Cubiculum | Lucius Flavius Furianus

  • Mit großen Augen sah sie ihn an und ließ dann von ihm ab, da er weg ging. Ihr Herz war ein einziger dicker Klumpen, der kaum noch schlagen wollte und sie wusste, dass sie nun ihren Freund verloren hatte...

    "Jetzt weiß ich was du meintest, dass du dich verändert hast"
    sagte sie leise und versuchte gar nicht mehr seinen Blick zu suchen. "Ist schon gut, tu es endlich und bring es hinter dich. Ich will nicht dafür verantwortlich sein, dass deine Ehre oder dein Stolz etwas abbekommen."

  • Furianus war sicher, dass sie ihn nur in Rage bringen wollte, sich aus der Aache wegbitten.
    Aber er hatte sich schon vor dem Gespräch vorgenommen was zu tun sei, wie zu verfahren.


    Er drehte sich zu ihr um und sagte kalt.


    "Gut, ich werde mir etwas überlegen."


    Dann wandte er sich wieder dem Schreibtisch und dem Becher zu, sagte ganz nebenbei.


    "Du kannst gehen. Ich werde dich holen lassen, wenn eine Strafe gefunden wird."

  • Sie empfand seine Eiseskälte schon als Bestrafung genug und schluckte hart, aber sie wollte nicht gehen, denn sie wollte nicht weiter so im Ungewissen gelassen werden.
    "Du kannst mich nicht einfach so wegschicken, lass mich nicht so gehen. Dann tu es jetzt und hier, bestraf mich aber schick mich nicht weg. ICh bitte dich daraum."
    Sie war wieder neben ihn getreten und sah ihn von der Seite an.

  • "NEIN!" Nadia knallte ihre Hand aus den Tisch und griff dann seinen Becher, den sie durch das Zimmer schleuderte. "Jetzt widersetze ich mich zum ersten Mal wirklich Furianus. Du weichst mir in allen Einzelheiten aus. Mir ist es egal wer du bist oder wer du warst. Für mich zählt, ich dachte wir seien Freunde und nicht nur Herr und Sklavin. Ich dachte deine Eltern haben dir etwas andere beigebracht, als das was du jetzt hier abziehst."
    Nadia machte keine Pause und ließ ihm auch keine Gelegenheit dazu das Wort zu ergreifen. "Mir geht es nicht um diese Bestrafung. Wenn du meinst es tun zu müssen dann tu es, aber ich will einen plausiblen Grund und ich versteh nicht wieso du mir nicht glaubst wenn ich sage ich wöre nicht mitgegangen. Warum fragst du ihn nicht selber? Er wird es dir bestätigen."
    Wütend und enttäuscht sah sie ihn an.

  • "Adoptiveltern." Fügte Furianus hinzu und schien ruhiger denn je zu sein.


    Doch dann erhob er sich direkt vor ihr und starrte ihr in die Augen.


    "Es bedarf keines Grundes, Nadia. In meiner Auffassung hat Constantinus die Gens Claudia beleidigt, du meine Gens. Darum die Strafe. Dir ist wohl noch immer nicht klar, dass du nicht mitgehen durftest und, dass dieses Spektakel von einigen Personen gesehen wurde brauche ich dir nicht zu sagen. Ich wurde darauf hingewiesen dich zu bestrafen und schluss."


    War sie denn noch immer so aufbrausend und sturr? Leider.

  • "Ahja, jetzt wo du etwas anderes hast sind es nur noch Adoptieltern für dich."
    Seine Worte taten ihr in der Seele weh und das konnte man auch sehen. Er war engstirnig und wollte einfach nicht verstehen. "Diese Familie tut dir nicht gut!"
    Sie ballte ihre Hände zu Fäusten.
    "Und wer hat dich darauf hingewiesen? Ich dachte ich würde dich kennen oder du mich, aber es scheint nichts davon der Fall zu sein. Vielleicht hätte ich wirklich mitgehen sollen, dann wären mir deine dummen Worte erspart geblieben."

  • Nun übermahnte ihn Wut bei ihrer beleidigenden Antwort.


    "Etwas Anderes?! Diese Familia tut mir nicht gut?!"


    Er ballte seine Hände zu Fäusten und seine Augen sprangen hin und her.


    "Was fällt dir ein! Diese Familia ist meine Familia, dies ist mein Blut, mein Vater! Wage es nicht herablassende Worte in diesem Zusammenhang in den Mund zu nehmen! In mir fließt das Blut eines Senators, in mir fließt das Blut einer der ältesten Patrizierfamilien, in mir fließt das Blut von Kaisern. Wage es bloß nicht noch ein weiteres Mal oder ich vergesse mich!"


    Nun hatte sie es geschafft ihn in Rage zu bringen. Furianus konnte es nicht fassen, was sie sich erlaubte. Was sie sich als Sklavin erlaubte. Seine Wut und das Blitzen in seinen Augen wurden immer heftiger.


    "Mitgehen? Du BIST mitgegangen, Nadia! Wo habe ich euch erwischt? Auf der Feier? Wohl kaum. Ihr seid entflohen, habt euch zurückgezogen um zu turteln."

  • Nadia war nicht minder ausser sich und seine Wut die sie spürte machte ihr im Moment keine Angst, auch nicht seine Drohungen.
    Sie empfand hier nur Ungerechtigkeit.

    "Ich wurde mitgezogen, das ist ein Unterschied und ich hatte ihm gesagt, dass ich es nicht mache. Hätte ich vielleicht auf der Feier schreien sollen um dich wirklich zu blamieren? JAA wolltest du das vielleicht?"
    Ihr Gesicht rötete sich ein wenig und sie trat keinen Schritt vor ihm zurück, sie dachte gar nicht daran.
    "Eine Enttäuschung, du enttäuschst deine ADOPTIVELTERN, die dich anders erzogen haben. Zum Glück bekommen sie das nicht mehr mit" fügte sie leise bei bevor sie wieder lauter wurde.
    "JAAAA diese Familie hier hat dich verändert und sie schadet dir. In dir fließt einzig alleine das Blut von Barbaren."
    Nadia war so wütend auf ihn, dass ihr alles andere egal war. Am liebsten wäre sie sogar auf ihn los gegagen um ihn in die Wirklichkeit zu prügeln.

  • Furianus war ausser sich.


    Er wandte sich von ihr ab und schlug mit seiner Faust auf einen Hocker ein, der sogleich zu Bruch ging.
    Leise aber bestimmt sagte er dann.


    "Gehe mir aus den Augen oder ich kann für dein Leben nicht mehr garantieren."

  • Nadia zuckte zusammen und spürte wie sie Luft holen musste, als er so aus der Haut fuhr.
    Langsam aber selbstsicher ging sie auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf seinen Arm.
    "Bitte!"# war alles was sie sagte.
    Sie suchte seinen Blick, hatte Angst einen Freund zu verlieren. Etwas lag ihr auf der Zunge, am liebsten wollte sie ihn fragen ob er eifersüchtig war, aber grade jetzt hütete sie sich.

  • Furianus`Hand blutete ein wenig durch den harten Schlag auf den Hocker. Und er sprach fast flüsternd.


    "Nadia, ich nahm dich auf. Ich bin dein Herr, behandelte dich immer gut. Du wurdest sogar meine Leibsklavin. Du durftest in diesem Zimmer auf einem eigenen Bett schlafen. Und nun beleidigst du mich, widersetzt dich, beleidigst meine Familie. Ist das der Dank?"


    Er sah ihr in die Augen und erhob seine Stimme.


    "Nun gehe mir aus den Augen, begib dich in ins Balneum und säubere es, säubere von mir aus das ganze Haus, aber komme mir nicht unter die Augen. Deine Strafe wirst du bekommen. Und nun verschwinde."


    Es war alles gesagt und er wandte sich von ihr ab.

  • Nadia sah, dass seine Hand verletzt war und etwas in ihrem Inneren rief danach ihm zu helfen.
    Doch seine Worte, die wie ein einziger Hieb waren ließen sie erstarren und noch als sie ihre Hand gehoben hatte zog sie diese wieder zurück.
    Verräterisch begannen ihre Augen zu schimmern und ihr Herz schmerzte.
    "Es tut mir leid" flüsterte sie und stürmte dann aus dem Cubiculum um das zu tun was er von ihr verlangte.

  • Nadia konnte diese ewige Ungewissheit einfach nicht mehr aushalten und ging wieder zu den Räumlichkeiten von Furianus. Vorsichtig klopfte sie an die Türe und öffnete diese dann leise. Sie wollte mit ihm sprechen, vielleicht die Strafe von sich abwenden, einfach alles unternehmen was eben nur möglich war. Als sie die Tür ganz geöffnet hatte, sah sie dass er nicht da war, aber dennoch trat sie ein und schloss hinter sich die Tür. Nadia würde auf ihn warten bis er wieder kam. Sie hoffte sehr, dass er zu einem Gespräch bereit war, die letzten zwei Tage hatten sie nicht miteinander gesprochen ausser das Nötigste und alleine dies hielt sie nicht mehr aus. Ausserdem war es Bestrafung genug, dass er ihr nicht sagen wollte welche Strafe er für sie vorgesehen hatte, das machte es alles noch viel schlimmer und ihre Fantasie spielte ihr schon die schlimmsten Streiche.


    Sie setzte sich auf die Kante seines Bettes und wartete.

  • Furianus kam müde in sein Cubiculum und bemerkte Nadia erst als er zu seinem Bette ging, um den Becher Wein zu nehmen.


    "Was machst du denn hier? Wer hat dich hinein gelassen?"


    Sagte er grob und in einem zynischen Tonfall.

  • Als Furianus das Zimmer betrat sah sie auf und schluckte erst einmal, da er sie auch nicht auf Anhieb sah sondern erst als er viel näher getraten war. Sein Ton tat weh, aber sie musste versuchen sich nichts anmerken zu lassen, deswegen sagte sie leise:


    "Ich bin alleine hier rein gekommen. Ich bin hier weil ich mit dir reden möchte. Bitte Furianus lass mich nicht so hier leben....nicht wenn so viel zwischen uns steht unserer alten Freundschaft wegen. Rede mit mir."


    Mit keinem Wort erwähnte sie die Strafe die er ihr immer noch nicht gegeben hatte, denn sie hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sie diese vielleicht noch abwenden konnte.

  • Furianus nahm sich den Becher und füllte ihn, Nadia nicht weiter beachtend, auf. Während er dies tat sprach er leise und geistesabwesend.


    "Was steht denn zwischen uns? Und was ist zu bereden? Drücke dich klarer aus."

  • Nadia runzelte die Stirn und sah ihn weiter an. Was war mit ihm los, dass er sich an nichts zu erinnern schien, oder spielte er wieder ein Spiel mit ihr?
    Langsam stand sie auf und ging die wenigen Schritte zu ihm, dann legte eine Hand auf seine die den Becher hielt. Nadia versuchte seinen Blick einzufangen und meinte zu spüren, dass ihn noch mehr bedrückte.
    "Furianus, du weißt was ich meine. Die ganze Sache mit Constantius, die Strafe, all das...die Worte die ich sagte dir gegenüber....ich möchte das klären und bitte." Sie sah ihn eindringlich und schon fast flehend an. "Bitte lass uns reden wie Freunde...wie damals, nicht wie Herr und Sklavin, sondern wie Furianus und wie Nadia, das ist meine einzige Bitte die ich habe."

  • Kurz war sie irritiert aber das legte sich auch ganz schnell wieder. Weiterhin hatte sie ihre Hand auf seiner liegen und nahm auch nicht den Blick von ihm.


    "Es tut mir leid ich, wollte das nicht zu dir sagen und habe es auch nicht so gemeint. Ich war sauer weil du mir einfach nicht zuhören wolltest. Du hast mir kein Wort geglaubt von dem was ich gesagt habe. Du hast mir nicht mal wirklich die Möglichkeit gelassen zu erklären."

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