• "Es kommt nicht darauf an, ob man Hausherr ist oder nicht, sondern wo man diese Rolle ausübt. Und glaube mir, Senator, in Rom erfüllte ich diese Rolle nicht gerade mit Begeisterung."


    Die Eireignisse in Rom ließ er lieber aus, denn diese waren nicht für seine Ohren bestimmt, noch prestigefördernd.


    "Nun, das Kastell der Legio IX liegt näher an der Stadt, so dass ich schon den Wunsch hege dort etwas einzurichten, was Tarraco wohl fehlt. Eine Nekropole, besser gesagt, Grundstücke der letzten Ruhe, die auch eine Gartenfläche einfassen könnten, denn die Leitungen sind ja aufgrund des Kastells verlegt. Man müsste nur vieles abreissen. Was mit dem Kastell der Ala geschieht, nun, das würde ich gerne in der Provinzkurie besprechen, so denn man mir Zugang gewährt."


    Natürlich war eine Nekropole die gewisse Überraschung, da dieses doch nicht allzu oft verwirklicht wurde, jedoch wären die Bauplätze der letzten Ruhe begehrt, liegt doch das Kastell in einer günstigen Lage, hat breite und vielbefahrene Straßen und eine Kreuzung.

  • "Nun ja, du wirst sehr schnell merken, dass hier einiges anderst ist als in Rom und wer weiss, vielleicht wirst du hier Begeisterung für diese Rolle finden ..."


    "Eine Nekropole? Iulianus will das Gelände des ehemailgen Kastells den Toten überlassen?"

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    Stadtpatron - Tarraco

  • "Nicht er will, sondern ich habe vor."


    Sagte er lächelnd.


    "Du darfst das nicht allzu negativ sehen. Das Kastell wird dann in Bauplätze geteilt, Bauplätze in besonders naher Straßenlage und daher sehr lukrativ und teuer. Damit könnte die Regio sehr viel Geld machen oder eben der Imperator, so denn geklärt werden kann, wem das Geld nach der Errichtung und Vervollständigung zufällt. Aber ich werde dies auch in der Kurie ansprechen wollen, vielleicht ist sowas nicht gewünscht oder man hat bessere Vorschläge. Doch vorerst beharre ich auf diesem Plan."


    Der Proconsul machte sich wohl die Bedeutung solch eines Projektes und das daraus resultierende Geld, den Gewinn, nicht klar. Doch das würde sich ändern, wenn genauere Pläne erfasst würden, denn schließlich gab es ja noch ein zweites Kastell, welches einer Bestimmung zugeführt werden sollte. Doch zuvor müsste er noch alles besichtigen, obwohl er schon wusste, wie ein übliches Kastell aussah.

  • "Nun ja, die Provinz könnte solche Einnahme gut gebrauchen, der Kaiser hat genug Geld, dank den neusten Entwicklungen mit den Sparkonten wird es noch mehr, aber ich sage dir eines, lieber schenke ich mein Vermögen den Armen als nur eine Sesterze den kaiserlichen Steuerneintreiber, welche in meinen Augen die grössten Blutsauger sind, du hast es da besser als Patrizier, ich entfinde es als eine grosse Zumutung, dass ich als gewesener Consul und Censor immer noch wie der normale Pöbel Steuer zahlen muss ..."


    Agrippa kam völlig vom Thema ab, zu sehr ärgerte ihn diese neue Entwicklung ...


    "Bevor der Plan umgesetz werden kann, müsstest du in jedem Fall zuerst mit der Curie reden, ich denke nicht das sie dir Steine in den Weg legen wird ..."

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  • "Nun, das Geld kommt ja nicht dem Imperator zugute, sondern dem römischen Reich. Daraus werden öffentliche Gebäude, unsere Legionen und auch dein Gehalt bezahlt. Doch der Etat des Kaisers dürfte dabei wohl nicht anwachsen, ist er sowieso doch schon hoch genug.
    Aber Senator, wenn ihre eure Steuern nicht zahlen müsstet, so würdet ihr gegenüber dem Volke an Sympathie einbüßen, was wohl nicht das Ziel sein sollte. Jedes Kind weiß doch, dass Roms höchste Männer eine gewisses Vermögen aufzuweisen haben müssten, um erstmal dorthin zu kommen, wo sie nun stehen. Würdet ihr euer Geld nicht mit dem Pöbel teilen, so wäre es ganz von den Oligarchen abgeschnitten und wohl auch erbost."


    Als Oligarchen sah er sich nicht, dazu war er noch ein zu kleines Rad in Roms Uhrwerk.


    "Ja, die Kurie müsste davon in Kenntnis gesetzt werden, obwohl ich das Mandat habe für die kaiserliche Administration zu sprechen und die Weisungen auch umzusetzen, wohl auch gegen die Kurie."

  • "Die Patrizier müssen auch keine Steuern zahlen, weshalb sollte es ein Consular und ehemaliger Censor müssen? Wenn du derart auf die Sympathie des Volkes bedacht bist, wäre es deine Pflicht als Patrizier Steuern zu zahlen, ihr als Adlige seid doch Vorbilder für den einfachen Pöbel ..."


    Agrippa lehnte sich zurück.


    "Aber tortzdem ist es besser, wenn die Curie deinem Antrag zustimmt, wir müssen hier damit Leben, nicht Iulianus ..."

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  • "Senator Matinius, wir Patrizier sind die, die schon seit vielen Menschenleben die Geschicke Roms geleitet haben und leiten werden. Wir saßen schon im Senat, als Rom noch nicht über die sieben Hügel hinausreichte. Wir stellen und stellten die Kaiser Roms, warum sollten wir, die, die Rom zu seiner Größe führten noch Steuern zahlen. Ein wenig Anerkennung sollte für so viel Aufopferung schon gegeben werden, denn sonst unterscheiden sich Patrizier ja nicht von den plebejischen Familien. Vorbilder für den einfachen Pöbel sind wir wahrlich nicht, Vorbilder sied ihr, Senator. Der Pöbel wird nicht adlig, doch die Männer sehen zu euch herauf und hoffen das zu erreichen, was ihr schon erreicht habt."


    Schließlich war der Senator ja auch einmal ein Angehöriger des Pöbels gewesen, hatte seinen Traum jedoch verwirklichen können. So blickten auch noch heute einfache Männer auf ihn, jedoch nicht auf den Adel, in den man sowieso hineingeboren wurde und der Zugang somit auch nicht gegeben war.


    "Die Kurie sollte, denn sicherlich wollen die Größen Tarracos nicht wie einfache Bürger zur letzten Ruhe geleitet werden, sondern ihr Andenken durch prachtvolle Grabanlagen gewahrt werden. Und das auf eine der wichtigen Straßenverbindungen, so dass diese Bauten auch bewundert werden können."

  • "Pah, von den heutigen Sentoren stammt nicht einer von den Patriziern ab, von denen du sprichst, alle wurden sie von den Kaiser ernannt und stammen selbst ebenfalls von den Plebs ab. Der Kaiser Trajan, also der Vorfahre von Iulianus, dessen Familie stammen von den Plebs ab, erst Vespansianus, dessen Vater ein einfacher Zollbeamter war und damit auch kein Patrizier gewesen ist, hatte den Vater des Kaiser zu den Patriziern aufgenommen. Nein, die Patrizier, welche einst Rom geründet haben, sind schon lange ausgestorben. Also erzähl mir nichts von Anerkennung ..."


    Er nippte an seinem Becher.


    "Ich bin kein Vorbild und will es auch nicht sein, aber trotzdem bleibt keinem die Türe zu meinem Hause verschlossen, wenn ich ihm helfen kann, helfe ich ihm und anderst als einige andere Mitsentoren, ist es nicht unter meiner würde, mit einem einfachen Bürger oder Peregrinus zu trinken und zu feiern, wenn nach mit ginge, müssten die Römer keine direkten Steuern zahlen, sondern das Geld wird wieder so beschaft wie wir früher beschaften ..."


    "Ich denke mit diesem Argument, wirst du die Curie sicher für dich gewinnen können ..."

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  • "Ich erinnere euch gerne an die Cornelier, Furier, die Fabier. Und so sagt mir, dass diese nicht einst zu den Familien gehörten, die Rom mitbegründet haben. Wenn ich mich recht erinnere, so stellte die Gens Matinia keine Kaiser, nur euch, Senator. Jedoch bin ich selbst überrascht, dass Gentes Minores ebenfalls keine Steuern zahlen müssen, aber diese Überlegung ist es nicht wert, um sich an einem so schönen Tag den Kopf darüber zu zerbersten."


    Recht eigenartige Argumente brachte der Senator hervor, wusste Furianus doch selbst genau um die Abstammung des jetzigen Kaisers, welcher ohne Zweifel eher den Plebs zuzuordnen war, als einer ehrbaren Familie Roms. Der Götter Hände trugen ihn bis in den Palast und dadran konnte man wahrlich nichts mehr ändern, außer man begang Taten, von denen ein ehrbarer Römer nicht spricht.


    "Nun, wenn das Geld so beschafft werden sollte, wie früher, so ist es vorbei mit dem Frieden. Römische Familien werden ihre Söhne zu betrauern haben, Leid wird vorherrschen, doch dafür - und ich gebe euch darin recht - würden die finanziellen Sorgen verschoben werden können, Sklaven würden herbeigeschafft werden und die Kriegsbeute zu glorreichen Bauten reichen. Aber ob und mit wem, die Frage ist nicht uns gestellt worden, sowie auch die Entscheidung nicht auf den unsrigen Schultern ruht."

  • "Wenn es nach mir ginge, würde überhaupt keine Familie einen Kaiser stellen, sondern die Macht wieder dem Senat und dem Vok gehören, aber das ist eine andere Sache ..."


    Agrippa nippte an seinem Becher.


    "Nun hast du schon von den Reichtümer in Parthien gehört, welche nur auf uns warten? Da soll es Städte voller Gold und Silber geben, da musst du doch zugeben, dass ist sehr verlockend ..."

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  • Was der Senator von sich gab kommentierte Furianus nicht weiter, schließlich bedeutete die Absetzung des Kaisers nur einen Machtgewinn für jede Familie - außer der Ulpia. Daher war er der Idee nicht abgeneigt, der Vorstellung in ferner Zukunft als Konsul die gleiche Macht zu haben, wie sie in der Republik bestand, noch weniger.


    "Ich verstehe auch selbst nicht, warum man nun diese Barbaren Germaniens unbedingt in die Knie zwingen will. Gut, sie stellen eine Bedrohung dar, doch wäre es viel logischer einen richtig großen Verteidigungswall zu bauen und einige Legionen abzustellen, das dürfte genügen. Denn dann könnte man sich auf reichere Provinzen stürzen, wie die im Osten, ja."


    Er war sich bewusst, dass dies nicht so leicht realisierbar war, wie nun dahergesagt, aber es beschäftigte ihn. Vielleicht verfügte Germania auch über viele Ressourcen, aber darüber zerbrach er sich nie den Kopf, für ihn war es eine unattraktive Provinz und noch unattraktivere Barbaren, die es nicht unbedingt zu romanisieren galt.

  • "Germanien hat sicher auch Reichtümr, aber sicher nicht im selben Umfang wie es Parthien hat, stell dir doch nur mal die Handelsrouten nach Indien und Serica vor. Was man da alles herausholen kann und dann noch die Städte voller Gold."


    Agrippa nickte ...


    "Darf ich dir noch etwas Wein nachschenken?"


    "Das wäre ein gute Lösung, einen riesigen Verteidigungswall zu errichten, welche das barbarische vom römischen Germanien trennt. Legionen wird man wohl kaum abstellen können, sondern man müsste neue ausheben und die bereits bestehenden Legionen verwenden. îch denke mit 15 Legionen sollte man das Reich niederwerfen können, wobei ich aber nicht den Weg gehen würde, welcher Crassus ging ..."

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  • "Nein, danke, der Becher reicht."


    Eine bescheidene Handbewegung des Ablehnens folgte.


    "Crassus kostete der falche Weg das Haupt und etwa 40.000 Männern das Leben. Solch eine Schmach dürfte sich nicht wiederholen, doch die Aushebung neuer Legionen wird nicht unbemerkt bleiben, sowie auch deren Zug gen Osten. Ich würde vorschlagen neue Legionen auszuheben und diese dann an Stelle der in Osten stationierten einzusetzen. Dies hätte den Vorteil, dass die dortigen Legionen schon im Kampfe erprobt wären, anstatt nun den Großteil der Militäroffensive ungeübten Händen zu überlassen. Die Männer im Osten sind erprobt und ein Sieg über die Parther würde die Sicherung des Ostens nur vorantreiben, die Kontrolle steigen."


    Nun fachsimpelten sie schon über den Einsatz von Legionen, das Gespräch war wahrlich facettenreich und er dem nie abgeneigt.

  • "Crassus hatte völlig versagt, er hat den falschen Leuten vertraut, er niemals einem östlichen König vertrauen sollen, dass konnte einfach nicht gut gehen, aber eben es stimmte einfach zu viel auf diesem Zug nicht und der Fluch, welcher einer Volkstribune gegen Crassus und sein Unternehmen gesprochen hatte, war einfach zu sehr in den Köpfen der Legionären verankert ..."


    "Du musst mich falsch verstanden haben, ich würde neue Legionen ausheben und die bereits bestehenden im Osten einsetzen. die Veteranen dieser beiden Legionen können sicher den Rekruten der neuen Legionen einige wertvolle Ratschläge erteilen und das kann ja Rom bloss zu gute kommen."


    "Wenn man in Parthien einmarschieren würde, wäre die Grenzen im Osten über Jahre hinaus sicher, aus dem Kerland Mesopotamien, Armenien, Persis und Parthien könnte man Provizen erstellen, die anderen Randgebiete mit Vasallenkönigen besetzen, welche dann die Provinzen gegen Skythen im Norden und die Inder im Westen schützen würden, natürlich müssten diese Vasallen einen angemessen Tribut an Rom entrichten."

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  • "Leider ist es nicht an uns solch weitreichende Entscheidung alleine zu fällen. Das sollte doch wohl eher in die Hallen des Senats gehören, obwohl ja sowieso der Imperator das letzte Wort hat. Mir scheint, als wäre der jetzige nicht so kampfeslustig und eifert Augustus nach. Ob das wohl immer gut ist vermag ich zu bezweifeln."


    Spurdelte es aus ihm einfach so heraus, doch war er sich nicht bewusst nun plötzlich Kritik an dem Imperator geübt zu haben.

  • "Betreffend der Aussenpolitik hat der Senat leider nicht mehr viel zu sagen, es liegt alleine im Ermessen von Iulianus, was geschehen soll und was nicht."

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  • "Er ist eben die letzte und höchste Instanz. Auch wenn sich Augustus immer als princeps Senatus bezeichnete, so wusste doch jeder Römer mit ein wenig Verstand, dass dies schon eine Alleinherrschaft war und der Senat nur der Schein."


    Diese Aussage unterstrich er mit einem leichten Kopfschütteln und Seufzer.

  • Agrippa nickte ....


    "Augustus, also erhabene ist wohl das falsche Wort, viel eher müsste man ihn König nennen. Brutus würde sich im Grabe drehen, wenn er wüsste, dass Rom wieder durch einen König beherrscht wird ..."

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  • "Wahrlich, die Einkünfte des Augustus waren auch eines Königs würdig. Schon Tiberius soll nach Schätzungen etwa 20-30 Millarden Sesterzen vermögend gewesen sein. Kaum zu glauben, dass uns unsere Legionen pro jahr etwa 900 Millionen Sesterzen kosten, der Staat also fast seine ganzen Einnahmen für die Legionen aufwendet. Der Kaiser sollte ruhig etwas von seinem Kuchen ageben können."


    Er spielte ein wenig mit den Zahlen, doch entsprachen sie der bitteren Wahrheit. Der Staat verausgabte alle Gelder und war ständig knapp über dem Limit, doch der Kaiser wurde immer reicher und die Donativa waren nur Sandkörner im Vergleich zu seinem Vermögen, welches er hortete.

  • "Das sind Einnahmen, davon kann man sich ein schönes Leben machen und es auch geniessen, wie sagte doch einst eben dieser Crassus, reich ist, wer eine Legionen ausstatten kann, sie über Jahre selbst im Feld lässt und sie selbst bezahlt, wahrhaftig, da kann man bloss zustimmen ..."

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