Cubiculum | Lucius Flavius Furianus

  • Furianus setzte sich an die Bettkante, hatte ein in essig getränktes Tuch geordert und es sogleich bekommen.
    Behutsam tupfte er ihr damit auf die Wunde, zur Desinfizierung, wie er glaubte. ;)


    "Vermutlich Neid, ich weiß es nicht."

  • Warum nur Neid, ging es ihr durch dne Kopf. Sie hatte doch keine Privilegien mehr, hatte doch alles weggenommen bekommen und musste nun auch bei ihnen leben. Sie stöhnte auf, als er mit dem Tuch die Seite ihrer Lippe berührte, denn das Brennen war unerträglich. Ihre Lippe war an der Seite angeschwollen aber dennoch hielt es sich in Grenzen. "Ich habe mich gewert, wenn ich es nicht getan hätte, hätte er mich...." Sie schloss ihre Augen und kämpfte die Tränen nieder, die in ihren Augen brannten wie Feuer. Ihre Hände griffen nach seiner, in der Hoffnung er würde sie einfach nur festhalten, sie die Bilder vergessen lassen die vor ihren Augen immer wieder auftauchten. "Er war einfach im Garten und packte mich als sei es normal..........er war der dritte der mich geschlagen hat...."

  • "Nein sie waren nicht zu dritt zusammen, aber zuerst war es Sica gewesen, wie du schon weißt" begann sie leise und langsam zu erzählen. "Dann saß ich auf meinem Lager in der Unterkunft, da kam dieser Sciurus....zuerst war er normal...doch dann war er nicht besser als Sica." Wieder liefen ihr die Tränen, denn sie hatte noch nie gegen so viele ankämpfen müssen. Nadia hatte generell noch nie kämpfen müssen egal in welcher Hinsicht man es sah. "Nachdem er weg war habe ich geschlafen und heute bin ich in den Garten, dann kam er und hat mich ohne Vorwarnung angefallen wie ein Tier."

  • Furianus schüttelte den Kopf.


    "Bestien, ich sollte sie alle auspeitschen lassen."


    Dann fuhr er sich durchs Haar und schien nachzudenken.


    "In Misenum werden Villen angeboten, vielleicht sollte ich mich mit dem Gedanken dort eine zu erwerben auseinandersetzen. Ich brauche ein wenig Erholung, und auch du wärst dort sicher."

  • Nur mit viel Mühe brachte sie ihre Tränen unter Kontrolle. Sie wollte nicht immer vor ihm weinen und ihm zeigen wie schwach sie zur Zeit doch wirklich war. Ihr Kopf pochte als würde er jeden Moment in mehrere Teile zerspringen wollen und sie sah ihn lange an. Als sie sich etwas bewegte spürte sie wieder die Kette an ihrem Hals, was ihr wieder etwas Hoffnung in Gedanken schenkte. "Weg von hier?" fragte sie flüsternd. Das würde für sie bedeuten, dass sie Strabo nicht mehr sehen konnte, was ihr gleich einen Stich im Herzen versetzte. Wie sollte sie ihn dannnoch sehen können? In in den Arm nehmen und küssen können? Nadia blickte hoch an die Decke und dachte nach. Es rührte sie, dass Furianus sie in Sicherheit bringen wollte, aber gleichzeitig machte es ihr Angst, dass er hier keine Möglichkeit hatte sie zu beschützen. Sie hielt immer noch seine eine Hand. "Sicherheit" spach sie leise vor sich hin und schloss ihre Augen. Seit dem sie hier war hatte sich so viel verändert...wieviel konnte ein Mensch eigentlich vertragen? Sie hatte darauf keine antwort, aber vielleicht hatte er Recht und dort wo auch immer das war würde sie wieder zu sich selbst finden. Vielleicht gab es dort auch wieder die Möglichkeit etwas von früher einzubringen....wer wusste das schon. Sie seufzte leise und blickte ihm wieder in die Augen.

  • Furianus sah sie lächelnd an und strich ihr eine Strähne von der Stirn.


    "Der Körper des Menschen ist leicht zu verletzen, doch die Seele ist schwer zu brechen. Mit Neid habe auch ich zu kämpfen, zwar nicht in solcher Form, doch ich kämpfe."


    Er strich ihr langsam durchs Haar.


    "Es wird alles gut, ich lasse das nicht mehr zu."

  • Schwach versuchte sie zu lächeln, aberes bereitete ihr Probleme, da die Seite ihrer Lippe schmerzte. "Ich danke dir so sehr, aber ich wünschte zu wissen was ich ihnen getan habe. Ich habe doch nichts gemacht zumindest nicht ihnen. Ich habe trotzdem Angst, dass sie noch was schlimmeres tun könnten als das von eben." Sie blickte wieder von ihm weg, weil sie erneut die Tränen in ihren Augen spürte. "Es tut mir leid wenn ich dir wieder nur Kummer bereite, das wollte ich nicht" entschuldigte sie sich auf einmal.

  • "Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, so ist es bei den Sklaven hier. Sie gönnen nichts, Neid herrscht über Mitgefühl, animalische Verhaltensweisen werden den des zivilisierten Menschen vorgezogen."


    Als sie geendet hatte legte er ihr seinen Finger leicht über den Mund.


    "Pssst, sei bitte still. Sag nicht sowas, wenn du weißt, dass es nicht stimmt. Schlafe nun bitte, du hast es dir verdient."

  • Dieses ganze Verhalten konnte sie sich aber nicht so erklären, weil es etwas war was sie nie zuvor kennengelernt hatte. Nadia wollte noch etwas sagen, als sie seine Finger auf ihren Lippen spürte und verstummte. Ihr Blick suchte seinen und sie schine in seinen Augen zu versinken. Ihre Hand zittere noch ganz leicht, als sie ihre Finger auf seine legte und für diesen Moment vergaß sie einfach alles um sich rum. Es war als wäre alles ausgeblendet, alle Gedanken erloschen und doch war alles so seltsam fern.

  • Nadia schloss ihre Augen und schwieg weiterhin, genoss die Nähe die sie so lange vermisst hatte von ihm. Ganz langsam schlief sie ein, auch wenn sie es nicht wirklich wollte, aber die Erschöpfung war doch größer als ihr Wille, der schon länger geschrumpft war. Als sie ruhiger atmete und sie eingeschlafen war rutschte ihre Hand an der Seite etwas runter und sie bewegte sich nicht weiter.

  • Unruhig war ihr Schlaf und auf keinen Fall erholsam. Zwar wachte sie nicht auf, aber die Träume die sie hatte raubten ihr den letzten Nerv. Sie war wieder im Garten und saß unter dem Baum unter dem sie schon den Mittag gesessen hatte, als dieses Mal alle zusammen auf sie zukamen. Sie hatte keine Möglichkeiten ihnen zu entkommen und grade als sie nach ihr greifen wollten wachte sie auf und schreckte nach oben. Ihr Blick ging durch das Zimmer und sie wusste im ersten Augenblick nicht wo sie war. Sie atmete als hätte sie einen Lauf hinter sich gebracht und setzte sich richtig auf, was ihrem Kopf ein heftiges Pochen einbrachte.
    Nadia lehnte ihren Kopf an die Wand an und traute sich nicht ihre Augen zu schließen. Ihre Finger suchten den Weg zu ihrer Kette und strichen sanft darüber. Gerne wäre sie jetzt bei ihm gewesen oder bei Furianus. Irgendwer der sie in die Arme nahm und sie festhielt und am besten nicht mehr los lassen würde.

  • Nach dem Gespräch mit Aristides schlich Furianus in sein Zimmer, in der Hoffnung sie würde schlafen.
    Keines Blickes würdigte er sie und ging auf Zehenspitzen ins zimmer, legte sich aufs Bett und seufzte.
    Der Tag war anstrengend, die Ereignisse prägend und die Gedanken ließen ihm keine Ruhe.
    Das Leben war schwer, zu kompliziert und bedrückend. Manchmal. ;)

  • Irgendwann hatte sie sich wieder hingelegt auch wenn ihre Gedanken ihr keine Ruhe gönnten. Sie hatte immer noch große Angst, dass wer dieses Zimmer betreten würde und sie nach draussen schleifen würde, aber es kam keiner und doch hörte sie plötzlich etwas an der Tür und dann öffnete sie sich. Ein Zittern ging durch ihren Körper und sie spannte sich völlig an. Sicher es konnte nur Furianus sein, aber allein der Gedanke, dass er es nicht wäre ließ das Blut in ihren Adern gefrieren. Da er nichts sagte und sich hinlegte wartete sie einen kleinen Moment und stand dann langsam auf, schlich zu ihm an sein Bett und setzte sich an die Kante. "Darf ich bei dir bleiben?" fragte sie ihn flüsternd und berührte seinen Arm ganz leicht dabei. Ihre Stimme hatte etwas ängstliches an sich und ihre Finger waren eiskalt.

  • Furianus erschrak, als sie ihn plötzlich berührte, nahm er doch an sie schlief tief und fest.
    Er drehte sich plötzlich um und ein mildes Lächeln zeichnete sich ab.
    Langsam erhob er seine Hand und strich mit seinen Fingerspitzen über ihre Wange.


    "Natürlich darfst du."


    Er war ziemlich müde und seine Augenlieder fielen wie Marmorlöcke nach unten, doch er hielt sie aufrecht.
    Schließlich sank seine Hand vorsichtig an ihr und erschlaffte. Seine Augen waren zu, die Lippen leicht geöffnet, so dass er langsam Luft holen konnte, ein- und ausatmete.
    Die letzte Nacht bekam er fast keinen Schlaf, die Nacht war lang, die Stechmücken unerbittlich.

  • Nadia hatte ihn nicht erschrecken wollen, doch da er nichts weiter sagte stand sie auch nicht wieder sofort auf. Sie war froh, dass er ihr gestattete bei ihm zu bleiben und lächelte sogar, als er sie im Gesicht berührte. Sie konnte sehen und auch spüren wie müde und kaputt er war, und dass er schon halb wieder eingeschlafen war. So legte sie sich dicht neben ihn und kuschelte sich an ihn, froh darüber seine Nähe spüren zu dürfen. In diesem Moment war sie endlich etwas glücklich an diesem heutigen Tag und sie dachte wieder an die schönen Stunden die sie mit Strabo hatte und versuchte nun in den Armen von Furianus einzuschlafen.
    Mitten in der Nacht träumte sie wieder von der Verhaftung und all dem. Sie schlief sehr unruhig und wälzte ihren Kopf immer wieder hin und her und lehnte ihn an die Brust von Furianus an. "Strabo" kam es ganz leise über ihre Lippen.

  • Furianus schlief tief und fest, drückte sie enger an sich.
    Claudias Nähe spürte er schon lange nicht mehr, selbst ein zärtlicher Kuss war schon jenseits seines Erinnerungsvermögens.
    Er atmete den Duft Nadias Haare tief ein, legte seinen Kopf an ihren.
    Claudia erschien im Traume, Claudia lag neben ihm, Claudias Duft war so angenehm.
    Furianus lächelte im Schlaf.

  • Sie spürte wie sie immer enger an ihn gezogen wurde und genoss es, auch wenn sie davon aufwachte, weil sie nicht so fest schlief wie sonst. Es verwirrte sie die Nähe und das was sie fühlte als sie so nah bei ihm war. Es war etwas was sie sich gewünscht hatte, seit dem sie hier angekommen war und nun war es so, dass sie bei ihm lag, so dicht und nah wie seit einer halben Ewigkeit nicht mehr war. Sie öffnete ihre Augen und ihre Hand strich an seiner Seite hinauf zu seinem Gesicht wo sie ihn nun sanft berührte. Nadia wusste, dass sie ihn auf immer lieben würde, für immer auch wenn sie noch jemand anderen liebte. Aber beide Lieben waren unterschiedlich und dann doch wieder gleich. Als sie etwas nach oben schaute berührte sie ganz leicht mit ihrer Nasenspitze sein Kinn.

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