Legionär Sinus die Sklavin geschubst, so dass diese in eine Pfütze gefallen sei, was jedoch, wie der Legionär mehrfach beteuert, ohne Absicht geschehen sei. Daraufhin habe der Sklave Cato sich eines Pilums bemächtigt und den Legionär Sinus niedergeschlagen, wobei die Sklavin Miriam sich ebenfalls beteiligt habe. Schließlich sei es zu einem Handgemenge bekommen, bei dem es offensichtlich auch zu leichten, sexuellen Übergriffen seitens der Legionäre gekommen sei.
    Schließlich sei der Legatus Legionis erschienen und habe dem Treiben ein Ende bereitet.


    Das Verhalten der Legionäre kann also ebenfalls kritisch angesehen werden, wobei ich an dieser Stelle betonen möchte, dass ein Sklave eine Persona non grata ist. Die Entwaffnung durch einen Sklaven, wie auch ein Lageralarm wegen einer solchen Bagatelle sind auch nicht als mustergültig zu bezeichnen.



    Die Sklaven wurden nach dem gescheiterten Fluchtversuch in die Sklavenunterkünfte des Praetorium zurück eskortiert. Dort machte der geschockte Cato folgende Aussage in Gegenwart von Centurio Matinius Plautius.


    "Es geht ihr besser und es trifft sie keine Schuld. Sie kam zu mir, zeigte mir den Ring des Legatus und ich habe ihn ihr abgenommern, sie so gezwungen, mit mir zu flüchten. Am Tor hat eine der Wachen sie in den Dreck geworfen und wollte sie einfach schlagen. Da habe ich sie verteidigt. Mich trifft alle Schuld und möge mein Domine oder auch der Legatus über mein Leben verfügen."


    Die sichtlich aufgelöste Sklavin Miriam entgegnete dagegen.


    Eine Lüge" stieß sie vor. "Cato, du kannst nicht verlangen, dass ich das zulassen, dass du das sagst. Es ist nicht dir Wahrheit und das weißt du. Ich habe dich gefragt und du hast mich nicht gezwungen. Es war meine IDEE MEINE, hör auf das zu erzählen, sie werden dich deswegen töten und das lasse ich nicht zu."


    Anschließend stellte Cato ein inakzeptable Forderung und leistete Widerstand gegen seine Verhaftung, so dass wir von einem Hausarrest in der Casa des Tribunus Abstand nehmen mussten.


    "Centurio Plautius, ich werde dich nicht freiwillig begleiten. Wenn mein Domine von dieser Geschichte erfährt, ist mein Leben nichts mehr wert. Ich bitte dich daher, lass uns zusammen, bis das Ende unweigerlich kommt. Schliesse diese Kammer, wir werden sie nicht verlassen... doch bitte, lass mich die letzte Zeit bei meiner Geliebten bleiben."


    Der Senatorenring ist bis dato verschwunden. Es ist zu vermuten, dass sich ein Legionär des Ringes bemächtigt hat. Im Rahmen eines Spezialauftrages wird versucht den Ring wieder zu beschaffen.


    Im Anschluss folgten 2 seperate Verhöre durch Centurio Artorius bei der Sklavin Miriam und
    Durch Decurio Iulius bei dem Sklaven Cato. Beide Befragungen gestalteten sich nach Rücksprache mit den beauftragten Offizieren als schwierig, da die Sklaven nicht sonderlich kommunikativ waren.




    Bericht, Thema: Verhör des Cato, Sklave von Quintus Tiberius Vitamalacus.


    Zum Vorfall am Tor wurde vom Sklaven Cato folgendes in Erfahrung gebracht:
    Die Sklavin Miriam, Eigentum des Legaten Decimus Livianus, kam mit dessen Ring zu Cato, angeblich diente der Ring dazu, dass sie ihn besuchen dürfe. Cato jedoch entwendete den Ring, um Miriam, nach eigener Aussage, zu einer Flucht mit ihm zu zwingen, beifügig möchte ich erwähnen dass ich diese Aussage sehr schwammig und Absurd finde, kombinieren wir rein logisch, hätte Miriam nicht fliehen wollen, hätte sie jedem im Lager mitteilen können das Cato den Ring hat, deswegen wird diese Aussage als unglaubwürdig eingestuft.


    Zur zweiten Aussage:
    Grundlos wurde die Sklavin Miriam am Tor von den Miles beschimpft, und angeblich auch grundlos zu Boden geworfen. Solch ein Verhalten kann ich mir von den Torwachen nicht vorstellen weswegen auch diese Aussage als äußerst fragwürdig anzusehen ist. Durch dieses Ereignis, wurde dann der eigentliche Zwischenfall ausgelöst. Der Sklave Cato, welcher anscheinend in einer Liebesbeziehung zu Miriam steht, wollte die Sklavin beschützen, und so ergriff er das Pilum eines Soldaten und schlug diesen mit dem Schaft nieder, und wehrte anschließend auch die anderen Soldaten erfolgreich ab.


    Als Zusatz füge ich hinzu das der Sklave die Unschuld der Sklavin Miriam beteuert und all Schuld auf sich nimmt.


    Mehr war nicht zu erfahren, ich hoffe es hilft dir Plautius.


    Gez. Decurio Tiberius Iulius Numerianuns.




    Betreff:
    Verhör der Sklavin Miriam durch Optio Artorius Avitus anlässlich der Untersuchung der versuchten Flucht und Handgreiflichkeiten mit den diensthabenden Wachsoldaten an der Porta Praetoria
    ~~~
    Laut Aussage der verhörten Sklavin, haben sie und der dem Tribun Tiberius eigene Sklave Cato, eine gemeinsame Flucht geplant. Ferner haben sie gemeinschaftlich die Ausführung ihres Plans bereits in Angriff genommen.
    ~
    Laut Aussage der verhörten Sklavin kamen ihr kurz vor dem Passieren der Porta Praetoria Zweifel und Schuldgefühle gegenüber ihrem Herrn, Legatus Legionis Deciums Livianus, die sie dazu veranlasst haben, von weiterer Ausführung des Fluchtversuchs abzusehen. Als Grund gab sie Schuldgefühle gegenüber ihrem Herrn an, ihn durch den Fluchtversuch in seinem in sie gesetzten Vertrauen enttäuscht zu haben.
    ~
    Laut Aussage der Verhörten setzte sie sich verbal gegen sie erniedrigende und provozierende Bemerkungen der diensthabenden Milites an der Porta Praetoria zur Wehr. Auch beteuerte sie, nicht als erste handgreiflich geworden zu sein.
    ~
    Während des Verhörs machte die Sklavin den Eindruck einer der körperlichen Gewalt nicht abgeneigten Persönlichkeit, vorausgesetzt, Sklaven besitzen überhaupt eine. Sie machte unzweideutig ihre Abneigung gegenüber dem römischen Bürger klar. Auf Provokationen reagierte sie mit verbalen Gegenangriffen und hätte - so ihr die Möglichkeit zur Verfügung gestanden hätte - sich nicht davor gescheut, ihrem Hass und ihrer Wut auch durch körperliche Gewalt freien Lauf zu lassen.
    ~
    An fehlender Glaubwürdigkeit der Aussage der Verhörten besteht nicht der geringste Zweifel seitens des Berichterstattenden, zumal die Sklavin ihre Aussage ohne Folter tat. Es ist nicht ersichtlich, dass die von der Verhörten genannten Motive für den Abbruch des Fluchtversuchs tatsächlich vorgelegen haben. Denn als ebenso wahrscheinlich lässt sich eine plötzliche Panik im sogenannten 'kritischen letzten Moment vor der Hürde' anführen, was eine vergleichbare Reaktion ausgelöst hätte, von der Flucht abzusehen.
    ~
    Auch die Aussage, nicht handgreiflich geworden zu sein, erscheint wenig glaubhaft, zumal die Sklavin auch diese ohne Folter tat. Ihr aggressives Auftreten, fehlende Concordia und Severitas sind als gegen sie sprechende Beweise zu werten, ferner die Aussagen tapferer römischer Bürger und Soldaten, die sich in treuem Dient an Rom und Kaiser verdient gemacht haben.
    ~
    Zusammenfassend:
    - die Aussage der Verhörten hinsichtlich ihrer Motive zum Abbruch der Flucht entspricht nicht der Wahrheit.
    - die Aussage der Verhörten hinsichtlich ihres Verhaltens an der Porta gegenüber den diensthabenden Milites entspricht nicht der Wahrheit.
    ~
    Ende des Berichts
    ~~~
    Lucius Artorius Avitus



    Zusammenfassung:
    Der Fluchtversuch darf als erwiesen betrachtet werden. Beide Sklaven nehmen jeweils die alleinige Schuld auf sich um den anderen zu schützen. Da die tat gemeinsam geplant und auch durchgeführt wurde, trifft aber auch beide eine nicht unerhebliche Teilschuld. Beide Sklaven verfügen über ein hohes Agressivitätspotential, was sich im Angriff auf die Wachen widerspiegelt. Eine Notwehrreaktion mag durchaus vorliegen, allerdings stellt sich die Frage inwieweit man diese Sklaven bzw. einer Sache zugestehen darf. Zum Vertrauensmissbrauch der Sklaven bezüglich ihrer Eigentümer möchte ich mir kein Urteil erlauben. Die Torwache hat akzeptabel, wenn auch nicht tadellos, reagiert. In die Untersuchung wurden bewusst Personen involviert, welche ein Interesse daran haben, dass dem Ruf der Legio IX Hispana, dem Legatus und dem Tribunus NICHT geschadet wird. Dennoch wurde die Untersuchung so objektiv wie möglich durchgeführt.


    Meine persönliche Empfehlung geht dahin, dass der Zwischenfall unter militärischen Aspekten (Lageralarm und Verhalten der Wache) nicht weiter verfolgt wird. Die Sache sollte auf den Fluchtversuch von 2 aggressiven Sklaven und damit zu einer reinen Privatangelegenheit der Eigentümer reduziert werden. Letztere sollten sich untereinander verständigen, wobei ich eine öffentliche Kreuzigung beider Sklaven zur Abschreckung für die restlichen Haushaltssklaven empfehlen würde. Aus kleinen Dingen kann großes Erwachsen wie uns die Vergangenheit und der Spartacusaufstand zeigt.


    Gezeichnet:
    Untersuchungsbeauftragter: Centurio Matinius Plautius
    Legio IX Hispana, Castellum, CCAA, Germania


    Sim-Off:

    Wer die meisten Rechtschreibfehler findet gewinnt 11 Sesterzen :P

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    An der Pforte richtete Avitus seine Rüstung, nahm den Helm ab, klemmte ihn unter den Arm und klopfte an.


    Livianus ließ den zweiten Besucher einige Zeit warten, ehe er ihn aufforderte einzutreten.


    "Herein!"

  • "Ave Legatus"
    sagte Avitus, nachdem er eintrat und salutierte. Er merkte, dass der Legatus offenbar verstimmt war und fragte, was Plautius ihm wohl berichtet haben mag. Daher wollte er seine Meldung kurz halten.
    "Ich bin hier, um dich zu informieren, dass für die Abreise alles vorbereitet ist. Im Hafen wartet ein Schiff, die 'Pegasus', mit dem wir jederzeit bis nach Argentoratum fahren können. Es kann alle Reisenden, samt Gepäck, Pferden und Sklaven aufnehmen. Von da aus können wir zu Pferd weiterreisen. Alle Versetzten Legionäre, einschließlich Petronius Bursa sind für die Reise mit einem Reittier ausgestattet"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!