[Officium II] Magister Scriniorum - Manius Matinius Fuscus

  • Plautius hatte sich in volle Montur geworfen und war nach CCAA geritten. Nach der Nachricht von Agrippa und dem Ableben von Crassus war es Zeit einfach mal wieder Bruder Fuscus zu besuchen. Letzterer arbeitete ja in unmittelbarer Umgebung.


    Man hatte ihm den Weg zu seinem Officium erklärt. Hoffentlich erkannten sie einander noch. Plautius klopfte.


    *KLOPF*KLOPF*

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Er war am Morgen erst wieder an seinem Arbeitsplatz angekommen und hatte unendlich viel Arbeit vorgefunden. Naja, kein Wunder, schliesslich war er zwei Wochen länger fort geblieben als geplant.
    Er machte gerade eine Pause beim Durcharbeiten der Unterlagen und dachte an früher zurück, Agrippa, Crassus, Plautius, er... und war so in Gedanken vertieft, dass er fast das Klopfen überhört hätte. "Herein?!"

  • Er betrachtete den Mann vor ihm und dachte, ihn würde der Schlag treffen. Naja, nicht wirklich der Schlag, aber ein wenig erstaunt war er doch. So nah waren sie nun schon so lange zusammen, aber irgendwie kamen sie bisher nie dazu sich zu besuchen. Dennoch war er erfreut seinen großen (?) Bruder zu sehen und stand auf um ihn mit einer Umarmung zu begrüßen. "Salve Camillus! Es ist schön Dich zu sehen! Und auch Du lebend und gesund!" Er hielt ihn noch einen Augenblick bei den Schultern und musterte ihn eingehend. "Es ist lange her, besonders, wenn man bedenkt, dass wir nur wenige tausend Schritte auseinander leben und arbeiten. Nimm doch Platz! Darf ich Dir was zu Trinken anbieten? Wein? Bier? Met? Wasser?"

  • "Danke. Ich nehme nur Wasser. Und ich gestehe es. Ich hätte dich schon viel früher besuchen können. Aber es gab viel zu tun und ein gewisser Abstand zur Familie tat mir auch gut, zumal Agrippa und ich uns zunächst wegen meinem Eintritt in die Legio sehr uneinig waren. Die Tage erreichte mich mit ziemlicher Verspätung ein Brief, der mich dann doch aufgeschreckt hat. Crassus ist tot! Weißt du schon was näheres über seinen Tod? Die Umstände und wann?"

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  • Er reichte ihm einen gefüllten Becher und hörte zu, schüttelte dann traurig den Kopf. "Nein, ich bedauere. Ich war zwar in Tarraco, aber da kam auch nur die Nachricht vom Aedilen, dass er verstorben sei und die Betriebe verteilt werden müssten. Aber welche Umstände dazu führten kann ich leider nicht sagen. Agrippa wollte ein Schreiben aufsetzen um es zu klären. Sein Sohn Metellus," er dachte einen Moment an den Mann, der ihm nicht immer sympathisch rübergekommen war. "Überaus engagiert," vielleicht auch zu engagiert. "Wollte sich um die Trauerfeierlichkeiten kümmern, die leider erst nach unserer Abreise stattfinden konnten."

  • „Gut. Dann warten wir also auf Nachricht von Agrippa oder Metellus wann und wo die Trauerfeierlichkeiten sind. Ich versuche es in der Legio so einzurichten, dass ich dorthin reisen kann, zumal ich einige Dinge auch mal mit Agrippa und Metellus besprechen möchte. Letzterer hat mir einen Posten in Tarraco angeboten. Allerdings bin ich mir hier nicht sonderlich sicher, ob das was für mich wäre. Sicher vom Prestige her schon, aber ich habe auch in der Legio noch 2 weitere Posten im Auge, die mich reizen würden. Und ohne Grund bist du hier in Germanica ja auch tätig, anstatt in Tarraco.


    Unser Neffe Metellus ist zu engagiert? Wie meinst du das? Er ist Duumvir von Tarraco, wie ich weiß, und bestimmt schon „Senator in Lauerstellung“, wenn er nach dem Vater kommt.“

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  • "Tu das, ich weiss nicht, ob ich noch einmal frei bekommen werde, fürchte eher nein, in nächster Zeit steht hier sehr viel an." Er trank einen Schluck und horchte auf. "Ein Posten in Tarraco? Da wäre für Dich doch nur der des Regionarius, nehme ich an? Ist das denn ausfüllend für jemanden wie Dich?" Er versuchte sich seinen Bruder als solchen vorzustellen und es fiel ihm irgendwie schwer.
    "Ja, das ist er und ich kann mir gut vorstellen, dass er noch hoch hinaus will, aber man hat den Eindruck, er hat alles mit dem goldenen Löffel gefüttert bekommen. Ich glaube, er musste nie wirklich um was kämpfen, nie sich das wirklich verdienen. Vieles tut und hat er nur auf Grund seines Namens und das macht ihn, meiner Ansicht nach, überheblich. Er ist wohl ein netter Bursche, aber dabei auch, nun, sagen wir etwas borniert. Wie er sich darüber aufgeregt hat, dass der Aedil eine solche Frechheit besessen hätte, einfach nur einen Brief wegen der Betriebe von Crassus zu schicken und nicht schonender das Ganze mitzuteilen, da fragt man sich, ob Metellus eigentlich auch über seinen Tellerrand hinweg sieht. Dem Argument gegenüber, dass der Aedil wohl schlecht wissen kann, dass wir bis dahin noch gar keine Nachricht hatten von seinem Tode und er nur seine Arbeit nach einem entsprechenden Muster macht, war er so gar nicht irgendwie aufgeschlossen sondern hat lieber weiter gewettert." Er zuckte kurz die Schultern. "Ausserdem fürchte ich, dass Metellus ein noch größerer Republikaner ist als es Agrippa je war."

  • "Ja, er hat mir im Schreiben diesen Posten in Aussicht gestellt, aber ich sehe das nicht so einfach wie er. Auch wenn "unsere guten Beziehungen zum Proconsul" das regeln sollten. Ich glaube, daß man damit jemanden bequem an Tarraco binden kann. Und die Stelle wird gut bezahlt, aber Geld ist nicht alles. Außerdem bin ich dann näher bei Agrippa und er findet garantiert eine passable Frau für mich und das Heiratsthema kommt mal wieder auf.
    Ich will es abhängig machen, wie es hier in der Legio weiter geht. Ich will ja nicht mein Leben lang Centurio bleiben. Und wie sieht es bei Dir aus?


    Hm, Metellus ist halt mit dem ganzen Reichtum unserer Gens aufgewachsen. Er lebt im Schatten von Agrippa und wurde über diesen oft definiert und wird es vermutlich immer noch. Gleichzeitig hat er alle Ressourcen an der Hand und sieht wie das Spiel der Mächtigen funktioniert. Und will mitspielen. Seine "Borniertheit" ist vielleicht nur ein Versuch sich selbst zu definieren!
    Er hat sich halt nicht aus der Aura des Vaters lösen können. Bleibt abzuwarten, was passiert. Mir geht es ohne die goldenen Löffel unserer Gens auch gut. Nur die Zeit als Probatus war sehr hart. Und bis dato bin ich nicht im Ritterstand. He, ich dürfte damit das schwarze Schaf der Familie sein. Das mit dem Aedil hätte mich nicht aus der Fassung gebracht. Dafür habe ich in der Legio zuviel erlebt.
    Wie meinst du das mit dem "noch größeren Republikaner"? Glaubst du es wird Ärger geben?"

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  • "Er sieht immer alles leicht mit dem Namen des Proconsuls," seufzte er und hörte den restlichen Worten zu. "Du willst immer noch nicht heiraten?" grinste er. "Ich muss gestehen, mittlerweile bin ich soweit, dass ich daran denken könnte. Und..." Er wurd etwas rot und schwieg einen Moment.
    "Bei mir? Nun, ich bin hier zufrieden und glücklich. Irgendwann werd ich mich vielleicht auch hier oder in Mogontiacum zur Ruhe setzen. Ich habe Germanien lieben gelernt und mein Aufenthalt zu Hause hat mir gezeigt, dass dies mehr zu meiner Heimat geworden ist als alles andere."
    Er trank einen Schluck und sah nachdenklich in den Becher. "Vielleicht würde es unserem Neffen mal ganz gut tun, wenn er eben nicht mit dem goldenen Löffel gefüttert würde. Aus uns ist auch was geworden, obwohl wir nur mit dem, was wir konnten voran kamen und nicht wegen dem Namen. Oder wurdest Du je dafür begünstigt, dass Dein Bruder ein Consul, Censor und nun auch Proconsul ist? Ich jedenfalls nicht und trotzdem bin ich jetzt da, wo ich bin und glücklich. Was den Ritterstand betrifft, den hab ich wohl auch nur durch Zufall und einen Fürsprecher erlangt. Wäre Flavius Duccius Germanicus damals nicht Quaestor Principis gewesen und ich fürs Theater zuständig gewesen, wäre ich wohl auch noch nicht im Ritterstand. Und ich seh in Dir kein schwarzes Schaf, mein Lieber. Nicht jeder wird Centurio und mal ganz ehrlich, ich hätte im Militär nicht mal über den Probatus hinaus geschafft," zwinkerte er.
    Als die Frage bezüglich des Republikaners kam, nickte er. "Ich habe das Gefühl, er versucht zwar alles um den Eindruck zu erwecken Kaisertreu zu sein, aber vieles spricht dafür, dass er mancherorts nicht den Mund halten kann und er nur an den Falschen geraten muss. Gerüchten zufolge, wurde Agrippa zum Beispiel auch nur ein Procurator unterstellt, weil er dem Kaiser zu republikanisch ist. Wenn das stimmt, dann haben alle Matinia, aber eben vor Allem die Beiden ein Problem auf Dauer."

  • Per Hauspost 8) landete eine Einladung auf dem Schreibtisch des Mag Scrin...



    An
    Manius Matinius Fuscus


    Salve Magister,


    anlässlich der Quinquatrus Mincusculae ante diem ID IUN DCCCLVI A.U.C. (13.6.2006/103 n.Chr.) findet im Praetorium in Colonia Claudia Ara Agrippinensium ein kleines Bankett statt, zu welchem ich dich und eine Begleitung deiner Wahl hiermit herzlich einladen möchte.


    gezeichnet,


    Germanica Aelia
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  • Er dachte schon eine Weile nach und war tief in Gedanken verhüllt. Und er war sich sicher, dass es Zeit wurde, dass er das, was ihm so Gedanken machte, mit einem Bruder besprechen musste. Vielleicht hatte der eine Idee. So setzte er sich hin und verfasste ein kleines Einladungsschreiben, beschloss aber selber zum Castellum zu gehen und ihn persönlich einzuladen, so er dort war, sonst musste das Schreiben reichen.

  • Leise vor sich hinpfeiffend, eine Karte vor sich liegend und eine Wachstafel saß er über seiner nächsten Strecke für die Regiorundreise. Eigentlich wollte er momentan gar nicht fort von hier, aber die Arbeit und er versuchte eine zusammen zu stellen, welche ihm entweder regelmässiges Zurückkehren nach CCAA ermöglichte oder aber zumindest eine recht kurze Zeit nur beanspruchte.

  • Ein paar Berichte ging er noch durch, ehe er die Liste vollendete. Die Comes hatte auch keine besonderen Wünsche gehabt, so konnte er die Reise frei gestalten, sehr angenehm. Nachdenklich sah er noch einmal drauf und verglich mit der Karte, ehe er drei Orte miteinander austauschte. Ja, so war es besser und es musste nur noch geklärt werden, wer ihn begleiten würde. Dazu begab er sich ins Officium des Regionarius.

  • Er saß in seinem Büro und sah auf den ausnahmsweise mal komplett aufgeräumten Schreibtisch. Schon komisch. Bis vor Kurzem war er noch überlagert mit Berichten, Korrespondenz und sonstigem, aber nun war er fast wie leergefegt. Das Fest war vorüber, die Regioreise auch und langsam bereitete man sich überall schon auf den Herbst und den Winter vor. Die Berichte waren fürs Erste überall abgegeben, und ja, irgendwie für ihn mal nichts zu tun. Er fragte sich, wie lange das anhalten würde. Wahrscheinlich nicht länger als drei Tage, bis sich alles wieder hier stapeln würde. Aber sollte ihm nicht mal unrecht sein. Wobei mehr Zeit für sich und Titiana fand er noch viel rechter, dachte er schmunzelnd und verfiel ein wenig in Gedanken.

  • Da es keinen Comes mehr gab, kümmerte nun auch er sich um die Post dessen und so kam ihm ein Brief seines Bruders in die Hände. Einen Moment lächelte er, als er diesen erkannte, seufzte dann aber, als er den Inhalt las. Dann legte er ihn zur Seite zum bearbeiten und arbeitete die anderen Dinge durch. Zum Schluß brach er zu einem Gespräch mit dem Regionarius auf.

  • Er hatte ein paar Dinge zusammengepackt und auch einige Unterlagen dabei. Nun würde er nach Mogontiacum aufbrechen, da er mit dem LAPP reden musste. Er hoffte, dass Titiana ihn begleitete und auf dem Weg nach Hause um auch da noch das ein oder andere zu packen, hängte er ein Schreiben aus.


    Der Magister Scriniorum befindet sich derzeit in Mogontiacum. Seine Vertretung übernimmt Plinius Verus.

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