Livianus zeigte jedoch keine Reaktion auf die Worte seines Sklaven. Völlig geistesabwesend setzte er seinen Weg zum Eingang fort, ohne ihn auch nur anzusehen. Seine blauen Lippen und sein ganzer Körper zitterte vor Kälte und langsam verschränkte er seine Arme vor der Brust.
[Vestibulum] Der Eingang
- Maximus Decimus Meridius
- Geschlossen
-
-
Ich bleibe kurz stehen und sah ihm traurig nach. Er brauchte ein Bad, und das dringend. Also ging ich ihm nach und überholte ihn, ehe ich rief:
"Miriam!"
Sie sollte ihm ein Bad bereiten und dafür sorgen, dass er wieder warm wurde. Während ich auf die störrische Sklavin wartete, nahm ich Livianus schon einmal den Offiziersmantel ab, unter dem sich kleine Pfützen bildeten. Ich machte mir ernsthafte Sorgen um ihn und fragte mich, ob er den Schmerz wohl überwinden konnte. -
Miriam war ganz in der Nähe als sie MArius nach ihr rufen hörte. Das hatte ihr wieder einmal gefehlt, dass sie sich mit ihm abgeben musste, nicht nachdem was er immer wieder zu ihr sagte. Sie war schon am überlegen ob sie überhaupt kommen sollte, aber bevor sie wieder Ärger bekam gab sie sich einen Ruck und ging los der Stimme nach. Was sie dann aber zu sehen bekam, als das Vestibulum betrat ließ sie erst einmal still stehen. Marius beachtete sie gar nicht weiter sondern sah ihren Herrn an. Er sah schlimm aus und man konnte nur zu deutlich sehen, dass er frohr. Was sie so handeln ließ wusste sie selber nicht, aber sie ging sofort zu ihm hin und wollte ihn stützen, da er aussah als würde er gleich zusammenbrechen...Marius schien ja keine großen Anstalten zu machen um wirklich zu helfen. "Was ist geschehen?" Sie vermied es Marius dabei anzusehen sondern schaute nur auf Livianus. "Du brauchst ein warmes Bad, Herr.....bist du verletzt?"
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Miriam hatte Livianus genau im richtigen Moment erreicht, denn als sie ihm stütze verliesen ihm endgültig seine Kräfte. Er legte seinen Arm um die Sklavin und versuchte dabei nicht sein ganzes Gewicht auf ihr abzuladen sondern mitzuhelfen, so gut ihm seine Beine noch gehorchten. Das sie ihm jedoch ansprach bekam er nicht wirklich mit sondern starrte nur mit leeren Blick weiter in das Nichts.
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"Das ist jetzt nicht wichtig", sagte ich zu ihr.
"Er braucht wirklich ein heißes Bad!"
Ich griff mit zu und gemeinsam brachten wir Livianus ins Balneum. Ich sollte mit Cicero und Darius reden. Das würde ich tun, wenn Miriam Livianus beim Baden behilflich war. Nach einem besorgten Blick in Livianus' Richtung und einem beschwörenden in Miriams, der dazu dienen sollte, dass sie nicht so sehr nach dem Grund bohrte, verließ ich die beiden am Balneum.
"Ich werde sein Cubiculum richten lassen. Sorg du dafür, dass ihm wieder warm wird. Ich weiß, dass du es kannst", sagte ich zu ihr und begrub damit den Ärger, den wir beide miteinander hatten: Dies hier war keine Situation für Streit. Dann ging ich. -
Schließlich hielt der kleine Trupp Sklaven vor dem Praetorium und stellte die Sänfte ab. Marcus eilte um das wuchtige Ding herum und half Valeria heraus, die sich noch unnützer und dicker vor kam als jemals zuvor. Doch die Porta versprach Ruhe, ein weiches Bett und ein angenehmes Mahl, also lächelte sie Marcus an und ließ sich dann von ihm die wenigen Stufen hinauf führen. Oben angekommen, klopfte Valeria, während die Sklaven schon begannen, ihre Habseligkeiten von einem kleinen Karren zu laden.
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Eine der Wachen öffnete die Türe und vom inneren des Hauses kam Cicero herbei geeilt. Als er Valeria sah, hob er die Hände zum Himmel und kam ihr mit einem erleichterten Gesichtsausdruck entgegen.
„Herrin! Euch schicken die Götter!“
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Valeria hatte ja alles erwartet - aber ein so freudiges Willkommen? Wobei...wirklich freudig wirkte das nicht gerade...sie runzelte die Stirn, sagte sich dann aber, dass sie sicher nur müde war. Erfreut lächelte Valeria also Cicero an und sagte:
"Oh, vielen Dank für das nette Willkommen, Cicero!"
Sie reckte den Kopf, um an dem Sklaven vorbei in die Casa zu linsen.
"Ist Livianus auch da oder hat er zu tun?" erkundigte sie sich. -
„Es ist schrecklich Herrin! Etwas Furchtbares ist passiert!“
Cicero klatschte die Hände zusammen und versuchte Valeria so gut es ging über die Situation zu informieren. Durch seine Nervosität sprach er jedoch sehr schnell und abgehackt.
„Der Herr! Es geht ihm überhaupt nicht gut! Wir haben gestern einen Brief erhalten! Die Herrin! Sie ist verstorben! Der Herr ist nun am Boden zerstört.“
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Valeria blinzelte und versuchte, dem Sklaven zu folgen. Allerdings schien er sehr aufgeregt zu sein und so dauerte es einen Moment, bis die Botschaft hinter den Worten ganz bis zu der müden, jungen Frau durchsickerte. Das bleiche Gesicht verlor einmal mehr an Farbe und der fröhliche Ausdruck in Valerias Augen wich einem entsetzten Blick.
"Aemilia?" hakte sie nach.
"Was....aber...wie....?"
Sie verstummte und sah zu Boden. Sie hatte nie wirklich viel mit ihr zu tun gehabt, aber Aemilia war stets freundlich zu ihr gewesen und auch wenn sie nicht mehr Zeit gemeinsam verbracht hatten, so hatte Valeria Aemilia doch gemocht. Sie machte ein betrübtes Gesicht, weinte aber nicht. Ob sie dazu zu ausgelaugt war oder in diesem Moment einfach nicht richtig realisieren konnte, was das bedeutete, blieb fraglich. Als sie wieder aufsah. legte sie Cicero die Hand auf die Schulter.
"Cicero...wo ist Livianus jetzt? Bring mich zu ihm ja?" -
Cicero nickte eifrig.
"Er ist in seinem Zimmer Herrin! Folgt mir bitte!"
Er zeigte ihr den Weg zu Livianus Zimmer.
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....und Valeria folgte, während die Sklaven weiterhin ihre Sachen vom Wagen luden.
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Schließlich gelangten Valeria und Loki an der Porta an. Sie klopfte einige Male und wartete, dass jemand öffnete.
"Siehst du, alles halb so schlimm. Ein normales Haus, nicht der Hades." -
Darius öffnete und war erstaunt über den Gast, den dir Herrin da mitbrachte. Seines Wissens nach war das ein Germane. Aber er ließ sich nichts anmerken.
"Salve, Herrin! Trete doch ein! Kann ich etwas für dich tun, Herrin?"
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"Ah, Darius! Gut, dass du da bist. Das hier ist Loki, ein Cherusker. Er möchte ein Bad nehmen....könntest du alles richten lassen?" sagte sie und lächelte den Sklaven an. Mit Loki zusammen trat sie ein.
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Loki suchte die Hausfront nach verräterischen Zeichen von dämonischer Aktivität ab, fand aber nichts... so zuckte er die Schultern und wartete darauf dass etwas passierte, als Valeria an die Tür klopfte...
Die Tür wurde geöffnet, und ein Mann jüngeren Alters in schlichter Kleidung erschien und begrüßte Valeria mit Worten die Loki nicht vollkommen verstand... dämonisch sah auch er nicht aus, Loki würde sich wohl auf das Wort der Priesterin verlassen müssen... neugierig musterte er den Mann von Kopf bis Fuss... seltsame Kleidergewohnheiten hatten sie ja schon, diese Römer...
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Das wurde hier ein Auffanglager für Germanen. Zuerst Livia, dann dieser Cherusker, und dazu die zahlreichen germanischen Sklaven.
"Ja, Herrin."
Dann schloss er die Tür hinter Loki und eilte davon.
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Loki wurde mittlerweile knallrot weil es ihm unheimlich peinlich war dass man so ein riesiges Aufheben um seinen Hygiene-Status machte...
"Nicht... gut... können... Rhenus?? Ganz einfach. Wie immer. Kein... Arbeit!", meinte er mit verzweifeltem Unterton zu Valeria...
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.... eilt der Tribun direkt aus der Principia kommend zum Vestibulum des Praetoriums. Knapp grüsst er die Wachposten.
"Milites ! Ist ein Germane in das Praetorium herein gelassen wurden ? Ist der der Legatus anwesend ? Ich müsste ihn sofort sprechen !"
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