[Ante Castellum] Taberna

  • Sie schien kaum mehr zu stoppen und erzählt und erzählte. Er wurde nachdenklich. vermutlich hatte sie schon seit ihrer Kindheit nichts anderes getan als zu stehlen. Und dass sie darin erfolgreich sein musste, konnte er sich denken. Es half alles nichts. Wieso hatte er sie nur gesehen? Warum war sie ihm aufgefallen? Warum war er ihr gefolgt?


    "Trink Deinen Wein..."


    sprach er nur trocken und blickte sie an. Er würde sie mit ins Castellum nehmen und für ein paar Tage einsperren, bis sie zur Vernunft kam. Vielleicht würde es ihr eine Lektion sein.

    Primus Pilus der Legio IX
    I. Centurio der I. Cohorte

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  • Ihre Augen blitzten bei seinen Worten gefährlich. Seine Stimme hatte sich insofern verändert, dass es ihr gar nicht gefiel. Sie klang entschieden und die Wahl seiner Aussprache - im Befehlston - verhieß nichts gutes. Sie stützte sich vom Tisch ab und stand ihn anlächelnd auf.


    "Ich danke jedenfalls für das nette Gespräch!"


    Da erklang plötzlich hinter dem Centurio eine Stimme, die Stimme einer Dame, die recht laut rief und ihren Mann am Arm zog.


    "Da, das ist das Miststück!"


    Dierna sah zu ihr und erkannte sie augenblicklich wieder. 'Mist' dachte sie. 'Nun muss ich mich aber beeilen.' und drehte sich auf dem Absatz um, um herauszueilen. Verflucht aber auch, sie hätte in Mogontiacum bleiben sollen. Von wegen hier war sie sicher..

  • Verdammt! schalt er sich. Warum hatte er nicht aufgepasst.... Als sie sich erhoben hatte, war er noch sitzen geblieben. Erst als plötzlich eine Stimme quer durch die ganze Taverne zu hören war und das Mädchen vor ihm meinte, erhob auch er sich schnell und blickte sich um. Eine Frau und ein Mann standen in dem Raum und zeigten in seine Richtung, meinten das Mädchen. Das Mädchen, dass schon die Flucht angetreten hatte.


    "Ich kümmer mich darum!"


    brüllte er in einem kommandierenden Ton und eilte ihr nach. Der Mann blickte verdutzt und zwei Männer in der Nähe der Türe drückten diese schnell zu. Wenn sie nun nicht sofort in Richtung des Hinterausgangs verschwinden würde, hätte er sie noch hier in der Taverne gefasst.

    Primus Pilus der Legio IX
    I. Centurio der I. Cohorte

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  • Doch Dierna war intelligent und flink genug, sogleich die Richtung zu wechseln und stürmte in Richtung des Hinterausganges. Sämtliche Gespräche waren spätestens bei den Worten des Centurios gestoppt: Das Geschehen war doch viel spannender. Doch helfen tat niemand, ihr in etwa den Weg versperren. Viele hier kannten ihre Situation und verhielten sich neutral. Andere wiedrum waren zu überrascht um etwas zu machen.


    Sie hingegen visierte die Tür an und riss diese auf um stolpernd die Schwelle zu übertreten. Ihr Herz hämmerte heftig gegen ihre Brust: In einer so bedrohlichen Situation war sie bislang noch nie. Als sie an einem Gang hinter der Tür angelangte, überlegte sie fieberhaft in welche Richtung sie laufen sollte und sie entschied sich für die rechte und die hinterste Tür ebenfalls zur Rechten. Da! Ein Fenster. Auch gut, es muss ja nicht immer eine Tür sein. Sie rannte darauf zu, doch sie bekam es nicht auf. Hektisch riss sie am Griff, bis es endlich nachgab...

  • Da hatte er sie auch schon erreicht und mit seiner schweren Hand am Mantel gepackt. Mit einem kräftigen Zug riss er sie von dem Fenster weg und schleuderte sie zu Boden. Sofort ging er in die Knie, um sie zu überwältigen. Für heute wäre sie genug davon gelaufen.


    "So nicht!"


    sprach er und drückte ihr sein Knie auf die Brust.

  • Sie hatte gerade einen Fuß auf die Fensterbank gesetzt um hinauszuspringen, doch da wurde sie plötzlich zurückgerissen und landete hart auf den Boden. Noch ehe sie aufspringen konnte hatte sie ihn über sich und sein Knie in ihre Brust gestemmt, was sie einmal heftig Luft kostete. Sie stemmte ihre Hände gegen sein Knie um ihn von sich herunterzubekommen, doch es wollte ihr scheinbar nicht gelingen - sie war zu schwach. Aber sie war eben keine Kämpferin, sondern eine... Diplomatin?


    "Geh..."


    Presste sie heraus.

  • "Vergiss es!"


    sprach er und drückte das Knie noch härter gegen ihre Brust. Mit seiner rechten Hand tastete er ihren Körper ab, auf der Suche nach einer Waffe. Mit der linken umklammerte er ihren rechten Arm um eine Gegenwehr zu vereiteln.

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  • Sie hustete auf und schnappte nach Luft. Aus zornesfunkelnden Augen sah sie zu ihm auf. Langsam fühlte sie es wie so oft in sich hochkochen und sie begann ihre Beherrschung vollends zu verlieren: Sie bekam Angst. Doch sie durfte den Kopf nicht verlieren, sie würde hier nicht rauskommen, nicht mit roher Gewalt. Und er durfte den Dolch nicht entdecken. Eine alte Nummer, bei der die Chance auf Gelingen bei 30 Prozent stand, wenn überhaupt. Sie entspannte ihren Atem. Sie musste sich beruhigen, sonst brachte es nichts.


    "Bitte..."


    sagte sie leise und in einem Tonfall, der ihm deutlich 'etwas' signalisieren sollte. Eine Hand, ihre linke, hob sich und legte sich - allerdings sanft und nur sehr leicht - auf die rechte Seite seines Halses...

  • Wie er sie so abtastete spürte er unter dem Stoff der Kleidung ihre Weiblichkeit. Sie hatte kleine, harte Brüste und erst jetzt wurde ihm bewusst, was er hier tat. Er wollte schon etwas verlegen werden, als sie plötzlich ihre Energie aus ihrem Körper nahm. Er spürte wie ihre Anspannung wich, von einem Moment auf dem anderen. Dann legte sie ihren freien Arm an seinen Hals.


    Irritiert blickte er sie an. Sie war eine Frau. Wirklich eine Frau.


    "Mmm... Du trägst keine Waffe bei Dir?"


    fragte er sie etwas verlegen und er entsann sich, dass er schon lange keine Frau mehr gehabt hatte.

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  • "Scheint so..."


    sagte sie in unverändertem Ton. Diese Rolle die sie nun spielte hätte niemand der sie kannte je für möglich gehalten. Noch weniger, dass es nicht das erste Mal war. Und es ist bislang auch ihr Geheimnis geblieben. Es gab am Ende niemanden mehr, der es hätte erzählen können, denn ein Mal von den beiden Versuchen war sie jemanden auf den Leim gegangen und nach alledem hatte er versucht sie zu töten, was allerdings misslungen war, da sie schneller reagiert hatte. Sie wollte nicht mehr töten. Sie würde stattdessen abwarten, wie es sich entwickelte.


    "Vielleicht solltest du die deinigen auch ablegen?


    sagte sie in vorsichtigem Tonfall, sie wollte nicht zu rasch zzu aufdringlich werden. Sacht kraulte sie seinen Hals...

  • Er spürte wie das Verlangen in ihm wuchs. Ihre Hand in seinem Nacken, sein Knie auf ihrer Brust, seine linke Hand ihr rechtes Handgelenk umfassend. Seine rechte Hand an ... ihrem Hals. Sie war ihm ausgeliefert. Und sie spielte. Er wusste, dass sie eine Rolle spielte und konnte sich doch nicht gegen das Verlangen wehren. 'Reiß Dich zusammen!' dachte er und er stärkte noch einmal den Griff seiner linken Hand. Er musste ihr schon weh tun, dachte er. Sie hatte so schönes Haar.


    Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.

  • Sie versuchte den Schmerz in ihrem Handgelenk zu ignorieren, auch wenn sich ihr Gesicht für einen Moment verzogen hatte. Doch sie durfte jetzt nicht abweichen, die Chancen standen einfach zu gut. Sie übte sachten Druck in seinem Nacken aus um seinen Kopf zu sich herunterzuziehen. Doch da er sich noch immer etwas versteifte, begann sie stattdessen mit ihrem Finger seinen Hals entlang bis zu seiner Schläfe und von dort zu seiner Brust zu streichen.


    "Entspann dich..."

  • Er war sich der Gefahr bewusst, doch er verdrängte sie. Langsam beugte er sich nach unten und küsste ihren Hals. Erst langsam, dann nocheinmal. Der Druck seiner linken Hand wurde sanfter, bis er sie losließ und ihren Arm entlang strich.


    "Wehe, Du legst mich rein..."


    raunte er noch und vergrub dann seinen Kopf zwischen ihren Brüsten. Sie war eine Frau. Eine Verbrecherin zwar, eine Diebin, doch wer würde bei ihrer Kindheit nicht stehlen? Und was waren acht Sesterzen, wenn es um das nackte Überleben ging?


    "Lauf ja nicht weg..."


    raunte er wieder und nestelte an ihrem Brustband.

  • "Ja, das könnte ich wohl..."


    raunte sie zurück und schloss die Augen bei seinen Berührungen. Schloss die Augen, doch öffnete leicht den Mund um aus diesem zu atmen. Bei seinen Küssen reckte sie ihren Hals leicht nach hinten und bot ihm mehr Fläche...


    "Warum allerdings sollte ich fortlaufen? Gib mir halt keinen Grund dazu..."


    hauchte sie leis. Doch, irgendwie hatte sie es auch vermisst, auch wenn sie sich dies nur sehr schwer eingestand. Als er die ersten Anzeichen machte, sie auszuziehen, stützte sie sich mit den Händen hab um in etwa auf seiner Höhe zu sein. Vielsagend lächelte sie ihn an und küsste ihn sachte am Hals, während sie ihn gewähren ließ. Doch eine Hand entbehrte sie als Stütze um an der Innenseite seines Oberschenkels entlangzustreichen. Sie musste ihn 'binden' ehe er sichs doch anders überlegte. Und ewig wollte sie nun auch nicht hier sein...


  • "Arggggg! Du Hündin!"


    brüllte er und wand sich auf dem Boden. Hatte sie ihm doch wie eine falsche Schlange einen Dolch in den Oberschenkel gestossen. Mit geweiteten Augen blickte er auf den Griff, Blut floss aus der Wunde und stürzte sich auf den Boden. Dann blickte er sie an. Wie sie halb nackt vor ihm stand, ihre Kleider zusammenraffte und sich in das andere Eck des Zimmers zurückzog.


    "Du falsche Schlange! Du Hure!
    Du hast mich benutzt!"


    fauchte er und versuchte sich zu erheben, doch es gelang nicht. Erst vor wenigen Momenten hatte er sie noch geliebt, mit hektischen Stössen Jahre voller Leidenschaft nachgeholt und nun, nun strömte sein Blut über seine Beine.


    Wieder versuchte er sich aufzurichten. Es gelang nur mit äusserster Not.

  • Rasch schlüpfte sie wieder in ihre abgetragene Tunika, ihn nicht aus den Augen lassend. Eben noch hatte sie ihn verführt und schon jetzt begann sie es zu bereuen, dass sie es hatte zuende kommen lassen und erst dann reagiert hat. Schnell warf sie sich wieder ihren Mantel über, zog die Kapuze jedoch noch nicht ins Gesicht. Sie sah ihn an, noch immer ein wenig unregelmäßig atmend und den Dolch in der Hand. Er war noch blutig.


    "Das ist typisch Mann..."


    Doch ihr allzu typisches Grinsen wollte einfach nicht in ihr Gesicht kehren. Er stand zwischen ihr und dem Fenster und durch den normalen Gang konnte sie nicht. Am Ende waren da Soldaten. Und aus eben diesem Grund musste sie auch so schnell wie möglich an ihm vorbei, ehe er mit seinem Geschrei alle aufmerksam machte.


    Vor ihm hatte sie nichts zu befürchten, davon ging sie jetzt einfach aus. Also stürmte sie hektisch auf das Fenster zu und schwang sich über das Sims. Nein, sie wollte ihn nicht töten auch wenn es ihr vielleicht jetzt möglich war. Sie hatte sich schließlich in eine so dumme Situation gebracht und er hatte seine Pflicht getan. Er hatte ihr mit seiner Naivität schon genug zugespielt. Außerdem hatte es ja auch ihr Spaß gemacht.


    "Hoffentlich tut es weh!"


    rief sie ihm noch über die Schulter zu und barg ihr Antlitz wieder unter der Kapuze. Sie musste hier weg und zwar bald. Sie ging wieder langsam, durfte nicht hektisch wirken...

  • Ohnmächtig musste er mit ansehen, wie sie an ihm vorbeistürmte und durch das Fenster den Raum und die Taverne verließ. Er versuchte noch sie aufzuhalten, doch wie er sich nach ihr ausstreckte, verlor er das Gleichgewicht und stürzte. 'Verdammt' dachte er und griff nach seinem eigenen Dolch. Mit einem schnellen Schnitt hatte er aus seinem Mantel einen Streifen geschnitten und sich eine Schlinge gemacht. Geübt legte er sie über die Wunde und zog sie zu.


    Mit schmerzhaftem Gesicht erhob er sich und wankte zur Türe.
    Öffnete sie und schrie:


    "Das Mädchen! Schnell!
    Sie flieht aus der Taverne! Ergreift sie!"


    Dann kehrte er um, zurück in das Zimmer. Wollte ihr aus dem Fenster folgen und blieb stehen. Sie hatte ihr Brustband zurückgelassen. Er starrte es an. Erst jetzt hatte er es im Eck des Zimmers entdeckt. Langsam ging er hin, bückte sich so gut es ging und hob es auf. Mit einer schnellen Bewegung verschwand es unter seinem Mantel.

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  • Sie hörte seine Rufe, obwohl sie sich schon einige Schritte von der Taverna entfernt hatte. Ihr Herz pochte vor Angst und ohne dass sie es bemerkte wurden ihre Schritte schneller.


    Sie sah nicht nach hinten, sah nur nach vorn. Sie musste zu diese Sextus, unbedingt. Vielleicht konnte er ihr helfen. Nun hatte sie wirklich Verfolger die man auf keinen Fall unterschätzen sollte. Hoffentlich war der Vorfall unwichtig genug um nicht an verschiedenen Stellen von ihr zu berichten...

  • Lange stand er noch in dem Raum und stützte sich an eine Wand. Als er einsah, dass es keinen Sinn machen würde, ihr durch das Fenster zu folgen, verfluchte er sich selbst und die Tatsache, dass er ihr so leicht auf die Schliche gegangen war.


    'Verdammt' dachte er, Gaius, Du solltest Dich mal zusammenreißen. Dann lachte er plötzlich. Er hatte eine Taschendiebin wegen acht Sesterzen verfolgt, gestellt, sie zu Boden geworfen, mit ihr geschlafen und sich eine üble Wunde im Oberschenkel zugezogen. Sie würde zwar verheilen, wusste er, aber eine Phalera würde er dafür sicher nicht bekommen.


    Mit einem Grinsen im Gesicht ob seiner Dummheit, seinem unbeschreiblichen Pech, oder Glück, wie auch immer man es nennen wollte, humpelte er aus dem Zimmer und machte sich auf den Weg ins Castellum. Er musste erst einmal einen Arzt aufsuchen. Und falls dieser dumm fragte, hatte er eben einen Unfall beim Waffentraining gehabt...

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