Officium Scribarum (Anmedung für Termine bei den Duumviri)

Jakobus verneigte sich leicht.
"Sehr wohl, Herr. Ich gehe sofort!"
Eigentlich hasste er die neue Unterkunft. Die anderen Sklaven waren alle irgendwie...seltsam. Und viele von ihnen schienen ursprünglich als Lustknaben geplant gewesen zu sein.
Trotzdem - es war seine Pflicht, die Wünsche des Herrn zu befolgen!
Also marschierte er los zu ihrem Zuhause.

Nachdem der Sklave wieder verschwunden war, nahm Crispus endlich einen schönen Bogen heraus.
Dann holte er auch Tinte und Feder hervor und begann sorgfältig, die korrigierte Ordnung abzuschreiben. Er überlegte kurz, dann entschloss er sich, die Anordnungen zu numerieren. Das machte es übersichtlicher - nicht umsonst bestanden Gesetze aus Paragraphen und nicht aus großen Textblöcken!

Stolz sah er sich sein Werk an. Es war recht gut gelungen, wie er fand.
Er würde es gleich noch einmal abschreiben, um es in das Archiv zu legen, dann sofort gehen, um es am Forum aufzuhängen.

Durus schloss endlich sein Büro. Morgen würde er nach Rom reisen, um sich bei den Vigiles wegen der siphones zu erkundigen. Also hängte er eine Tafel an die Tür:

Dann verließ er sein Büro.

Durus war wieder da. Er betrat sein Büro und registrierte die Nachricht von Callidus. Sie waren also unbewusst beide gleichzeitig in Roma gewesen...

Dann setzte er sich und erkannte, dass neben der Nachricht noch ein ganzer Stapel Akten da waren. Scheinbar waren all die Dinge, die sonst an den Magistrat gingen, in sein Büro weitergeleitet worden...

Er seufzte auf und nahm sich das oberste Schriftstück. Er las "BESCHWERDE WEGEN DER MARKTORDNUNG"
Natürlich. Regeln waren da, um gebrochen zu werden! Und Händler hatten sich noch nie mit Gesetzen anfreunden können!
Also begann er zu lesen und holte dann einen Bogen hervor, um eine Antwort darauf zu verfassen - natürlich verbunden mit einer Bußgeldforderung!

Nachdem er etwas an den ganzen Beschwerden über die Marktordnung gearbeitet hatte, machte er erst einmal Pause.
Ob er einen Bericht über die Reise anfertigen sollte? Aber der Magistratus würde sicherlich bald wieder kommen...
Erst einmal ging Durus nach draußen. Es war ein schöner Tag und er wollte etwas von der Wintersonne mitbekommen...

Als er so durch die Stadt spaziert war, war ihm aufgefallen, dass es hier viel zu viele Stellen gab, an denen Bekanntmachungen usw. ausgehängt wurden. Also begann er sofort, eine Anmerkung für den Magistratus anzufertigen.

Dann stand er auf und brachte den Brief direkt in das - wenn auch geschlossene - Büro des Magistrats.

Durus kam gedankenversunken in das Officium. Der Magistratus war noch immer nicht zurück, aber heute lag Post auf dem Tisch, die sehr dringend aussah. Also nahm er die Post und öffnete sie.

Durus lehnte sich zurück. Der Magistrat war nicht da, aber die Sache schien zu eilen - zumal er gestern in dem Stapel bei den Plänen von neuen Gebäuden mehrmals von Baustoffforderungen gehört hatte, die in Syria eingekauft werden konnten. Außerdem war er ja zur Zeit für dieses Ressort verantwortlich, bis der Magistrat zurückkam...
Vielleicht war es Zeit für einen neuen Ausflug...

Rasch setzte er einen Brief für den Magistrat und einen für seine Familie auf.

Dann suchte er noch die Voranschläge für den erwarteten Verbrauch und die Preiserwartungen heraus und las sie im Gehen...
Dazu hängte er wieder die Tafel an die Tür, um Besucher gar nicht erst warten zu lassen und verließ das Officium.

Durus betritt nach langer Zeit wieder sein Officium. Das CLAUSUM-Schild hat bereits eine dünne Staubschicht bekommen und als er sich umsieht, muss er feststellen, dass sich auch keiner der zahlreichen Angestellten um die Reinlichkeit seines Büros gekümmert hat.
In Gedanken verdammt er kurz diese faulen Sklaven, dann setzt er sich und betrachtet den Stapel an Akten, der noch keine Staubschicht aufweist.
Mit einem Seufzen schlägt er den ersten Codex auf, dann fällt ihm ein, dass er sich vielleicht bei seinem Dienstherrn melden sollte. Schließlich hatte er gute Neuigkeiten.
Sofort springt er wieder auf und eilt zum Büro des Duumvir.

Nachdem er sich einige Male in der Stadt nach der Curia durchfragen musste, weil er sich wegen der kompetenten Wegbeschreibung der Torwache ein paar Mal verlaufen hatte, stand Decius endlich vor dem Officium des Stadtschreibers und klopfte an die Tür.

Durus saß über seinen Akten und ließ ein
"HEREIN!" vernehmen, als es klopfte.
Sicher wieder einer dieser Bediensteten, die ständig neue Arbeit heranschafften...

Decius öffnete die Tür und betrat das Officium.

"Salve! Ich bin Marcus Decius, der neue Scriba der Regio. Ich bin hier, um mich vorzustellen."

Durus blickte auf und betrachtete den Mann, der vor ihm stand, dann nickte er.
"Schön. Ich bin Manius Tiberius Durus, Scriba von Misenum. Kann ich dir helfen?"
Seine Stimme klang nicht unfreundlich, aber auch nicht freundlich. Es war eher ein kühler Geschäftston - Durus war eigentlich gerade beschäftigt und ließ sich nicht gerne stören, aber er war nunmal so gut wie der Ianitor der Curia.

"Ich möchte den Duumvir sprechen und mich vorstellen. Kannst Du mich anmelden?"

Der Scriba gefiel Decius. Geschäftsmäßig und sofort auf den Punkt ohne Geplänkel.

Callidus trat in das officium des Durus und grüßte den Mann, der dort stand.

> Salve! Ich denke, dass bin ich. <

Dann wandte er sich an Durus.

> Ich habe hier noch die Lizenzvergaben. Schau sie dir an, falls jemand eine kaufen möchte. Du kannst sie noch im Archiv einsortieren. <

Dann schaute Callidus den Fremden mit einem Lächeln an.

Verwirrt schaute Decius Callidus an.

Äh ja. Salve! Ich bin der neue Scriba der Regio. Hast Du ein wenig Zeit für mich?"

> Aha, neues Personal des Comes! Bitte, folge mir <

Durus kommt gar nicht dazu, den Duumvir zu grüßen, da ist er auch schon wieder verschwunden. Also wendet er sich wieder seiner Arbeit zu: Anträge aller Art...

Stolz stolziert Durus in sein Büro und sucht seine Habseligkeiten zusammen. Ein Bediensteter hat gemeldet, das neue Officium sei bezugsfertig.
Er nimmt sein Schreibset, das er einst von seinem Vater geschenkt bekommen hat und seinen Aktenstapel, dann verabschiedet er sich von dem noch immer unzureichend gesäuberten Büro und entfernt das Türschild, das das Büro als das Seinige ausweist.
So begibt er sich fröhlich in sein neues Officium.

Octavianus kam zum Officium des Scribas und Klopfte an:

"Klopf klopf"