Domus Aeliana - Cubiculum Adria

  • Mit einem Lächeln betrachtete Adria das junge übermütige Mädchen.
    "Du hast abgenommen, nicht wahr?"


    Sie nahm eines der Gläser vorsichtig aus der Kiste, drehte es und beobachtete fasziniert die Farben im Licht.
    "Wunderschön. Hab vielen Dank. Damit werd ich bei unseren Gästen gerne angeben."
    Genauso vorsichtig wie vorhin legte sie das Glas auch wieder zurück.


    "Aber jetzt erzähl. Wie hat es dor gefallen? Was hast du die ganze Zeit getrieben? Mir kommt es ja vor, als wärst du eine Ewigkeit fort gewesen."

  • Einen Moment stand sie etwas perplex da und sah eben genauso ihre Tante an. Dann sah sie an sich herab und konnte ihr irgendwie nicht so ganz folgen.


    "Eigentlich nicht so wirklich,"


    murmelte sie daher vor sich hin und beobachtete Adria dann bei der Betrachtung des Glases.


    "Nun ja...ich war in einem Castellum zu Gast. Man musste die ein oder andere Verhaltensregel schon beachten. Ausgang unter Aufsicht, dannst du dir das vorstellen? Dann habe ich meine Freundin Paulina in Mogonticum besucht. Das ist die, die den Germanicus Sedulus geheiratet hat. Sie ist schwanger. Na ja...und wenn ich nicht gerade unterwegs war oder den Markt besucht habe, dann habe ich viel gelesen. So groß etwas anderem kam ich nicht wenn Balbus gearbeitet hat. Es war schön ihn etwas besser kennen zu lernen allerdings war es in dem Castellum auch sehr langweilig. . Aber nun bin ich wieder hier."


    Sie lachte nun ein wenig obwohl sie sich noch immer fragte ob ihr die Kost dort im Norden wirklich so schlecht bekommen war.


    "Mir kam es zumindest wie eine Ewigkeit vor. Es war so schwer dort Nachrichten aus Roma und zu den aktuellen Ereignissen zu bekommen...Sogar von den Legionen in Parthia bekam man wenug bis gar nichts mit."


    Immer noch ein Albtraum wenn sie daran dachte.

  • "Paulina und Sedulus bekommen Nachwuchs? Wie schön für die beiden.


    Aber ein Castellum ist wirklich nicht das richtige für dich. Wir werden schon darauf schauen, dass du wieder etwas zulegst."
    Wie hatte es Adria in Vespas Alter selbst gehasst, solche Sprüche von älteren Frauen zu hören, 'Kind, du siehst schlecht aus, iss mehr', und ähnliches, und jetzt gab sie es selbst von sich.
    "Wie wird es denn nun mit euch zweien weitergehen? Wie sind die Pläne von Balbus?"

  • "Paulina hat sich sehr gefreut und sah überaus glücklich aus. Ich bin gespannt wann es so weit sein wird und wann sie mir mitteilt was es geworden ist. "


    Sie freute sich noch immer über das Glück ihrer Freundin wenn sie sich an ihren Gesichtsausdruck erinnerte.


    Allerdings schaffte es ihre liebe Tante ihr Glück gerade ein wenig zu schmälern...sie war doch gar nicht so dünn. Ganz im gegenteil...sie war so wie immer. die Kleider waren nicht weiter geworden seiit sie nach Germania gegangen war. Allerdings hatte sie mit dem Castellum recht. Das war wirklich nichts für sie. Ob sie ihrer Tante widersprechen sollte oder einfach nur hinnehmen was diese über ihr Gewicht sagte und einfach so machen wie bisher? Der Entschluß war schnell gefasst. Thema einfach auf sich beruhen lassen und das liebe Tantchen in dem glauben lassen, dass sie es schaffen könnte.


    "Balbus Zeit in Confluentes bei der ALA ist bald abgelaufen und die Kommandozeit nimmt dann ihr Ende. Sobald ein Nachfolger gefunden und angetreten ist, wird er zurückkommen und schauen was er hier ausrichten kann. Was es sein wird, kann ich dir nicht sagen. Er selbst schien nicht wirklich etwas zu wissen. Ich könnte nur Vermutungen anstellen. auf jeden Fall will er zurück nach Roma und dann hier bleiben soweit es möglich ist."

  • "Er war doch bei den Prätorianer, nicht wahr? Vielleicht ergibt sich dort auch wieder etwas. Wäre doch schön, wenn ihr beide in Rom bleiben könntet.


    Wie sieht es denn mit Hochzeitsvorbereitungen von euch zweien aus?
    Haben die Prudentier denn ein schönes Haus in der Stadt?"

    Ihr kamen ja auch gleich noch zig andere Gedanken und Fragen dazu in den Kopf, doch wollte sie Vespa nicht gleich zu sehr überrumpeln.

  • "Ja, das stimmt. Er war bei denen. Sogar einige Zeit wenn ich richtig informiert bin. Er wird sicher einen Posten finden wo er wieder unterkommt. Er hat ja doch ein paar Refenrenzen vorzuweisen und wenn ich ehrlich bin, möchte ich auch hier bleiben und nicht mehr all zu lang wegmüssen. Roma hat einfach etwas ganz besonderes. Das findet man in keiner anderen Stadt. "


    Für sie war Roma einfach eine einmalige Stadt und das was es hier gab, fand sie in keiner anderen und einige hatte sie ja schon zu sehen bekommen. Allerdings waren die nächsten Fragen ihrer Tante schon ein wneig komplizierter zu beantworten.


    "Es war angedacht zu heiraten wenn Onkel Quarto wieder da ist. Das kann allerdings noch etwas dauern. Nur ohne ihn wollen wir das nicht angehen. Außerdem scheint mir die Zeit etwas ungünstig im Moment."


    Es war ja doch einiges passiert in den letzten Tagen...


    "Die Familie besitzt ein wunderschönes Haus, gar nicht so weit von hier. Es ist nichts gegen das hier."


    Sie deutete mit ausgestreckten Armen im Raum umher und meinte das Haus in dem sie wohnten.


    "Aber es ist doch ganz ansprechend und man kann sicher eine Menge draus machen wenn erst einmal eine Frau im Haus ist und die Ausstattung übernimmt."


    Nun musste sie doch ein wenig breiter grinsen...

  • Schmunzelnd betrachtete sie Vespa, mit ihrem jugendlichen Überschwang, egal ob es um Schwärmereien für Rom oder Häuser ging. Fast ergriff Adria Neid darum, sich so umbeschwert über Dinge, die für sie schon Selbstverständlichkeiten waren, freuen zu können.


    "Ihr habt schon recht, wartet ruhig noch, es läuft euch nichts davon. Und Quarto würde es euch nicht verzeihen, wenn ihr es nicht tätet.
    Und umso mehr kannst du die Vorfreude darauf genießen."

  • "Und ich bin ja noch jung,"


    sagte sie grinsend um ihrer Tante zuzustimmen keine Eile zu haben.


    "Ich glaube schon allein die Gästeliste wird sehr umfangreich werden. Onkel Quarto wird da sicher am besten Bescheid wissen wer einzuladen ist und wer nicht. Außerdem traue ich einigen zu auch ungeladen in Erscheinung zu treten,"


    sagte sie erneut grinsend. Manche waren ja von keinen gesellschaftlichen Ereignissen weg zu bekommen oder davon auszuschließen.


    "Wie ist es euch beiden eigentlich während meiner Abwesenheit ergangen? Der Kleine ist ja um einiges größer geworden."

  • "Ohja, die Gästeliste könnte durchaus lang werden bei euch beiden.
    Vielleicht gibt es ja nach der Rückkehr aus Parthien bzw. der Ankunft des neuen Kaisers ein größeres Fest geben, dann ist es nur gut, wenn ihr euch Zeit für eure Feier gebt. "


    Sie wandte ihren Blick zu Gaius, der noch immer auf der Decke am Boden saß und diesmal mit ein paar Holzbausteinen spielte. Diese Momente zählten wohl zu den schönsten: ein gesundes Kind das mit Kleinigkeiten glücklich ist und den anderen Ruhe gönnt.


    "Uns geht es gut. Er hatte zwar vor einigen Wochen eine kleine Erkältung, aber ansonsten ist er wirklich ein lebendiger gesunder kleiner Bursch."
    Die kleinen Krankheiten der Kinder, war doch immer wieder DAS Thema unter Frauen.
    "Ich hoffe er erkennt seinen Vater noch, wenn er wiederkommt. Es ist eine lange Zeit für den Kleinen."

  • Und wieder machte genau das ihr Sorgen. Mussten das wirklich so viele Menschen werden? Eine kleine beschauliche Feier wäre ihr wesentlich lieber als eine wo ganz Roma dabei ist, aber das musste sie wohl nun überstehen.


    "Außerdem will ich ja auch nicht, das mein Onkel kein Wort mehr mit mir spricht, weil wir das einfach heimlich gemacht haben. Es ist schon einfach besser wenn wir warten bis sich die Zeit beruhigt hat und das Land nicht mehr so unter dem Schock leidet."


    Vermutlich sollte man da Hochzeiten eh besser verschieben. Wer weiß was die Götter davon halten und denen wollte man ja nicht zürnen. Zumindest sie nicht. Da fiel ihr ein, dass sie ja auch mal wieder opfern sollte. Also merkte sie sich den Punkt auch noch. Dann jedoch waren ihre Gedanken bei ihrem Cousin...


    "Er scheint die Erkältung gut überstanden zu haben und wirkt wieder sehr unternehmungeslustig."


    Dann schwieg sie einen Moment um dem kleinen beim Spielen zu zusehen, der versuchte aus den Hölzern etwas zu bauen. Noch wirkte er nicht so als könnte vielleicht einmal ein großer Baumeister werden, aber wer konnte das jetzt schon beurteilen und alle Kinder hatten relativ schnell den Dreh heraus und bauten die schönsten Gebäude aus ihren Steinen.


    "Er wird ihn sicher wieder erkennen. Vielleicht nicht im ersten Moment und wer kann es ihm schon verübeln. Aber sobald er seine Stimme gehört hat, wird er sich sicher wieder an seinen Vater erinnern. Ein Kind vergißt ihn nie."


    Wieso sollte es das auch. Dass es aufgrund der langen Abwesenheit ihres Onkels durchaus möglich war weil Gaius einfach noch zu klein war. Das kam ihr gerade nicht so wirklich in den Sinn und außerdem wünschte sie es ihnen auch nicht. Sie hoffte, dass Gaius auf ihren Onkel zugehen würde und ihn strahlend anlächeln. Das wäre sicher eine unbeschreiblich schöne Heimkehr....

  • Mit einem Lächeln schaute sie Gaius wieder beim Schlichten eines schiefen Turmes zu und hoffte, Vespa könnte Recht behalten.
    Ob sich der Kleine wohl über ein kleines Geschwisterchen freuen würde?


    "Was wirst du denn als nächstes machen in Rom? Es muss dir sicher vieles gefehlt haben.
    Bei mir wäre es wahrscheinlich das gemütliche Klima hier gewesen."

    Oder das Forum? Die Märkte? Achja, Rom hatte soviel zu bieten.

  • "Es gibt so viele Sachen, die ich machen möchte. Weiß gar nicht was ganz nach oben soll. auf jeden Fall den Markt besuchen. Den habe ich wirklich vermisst und natürlich ein wenig Zeit mit euch verbringen. Denn ihr habt mir auch gefehlt."


    Zum Wetter musste sie allerdings lachen. Sie war dort eine zeitlang aufgewachsen und sie störte es nur bedingt.


    "Nun ja...ein gemütliches Klima gibt es dort auch wenn man die richtige Kleidung hat, aber du hast recht. Es ist hier einfach wärmer und man friert nicht. Das ist natürlich schon von Vorteil. "


    Auch sie bedachte ihren Cousin mit einem fast stolzen Lächeln als er versuchte ein Türmchen zu bauen und dies unermüdlich wiederholte wenn er zusammenfiel. Nach einem Moment hatte sie allerdings Erbarmen, begab sich auf den Boden neben ihn und versuchte ihm zu helfen einen stabileren Turm aufzubauen.

  • "Tante Vespa zeigt dir jetzt wie man ein Castellum baut", kommentierte sie ihre Hilfe für den Kleinen und betrachtete die zwei mit einem Lächeln während sie selbt sich auf einen Stuhl setzte.


    "Sag, warst du eigentlich auf der Hochzeit von Paulina und dem Vinicier?"

  • Tante Vespa und ein Castellum. Sie musste etwas an den Ohren haben. Das hatte doch ihre Tante eben nicht wirklich gesagt. Ein Blick zur TANTE, der zeigte, dass sie die Bezeichnung Tante nicht gut fand ;);) und dann wieder auf den Kleinen.


    "Wir können es gern versuchen. Die Vespa war zwar einige Zeit in dienem Castellum aber ob sie alle Gebäude richtig hinbekommt? Auf jeden Fall benötigen wir eine hohe Mauer,"


    dozierte Vespa nun los, besorgte noch ein paar Steine dafür und begann den Wall zu bauen. Nebenbei beantwortete sie dann die Frage Adrias.


    "Ja auf der Hochzeit war ich. Allerdings mehr durch Zufall. Prudentius Balbus war eingeladen und und nahm mich als seine Begleiterin mit. Ansonsten hätte ich vermutlich erst durch die Acta von erfahren."


    Woran sie noch immer schwer trug. Man hatte sie einfach nicht eingeladen...

  • Fast meinte Adria, einen bösen Blick von Vespa erhascht zu haben, der ihrer "Tante" gegolten hatte. Doch Adria stand dazu, war es doch noch immer die einfachste Erklärung für kleine Kinder: Tanten und Onkels sind entweder echte Verwandte oder gute Freunde der Familie, mit denen sich die Kinder gutstellen sollen. Diverse Umstände haben schon oft dazu geführt, dass diese Personen später reiche Erbtanten wurden oder sonstige Vorteile brachten. Alles andere sind für Kinder unwichtige Personen die sie ohnehin meist nicht so bald wiedersehen werden.


    "Wirklich?" Sie schüttelte mehr innerlich als tatsächlich den Kopf.
    "Man könnte fast meinen, sie wäre vor Rom und uns geflohen."
    Aber das durfte man eigentlich auch nicht von ihr denken.
    "Aber ich kann mir schon vorstellen, wie die Einladung im Tumult der Vorbereitungen auch verlorengegangen sein könnte. Also mach dir nichts draus. Vielleicht hatte sie auch gar nicht damit gerechnet, Verwandschaft aus Rom in Mogontiacum begrüßen zu dürfen."
    Obwohl Paulina eine sehr erwachsene Frau war, traute Adria ihr auch zu, es einfach aus Schusseligkeit vergessen zu haben.

  • Und so baute "Tante" Vespa fleißig an der Mauer wo sie vier Öffnungen ließ. Es war ein ebenmäßiges Rechteck, dass sie da auf den Boden zauberte.


    "Siehst du dieser Durchllässe? Das sind die Porta. Die Tore sind bewacht und man muss sich immer anmelden wenn man hinein will und die größere da *deut* das ist die Porta Praetoria. Der Haupteingang."


    Vespa verlor sich kurz in einem Vortrag über den Nutzen der Mauer ehe sie sich wieder ihrer Tante zu wand.


    "Das mag sein, sie war auch einigermaßen überrascht ob meiner Anwesenheit. Es war eine normale aber dennoch interessante Hochzeit. Natürlich traf man auch alle wichtigen Persönlichkeiten der Provinz. Da gibt es ja wirklich einige."


    Nun suchte sie noch andere Steine um die Gebäude hinein zu bauen.

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