Livianus nickte.
„Ja bitte!“
Dann sah er wieder auf seinen Notizen.
“Von mir wäre das vorerst alles. Habt ihr noch Punkte?“
Livianus nickte.
„Ja bitte!“
Dann sah er wieder auf seinen Notizen.
“Von mir wäre das vorerst alles. Habt ihr noch Punkte?“
Was könnte es noch geben? Seneca dachte nach, ihm fiel aber ncihts mehr ein.
Ich wüsste nichts mehr, Legat.
Sein Blick fiel auf Crispus.
"Gut! Dann ist diese Besprechung beendet. Ich danke euch meine Herren."
Livianus erhob sich, packte seine Unterlagen zusammen und verließ den Raum.
Er nickte dem Legaten zu, packte seine mitgenommenen Briefe und Unterlagen in ein Stück Leder und stand auf.
Optio!
sprach er beim verlassen des Raumes.
Sichtlich aufgeregt ging Livianus auf und ab und wartete auf das Eintreffen der anderen Soldaten, die er zu dieser Besprechung einberufen hatte. Immernoch hielt er das Schreiben des Kaisers in seinen Händen und sah nachdenklich zu Boden.
Centurio Platius betrat das Officium und nahm Haltung an.
"Legatus! Melde mich zur Besprechung! Optio Tiberius Lupus befindet sich im Moment mit der V. Kohorte auf Außeneinsatz. Wir beginnen dieses Jahr frühzeitig Holz für den Winter einzulagern, da die Eichhörnchen auch bereits sehr fleißig Vorräte einlagern, die Hunde bereits ein dickes Winterfell bekommen und laut allen Vorzeichen der Germanen mit einem sehr frühen und harten Winter zu rechnen ist. Und die Leute kennen ihr Land immerhin. Legatus!"
Mela scheint in Roma verschollen zu sein und von Lupus gibt es noch nichts Neues. Lupus führen wir als mitlaufenden Optio in der Legio stillschweigend mit.
In seiner neuen Uniform und Rüstung, die er kurz vor der Besprechung in der Horrea in Empfang genommen hatte, betrat Avitus den Stabsraum und nahm Haltung an. Er salutierte vor dem Legatus.
"Ave Legatus. Centurio Artorius Avitus, melde mich wie befohlen zur Besprechung, Legatus"
sagte er.
Auch ich trat ins Zimmer...
"Ave mein Legat."
dann blickte ich die anderen an...
"Meine Herren."
sagte ich und nickte ihnen zu...
Mela hat alles mit mir abgeklärt...
Avitus nickte Iulius zurück und setzte wieder zum sprechen an.
"Legatus, erlaube mir, ehe wir anfangen, eine dringende Meldung zu erstatten. Ein Bote kam an der Porta Praetoria vorbei, der behauptete, in der Stadt sei der Leichnam eines Tribuns aufgefunden worden. Ich gab ihm Anweisung, den Wachen detaillierte Wegbeschreibung zu geben, damit wir jemanden zum Tat- bzw. Fundort schicken können"
sagte Avitus. Dass jemand es tatsächlich gewagt hatte, einen Angehörigen der Legion zu ermorden erfüllte ihn mit Zorn.
Plautius stöhnte auf.
"Das riecht nach einer weiteren Untersuchung. Ist schon raus, ob es ein Mord war oder ein Unfall? Auch so etwas soll es in einem Land geben, wo der Feind hinter jeder Strassenecke steht. Außerdem war der Tribunus in einem gesetzten Alter, wo Männer angeblich leicht der Schlag treffen soll."
In der Tat war Avitus wohl etwas vorschnell mit seiner Vermutung, es würde sich um einen Mord gehandelt haben*. Andererseits fallen Männer, vor allem Soldaten der IX Hispana, nicht einfach um. Nein, er war sicher, dass eine Waffe, geführt von eines Mörders Hand, dem leben des Tribuns ein jähes Ende setzte.
"Der Bote scheint darüber nicht informiert zu sein. Er hat den Wachen nicht angedeutet, wie der Tribun gestorben ist und von diesen vernahm ich die Meldung. In Gegenwart des Boten. Wäre ihm dieses Detail bekannt, hätte er es dem Bericht der Milites hinzugefügt"
antwortete Avitus. Der Tag hatte für ihn gut begonnen, doch trübte dieser Vorfall seine Freude über die Erhebung in den Zenturionat. So blieb zu hoffen, dass man die Sache schnellstens aufklären mochte.
*@ Plautius: hast mich erwischt
"Wir schauen nach der Besprechung erst einmal in das Abwesenheitsbuch am Tor, welche Offiziere bzw. Tribuni das Lager verlassen haben. Vielleicht fehlt ja gar keiner von unseren Offizieren. Das wäre der Optimalfall. Danach reiten wir Drei mit einen Packpferd und ein paar Leuten nach CCAA und schauen uns den Toten einmal an. Wenn es ein Offizier ist, dann haben wir eine gute Chance, daß wir ihn vom Sehen kennen. Wir lassen den Toten ins Lager zurück bringen, rufen einen Priester für die Bestattung und dann machen wir der Stadtwache ein Feuer unter dem Hintern und wollen Aufklärung haben!"
Ich gehe einmal davon aus, dass alle bereits hier sind.
Der Legat begrüßte nach der Reihe die eintreffenden Offiziere, widmete sich jedoch wieder dem Schreiben des Kaisers und überlegte, was er zu den Männern sagen wollte. Als jedoch plötzlich die Rede von einem toten Tribunen war und ihn aus seinen Gedanken riss, wurde er wieder hellhörig und sah zu seinen Männern, bis er schließlich selbst das Wort ergriff.
„Centurio Plautius kümmert sich im Anschluss sofort darum. Ich möchte auf dem schnellsten Wege erfahren was da los ist und ob es sich wirklich um einen unserer Tribune handelt. Nun bitte ich aber kurz um eure Aufmerksamkeit.“
Er räusperte sich und sah durch die Runde, bevor er wieder ansetzte und weiter sprach.
„Ich habe heute ein Schreiben aus Roma erhalten. Der Kaiser überträgt mir das Kommando über die Legio I und wünscht, dass ich so bald wie möglich nach Italia aufbreche. Weiters hat er mir gestattet einen kleinen Stab aus der Legio IX mit nach Mantua zu nehmen und ich habe aus diesem Grund einige Männer ausgewählt und heute zu dieser Besprechung eingeladen.“
Er nahm noch einmal die Liste zur Hand und verlas die Namen.
„TRIBUNUS LATICLAVIUS OCTAVIUS MAXIMUS
PRAEFECTUS CASTRORUM IULIUS SENECA
CENTURIO MATINIUS PLAUTIUS
CENTURIO ARTORIUS AVITUS
DECURIO IULIUS NUMERIANUS
OPTIO FLAVIUS ARISTIDES
OPTIO TIBERIUS LUPUS“
Dann sah er wieder auf.
„Ihr seid meine vorbildlichsten Offiziere und Unteroffiziere und es wäre ein großer Verlust euch hier in Germanien zurückzulassen. Mir ist bewusst, dass Italia eine große Umstellung bedeutet und der Dienst dort vielleicht nicht ganz so aufregend sein wird, als er hier manchmal ist. Aber dennoch sehe ich es als neue Herausforderung die Stammlegion unseres Kaisers und das letzte Bollwerk vor den Toren Roms zu kommandieren und hoffe, dass ihr gemeinsam mit mir diese Herausforderung annehmt. Sollte jemand Einspruch gegen die Versetzung haben, so soll er es jetzt frei heraus sagen.“
Avitus hörte aufmerksam zu. Beim Mars, dieser Tag war über alle Maßen erstaunlich. Die Ereignisse schienen sich zu überschlagen... die Beförderung, die Kunde vom Leichnam eines Tribuns und nun die Versetzung in die 'Kaiserlegion'. Er blieb still, als der Legatus sie nach Einwänden gegen diese Versetzung fragte. Er hatte nicht nur keine Einwände, er empfand sie gar als Auszeichnung.
Plautius schüttelte nachdenklich den Kopf. Viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Auch an eine Dame und ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Mantua war immerhin etwas näher an Roma als CCAA.
"Legatus! Ich habe keinen Einspruch gegen die Versetzung in die Stammlegion des Kaisers, aber 2 Fragen.
War die Aussage "das letzte Bollwerk vor den Toren Roms" jetzt als Metapher gemeint? Mantua liegt meines Wissens gut 315 römische Meilen ((ca.480 Km)) von Roma weg. Oder ist hier aus innenpolitischen Gründen eine Standortverlegung angedacht um die Praetorianerkohorten in der Stadt zu unterstützen bzw. unter Kontrolle zu halten.
Und wie lange haben wir Zeit zu packen? Mein Hausrat ist seit meiner Ankunft in Germanien und den ersten Gefechten gewachsen. Für ein paar Stunden mit einigen Helfern und ein paar großen Kisten als Frachtgut zum Nachsenden durch den CP wäre ich dankbar. Legatus!"
.
„Ich wollte damit nur die Bedeutung der Legio I zum Ausdruck bringen und das diese Legio die Einzige auf italienischen Boden ist und somit im Falle eines Krieges das letzte Hindernis zwischen dem Feind und den Toren Roms darstellt. Allerdings sollte euch auch bewusst sein, dass die Prima im Falle eines Feldzugs immer an der Seite des Kaisers steht. Sollte der Kaiser sich also auf einen Feldzug begeben, so wird auch die Legio I mit dabei sein.“
Livianus überlegte kurz.
“Was die Abreise betrifft so wird Centurio Avitus die Planungen für die Verlegung übernehmen. Wir müssen nichts überstürzen, aber wir sollten uns auch nicht zu viel Zeit lassen. Sollte es nicht anders möglich sein, so könnte man auch andenken, das ich mit einem ersten Trupp vorausreise und der Rest von euch dann mit einem zweiten Trupp nachfolgt.“
Ich meldete mich zu Wort...
"Mein Legat, es ist mir eine Ehre dass du mich und die hier anwesenden Offiziere ausgewählt hast mit dir zu kommen. Und ich persönlich freue mich auf Italia. Gibt es noch Aufgaben die vor unserer Abreise zu erledigen sind?"
fragte ich...
Avitus schaute auf, als er vernam, dass ihm die Planung der Verlegung bevorstand. Er räusperte sich, ehe er zum Sprechen ansetzte.
"In der Tat eine hervorragende Idee, Legatus, zumal der Kaiser deine sofortige Anwesenheit bei der Prima wünscht"
sagte er, im Kopf bereits ausrechnend, wie lange es wohl dauern würde, bis der zweite Trupp nachrückte.
"Allerdings..."
er machte eine kurze Pause
"... könnte es bei den Männern der Prima keinen besonders guten Ersten Eindruck machen, wenn wir noch nicht einmal eine gemeinsame Abreise bzw. Anreise organisieren"
sagte er.
"Daher schlage ich vor, die Abreise auf die nächsten zwei Tage*, also morgen, spätestens übermorgen, anzusetzen. In Eilmärschen brauchen wir kaum zwei Wochen bis nach Mantua, zumal wir bis nach Argentoratum per Schiff reisen können und uns ab dort der Unterstützung des Cursus Publicus zu Gute kommen lassen können"
schlug Avitus vor. Bis dahin war er Optio gewesen und stand nicht vor solch großen logistischen Problemen wie Plautius, daher war eine schnelle Verlegung für ihn kein großes Thema.
*in RL vielleicht das doppelte, so dass wir Samstag, evtl Sonntag da wären und ab Montag in der Traiana simmen könnten
Plautius nickte und wandte sich an die Runde.
"2 Tage sind knapp, aber es wird mir reichen müssen. Packen tue ich in der Nacht, Abwesenheitsvertreter sind schnell bestimmt, die Familie in CCAA wird informiert. Schwer zu kalkulieren ist jetzt die Sache mit dem toten Offizier. In Sachen "Untersuchung des Sklavenzwischenfalles am Tor" stehen nur noch 2 Befragungen bzw. Rückmeldungen aus. Dann kann ich hier einen abschließenden Bericht verfassen. Danach sollten wir uns auch besprechen, was weiter mit dem inhaftierten Sklaven Cato passiert. Aber ich hätte nicht so lange erfolgreich den Bautrupp geleitet, wenn zeitlicher Druck ein Problem darstellen würde um gute Ergebnisse zu liefern. Ich werde dann reisefertig sein"
Er wandte sich an Avitus und den Flavier.
"Was ist mit Probatus Brusa? Wie weit ist seine Ausbildung? Kommt der mit nach Mantua und beendet dort die Ausbildung oder bleibt der als fertiger Legionär hier? Ich gebe offen zu, daß ich mit dem Probatus bislang wenig zu tun hatte. Trotz des Einsatzes im Spezialauftrag, aber hier war mein Beweggrund eher "unbekanntes Gesicht in CCAA."
Dann wandte er sich gezielt an den Legatus.
"Wird es eine offizielle Abmusterung mit Parade, Feier und allem geben? Oder verabschieden wir uns einfach und reiten zusammen los? Das muß ja ggf. auch noch organisiert werden."
.
"Probatus Petronius macht sich gut. Die Ausbildungsabschnitte am Scutum und Pilum sind abgeschlossen, die Übungen am Gladius werden es demnächst ebenfalls sein"
antwortete Avitus.
"Ich habe ihn während der Ausbildung der Truppe als eine Art Assistent behandelt, sprich, ihm mehr Aufgaben übertragen, als den anderen. Er musste die Männer morgens selbstständig antreten und aufwärmen lassen, sie in die Pause mittags wegtreten lassen und nach dem Exerzieren ins Castellum zurückführen. Der Mann macht sich gut und ich würde ihn für eine Versetzung mit zur Prima empfehlen"
fuhr Avitus fort in der Hoffnung, dass Bursa ihn in dieser Hinsicht nicht enttäuschte.
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