• Lana nickte leicht, ihre Ahnung hatte sie also nicht getäuscht.


    "All das sollt ihr bekommen, werte Dame. Unser schönstes Zimmer ist gerade frei, es hat einen schönen Blick auf das Meer. "


    Sie gab einem Jungen ein Zeichen, worauf dieser heran eilte.


    "Da ist Gerion, er wird euch das Zimmer zeigen, Ich werd inzwischen einen Tisch herrichten,. Kommt herunter, sobald es euch passt."

  • Kaum hatte sich der Gast gesetzt, eilte Lanas heran, schenkte Wasser aus einem Krug ein, der bereits auf dem Tisch stand.


    "Was darf ich euch zu essen bringen ? Im Angebot ist heute fangfrischer Fisch direkt vom Grill, ausserdem gibt es in Milch gesottenes Kanichen, oder Huhn im Schmortopf."


    "Zu trinken hätten wir einen fruchtigen Rotenwein direkt aus der Region, oder einen lieblichen Weissen."

  • "Hmm das hört sich wirklich lecker an. Fisch bitte nicht, den gab es auf dem Schiff oft genug."


    Von dem was die auf dem Schiff unter schmackhaften Essen verstanden hatten, konnte einem noch im nachhinein schlecht werden.


    "Dann lieber etwas von dem Kaninchen und frisches Brot. Dazu würde ich gerne einen nicht zu lieblichen Weißen trinken. Zum Abschluss hätte ich gerne etwas Käse und Obst."

  • Lana nickt leicht.


    "Kaninchen und weissen Wein, sehr gerne. Kommt sofort."


    Dann verschwindet sie, gibt die Bestellung weiter und kehrt dann mit einem Korb frischen Brot, einem kleinen Glasskännchen mit Olivenöl und einer Kanne Weisswein zurück.
    Alles stellt sie vor den Gast, und schenkt auch einen Becherwein ein.


    "Zum wohl , werte Dame, ich hoffe der Wein wird euch zu sagen, er stammt aus der Nähe von Tarraco. Das Kanichen kommt in wenigen Augenblicken."

  • "Danke. Ich habe schon viel vom Wein aus Hispania gehört. Dann will ich ihn auch gleich kosten."


    Und tatsächlich war dieser Wein köstlich. Er war genau mein Geschmack, da er nicht zu lieblich, eher frisch und fruchtig schmeckte.


    "Dieser Wein ist wirklich ein guter Tropfen. Man hat mir nicht zuviel versprochen."

  • "Das freut mich, werte Dame," meinte Lana lächelnd.


    Dann zieht sich zurück, um einige Zeit später mit einer Tonform zuzukehren. Diese stellt sie auf Tisch und hebt den Deckel der Form hoch. Zum vorschein kommt ein wohlriechender Duft von Kräutern und gesottenem Fleisch.


    "Lasst es euch schmecken, ich wünsche euch einen guten Appetit."

  • Der verführerische Duft des Topfinhaltes stieg mir sofort in die Nase. Endlich mal keinen gegrillten Fisch!


    Mit Appetit langte ich zu. Das Kaninchen schmeckte genauso herrlich, wie es roch. Dazu noch dieser fruchtige Wein. Ich war erstmal grlücklich und sehr zufrieden.

  • Natürlich war es zuviel und so musste ich etwas auf dem Teller zurück lassen. Mehr ging nicht mehr in mich. Satt und richtig zufrieden, lehnte ich mich etwas zurück. Ich beschloss einen Verdauungsspaziergang zu machen.

  • Die Seeüberfahrt hat Laevina den letzten Nerv beraubt. Sie war dermaßen ungeduldig, dass sie sich lieber allein aufhielt und keine Bekanntschaften zuließ. Ihr einziger Gedanke war, möglichst schnell die Küste von Hispania zu erreichen. So viel Hoffnungen hat Laevina damit verbunden, dass Dasia und Rufus begannen, sich Sorgen um ihren Gesundheitszustand zu machen. Trotz ihrer Blässe und glänzenden Augen deutete nichts auf eine Krankheit. Mehrmals fragte die treue Dasia nach dem Wohl ihrer Domina, doch die stets höfliche Antwort war immer gleich: "Es fehlt mir an nichts, Dasia. Laß mich bitte allein." So waren alle drei froh, den festen Boden unter den Füssen zu spüren. Rufus begleitete erst seine Herrin in die Taberna und bestellte was zu essen. Diesmal verlief die Mahl still und nachdenklich...

  • Auch meine Taberna stand auf der Liste der Unternehmern, welche ich wieder einmal besuchte. Immer noch hatte ich nur die besten Erinnerungen an die Tabernen im Hafen von Carthago Nova. und diese hier gehörte mir sogar noch. Ich hatte mich an den TResen gesetzt, einen Becgher Wein bestellt, nachdenklich auf den Tisch geblickt, an dem ich probiert hatte, Calpurnia zu vergessen.


    Ich hatte sie aufrecht geliebt, das war sicher, vielleicht tat ich das immer noch. Aber sie war tot, genau so tot wie unser Kind das sie getragen hatte. Heute las ich ihren Brief in einen anderen Licht,...


    Aber ich verfolgte den Gedanken nicht weiter, konzentrierte mich lieber auf die Bücher, die mein Verwaltung mir vorlegte .


    Irgendwann sah ich aber auf, blickte wieder zu dem Tisch herüber und erblickte eine junge Frau, die sich dort niedergelasen hatte und schweigend und scheinbar nachdenklich ihr Mahl genoss. Ich stand auf und ging langsam zu zu dem Tisch herüber.

    "Salve, bezaubernde Dame, ich hoffe, man hat dich in der Taberna Stella Mare angemessen willkommen geheissen ?"
    fragte ich, mit meinem alt bekannten Lächeln auf den Lippen. "Erlaube, das ich mich vorstelle : Lucius Didius Crassus."

  • Laevina hob ihren Kopf, als sie diese höflich ausgesprochenen Worte hörte. Die kleinen Locken um ihre Ohren bewegten sich, in ihrer Unschuld süß anzusehen. Mit einer einladenden Geste bat sie den Unbekannten, der ihr gegenüber als Lucius Didius Crassus vorstellte, den Platz an ihrem Tisch zu nehmen. Salve, es fehlt mir an nichts und laß mich bitte kurz anmerken, dass die Speisen überaus köstlich sind. Mein Name ist Helvetia Laevina. ich bin gerade vom Schiff aus Ostia angekommen. Die Taberna bietet für solche Reisenden wie mich den idealen Platz zur Stärkung und Kraft für weitere Reise zu tanken. Die ruhige, leicht müde Stimme klang mit ihrer natürlichen Melodie angenehm für die Ohren. Das Lächeln des Mannes zauberte eine Röte auf den Wangen der Laevina und ein scheues Lächeln auf ihren rosa Lippen. Ist hier so üblich, dass ein Gast über die Vorzüge der Taberna von ihrem Besitzer ausgefragt wird? Laevina nahm an, dass dieser Mann entweder der Besitzer oder der Wirt ist.

  • Mit einer charmanten Geste des Dankes nahm ich auf dem mir angebotenen Stuhl platz, gab dem Wirt ein Zeichen, das er noch eine Karaffe des wirklichen guten Weines an den Tisch bringen sollte.
    Ich hingegen widmete mich der jungen Frau mir gegenüber am Tisch.


    "Nun, üblich ist es nicht, schon weil ich leider nicht so oft hier bin, wie ich es gerne möchte," ging ich auf ihre Frage ein, schenkte ihr dabei ein charmantes Lächeln, "und wenn ich dann mal nach dem Rechten sehe, dann bekomme ich doch vom Wirt nur zu hören, das alles bestens ist und auch nur das beste Essen vorgesetzt. Und da frage ich doch lieber einen Gast, ob alles zu seiner Zufriedenheit ist. Besonders wenn es sich dabei um so eine charmante junge Dame wie dich handelt."


    Mittlerweile hatte der Wirt eine Karaffe und zwei Gläser auf den Tisch gestellt und ich schenkte in die Gläser ein, eine leichten Roten vom Weingut meines Patrons, in dem das Licht der Öllampen funkelte, wie in Rubinen.

    "Erlaube mir die Frage, und ich hiffe ich bin nicht zu dreist: Wie kommt eine so bezaubernde Dame dazu, die Beschwernisse einer Reise auf sich zu nehmen ?"

  • Laevina warf einen neugierigen Blick auf ihren Gesprächspartner, ihre langen Wimpern erzitterten leicht, als sie versuchte, diese Neugier zu vertuschen. Und wenn der Wirt nicht gelogen hat und die Taberna wirklich gut geführt wird, ohne großen Probleme? Ich denke, Du sollst mit dem Wirt wirklich zufrieden sein. Er hat auf meine Wünsche, einen ruhigen Platz und verdünnten Wein, sofort eingegangen. Dass sie dafür eine extra Münze in seine Hand drückte, verschwieg Laevina weise. Es war ihr unangenehm, dass dieser Mann ihr Äußeres derart ansprach, doch sie unterdrückte dieses unwohle Gefühl. Um nicht unhöflich zu wirken, nahm Laevina das Glas und machte einen Schluck. Die Lippen nahmen die Farbe des Weines für einen Moment und ließen sich weich und verführerisch rot erscheinen. Mit Staunen, welches ihre ausdrucksvollen Augen widerspiegelten, empfand sie den Wein angenehm fruchtig und nicht herb trocken. Ein wunderbarer Wein! ließ sie ihre Begeisterung in diesem Ausbruch erkennen. Doch als die Frage nach dem Grund ihrer Reise kam, überlegte sie sich, ob sie die Wahrheit oder doch die halbe Wahrheit preisgeben sollte. Auf jeden Fall fühlte sie sich dem Gastgeber gegenüber verpflichtet, zumindest diese kleine Erklärung abzugeben. Der Mann trat ihr gegenüber mit keinerlei feindlichen Absichten... im Gegenteil, das Gespräch, dieses einfache Gespräch munterte sie auf. Ich will das Grab meiner Mutter besuchen. Irgendwie hat es mir nicht gelungen, mich von diesem Ort zu lösen. In Italia fand ich einfach keine Ruhe und Frieden. Also bat ich meine Verwandte, mich wieder nach Hispania ziehen zu lassen. Verzeih, wenn ich dir keinen erfreulichen Grund nennen kann, aber lügen will ich auch nicht. Der letzte Satz war mehr die Antwort auf ihre eigenen Gedanken, als auf seine Antwort.

  • Sie hatte recht, ich konnte wirklich mit dem Wirt der Taberna zufrieden sein, denn nicht nur schienen die Gäste stets zufrieden zu sein, sondern, wenn ich die Kasse prüfte, hatte ich nie den Eindruck, das er mich, mehr als üblich, betrügen würde.
    Eigentlich das erste Mal seit langem schien es mir, das ich so war, wie ich eigentlich war. Ohne viel Wein getrunken zu haben, fühlte ich mich dennoch leicht und gelöst, so wie ich früher gewesen war. Nicht das Veragngene zählte, nicht das was kommen würde, es zählte das hier und jetzt. Und das genoss ich gerade, genoss es, einfach ein Gespräch mit einer junge Frau zu führen und dabei ein Glas Wein zu trinken.


    "Er stammt hier aus Hispania, die Trauben wachsen an den Hängen, die dem Ebro zugewandt sind, kurz ausserhalb von Tarraco. Das Gut gehört meinem Patron und ich verwalte es für ihn."


    Ich konnte mich des Gefühls nicht erwehren, das es ihr nicht recht war, ja sogar fast unangenehm, wenn ich, wie es meine Art war, offen aussprach, das sie eine wunderschöne Frau war. Eine Eigenchaft, die ich noch nicht sehr oft beobachtet hatte und welche mich doch recht neugierig machte. Aber ich entschied, das ich mich mit meinen Komplimenten, so sehr sie auch stimmen mochten, lieber erst mal etwas sparsamer mit ihnen umzugehen.


    "Verzeih du mir meimne Frage," entgegnete ich ihr mit einem aufrechten Bedauern in meiner Stimme, "ich dich gefragt und so deine Gedanken in diese betrübliche Richtung gelenkt. Das lag in keiner Weise in meiner Absicht."

  • Der Wein hat auch das Temperament von Hispania geerbt. Erst jetzt, wo Crassus mit seinen Komplimenten nicht mehr sie in Verlegenheit brachte, wurde Laevina entspannter. Ein scheues Lächeln huschte über ihre Lippen und sie schenkte ihn ihrem Gesprächspartner. Aber nein, es ist nicht zu verzeihen. Ich liebe jede Erinnerung an meine Mutter und, wenn wir über sie jetzt sprechen, so weiß ich, dass sie in mir weiter lebt. Ich hoffe, nur, dass ich dich mit meinem Weibergeschwätz nicht ermüdet habe. Gewiß diese ganzen Verpflichtungen, die mit der Verwaltung von so einem Landgut und dazu noch die Taberna bringen viel Arbeit mit sich. Ich hoffe, zumindest morgen abend in Tarraco ankommen. Heute einen Begleiter zu finden wird wohl schwierig. Außerdem würde ich gern die Schönheit dieser Stadt bewundern. Auch, wenn ich dafür einen Tag opfern sollte. Wer weiß, ob ich nochmal diese Reise mache. Ich habe vor, mich in Tarraco zu niederlassen. Laevina lacht plötzlich und errötet leicht. Plauderalie ist wahrhaftig die verbreiteste Krankheit der Reisenden. Ihr Lachen klang herzlich und ohne künstlichen Töne. Der klare Taint ihres Gesichtes und weiche Gesichtszüge gaben zu denken, dass sie eine nachgiebige junge Frau sei. Über ihren Vater sprach sie kein Wort, genauso wenig wie über ihre Gens.

  • Ihr scheues Lächeln gefiel mir, wie mir überhaupt ihre ganze, nachdenkliche Art gefiel und den Wunsch in mir weckte, mehr von ihr zu erfahren. "Du ermüdest mich nicht, ganz im Gegenteil," erwiederte ich wahrheitsgemäss, denn ich schätzte dieses kleine Gespräch. "Es ist immer schön, wenn man die Pflicht mit etwas schönen verbinden kann. Ausserdem hört sich "Verwalten eines Landgutes" nach mehr Arbeit an, als es wirklich ist. Eigentlich verwaltet es sich von alleine. Aber gerade die Taberna birgt für mich immer einen Grund in die Stadt zu reisen, welche meine Heimatstadt geworden ist. Hier habe ich einige der schönsten Erlebnisse gehabt."
    Ich dachte an jenen denkwürdigen Tag, als ich, der Sohn einer Lupa und eines Batavers, hier als blinder Passagier von Bord gegangen war und direkt in die Arme meines zukünftiger Adoptivvaters hinein. "Ich habe der Stadt viel zu danken, auch wenn ich mittlerweile hauptsächlich in Tarraco weile. Ich würde mich dir gerne sowohl als Stadtführer wie auch als Reisebegleiter anbieten, da ich auch wieder nach Tarraco muss."

  • Laevina wird hellhörig. Du wohnst in Tarraco? Wäre..wäre es zu viel verlangt, wenn du mir und meinen Sklaven bis Tarraco deinen Schutz gewährst? Es wäre durchaus freundlich von dir. Es ist zwar so, dass die Straßen durch die römischen Helden beschützt und gesichert sind, doch ist es mir ein wenig mulmig zumute, allein diese Reise einzutreten. Laevina blickte zum Mann, den sie eigentlich erst vor ein paar Stunden kennengerlnt hatte. Woher nahm sie so viel Mut? auf diese Frage konnte sie nicht antworten, nur ihre Augen lächeln ihn an, auf die scheue Art, die Laevina derart kennzeichnete. Ich hoffe, ich bin nicht all zu dreist, dich darum bieten zu dürfen. Du hast schließlich bestimmt andere Verpflichtungen. Ich mag das Leben auf dem Landsgut. Wo noch alles so friedlich und ehrlich ist, wie die Natur. Einfach die Augen öffnen und die Sonne begrüßen, den Tag genießen, der Stille lauschen. Abends die kühle Luft erfasst dich und raubt dir den Atem, bringt Erleichterung und macht dich heiter. Ich sage es dir offen, ich beneide dich. Laevinas feiner Finger kreist um den Rand des Glasses. Sie tunkt ihn in den Wein, ohne es zu merken und bringt den Weintropfen zu ihren Lippen. Mmmmhhhh sonnengetankt ist dieser Wein. So hätte mein Vater gesagt, wäre er noch am Leben. Ist es wahr, dass die Rebellen eine Niederlage erlitten haben? Sie wirft diese Frage, als ob sie nur um ihre Sicherheit besorgt ist. Doch ihr kleines Herz lauert auf die Antwort. Vielleicht erfährt sie so über ihren Vater...

  • Vielleicht war es die Aussicht darauf, die Reise nach Tarraco in angenehmer Gesellschaft zu machen, die mich dazu verleitete, mich kurz in ihrem Blick zu verlieren, das schüchterne Lächeln darin zu geniessen. Iczh bereute es nicht, mich entschlossen zu haben, mal wieder in meiner Taberna nach dem rechten zu sehen.


    "Gerne werde ich dir und deinem Gefolge meinen Schutz anzubieten, auch wenn die Strasse von Carthago Nova nach Tarraco als recht sicher bekannt ist," antwortete ich ihr, "auch wenn die Provinz nicht mehr von den Praetorianer wimmelt. Sie haben den Aufstand in Corduba niedergeschlagen und sollen die Haupttäter nach Rom gebracht haben. Dort wird ihnen wohl der Prozess gemacht."


    Manchmal fragte ich mich, ob ich nicht einiges hätte verhindern können, wenn ich damals in der Zeit nicht meine Sorge um Calpurnia im Wein ertränkt hätte. Ich erinnerte mich, das mir im suff ein Aushang aufgefallen war, auf den ich im nüchternen Zustand sicher reagiert hätte. Aber, Vergangen war Vergangen, ich wollte die Gegenwart geniessen und das tat ich auch.


    "Es ist wirklich angenehm, das Leben auf dem Land, ich habe meine Kindheit und Jugend in einer Villa Rustica in Gallien verbracht," sinnierte ich, mein Gegenüber dabei nicht aus den Augen lassend, beobachtete wie ihr Finger mit dem Weinglas und dem wein zu spielen schien, "ob es nun ein schöner Sommerabend ist, die Sonne hinter den Hügeln verschwindet, oder ein Morgen im Winter, wenn in der Nacht Schnee gefallen ist und dieser noch unberührt da liegt. Doch etwas ganz besonderes ist es auch, wenn man den Lärm Tarracos hinter sich lässt, langsam einen Hügel hinauf steigt, der Lärm der Stadt immer weiter weg ertönt und man dann, auf der Spitze des Hügels über die Ebene blickt, durch die sich der Ebro schlängelt. Gerade in diesen Tagen, kurz vor der Weinlese, herrscht dort ein wunderbare Ruhe, noch keine Arbeiter stören einen und überall hängen schon reife Trauben an den Weinstöcken...."

  • Laevina zeigte ungeniert ihre Freude über seine Zustimmung. Sie fühlte sich sicherer und taute auf. Ihre Bewegungen zeigten ein gewisses Vertrauen. Zumindest nach außen. Doch als er über den Anführer der Rebellion sprach und dass der nach Rom verbracht wurde, spürte sie einen Stich in das Herz. Sie war in einer Stadt mit ihrem Vater und... nichts unternommen, nichts gespürt. Wie gern hätte sie ihn noch ein mal gesehen... nur noch ein Mal... Ihr hübsches Näschen wurde noch blasser. Hast du den Anführer der Rebellen gesehen? Ich habe gehört, er war der Mann von hoher Intelligenz und Idealen. Götter... bloß keine weiteren Fragen! Doch innerlich brannte sie, diese Informationen zu bekommen. Was wußte dieser Mann noch? Prozeß. Das klingt nach dem Tod. Aber das wußte ihr Vater, das wußte auch sie. Wozu sollte sie jetzt nach Tarraco? Laevina warf einen sehnsüchtigen Blick in das Fenster. Die Reise wird wohl angenehm nach Tarraco. Es wird langsam kühler. Und ich mache dir wirklich keine Umstände? Laevina blickte herausfordernd auf den Römer, so könnte man über ihren Gesichtsausdruck fast sagen. Irgendetwas war im Gesicht von Didius Crassus, was sie dazu brachte, ihm ins Gesicht zu sehen, ohne zu erröten. Vielleicht sein Lächeln? Oder, dass er nicht versuchte, oder noch nicht versuchte, sie als Beute zu betrachten? Keine Ahnung. Laevina wunderte über diese Tasachen. Wann gedenkst du nach Tarraco zu reisen? Es sind zwar keine lange und anstrengende Reise, doch auch sie braucht seine Zeit. Ich hoffe, die Mietpreise in Tarraco sind bezahlbar Laevina lachte und ihr Lächeln fiel mehr als unbekümmert, als ob sie sein Lächeln auf sich wirken ließ.

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