Cubiculum | Lucius Flavius Furianus

  • Irritiert blickte ihr Furianus in die Augen.


    "Ich habe dich nicht erklären lassen? Du standest doch hier und hast dich beschwert, ich habe dir zugehört. Und ist das der Grund dafür mich zu beleidigen? Du wusstest was das für Konsequenzen mit sich führen könnte und hast es trotzdem getan. Sollte ich dir nicht Vorwürfe machen, nicht du mir?!"

  • Nadia drückte ein wenig seine Hand. "Nein so meinte ich das auch wieder nicht. Ich habe versucht dir zu sagen, dass ich nicht mitgehen wollte. Er hat mich gezogen und ich mich geweigert. Ich frage dich jetzt was ich hätte tun sollen?"
    Ihr Daumen strich über seinen Handrücken und sie sah ihm weiter in die Augen. "Ich wollte nicht gehen und das solltest du auch wissen. Und es tut mir leid was ich sagte aber du hast dich so verändert seit dem wir uns das letzte mal gesehen haben."

  • Bereitwillig tolerierte er ihre Annäherungsversuche.


    "Wie hast du dich denn gewiegert? Ihr wart recht redselig, ich kann mir kein Weigern darunter vorstellen. Und auch dein Benehmen gegenüber mir hat sich doch stark gewandelt. Vor dem Mann hast du mich getaelt, hast mir Vorschriften gemacht. Und dann, dann beleidigst du mich, beleidigst meine Familie. Wie sollte ich da nicht anders mit dir umgehen?"

  • "Es tut mir leid und ich will auch nicht meiner Strafe entgehen Furianus. Ich warte darauf, dass ich sie erhalte, aber ich kann nicht mehr damit leben, dass wir so miteinander reden." Ihre verbundene Hand wegen der Scherbe im Balneum strich weiter über seine Hand und sie tat dies eher unbewusst, als wirklich bewusst.
    "Wenn du vorher dagewesen wärst unten am Tor, dann hättest du gehört wie ich ihm sagte, dass ich das nicht kann und nicht will und zwar deitewegen. ICh weiß, dass mein Verhalten dir gegenüber n icht gut war, aber du weißt auich wie ich bin. Ich will doch nur, dass du mir wenigstens in Hinsicht wegen dem Claudier glauben tust, denn ich wäre nicht gegangen, und das schwöre ich dir sogar."

  • Furianus wandte sich von ihr ab und schenkte sich nach.


    "Das mag so sein, Nadia, doch hast du mein Vertrauen gebrochen. Diese Fehler von dir lassen sich nicht rückgängig machen. Und deine Strafe erhälst du somit auch, ich mildere sie zwar, doch ist dies immer noch eine Strafe."


    Kurz dachte er nach.


    "Wir haben unten im Keller eine kleine Kammer. Dort begibst du dich hin, ziehst dich aber vorher um. Dort gibt es Lumpen, die dafür angebrachter wären. Dann begibst du dich in die Kammer hinein. Ich entscheide dann wie viel du zu essen bekommst und wann du heraus darfst. EInwände?"


    Das letzte Wort hätte er besser weglassen sollen, doch bat sie ihn ja von Person zu Person zu reden und nicht wie Sklavin und Herr.

  • Sie hatte es wieder geahnt, dass das Gespräch rein gar nicht bringen würde, wohl floß doch zu viel Blut seines Vaters in seinen Venen und so zog sie ihre Hand wieder zurück und umklammerte ihre Oberarme gegenseitig.


    "Ich frage mich nur wie ich dein Vertrauen gebrochen habe, denn ich bin nicht gegangen, hätte es aber run können, aber ich hab es nicht" sagte sie mehr als nur leise und mit einer Spur Enttäuschung.


    Nadia hatte ihren BLick auf den Boden gesnkt und erhob ihn bei den weiteren Worten wieder. Das glaubte sie jetzt nicht wirklich zu hören was er da sagte und sie musste blinzeln.


    "Du willst mich wie ein Tier in einen kleinen Raum sperren?" fragte sie ihn entsetzt und ihr Blick war nicht anders. "Das ist nicht wirklich dein Ernst. Du weißt, dass ich Angst vor Enge und Dunkelheit habe. Tu mir nicht sowas an." Nadia kam wieder auf ihn zu und packte sachte an seine Arme und flehte ihn schon regelrecht mit ihrem Blick an. Sie würde nicht dort hin gehen, das würde er nie machen...

  • Furianus lachte.


    "Ach Nadia, versuche mich nicht für dumm zu verkaufen. Sage nicht du wärest nicht gegangen weil du mein Vertrauen nicht brechen wolltest. Scherze nicht, ich weiß warum du die Chance nicht ergriffen hast. Und zwar aus dem einfachen Grund, dass dir dann der Tod bevorstünde. Du weißt ganz genau, dass man dich wie ein Tier jagen und dann töten würde. Also erzähle mir Nichts von Vertrauen, ich bin kein Kind mehr."


    Obwohl er sich schon lange den Kopf über die Strafe zerbrochen hatte und zu diesem festen Entschluss kam schien er doch wohl übershen zu haben, dass sie Platzangst hatte. Ein böser Herr hätte dies natürlich ausgenutzt, doch kannte er Nadia zu lange um ihr sowas antun zu können. Auch obwohl sie Unverzeihliches sprach.


    "Wie du weißt sind manche Tiere hier in Rom wertvoller als Sklaven, ach was sag ich, viele Tiere sind teurer. Also benutze nicht diesen Vergleich, obwohl du ja für mich sehr teuer bist. Aber gut, ich lenke ein. Eine andere Option wäre der Lupanar, willst du dort lieber hin?"

  • "Ich glaube dieses Gespräch führt zu rein gar nichts Furianus. Du hast einen Standpunkt von dem man dich nicht überzeugen kann. Du meinst mich so gut zu kennen, dass du schon für mich denken kannst, also können wir wieder zu einem Sklaven-Herr-Verhältnis zurückkehren. Ich glaube auch kaum, dass noch etwas von unserer Freundschaft die mal herrschte da ist und sie wird auch nie wieder kommen. Verkaufe mich wenn du willst, schlage mich wenn du willst, sperre mich ein. Ich bin eh nur ein Gegenstand in einem schmutzigen Spiel." Nadia sprach die ganze Zeit über erstaunlich ruhig und sah ihn dabei an und dennoch war eine nie dagewesene Kälte in ihrer Stimme vorhanden. Sie war dabei sich aufzugeben und sie verschwieg ihm lieber was sie zuvor noch mit dem Claudier am Eingang gemacht hatte.
    "Bring mich in den Keller und sperr mich ein. Wenn ich schon eine Wahl habe, dann wähle ich dies anstatt einem Lupaner. Aber ich will, dass DU die Türe schließt hinter mir." Noch nichteinmal ein Vorwurf war aus ihrer Stimme zu entnehmen, aber sie wusste, dass ihre Freundschaft nun endgültig gestorben war.

  • Furianus setzte sich auf das Bett und nippte an seinem Becher.


    "Unterstelle mir nicht ich würde dich nicht kennen, ich habe meine Kindheit an deiner Seite verbracht. Und ich gehe so mit dir um wie es mir beliebt."


    Er nahm einen kräftigen Schluck.


    "Ich wünschte ich müsste es nicht tun, doch hast du mich unverzeihlich beleidigt. Sowohl vor dem Claudier, als auch vor mir selbst. Ich kann das nicht tolerieren, das verstehst du hoffentlich, wobei ich mir da auch nicht sicher bin. Auch werde ich die Tür sicherlich nicht zuschließen, du weißt warum. Wenn mich jemand sieht, dann ist es aus. Ich genieße einen guten Ruf, Nadia, und den will ich nicht aufgeben oder missen."

  • Sie blieb stehen wo sie war und sah ihm nur nach wie er sich auf das Bett setzte. Immer noch verspürte sie etwas wenn sie ihn so ansah und Bilder kamen in ihr auf wo sie zusammen waren, aber sie versuchte diese niederzukämpfen und nicht nach oben dringen zu lassen auch wenn es weh tat.
    Auch tat es weh, dass er sie indirekt beleidigte aber sie wollte nicht mehr aufbrausend sein und riss sich zusammen.
    Da war er wieder sein Ruf, der ihm wichtiger war als alles andere...wichtiger als Freundschaft und Liebe und alles andere. Ob er wusste, dass Freunde nicht auf Bäumen wuchsen und ob er wusste, dass er ab nun eine Freundschaft weniger hatte? Nadia glaubte kaum, dass er es wusste oder je begreifen würde zu sehr war er benebelt von dieser Familie hier.

    "Ist gut ich habe nichts anderes erwartet. Ich werde es überleben wie ich schon viele andere Dinge überlebt habe. Vielleicht willst du das ja auch noch wissen"
    sie machte eine Pause bevor sie weiter sprach. "Ich habe heute den Claudier geschlagen...er war da gewesen weil er meine Strafe mildern wollte oder um mir einfach nur Gemeinheiten an den Kopf zu schmeißen. Vielleicht möchtest du auch noch eine Strafe dafür für mich geben?" Falls es provokativ klang so war es nicht mit Absicht.

  • Es war eindeutig wie sie auf die Situation in Britannia anspielte, doch tat Furianus alles daran die Geschehenisse zu vergessen, zu verdrängen. Langsam erhob er sich und legte ihr seine Hand auf die Schulter.


    "So sei es, Nadia."


    Doch dann lächelte er.


    "Nicht doch, dafür bestrafe ich dich nicht. Schließlich wusste er selbst, dass es ein Fehler war und wenn er es nicht einsah, dann spätestens heute."


    Ja, eine kleine Strafe hätte der Claudier verdient. Furianus ermahnte ihn, gab ihm Rat und doch schien dieser wie von Sinnen. Gerecht war es nur würde er zurecht gewiesen werden und so lächelte Furianus leise in sich hinein.

  • Sie hob ihren Blick an und fand seine Augen als sie afusah und seine Hand auf ihrer Schulter spürte. Zuerst wollte sie weg, aber sie tat es dann doch nicht.


    Auch lachen konnte sie nicht darüber was er nun weiter sagte und es nicht schlimm hieß, als sie ihm sagte, dass sie Constantius geschlagen hatte. Wenigstens war er dort auf ihrer Seite und die Strafe würde nicht noch schlimmer ausfallen.


    "Was ist nun? fragte sie ihn und konnte ihren Blick nicht von seinen Augen abwenden.

  • Furianus ging zur Tür und machte sie auf.


    "Sklave, herkommen!"


    Und ging dann wieder mit ernstem Gesicht zu ihr.


    "Brot wird man dir bringen und auch deine guten Kleider wechselst du. Die drei Tage vergehen wie im Fluge."


    Er wollte lieber nicht erwähnen, dass dort schonmal eine Sklavin starb und eine andere verrückt wurde und man sie den Löwen zum Fraß vorwarf. 8)

  • Nadia mied es nun ihn anzusehen oder viel zu sprechen. Auch sein ernstes Gesicht sah sie nicht. Ihre Hände wanderten wieder ihre Arme hinauf und vergriffen sich in ihren Stoff. Sie wusste, dass sie durchdrehen würde in solch einen kleinen engen Raum....


    Sie atmete tief ein und aus aber sagte noch immer nichts zu ihm es würde auch nichts mehr bringen.


    Wenisgtens hoffte sie, dass der Sklave sich beeilen würde und sie schnell hier weg kam.

  • Ein Sklave kam nach einigen Augenblicken zur Türe und öffnete sie vorsichtig.


    "Darf ich eintreten, Dominus?"


    Fragte er voller ehrfurcht und zitterte ein wenig.
    Durch ein Nicken von Furianus wurde es ihm erteilt. Vorsichtig und leicht verbeugt betrat er das Zimmer.


    "Sperre diese Sklavin in die Kammer. Du weißt welche. Doch vorher gibst du ihr schmutzige Sachen und sorgst dafür, dass sie die mit diesen hier tauscht."


    "Zu Befehel, Dominus."


    Nickte nun der Sklave und packte Nadia an der Hand.


    "Komm."

  • Ihr Herz pochte recht unregelmäßig in ihrer Brust, vor allem als sie den Sklaven sah der langsam das Zimmer betrat. Wenn sie nach ihrem Inneren gegangen wäre, dann wäre sie weggelaufen aber sie tat es nicht auch wenn alles in ihr schrie.



    Furianus musste ja nun endlich froh sein, dass er sie los wurde und so ließ sie sich von dem Sklaven an der Hand packen und nach draussen bringen. Kein Wehren und vor allem was am wichtigesten war, kein Blick für Furianus und kein einziges Wort mehr, als sie dem Sklaven folgte...

  • Sie stand vor der Tür und lehnte dort an der Wand. Sie sah schlimm aus und fühlte sich auch so, aber sie wollte ihm beweisen, dass sie stark gewesen war auch wenn das Gegenteil der Fall war, aber was sollte sie tun? Ihm zeigen, dass er es geschafft hatte? Nein, das wollte sie auf keinen Fall tun.


    Leicht klopfte sie an die Tür und trat dann ein, so wie sie es immer tat. Nadia musste sich an der Tür festhalten, konnte sie nicht los lassen und aus diesem Grund auch nicht schließen. Ihre Lippen waren immer noch rissig und ihre Finger waren wund. Ihre Augen suchten ihn und man konnte in ihnen nichts lesen.

  • Dann fand sie ihn schlafend am Schreibtisch und sie fragte sich warum er hatte nach ihr schicken lassen wenn er doch wieder einmal am schlafen war. Mühsam stieß sie sich von der Türe ab und kam auf ihn zu. Ihre Beine waren wackelig aber sie schaffte es und musste sich dann an dem Schreibtisch festhalten und mit der anderen Hand schubste sie ihn leicht an der Schulter an.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!