[Centuriae] Unterkünfte I

  • "Probati, der Boden in dieser Unterkunft ist so dreckig, daß ich mir die Frage stelle, ob ich nicht gerade im Schweinestall gelandet bin. Offensichtlich scheint man sich noch nicht geeinigt zu haben, wer die Stube fegt, wenn der Rest den Schneematsch und Dreck am Schuhwerk mit reinträgt. Der Boden ist einer der kleinsten Nenner an denen alle gemeinsam arbeiten können. Und Sauberkeit und Ordnung und Disziplin sind Dinge, die uns von den wilden Germanen unterscheiden. Gut. ihr seid Probati, fangen wir ganz vorne an."


    Plautius, der den Centurio scheinbar nicht bemerkt hat, geht in eine Ecke und nimmt sich einen Besen.


    "Probati, um was für einen Gegenstand könnte es sich hier denn handeln? Und was kann man damit wohl machen?

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Crispus überlegte, ob er den Centurio vielleicht grüßen sollte, da dieser aber so passiv dastand, achtete er wieder auf den Optio, der ihnen eine Strafpredigt über saubere Böden hielt.
    Dabei war der Boden doch recht ordentlich! In seinem Haus in Tarraco hatte der Boden in seinem Cubiculum immer so ausgesehen...

  • Mela stand ebenfalls neben seinem Bett. Der Centurio gab eine ganz und gar beeindruckende Gestalt ab, wie er so in der Tür stand. Außerdem war es gar nicht mal so sehr dreckig, fand er. Aber das diente sicher der Disziplinierung, wie der Optio ihm beinahe umgehend bestätigte. Mela antwortete, als der Optio mit dem Besen vor ihm herumfuchtelte.


    "Zum Kehren, Optio!"

  • Oha, Stubenkontrolle, das konnte heiter werden. Schnell traten wir an und standen stramm als uns der Optio lautstark dazu aufforderte. Auch der Centurio wurde bemerkt, doch die Kontrolle selbst übernahm der Optio wohl allein. Als erstes gab es eine Predigt über den verschmutzten Boden, naja, wirklich sauber war er nicht, aber bisher hat sich noch keiner der Bewohner dieser Baracke darüber beschwert. Ich war gespannt wie es weitergehen würde...

  • Hart nahm der Optio die Probati rann,... er fand alles, was in der Stube nicht den Vorschriften entsprach.


    Dann, nachdem die Milites einen Anschiess bekommen hattem, den sie so schnell nicht vergessen würden, drehte er sie um.


    Der Centurio nickte nur, und beide verliessen die Unterkunft.

  • Crispus ließ den Anschiss über sich ergehen. Manchmal musste er dem Optio sogar zustimmen, manchmal war es allerdings wirklich übertrieben.
    Während seine Rüstung tatsächlich eine Säuberung vertrug, war es vollkommener Unsinn, deren Lage im Vorraum zu kritisieren...
    Als die beiden endlich wieder weg sind, holt er die Rüstung, um sie zu reinigen, während er noch schnell anmerkt "Regulus, kannst du kehren? Ich bin hier beschäftigt!"

  • Nach dem Training war ich völlig fertig. Alles in meinem Körper schmerzte. Am liebsten wäre ich samt Rüstung in die Pritsche gefallen und sofort eingeschlafen. Doch ich überwand meinen inneren Schweinehund und legte die Rüstung ab.


    Als ich mein Rüstung vor mir liegen hatte ergab sich für mich noch eine Aufgabe.


    "Ich glaubs einfach nicht" jammerte ich kurz vor mich hin und begann dann doch die verdreckte Rüstung zu reinigen. Ich wollte es nicht riskieren am nächsten Tag mit einer unordentlichen Rüstung vor den Centurio zu treten. Vom Besuch des Centurios und des Optios hingegen hatte ich gar nichts mitbekommen.


    Die Reinigung zog sich in die Länge, doch schließlich wurde ich doch noch fertig. Als alles fein säuberlich gereinigt, gefaltet und gestapelt war warf ich mich endlich auf meine Pritsche und schlief auf der
    Stelle ein.

  • Crispus packte sein Reinigungszeug aus. Den Lappen, das Öl, den zweiten Lappen, holte von draußen einen Wassereimer. Er begann, den Dreck mit einem feuchten Lappen zu entfernen. Dies dauerte, denn seine Lorica Segmentana bestand aus ziemlich vielen Teilen, die alle einzeln gesäubert werden mussten.

  • Endlich war die Rüstung sauber und glänzte. Jetzt nur noch etwas für die Wasserfestigkeit - Rost ist der Schlimmste Feind des Legionärs!
    Aus einem kleinen Fläschchen ließ etwas Öl auf den zweiten Lappen fließen und rieb die Rüstungsteile damit ein. Das war eine ziemliche Sauerei, denn das Öl verteilte sich auch auf die Finger...
    Deshalb nahm er nach dieser Arbeit jedes Teil mit einem dritten, sauberen Lappen zur Hand und polierte die Rüstung nun. Endlich war sie wieder frisch und rein!

  • Nachdem er endlich fertig war und die Rüstung ordnungsgemäß verstaut hatte, kehrte er in den Schlafraum zurück und warf einen Blick auf den schwelenden Herd.
    "Ich hab Hunger! Wer ist hier eigentlich der Jüngste? Ich bin 19!"
    Der Jüngste war immer der Koch - hoffentlich war er nicht der Jüngste! Er konnte miserabel kochen!

  • Niemand rührte sich. Na gut!
    "Nagut! Dann werde ich eben ausnahmsweise kochen!"
    Ein teuflisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Aber ich habe noch nie gekocht..."


    Dann schürte Crispus den Ofen in ihrer Unterkunft, ging in die Kammer und holte seinen Topf. *So...mal sehen* dachte er sich. Er blickte das Regal über dem Ofen an, auf dem ein Eimerchen mit gemahlenem Getreide stand. *Erstmal Wasser kochen*
    Also ging er hinaus und füllte seinen Topf. Dann setzte er sich auf sein Bett, um zu warten, was passierte.

  • Als das Wasser blubberte, goss Crispus das Mehl hinein, das sich verteilte. Er rührte und goss, bis ein Mehlbrei entstand.
    "Igitt! Wie macht man das nur??"
    Seine Kochkünste waren miserabel! Vielleicht sollte er es doch lieber bei einem Brot bewenden lassen...

  • Nachdem Crispus den Topf vom Feuer genommen hatte und wartete, dass das Mehl wieder trocknete, hatte er sich etwas Brot beschafft und begann zu essen. Seine Kameraden schienen keinen Hunger zu haben.
    So setzte er sich wieder auf sein Bett und genoss das harte Brot vom Vortag. Irgendwo hatte er einmal gehört: "Je schlechter das Essen, desto besser die Armee." Die Legion war eine sehr gute Armee!


    Nach einiger Zeit war er fertig und legte sich hin, um ein kleines Schläfchen zu halten.

  • Einige Tage später betrat Crispus erneut seine Unterkunft. Diesmal in strahlender Rüstung mit seiner Beförderungsurkunde in der Hand.
    Nachdem er seine Rüstung wieder losgeworden war, warf er sich auf sein Bett und begann, nach langer Zeit mal wieder einen Brief an seinen Onkel zu verfassen.


    Ad
    Titus Petronius Varus
    Casa Petronia, Tarraco
    Provincia Hispania



    Crispus Varum s.p.d.


    nach langer Zeit schreibe ich dir wieder. Mela und ich sind heute zum Legionarius befördert worden. Du kannst stolz auf uns sein!
    Zwar war die Ausbildung lang und hart, aber wir haben es geschafft. Ich durfte sogar bei einer Übung eine Abteilung anführen! Jetzt werden wir sehen, ob wir eine gute Sonderaufgabe finden, um nicht einfache Soldaten zu bleiben.
    Das Wetter hier ist noch immer miserabel, aber langsam scheint der Schnee weniger zu werden. Das Castrum erwacht aus seinem Winterschlaf. Wir warten schon sehnlichst auf die Kriegszüge, die es bestimmt geben wird, wo wir unsere Ausbildung endlich zu Geltung bringen können.


    Übrigens bin ich jetzt Klient meines Centurios Quintus Tiberius Vitamalacus. Er hat mich auch ausgebildet. Hier wird sicher alles gut laufen.


    Anbei habe ich noch eine Abschrift meiner Beförderungsurkunde gelegt, falls das Original abhanden kommt.


    Vale bene und grüße die Familia


    Crispus




    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    ERNENNE ICH DEN:
    PROBATUS
    MARCUS PETRONIUS CRISPUS
    LEGIO IX HISPANA



    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XII KAL MAR DCCCLVI A.U.C.
    (18.2.2006/103 n.Chr.)


    ZUM
    LEGIONARIUS
    MARCUS PETRONIUS CRISPUS
    LEGIO IX HISPANA


    FUER DEN ROEMISCHEN KAISER
    LEGATUS LEGIONIS
    MAXIMUS DECIMUS MERIDIUS


    Maximus Decimus Meridius
    Legatus Legionis



    Er rief Mela
    "Willst du unserem Onkel auch etwas schreiben?"
    Sie konnten vielleicht zusammen einen Brief schicken - das wäre billiger.

  • "Steht bequem, Männer. Glückwunsch zur Beförderung und dankt den Göttern, daß ihr eure Urkunden auf diese Weise bekommen habt. Meine Beförderung erfolgte quasi auf dem Schlachtfeld in einem Meer von Blut und Leichen."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Plautius Blick wanderte einen Moment in die Vergangenheit und sein Gesicht verzog sich schmerzvoll bei den Gedanken an die Schlacht. dann war er wieder gefasst.


    "ich habe aber noch einen Grund für meinen Besuch. Am ANTE DIEM V KAL MAR DCCCLVI A.U.C. (25.2.2006/103 n.Chr.) wollen der Centurio und ich auf die Jagd gehen. Ggf. werden uns weitere Offiziere noch begleiten. Dieses Angebot gilt auch für einige Milites als unsere Begleitung. Quasi eine freiwillige Übung in Sachen „Germanischer Wald im Winter“, Speerwurf und Bogenkunde. Im Optimalfall landet Frischfleisch auf dem Teller. Sofern Interesse besteht meldet Euch bei dem Centurio oder mir."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

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