[Vestibulum] Der Eingang

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    Die Wache grüßte den Tribun militärisch.


    "Die Verwandte des Legaten hatte vorhin einen recht merkwürdigen Mann dabei Tribun. Aber da es sich ja um eine Verwandte handelt, habe ich mir nichts dabei gedacht. Der Legatus ist auch im Haus!"


    Der Soldat gab den Weg in das Haus frei und ließ den Tribunen passieren

  • Der Tribun wirft dem Wachposten einen vernichtenden Blick zu.

    "Und er in Begleitung des Imperators selbst gewesen wäre, ein merkwürdiger Mann, Cherusker noch dazu, wird nicht einfach so, ohne Überprüfung durchgelassen..."


    Er schüttelt den Kopf.

    "Du kannst die nächsten zwei Wochen darüber beim Latrinendienst nachdenken..."


    Dann betritt er das Praetorium.

  • Avitus kam mit dem weiblichen Discipulus am Eingang des Praetoriums an und nickte einem der Wachsoldaten zu.
    "Dies ist Discipulus Petronia Fabia, die zum Unterricht bei der Angehörigen des Legatus gekommen ist, Decima Valeria"
    meldete er der Wache. Nach dem Vorfall mit dem Germanen, einem Cherusker, der sich im Castellum in Windeseile gerüchteweise verbreitet hatte, war Vorsicht geboten.

  • Ruhig folgte sie ihm und hörte zu, wie er ihre Anwesenheit meldete. Sie hoffte, das sie bald herein konnte. Sie mochte ihre Lehrerin und vielleicht, so hoffte sie, konnten sie auch Freundinnen werden. Hier in Germania hatte sie nicht viele Leute..

  • Mit auf dem Rücken verschränkten Armen wartete Avitus geduldig ab, bis die Wachen ihre Zustimmung abgeben würden und musterte derweil mit strengem Blick und schweigend seine Begleiterin. Crispus' Schwester, wie klein die Welt doch war, bei den Göttern. Ob dieser wusste, dass seine Schwester im Castellum weilte? Avitus überlegte, ob er es ihm erzählen sollte, wollte Fabia eine eventuelle Überraschung aber nicht verderben und etschloss sich lieber zu schweigen...

  • "Das werde ich"
    sagte Avitus und gab seine gespielt strenge Mimik auf, als er Fabia anlächelte.
    "Er hat mit seinem Schreibzeug viel zu tun, aber ich denke, für seine Schwester wir man immer Zeit finden"
    sagte er freundlich. Dann setzte er seine strenge Maske wieder auf und begab sich zurück zur Haupttor des Castellums.

  • Crispus ging zum Praetorium. Er betrat es zum ersten Mal in seinem Leben und sah sich erst kurz um, bevor er zur Wache trat.
    "Salve, ich brauche einen Hausverwalter für einige Erkundigungen!"

  • Crispus sah zu dem Verwalter, der bestimmt ein Sklave war.
    "Ich brauche alle Zivilisten, die im Praetorium wohnen, sowie häufig hier herkommen müssen, damit sie in den Akten vermerkt werden können und einen Passierschein für die Porta bekommen!"

  • Ich runzelte die Stirn. Was war das nun wieder für eine Idee? Aber es stand mir nicht zu, zu kritisieren, also beließ ich es bei einem Nicken.
    "Alle Zivilisten. Gut. Da wären: Decima Valeria, die Großcousine des Legaten. Dann... Livia, eine Peregrina. Petronia Fabia, die Schülerin der Sacerdos. Hm....lass mal überlegen.... Sonst fällt mir keiner mehr ein. Vielleicht der Cherusker, aber ob der hierbleibt ist fraglich. Loki heißt der. Ansonsten fällt mir keiner mehr ein. Reicht dir das als Angabe?" fragte ich freundlich.

  • Der Mann schien nicht erbaut zu sein, wieder auf irgendwelche bürokratischen Spielchen eingehen zu müssen.
    "Ja, dann werde ich denen einen Passierschein ausstellen. Der Germane bekommt erstmal keinen.
    Wenn der Legatus sich einen neuen Sklaven kauft, musst du mir eben Bescheid geben!"

    Er salutierte und ging wieder davon - es gab wieder Arbeit!

  • Ich runzelte die Stirn. Der hatte ja gar nichts mitgeschrieben....sicher würde er die Hälfte wieder vergessen, wenn er diese Scheine ausstellte. Kurz fragte ich mich, ob sie den Passierschein für das Praetorium wohl "Passierschein A36" nennen würden, verwarf die Idee dann aber wieder und ging zurück in die Casa. :D:D:D

  • Ihre grünen Augen schimmerten vor Tränen, als sie mehr auf den Eingang zu rannte, als das sie normal ging, ihr Gesicht war mehr als käsebleich und die Augen gerötet. Ihr Atem ging hastig, der Brustkorb hob und senkte sich unter unterdrückten Schluchzern und sie bemerkte weder Marius, noch ihren Bruder - bis sie genau in Crispus herein lief und hart gegen ihren Bruder prallte.


    Das Schluchzen machte sich Luft und erklang rauh und herzzerreissend, doch Fabia brauchte einen Moment, bis sie begriff, das Crispus vor ihr stand. Und dann schlang sie die Arme um ihren Bruder und barg das Gesicht an seiner Schulter.

  • Bevor er jedoch verschwinden konnte, prallte eine junge Dame auf ihn. Er erkannte sie auf den ersten Blick gar nicht, aber als sie die Arme um ihn schlang, dämmerte ihm, dass es seine Schwester war.
    "Fabia! Was ist denn los?"
    sagte er. So hatte er sich das Wiedersehen nicht vorgestellt...

  • Sie brauchte einige Minuten, bevor sie sich zu einer Antwort durchringen konnte. "Das Kind.. das Kind ist tot." flüsterte sie. Es nahm sie mit, das Valerias Kind die Geburt nicht überlebt hatte. Sie vermochte nicht nachzufühlen, wie es Valeria gehen musste, doch es hatte ihr einen Stich ins Herz versetzt, einen Schock, das ausgerechnet dieses Kind, das Kind ihrer Lehrerin, das erste Kind, bei dessen Geburt sie anwesend war, nicht überlebte. War das ein Zeichen der Götter? Ein schlechtes Omen?


    Fabia schluchzte wieder leise und noch immer hielt sie das Gesicht an der Schulter ihres Bruders geborgen.

  • Crispus verstand überhaupt nichts.
    "Welches Kind? Hast du ein Kind verloren?"
    Er hatte noch nicht einmal gewusst, dass Fabia eines erwartet hatte - sie war doch noch nicht einmal verheiratet oder verlobt!
    Fragen über Fragen stellten sich in Crispus' Kopf...

  • "Nicht ich.." brachte sie leise hervor und blickte aus geröteten Augen in das Gesicht ihres Bruders. "Das Kind von Valeria." flüsterte sie und wischte sich über die Augen.


    Sie war traurig und verwirrt. Was bedeutete das, für sie, für ihre Ausbildung und wie ging es Valeria damit? Sie wollte es eigentlich gar nicht wissen. Sie fühlte sich irgendwie müde und schuldig an dem Tod des Kindes. Hätte sie doch nur besser helfen können.

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